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Dresdner Journal : 09.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190503097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-09
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 09.03.1905
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vezu,spr«G: »ei« Bezüge durch die «»»ertzaN i« Deutschen Reiche 8 M. (autschucylich Bestellgeld) vierteljährlich. «iazelne Nummern 10 Pf. Mrd Zurücksendung der für die Schristleitung bestimmte«, ^er von diefer nicht ein» «forderten Beiträge bean sprucht, so ist da» Postgeld beizusügen Dns-ncr W Journal. Herausgegeben. von der König!. Expedition deS Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Orschetnenr Werktag- nachm. 5 Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. ««küubtguu,«gebühren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi- gungS «eite oder deren Raum SV Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsad 5 Pf. «ufichlag für die Zeile Unterm Re- daktion-strich lEingesandt) die Lert-eile mütler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei Öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mittag- 1S Uhr für die nach mittag- erscheinende Rümmer .Hi 57. Personalveränderungen in der Armee. Offiziere, Fähnriche rc. 6. März. Goehle, Portepee-Unteroffizier, Oberprimaner der Königl. Preuß Haupt-Kadetten-Anstalt, in der sächsischen Armee und zwar als Fähnrich im 2. Ulan-Regt Nr 16 angestellt. — 8. März. Nachgenannte Ober primaner des Kadettenkorps in der Armee als Fähn riche angestellt und zwar: die Portepee-Unteroffiziere Frhr v. Friesen-Miltitz im 1. (Leib-) Gren.- Negt. Nr. 100, Baumgarten - CrusluS im 2 Ären-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Friderici im 4. Inf-Regt. Nr. 103, Schubert im 6. Inf-Regt. Nr. 105 „König Wil helm II von Württemberg", Schütte im 7. Jnf- Regt „König Georg" Nr. 106, Schreyer im Inf-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Ltark im 11. Inf-Regt Nr. 139, Wilke im 13. Znf -Rcgt Nr. 178, Teichmann im 15. Jnf- Regt. Nr. 181, v. Beschwitz im Garde-Reiter-Regt., Schumann im 8. Feldart.-Regt. Nr. 78, Zuker- tort im Fußart.-Regt. Nr. 12. Ernennungen, Versetzungen ie. im öffent lichen Dienste. Fm Geschäftsbereiche des Ministeriums KeS Znncrn. (Heil-, Pfleg-, Erziehung--, Straf- und KoricltionSanstalien.) Befördert: Anstalt-Inspektor pcäd Oberinspektor Jenner in Hoheneck zum etatmäßigen Oberinspektor, die Aufseher Fiedler und Noack in Wald heim zu Wachtmeistern unter ihrer Versetzung nach Hoheneck, Pflegerin Blau in Hochweitzschen zur Oberpflegerin. — «»gestellt: Oberleutnant a D. Dietze als JnspektionS- assifteiu an der Strafanstalt Zwickau, Kirchschullehrer Köhler in Gallschütz al- Lehrer an der Strafanstalt Bautzen und »Waußeher Militäranwärter Weber bei der Strafanstalt Zwickau als Aufseher. — Versetzt: Oberinspektor Freund von Bautzen nach Waldheim und die Anstaltsinspektoren Vogel von Zwickau nach Bautzen und Glauning von Hoheneck nach Zwickau, die Bureauassistenten Röber nach Hnberlusburg und Spindler nach Hochweitzschen im Wechsel, Köhler von der zweiten Rechnungsexpedition de-Ministeriums des Innern nach Hochweitzschen, Arnold von Waldheim zu der genannten RechnungSexpedition und Bilz von Hoch- weiyschen nach Waldheim — Pensioniert: Oberpflrger Richter in Bräuo-dorf — Verstorben Aufseher Dietze in Waldheim. Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums Ke« Kultus u. Ssfentl. Unterrichts. Erledigt: die vchnlstelle zu Trvbigau bei Schmölln. Koll: Ministerium des Kultus rc. Außer freier Wohnung im Schulhaus und Nutznießung deS Schulgartens 1200 M. Grundgehalt, 165 M. für Fortdilbung-schul- und Turnunterricht, sowie bi- zur Ein richtung der vierklassigen Schule (Michaelis) die gesetzliche Entschädigung für 4 Überstunden, nach deren Wegfall 200 M. unwiderrufliche pers. Zulage. Bewerbungsgesuche sind unter Anschluß der erforderlichen Unterlagen (darunter Amts- sührungszeugnis neuesten Datum-) bi- 24 März bei BezirkS- ichulinsveklor Schulrat Schütze, Bautzen, einzureichen Im Geschäftsbereiche deS Ministerium» des KricgS. Im Sanitätskorps 1 März. vr. Kluge, einj sreiw. Arzt im 4. Feldari Regt. Nr. 48, unter Beauf tragung mit Wahrnehmung einer bei dem Regt, offenen Ajsisienzarztstelle zum Unterarzt des aktiven Dienststandes ernannt Beamte derMilitärverwaltung 2. März. Tier chen. Bolksschullehrer, unierm 1. April al- Lehrer an der Untcrossijicrvorschule in Marienberg angestellt, v. Rohr- scheidl, Lehrer an der Uuterofsiziervorschule in Marien berg, auf seinen Antrag unterm 31. März entlassen. — 4 März. Zennig, Kontrolleur beim Bekleidung-amt deS XII. l. K S) Armeekorps, al- Rendant auf Probe zum Bekleidungsamt des XIX. (2. K. S.) Armeekorps versetzt; Maucksch, Assistent beim Bekleidungsamt des XIl. (1. K. S.) Armeekorps mit der probeweisen Wahrnehmung der Kontrolleur- steile bei diesem Amt beauftragt; Koch, Bekleidungsamt-- ajpiranl de- Bekleidung-amt- XII (1.K. S.) Armeekorps zum Assisten! bei diesem Amt ernannt. Vorstehende Veränderungen treten unterm 1. Mai in Kraft. — 6. März. Haucke, Lun st und Wissenschaft. Königl. Opernhaus. — Am 8. d. M: Großes Konzert zum Besten des Unterstützungsfonds für die Witwen und Waisen von Mitgliedern der König!, musikalischen Kapelle. Die seit alters unter dem Namen „Aschermittwoch- Konzcrt" bekannte Veranstaltung erhielt diesmal ihren besonderen Charakter durch die Mitwirkung de« Königl. Preußischen Hofkapellmeisters Hrn vr Richard Strauß, der gleichzeitig als Dirigent wie als Komponist sich zu zeigen Gelegenheit fand. Handelte es sich damit nun auch uin keinen neuen Rekord, sofern der Genannte sich in beiden Eigenschaften unlängst auch dem Mozartverein hierselbst zur Verfügung stellte, so war e« jeden falls ein Ereignis, eines der bedeutendsten Werke de- zeitgenössischen Meister«, seinen symphonischen Letzling, die äomestio»" unter seiner eigenen Leitung zu hören. Wenn wir gelegentlich der Erst aufführung de« Werke« hierselbst, die in dieser Saison, und zwar am 15. November vorigen Jahre« im zweiten der Serie II-Konzerte stattfand, im allgemeinen den sympathischen Eindruck seststellten, dm wir von ihm ge wannen, so müssen wir sagm, daß Kieser sich diesmal noch erhöhte und festigte. Und zwar war e« ganz offenbar auch die Verlangsamung der Tempi durch den Dirigenten,die dabei in« Gewicht fiel. Die zunehmend« Verinnerlichung im Schaffen de« Komponisten, die wir damal« schon festste llten, trat in in allen Teilen noch erkenntlicher zutage, und sie ist e« ja, auf die wir di« Bekeutung Kieser Symphonie im Schaffen Richard Strauß' gründen möchten Musik mit dem Herzen zu schreiben, da« war bisher dessen starke Seit« al» Symphoniker nicht Wo ihn nicht der Überschwang des Romantiker« in „Stimmungen" schwel- Donnerstag, den 9. März nachmittags. 