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Dresdner Journal : 09.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190604099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1906
- Monat1906-04
- Tag1906-04-09
- Monat1906-04
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Journal : 09.04.1906
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königlich Sächsischer Staatsanzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 82. -> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden, o Montag, den 9. April 1906. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Gr. Zwingerstr. 20, innerhalb Dresdens 2,b0M. -vom 1. Juli ab2M), durch die Post im Deutschen Reiche 3 M. (vom 1. Juli ab 2,bOM) viertel jährlich. Einzelne Nummern 10 Ps. — Erscheint Werktags nachmittags. — Fernsprecher 12SL. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der Smal gespaltenen AnkündigungSseite oder deren Raum 20 Pf., die Zeile größerer Schrift der 3 mal gespaltenen Textfeite oder deren Raum SO Pf. Gebührenermäßigung auf GeschäflSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Amtlicher Teil. Ainanzgesetz auf die Jahre 1906 und 1907; vom 6. April 1906. Wir, Friedrich August, von Gottes Gnaden König von Sachsen rc. rc. rc. finden Uns mit Zustimmung Unserer getreuen Stände bewogen, das Finanzgesetz auf die Jahre 1906 und 1907 zu erlassen, wie folgt: 8 i Auf Grund des verabschiedeten Staatshaushalts - Etat« werden die Gesamteinnahmen und die Gesamtausgaben des ordentlichen Staatshaushalts für jedes der Jahre 1906 und 1907 auf die Summe von 318 069 669 M. festgestellt und wird zu außerordentlichen StaatSzwecken für diese beiden Jahre überdies noch ein Gesamtbetrag von 20188 940 M. hiermit ausgesetzt. 8 2. Zur Deckung de» Aufwande« für den ordentlichen Staats haushalt und seiner auf die Einzelkafsen gewiesenen Verwaltungs- und sonstigen Ausgaben sind, außer den den Staatskassen im übrigen in Gemäßheit de« Staatshaushalts-Etats zugewiesenen Einnahmen, auf jedes der Jahre 1906 und 1907 zu erheben: s) die Einkommensteuer mit den vollen gesetzlichen Beträgen (Normalsteuer), d) die Grundsteuer nach 4 Pfennigen von jeder Steuereinheit, c) die Ergänzungssteuer, ck) die Steuer vom Gewerbebetrieb im Umherziehen, p) die Schlachtsteuer, ingleichen die Obergangsabgabe von vcreinSländischem und die Verbrauchsabgabe von vereins ausländischem Fleischwcrke, f) die Erbschaftssteuer, x) der Urkundenstempel. 8 3. Alle sonstigen Abgaben, Natural- und Geldleistungen, die nicht ausdrücklich aufgehoben sind, oder noch aufgehoben werden, bestehen vorschriftsmäßig fort. 8 4- Die zu außerordentlichen Staatszwecken bewilligte Summe ist aus den Beständen des beweglichen Staatsvermögens zu entnehmen. 8 5. Durch das gegenwärtige Gesetz erledigt sich da« Gesetz, die vorläufige Erhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1906 betreffend, vom 4. Dezember 1905 (G.- u. V.-Bl. S. 243 fig). Urkundlich haben Wir diese« Gesetz, mit dessen Aus führung Unser Finanzministerium beauftragt ist, eigenhändig vollzogen und Unser Königliches Siegel beidrucken lassen Gegeben zu Dresden, den 6. April 1906. (Stpl) Friedrich August. vr. Wilhelm Rüger. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Diener bei dem Amtsgerichte Chemnitz Karl Ottomar Hunger bei seinem Übertritt in den Ruhestand das Allgemeine Ehren zeichen zu verleihen. Dem bisherigen außeretatmäßigen außerordentlichen Pro fessor in der Hochbauabteilung der Technischen Hochschule zu Dresden vr. pbll. Robert Bruck ist unter Beförderung zum etatmäßigen außerordentlichen Profesior ein Lehrauftrag für Ge schichte der kirchlichen Kunst erteilt worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die nachgenannten Beamten der StaatSeisen- bahnverwaltuna die von Sr. Majestät dem Könige von Württemberg ihnen verliehenen Ordensauszeichnungen, und zwar der Vorstand der Maschineninspektion Dresden-Neustadt Baurat Bassenge, Transportinspektor Lommel und Bahnhofsinspektor 1 Klaffe Eichler in Dresden-Altstadt das Ritterkreuz 1. Klaffe de« FriedrichSordenS, Lokomotivführer Gauernack und Ober- fchaffner Gröpler in DreSden-Altstadt die Verdienstmedaille des Kronenordens, annchmcn und tragen. Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 9. April. Anläßlich des am vergangenen Sonn abend erfolgten Schluffes des Landtags fand an diesem Tage nachmittags 6 Uhr bei Sr. Majestät dem Könige zu Ehren der Herren Abgeordneten der Ständcversammlung eine Gala- tafcl statt. Neben Sr. Majestät dem Könige nahmen Ihre König!. Hoheiten der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde mit den Damen und Herren der Hof- und Militär staaten an dieser Tafel teil. Mit Einladungen dazu waren weiter ausgezeichnet worden die Präsidien und Mitglieder beider hoher Kammern der Ständeversammlung, die Herren Staats minister und eine große Anzahl Regierungskommissare, die Präsidenten des Oberlandesgerichts, des Oberverwaltungsgcrichts und der OberrcchnungSkammer, der Ministerialrat im Ministerium des König!. Hauses, der Generaldirektor der König!. Staats eisenbahnen und der Polizeipräsident. Bei Ankunft der Gäste, deren Versammlung im Stucksaale und im großen Ballsaal stattfand, paradierte zahlreiche Livreedienerschaft in Gala auf der Haupttreppe des Schlosses, und eine Paradewachc des König!. Garde-Reiter-Regiments erwies im Vorzimmer zur französischen Galerie die militärischen Ehren. Die Gäste wurden vor Eintritt des Königl. Hofes in den Bankettsaal und in den Eckparadesaal, wo die Königl. Tafeln aufgestellt waren, eingcführt. Se. Majestät der König erschien mit den genannten Prinz- lichen Herrschaften unter Vortritt und Begleitung des Königl. großen und des Prinzlichen Dienstes um 6 Uhr im Bankettsaale und nahm sofort an der Tafel Platz. Die Sitzordnung war folgende: rechts von Sr. Majestät Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg, Se. Erlaucht Graf v. Schönburg-Glauchau, Frau Oberhofmeisterin v. der Gabelentz- Linsingen, StaatSminister v Metzsch, Hoffräulcin v. Schönberg, Staatsminister General der Infanterie Frhr. v. Hausen, General adjutant General der Infanterie v. Minckwitz, Wirk!. Geh. Rat Or. Graf v. Könneritz und Stadtkommandant Generalleutnant v. Schweinitz rc. Links von Sr. Majestät Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde, Sc. Erlaucht Graf zu SolmS-Wilden- fels, Hofdame Freiin v. Gärtner, Staatsminister vr. Rüger, Staatsminister Or. Otto, StaatSminister. Schlieben, Oberschloß- Hauptmann v. Carlowitz-Hartitzsch, Wirk!. Geh. Rat Meusel rc. Gegenüber Sr. Majestät waren die Herren Präsidenten, Vize präsidenten und Direktorialmitglieder der beiden hohen Ständc- kammern placiert. Hinter den Stühlen der Fürstlichen Herr schäften hatten die König!. Leibpagen Aufstellung genommen. Die Königlichen Tafeln zählten 212 Gedecke. Sie waren mit den Kunstschätzen der Königl Hofsilberkammer reich geschmückt. Der festlichen Veranstaltung entsprechend waren hierbei die dem Königshause bei besonderen Anlässen von Städten und Kor porationen des Landes gewidmeten kunstvollen silbernen Tafel aufsätze mit verwendet worden. Herrliche Nelkenbuketts vervoll ständigten das prächtige Tafelarrangement. Nachdem der Braten serviert und