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Dresdner Journal : 03.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190503033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-03
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 03.03.1905
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Lunst und Wissenschaft. mal- w«rden, deren End« ost mit einem l Schwcmnchwanz ver- sehrn ist Bon Kaiser Wilhelm-Land ist da» Naffageld Norfolk ipaner hlaß- vurch» ZinS- läge« Tag«, »7,00, Tage) Tage) anla- >peka- »«4, Paul- Rio inoi- e u. Nor' secu- Hern rfolk mth ctfic- ügte Zusammenspiel der Künstler und Hingabe des einzelnen an seine Aufgabe vermissen Am vorteilhaftesten schnitt Hr. Karl Friese in der Rolle de» Helden de» Stücke» ab; seinem Spiele ist vortreffliche Charakterisierung, seiner Deklamation Ausdruckskraft nachzurühmen. Außer ihm zu nennen sind noch die Damen Alice de Fonte live und Julie Kronthal und die Herren Willy Schröder, Oskar Aigner und Heinrich Werk In Szene gesetzt hatte die Arbeit Hr. Direktor Karl Witt; er führte auch die Regie in geschickter und sorgfältiger Weise W Dg». Verein für Erdkunde. Am 17. Februar trug Hr. Karl Ribbe im Bereit, für Erdkunde „Studien über Muschelgeld" vor. Sie waren ein Seitenstück zu dem ebenso betitelten Bor trag am 11. November v. I. (vgl „Dresdner Journal" Nr. 266 vom 15. November v I ). Handelte eS sich damals um da« Muschelgeld in Afrika, so diesmal um dasjenige auf den Inseln der Südsee Wie im ersten Vortrag, so stützte sich Hr Ribbe auch im zweiten teils auf die „Muschclgeldsludien", da« nachgelassene Werk de» 1903 verstorbenen Prof. vr. Schneider, da« nächsten« al« ein Band der „Veröffentlichungen de« Verein« für Erdkunde zu Dre«den" erscheinen wird, teil« auf eigenen Studien, und zwar letzteres im zweiten Bortrag noch mehr al» im erste«, da r» sich im zweiten Vortrag um sein besondere» Forschung»gtbiet, die Inseln der Südsee, handelte E» ist ein« überraschend« Erscheinung, daß Polynesien zu den geldlosen Zonen gehört, d. h zu den Gebieten, deren Bewohner nicht darauf gekommen find, sich ein allgemein anerkannte» und in fester Währung stehende« Tauschmittel zu schaffen und dadurch den Binnenverkehr zu erleichtern; denn von dm Polynesiern, dem begabtesten aller Südseevölker, wäre da» am ersten zu erwarten. Auch die geistig immerhin noch ziemlich hoch stehenden Mikronesier haben Muschelgeld nie in hervorragender Weise verwendet, während die geistig ticfstehenden Mela nesier sich in Erfindung und durch Bildung solcher Geld sorten und de« mit ihnen betriebenen Verkehr« geradezu ausgezeichnet haben Ganz geldlos ist indes auch Poly nesien nicht gewesen In Samoa liefen einst die Deckel zweier Arten d«r au« Viti stammenden Turbomuschel und auf dm Sandwichinseln Kaurimuscheln al» Geld um. Mikro nesien und Melanesien bilden eine ethnographische Zone, in der es Sitte war oder ist, aus Muschelschalen kleine Scheibchen zu schleifen, diese zu durchbohren und, an Schnüren aufaereiht, als Schmuck und Geld zu ver wenden In Mikronesien hatten früher die Ladronen oder Marianen von außen eingeführtes Muschelgeld, da« nur als Schmuck diente. Auf den Karolinm ist das Muschelgeld teil» bereit» außer Kurs, teil« im Schwinden. Di« eine Art, da« Kau oder Gau, besteht aus aelbroten, weißen oder rötlichen Scheibchen von