1905. Meister bei der Artilleriewerkstatt, unierm 1 April zum Ober meister ernannt. (Bebvrdl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Sekleidungs- und Äusrüstungsfragen in Frankreich. Zu den wichtigsten Fragen, mit denen man sich gegenwärtig, gestützt auf die Erfahrungen im russisch japanischen Kriege bei fast allen Armeen, be schäftigt, gehören die, welche auf eine Verbesserung und Vereinfachung der Bekleidung-- und Ausrüstungs gegenstände abzielen. Nachdem wir jüngst auf die in dieser Hinsicht bei der deutschen Armee in Aus sicht genommenen Erprobungen kurz eingegangen sind, dürfte es nicht ohne Interesse sein, zu erfahren, wie weitgehend die Versuche sind, welche die fran zösische oberste Heeresleitung anstellt, um zu günstigem Ergebnis in bezug auf die Uniformierung und Ausrüstung ihrer Armee zu kommen. Der Fußsoldat deS französischen Heeres trägt insgesamt 26,570 Kß und steht damit, wie aus der nachstehenden Übersicht über die Belastung der In fanteristen der europäischen Heere hervorgeht, ungefähr in der Mitte zwischen dem Höchstgewicht deS dänischen Soldaten und dem niedrigsten Gewicht, das der holländische Infanterist zu tragen hat. Die Gepäck- und Ausrüstungslast beträgt zurzeit: Beim dänischen Infanteristen 30,100 - österreichischen Infanteristen 28,836 - - deutschen Infanteristen 27,706 - - spanischen Infanteristen 27,350 - - schweizerischen Infanteristen 26,455 - - schwedischen Infanteristen 26,375 - - russischen Infanteristen 26,260 - - italienischen Infanteristen 26,200 - - belgischen Infanteristen 24,870 - - englischen Infanteristen 24,500 - - holländischen Infanteristen 23,570 - In vorstehenden Zahlenangaben sind das Schanz zeug und die Zeltausrüstung mit «inbegriffen, ob gleich diese Gegenstände nicht bei allen Armeen gleich und in übereinstimmender Zahl eingeführt sind, so z. B. in Frankreich nicht, wo im Jahre 1876 das Einzelzelt aufgegeben und aus der Ausrüstung deS Infanteristen ausgeschieden wurde. Es mag aber hierbei gleich eingeschaltet werden, daß in militärischen Kreisen Frankreichs vielfach der Wunsch besteht, das Zelt wieder in die infanteristische Ausrüstung auf zunehmen und dafür andere Teile des Gepäcks, die weniger notwendig erscheinen, fallen zu lassen. Zu den Gegnern dieses Austauschgedankens gehört frei lich einer der einflußreichsten Generale des gegen wärtigen Frankreich, der General Hagron, indem dieser auf zwei Gesichtspunkte hinweist, die für die Entscheidung in dieser wichtigen Frage nicht außer acht gelassen werden dürfen. Einmal, meint der General, werde der französische Soldat bei einem Feldzuge im eigenen Lande, infolge der hier so außer ordentlich zahlreichen Ortschaften, nur in den seltensten Fällen zum Biwakieren kommen, sondern meist OrtS- unterkunft beziehen können, und weiter erinnert er an die schlimmen Erfahrungen, die gerade 1870/71 mit den Zelten gemacht worden seien. Häufig auf Befehl unter ungünstigen Boden- und Witterungs