der Champagner ein geschenkt worden war, geruhte Se. Majestät der König, Aller- höchstwclchcm vom Königl. Oberschenk Grafen v. Einsiedel ein Pokal gereicht wurde, den Trinkspruch auszubringen: „Auf des Landes Wohl und aller getreuen Stände!" Diesem Toast folgten dreimalige Fanfaren der König!. Hoftrompeter. In kurzer Pausen folgten dann zwei weitere Trinksprüche, und zwar vom Präsidenten der Ersten Ständekammer, Sr. Exzellenz Oberstmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt: „Auf das Wohl Sr. Majestät des Königs!" und vom Präsidenten der Zweiten Ständekammer, Geh. Hofrat vr. Mehnert: „Auf das Wohl aller Mitglieder des Königl. Hauses!" Beide Trinksprüche waren wieder von dreimaligen Fanfaren der Hoftrompeter und Hochrufen der Anwesenden begleitet. Nach aufgehobener König!. Tafel fand im großen Ballsaal Cercle statt, der bi« V.8 Uhr währte. — Am gestrigen Sonntag wohnte Se. Majestät der König vormittags dem Gottesdienste bei und nach der Kirche unter nahm Allerhöchstdcrselbe mit den Prinzensöhnen eine Ausfahrt. — Die Königl. Familientafel fand gestern nachmittags V<6 Uhr bei Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde statt. Dresden, 9. April. Ihre Majestät die Königin-Witwe empfing gestern mittag den neuernannten Kreishauptmann v. Burgsdorff in Audienz. Dresden, 9. April. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde empfing gestern mittag den neuernannten Kreis hauptmann v. Burgsdorfs in Audienz. Abends wohnte Höchst- dieselbe dem von der Königl. musik. Kapelle im Königl. Opern hause veranstalteten Palmsonntags-Konzerte bei. Dresden, 9. April. Morgen, Dienstag, wird Ihre Exzellenz die Oberhofmeisterin am Königl. Hofe Frau v. der Gabelentz- Linsingen, sowie die Oberhofmeisterin Ihrer Majestät der Königin- Witwe Frau v. Pflugk, Exzellenz, und die Hofdame Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde Freiin v. Gärtner nochmals Empfang abhalten Diese Empfänge finden in den Wohnungen der genannten Damen — Königl. Residenzschloß und PalaiS am Taschenberge — nachmittags von 1 bis 4 Uhr statt. Dresden, 9. April. Unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Königs und in Gegenwart Sr. Königl. Hoheit de« Prinzen Johann Georg hat heute eine Sitzung im Gesamt ministerium stattgefunden Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. — Vom 17. April an wird die Annahme von Fracht stückgütern bei allen sächsischen AbfcrtigungSstellen nachmittag« 6 Uhr geschloffen mit der Maßgabe jedoch, daß Sendungen, deren Anfuhr am Güterboden bl« um 6 Uhr erfolgt, in der Reihenfolge der Anfuhr noch übernommen werden. Auf diese bevorstehende Änderung wird wiederholt aufmerksam gemacht. - Die ReichStelegraphenlinien sind häufig vorsätz lichen oder fahrlässigen Beschädigungen, namentlich durch Zertrümmern der Isolatoren mittels Steinwürfen rc. ausgesetzt. Da durch diesen Unfug die Benutzung der Telcgraphenanstalten verhindert oder gestört wird, so sei auf die durch das Straf- gesetzbuch festgesetzten Strafen wegen dergleichen Beschädigungen auf- «erkjam gemacht. Demjenigen, der die Täter derart ermittelt und zur Anzeige bringt, daß sie zum Ersatz und zur Strafe gezogen werden können, werden Belohnungen bi« zur Höhe von 15 M. in jedem einzelnen Falle gezahlt, und zwar auch dann, wenn die Schuldigen wegen jugendlichen Alters oder wegen sonstiger persönlicher Gründe gesetzlich nicht haben bestraft oder zum Ersatz herangezogen werden können; desgleichen wenn die Be schädigung noch nicht wirklich ausgeführt, sondern durch recht zeitiges Einschreiten verhindert worden ist, der Unfug aber soweit fcststeht, daß Bestrafung erfolgen kann. Deutsches Reich. Der Kaiser. Berlin, 9. April. Gestern mittag um L1 Uhr empfing Se. Majestät der Kaiser in Gegenwart des Staatssekretärs de« Auswärtigen Amtes v. Tschirschky und Bögendorff in Abschieds audienz den bisherigen chinesischen Gesandten Din-Tschang, der sein AbberusungSickreiben überreichte. Der Gesandte war zur Frühstückstafel geladen, ferner Staatssekretär v. Tschirschky, Vizeoberzeremonienmeister v. dem Knesebeck und Fürst Eulen- burg-Hertefeld. (Frkf. Ztg.) Homburg, 7. April. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sowie die Prinzessin Viktoria Luise vow Preußen treffen, wie nun bestimmt feststeht, am Freitag, 20. April morgens hier zu längerem Kuraufenthalt ein. Das Befinden -es Reichskanzlers Fürsten v. Bülow. (Berl. Lokalanz.) Berlin, 9. April. Das Befinden de« Reichskanzlers ist andauernd sehr gut. Es liefen zahlreiche Glückwunschtelegramme zur Genesung von hervorragenden Per sonen ein, darunter eine sehr herzliche Depesche des Königs von England, die er bei der Abreise von Marseille übersandte. Abreise -es Grafen v. Hohenthal un- Bergen von Berlin. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Der bisherige sächsische Gesandte in Berlin Graf v. Hohenthal und Bergen, der zum Minister des Innern und Äußern des Königreichs Sachsen er nannt wurde, hat heute (Sonnabend) nachmittag mit seiner Familie Berlin verlaffen. Auf dem Anhalter Bahnhofe, von wo die Abreise um 3 Uhr 50 Min. erfolgte, hatten sich zahl reiche Herren und Damen aus der Hofgesellschaft und der Diplomatie, zusammen mit den Herren und Damen der sächsischen Gesandtschaft eingefunden, um sich von dem Grafen und der Gräfin v. Hohenthal zu verabschieden. Es waren u. a er schienen der italienische Botschafter Graf Lanza und der öster reichische Botschafter v. Szögyeny-Marich, der dänische Gesandte v. Hegermann-Lindencrone, der belgische Gesandte Baron Greindl, der bayerische Gesandte Graf v. Lerchenfeld, Graf zu Eulenburg (der frühere Ministerpräsident), General der Kavallerie und Generaladjutant Prinz zu Salm-Horstmar, der Oberstallmeister Frhr. v. Reischach, der Generalmajor Graf v. Hohenau, Graf Harrach und Gemahlin, Frau v. Tschirschky, Graf Dönhoff- Friedrichstein u. a. Dem von der Stätte langjähriger Wirk samkeit scheidenden Gesandten und seiner Gemahlin wurden mit herzlichsten Abschiedsgrüßen viele duftige Blumenspenden überreicht, so daß das Eisenbahncoupö einem kleinen Garten glich. Graf und Gräfin Hohenthal, die sich von den Er- sckienen mit innigem Danke für die freundliche Teilnahme ver- avschiedeten, fuhren zunächst nach Leipzig, um sich von dort nach ihrem Gute Knauthain zu begeben. Kein Kricgshafcn auf -er Insel Sylt. (W. T. B.) Kiel, 7. April. In letzter Zeit werden Mel dungen verbreitet, die dahin gehen, daß an der Nordspitze der Insel Sylt ein kleinerer Kriegdhafen erbaut werden soll. An amtlicher Stelle ist über den Bau eines solchen HafenS im Nordostseegebiete nichts bekannt Sozialdemokraten unter sich. Ein Konflikt, der den Ereignissen in der Redaktion de« „Vorwärts" sehr ähnlich ist, hat jetzt die Redaktion der „Berg. Arbeiterstimme" in Solingen zersprengt. Beide Redakteure haben ihre Kündigung eingereicht, weil die sozialdemokratische Preßkommission sowie die Gewerkschaftsleiter den Redakteuren in gewissen Dingen das Recht ihrer freien Meinungsäußerung zu unterbinden versuchten Die Preßkommission ging sogar so weit, den Redakteuren zu verbieten, über bestimmte Vor kommnisse z. B über Streitigkeiten in den Gewerkschaften zu schreiben.
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