verhältnissen benutzt, habe nicht nur die Aufstellung der Zelte ungewöhnlich viel Zeit erfordert, sondern besonders auch ihr Einpacken und ihr Transport oft gen ließ, war er meist von einer zum Widerspruch rei zenden Geistesschärfe, und über allem schwang ein ins Maßlose tzesteigerteS Persönlichkeitsgefühl da« Szepter. Von ihm ist nun gewiß auch die „äowestiea" noch nicht frei, die er „seiner lieben Frau und unserem Jungen" widmete Aber da er einmal dabei angelangt ist, der Häuslichkeit und dem Elternglück ein Loblied zu singen, so kann man annehmen, daß er den Egoismus der Per sönlichkeit noch weiter zu mildern lernen und zur Er kenntnis gelangen wird, daß der schaffende Künstler sich nicht von der Allgemeinheit zu sondern, sondern nach dem Maße seiner Kräfte an der Erreichung der idealen Ziele, die ihr winken, mitzuarbciten hat. Indessen, wie schon gesagt, die „äomestica" erscheint unS al» eine Etappe in einer Entwickelung nach dieser Richtung hin. Da» Gefühlsmoment gewinnt eine Bedeutung in dem Werke, die für die Gegenwart gar nicht hoch genug einzuschätzen ist. Trotz aller Neigung zum alten romanttfchen Überschwang kommt e« in dem herrlichen K äur-Adagio überzeugend zum Ausdruck, und alle die Partien, die uns von dem Glück zu singen und zu sagen wißen, da» Eltern in ihrem Kinde finden, wir denken an die Weise d«» „Wiegen lied" (im Scherzo) u. a, sind von einer Eingebung, di« man nicht al» dem Verstand«, sondern d«r Empfindung ent sprungen ansehen muß. Und so tritt auch d«r „Programm - mufiker" von ehedem in dem Werke mehr und »ich» zurück Nur an vereinzelten Stellen zerreißt noch vorübergehend d«r Faden der musikalischen Logik unk wir fühlen da« Rückgriffen auf gedankliche Momente, auf begriffliche Vorst«llungen und dergleichen Kurz und gut, wie dereinst di« Geschieht« den neuzeitlichen Meister „einrangierrn" wird, wissen wir nicht, daß er zu denen gekört, über die sie nicht zur Tagesordnung gehen wird, steht fest Weniger freilich konnten wir der gesanglichen Spend« Grschmack obgewinnrn, dir Strauß de« weiteren zu dem Programm beisteuerte, dm beiden Bariton unendliche Mühe verursacht, wenn durch Nässe und Schmutz ihr an sich schon so hohes Gewicht von 1,620 um die Hälfte erhöht worden wäre. Der endliche AuSgang in der Meinungsverschiedenheit über diese Angelegenheit dürfte auch bei uns mit einigem Interesse verfolgt werden, wo ja bekanntlich auch zurzeit Versuche aller Art in der Gepäck erleichterung und Ausrüstungsveränderung im Gange sind und alle Für und Wider das Tragen des Zeltes durch die Mannschaft ganz besonders in Er wägung gezogen werden. Was nun im einzelnen die bis jetzt einer wahr scheinlichen Änderung unterworfenen BekleidungS- und Ausrüstungsgegenstände für den französischen Infanteristen anlangt, so beziehen sich diese auf fol gende Punkte: 1. Ersatz der bisherigen Eßschüssel durch einen praktisch geformten Topf aus Aluminium. 2. Ersatz des bisherigen Paares Reservestiefel durch leichte Schnürschuhe und ein Paar Gamaschen. 3. Annahme eines leichteren, höheren und schmäleren Tornisters mit an der Grundfläche an gebrachten Taschen zur Aufnahme der Reservepatronen. Im Zusammenhang hiermit soll auch gleichzeitig die wichtige Frage der Munitionsausrüstung des einzelnen Mannes gelöst werden; wobei im Vorder grund, ähnlich wie cS zurzeit bei uns, der Wunsch steht, die Patronenzahl zu erhöhen und dieselbe auf 150 Stück zu bringen. Man hofft für diese Mehr belastung an Munition einen Ausgleich dadurch zu schaffen, daß man nach Anbringung der vorerwähnten Taschen am Tornister die Hintere Patronentasche, den Aufhänge- und großen Umlaufriemen werde fallen lassen können. Auch die Trageweise des neuen Tornisters will man insofern ändern, als man ihn ein beträchtliches Stück tiefer als bisher hängen und dadurch sein Gewicht gleichmäßiger zwischen die Schultern verteilen wird. Zurzeit noch ungelöst ist die sehr wichtige Frage der Änderung deS Rockes und des Mantels. Be kanntlich trägt der französische Infanterist im Manöver wie im Kriege, bei schlechtem wie bei gutem Wetter stets den Mantel und, erst wenn er ins Quartier kommt, vertauscht er den letzteren mit dem Rock. Ter Mantel ist schwer und lang und behindert die Bewegungen des Mannes auf dem Marsch wie im Gefecht ungemein, und auch der Rock ist verhältnis mäßig dick, so daß er im Sommer kein gern ge tragenes Kleidungsstück abgibt. Es wird in diesem Augenblick versucht, den Rock durch eine Art Litewka zu ersetzen und diese als Hauptbekleidungsstück an Stelle des aus leichterem Stoff herzustellenden Mantels treten zu lassen, der in Zukunft gerollt auf dem Tornister befestigt werden soll. Wahrschein lich wäre diese Bekleidungsfrage schon längst gelöst, wenn man sich über die Farbe hätte einigen können, die man in Zukunft der gesamten Uniform in der Armee geben will. Durch bisherige Versuche soll in Frankreich festgestellt worden sein, daß weiß am weitesten sichtbar sei, daß dann blau, grün und rot in der Erkennbarkeit aufeinander folgen und daß grau und laubbraun am wenigsten zu sehen seien. Vor kurzem hieß cS in französischen Blättern, cs sollten demnächst Proben in Maronen-Farbc für Mäntel und Hosen angefertigt werden. Wenn man bedenkt, daß der französische Soldat zu Zeiten Napoleons I. 32,5 Kg zu tragen hatte und trotzdem große Siege erfocht und daß auch die Ausrüstung deS Legionärs unter Julius Cäsar 30 üg betrug, so könnte man sich fast wundern, warum man sich so viel Mühe mit der Gepäckerleichterung für die Infanterie der Jetztzeit gibt. Die Antwort lautet aber ganz einfach dahin, daß die an den einzelnen Mann gestellten körperlichen Anforderungen sich gegen ehedem außerordentlich gesteigert haben und daß in den Kriegen der Zukunft das „den Gegner Ausmarschieren" mehr wie zuvor entscheidend in die Wagschale treten wird. Um aber das leisten zu können, muß der Mann besonders gut, praktisch und leicht ausgerüstet und bekleidet sein Der Aufstand in Deutsch-Südwestaftika. Nach Melkung des Generals v. Trotha vom 7. März verfolgte Major v. Mühlenfels mit der Ab teilung Estorfs von einer Vley 40 km südöstlich Kalkfontein aus, mit den Abteilungen Heyde und Horn- Hardt von Gobabis aus, Wilhelm Maharero und Traugott bis in die Gegend von Dabis und Korikas. Er fand nur verlassene Werften und entsandte Horn- Hardt nochmals nach Rietfontein zur Säuberung der dortigen Gegend. Ob Wilhelm Maharero die Grenze überschritten hat, soll festgestellt werden. Samuel Maharero soll sich beim Häuptling Sekoti am Ngami- See in Britisch-Betschuanaland Protektorat befinden Der Abteilung Oertzen in Grootfontein sind sechs Reitkamele von Outjo aus überwiesen und ihr erneut aufgegeben worden, vermittels dieser bis nach Dobe (Kalkfontein) und Neinei aufzuklären. Geschlossene Hererobanden haben sich nicht mehr zum Kampf gestellt und es wird beabsichtigt, in nächster Zeit zu Stationsbesatzungen ttberzugehcn, worüber Einzel heiten später folgen. Das Fcldregiment 1 ohne 2 Kom panie, die 4. und 6. Batterie, dce Halbbatterie Madai und eine Maschinengewehrsektion werden in und nördlich der Linie Gobabis—Kowas—Windhuk—Otjimbingue ver bleiben. In Namaland werden Verwendung finden das ganze Feldregiment 2, die 2. Kompanie Feldregiments 1, 5 Ersatzkompanien, 7 Batterien und die beiden Maschinen - gewchrabteilungen, sowie einige Maschinenkanonen als Stationsgeschütze. — Die Verteilung dieser Truppen ist zurzeit folgende: In Nomtsas und Maltahöhe be finden sich die 2. Ersatzkompanie und 2 Maschinen kanonen. Ihre Aufgabe lst im Verein mit dem De tachement Zwehl (2. Kompanie Regiments 1, 10. Kom panie Regiments 2, Halbbatterie Stuhlmann, das sich im Vormarsch von Gibeon nach dem Hudup befindet, Nordbethanien zu säubern. — In Kub steht 1/2 1 Ersatzkompanie mit 2 Maschinenkanonen, in Houchanas die andere Hälfte dieser Kompanie sowie die Halb batterie Winterfeldt Major Meister befehligt die Truppen am Au ob zwischen Gochas und Hoachanas sowie bei Rietmont Unter seinem Kommando stehen die 1., 2., 4., 5, 7., 8. Kompanie des 2. Regiments, sowie die 5 , 7. und die Hälfte der 8 Batterie. Die Auf klärung dieser Truppen sowie des Postens in Aminuis ergaben, daß der Nossobfluß zwischen Hoagousgeis und Arahoab vom Feinde frei sei. — Unter Major v. Estorfs wird Mitte März in Gobabis aus den für den Süden bestimmten Truppen eine Abteilung (3. und 6. Kompanie Regiments 2, 3. Batterie und Maschinen gewehrabteilung 1) bereitgestellt werden, um Noßobfluß abwärts im Zusammenwirken mit Meister zur Säuberung des Gebiets südlich Aminuis vorzugehen. — Oberft Deimling hat Koes mit der 11. Kompanie Feld regiments 2, der 3. Ersatzkompanic, der anderen Hälfte der 8. Batterie und 2 Geschützen der 9. Batterie, welche Abteilung unter Major v Lengerke steht, besetzt, um den Abzug der Witbois zu verhindern. Diese befinden sich voraussichtlich jetzt östlich der Linie Aminuis—Arahoab— Gochas—Koes, und übereinstimmende Nachrichten deuten auf die Absicht ihres Abzugs nach den Karasbergen In Keetmanshoop stehen 2 Ersatzkompanien mit 2 Ge schützen der 9. Batterie, ferner die 2. Batterie und die 2. Maschinengewehrabteilung. — Hauptmann v. Koppy befindet sich mit der 9. Kompanie, in der die 4. Ersatz kompanie aufgegangcn ist, und der 12. Kompanie sowie 2 Geschützen der 9. Batterie in Kalkfontein und hat einen Posten in Ukamas. gelängen: „Hymnus" (Schiller) und „Pilgers Morgenlied" (Goethe), die Hr. Scheidemantel (mit Orchester) meisterlich im Vortrag und stimmschön zu Gehör brachte. In diesem rhetorischen Jnterjektioncnstil, abgeleitet aus WaanerS deklamatorischem Gesang, kann man wohl alles in Musik setzen, aber eine rechtskräftige Ehe zwischen Poesie und Ton wird kaum zustande kommen. Es war also gut gewesen, daß man sich erst an Händelü prächtigem Oovcerto xrosso (0 moll) hatte erlaben können, dessen Finalsatz Schuch wohl nicht ganz im Sinne Händel», dafür aber zum llaeapo dingierte. Daß die Kapelle einen besonderen „Ehrentag" feierte, braucht nicht erst gesagt zu werden. O S Emil Richters Kunftsalon. Der Erfolg, den die sogenannten „Boys of Glasgow" auf den Münchner Kunstausstellungen von 1890 und 1891 gehabt haben, ist so nachhaltig gewesen, daß sie noch überall, wo sie sich in Deutschland sehen laßen, auf einen freundlichen Empfang rechnen dürfen, vdwohl die Begeisterung, mit der sie bei ihrem ersten Erscheinen bei un» ausgenommen wurden, sich schon merklich gelegt hat, seitdem man erkannt hat, daß sie die Gunst de» Publikums sehr wohl auszunützen versuhcn und bei der Auswahl ihrer Arbeiten nicht gerade sehr ängstlich verfahren Immerhin hat ihre Art, starke Farbigkeit mit Ossianscher Nebelhaftigkeit zu verbinden, der musikalische Gehalt ihr«» rein malerischen Vortrag», der nur die Empfindung autlöst, ohne den Verstand zu be schäftig««, noch hrute so viel Anziehende«, daß diese sLoUiscbcn Fortsetzer der Schule von Fontainebleau auch für die Krim von Zeit zu Zeit willkommene Gäste sink, zumal sie so klug sind, weder durch zu große Formate, noch durch übertrirbene Ansprüche an den Geldbeutel aufdringlich zu werden. Hr. Holst war daher nicht übel beraten, als er seine kleine Ausstellung englischer Bilder durch eine größere Anzahl schottischer bereicherte. Denn in der Hauptsache dürfte eS sich bei den zurzeit ausgestellten Arbeiten um Gemälde schottischen Ursprungs handeln, und auch die wenigen, die vielleicht von englischen Künstlern herrühren, sink doch mit jenen so nahe verwandt, daß in der An kündigung zum mindesten von schottischen und englischen, anstatt nur von englischen Bildern hätte die Rede sein müßen. Ein Teil der in der Sammlung vertretenen Maler ist auch bei uns in Dresden, wo die Schotten auf der Internationalen Kunstausstellung von 1901 den größten äußeren Erfolg zu verzeichnen hatten, wohlbekannt, aber neben bekannten finden sich auch viele für un« ganz neue Erscheinungen. Unter den ersteren nimmt der im Jahre 1856 in Sidney in Australien geborene Groä- venor Thoma«, der heute in London lebt, die erste St«lle ein. Er ist der farbig reichste von allen und gibt in seinen beiden Darstellungen von binter Büschen ver steckten Wassermühlen und seinem Dorfe am Wasser zarte Harmonien au« Blau und Gelb, die trotz der unbestimmten Linienführung und manchmal fast zu fleckigen Manier einen ungewöhnlichen Stimmungsreiz haben David Ueame« 6am«ron, gleich vorterlhafi al« Porträtmaler rind Landschafter wie al« Radierer be kannt, bringt außer einer toskanischen Frühling«lankschaft einen charakteristischen Torweg am Honfleur. Von Harrington Mann haben nur hier in Dre«den schon bessere« ges«h«n, al« die flüchtig« Freilichtstudie, die un« ein Kink im „Obstgarten" zeigt. I. A Brown erweist sich al« ein geschmackvoller Lobrekner Ke« Hellen Sonnen schein« unk fürcbut sich selbst nicht vor ungebrochenen H en, welche die meisten ankeren vermeiden. Wie Ker Mondschein die Formen verschleiert unk sie manchmal größer unk gewaltiger erscheinen läßt, al» sie in Wirk lichkeit sink, zeigt un« Ker sonst namentlich al» Vrr-
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