SpondyluS- und anderen Muschelarten Die mittel« Schleifen» roh ab- aeru»d«t«n Scheibchen, „Asson" genannt, werden in der Mitte durchbohrt, auf Stränge gezogen und in den Zentralkarolinen al» höchst geschätzte Schmuckstücke noch heute angewendet und verfertigt. Ein andere« Muschel geld der Karolinen, da« Jar, besteht au« ganzen, auf beiden Seiten neben dem Schlöffe und an beiden Längs seiten geradlinig zugtschliffenen, deshalb spatenförmig au»- sehenden Perlmutterschalen Sehr große, 25 bis 30 cm lange Schalen haben einzeln Geltung und werden meist, wm« gut gehalten, paarweise zu Vodcnkaiis verwendet und genügen zur Erwerbung eine« großen Stücke» Land. Auf dm Mar'ch^llmscln kommen dre» Arten von Muschel- aeld vor, nämlich Naht, Trkaroro ».id Angelhakengeld. .'Iah! besieht gleich dem Kau der Karolinen au« runden rotm Scheiben von Schalen gewisser Spondylu«arten, die früher wohl auch als Geld umliefen. An Schnüren aufgereiht, bilden sie jetzt im ganzen Archipel geschätzte Halsketten, Marimar genannt. Tekaroro nennt man lange Schnüre von abwechselnd aufgercihten Konu« - und KokoSscheibchm. Ganz aus Perlmutterschalen geschnittene Angelhaken, die auch in einem mg begrmzten Gebiete von Melanesien gebraucht werden, sind die einzige Art des Muschelgelds, die in die Gruppe des Nutzgelds, nicht in die des Schmuckgeld» fällt. Im Gilbertarchipel dienen Gau und Tekaroro auch nur noch als Schmuck, und die früher als Geld umlaufenden Stränge mit KonuSscheibchen ivaren bereits 1894 seit 40 bis 50 Jahren außer Kurs. Am reichsten entwickelt ist die Herstellung, die Form und der Gebrauch deS Muschelgelds in Melanesien Im Bismarck-Archipel herrschen zwei Arten vor, Diwarra und Pele genannt. Die Diwarra oder der Tambu hat ihrm Ursprung in Neu-Pommern Man verwendet zur Herstellung ganze Gehäuse von Schnecken oder Muscheln, insbesondere die Schale der zierlichen, mit einem auf fällig starken Rückenhöcker versehenen cumelus Die in Neu-Lauenburg heimische Pele besteht nicht au« ganzen Schnrckengchäusen oder Muschelschalen, sondern auS einzelnen, dicht aneinander gereihten Scheibchen Man kann zwei Gruppen der Pele unterscheiden, nämlich «in« solch«, die au« d«r Wand von Schnecken oder Muscheln herautgeschlagen wird, und eine zweite, bestehend au« KonuSscheibchen, die au« dm abgeschlagenen Köpfchen bestimmter Konu«arten gewonnen werden Von dm übrigen Arten de» Muschclgeld» de» 8i»marck-Archipel« sind nur noch da» Tapsoka- und Schweinegeld zu nennen Da« Tapsokageld in Neu-Hannover besteht au» rotm — weit überwiegend — und weißm Scheibchen au» SvondyluSmuscheln, di« abwechselnd mit breiteren rund lichen, schwarzen Nußprrlen an einer Schnur aufgereiht Nesidenztheater. — Am 2. d M: „Drei Jahre". Bolksschauspiel in vier Akten von Paul Busson. (Zum überhaupt erstenmal.) Die gestrige Uraufführung eine» Drama» im Resi denztheater bedeutet eine unfruchtbare Arbeit der Mit glieder dieser Bühne. Man erwartet von Volksschau- spiclen unserer Zeit, namentlich von au» Österreich kommenden, gewiß nicht, daß sie mit der Kraft eine» AnrengruberS zu uns reden; aber man darf immerhin von ihnen verlangen, daß sie sich mit einem Problem so beschäftigen, wie e» die Gesetze der dramatischen Dichtung von dm Jüngern der Dichtkunst fordern. Da« gestern hier zum erstenmal gesehene Volksschauspiel hat günstigstenfalls da» Anrecht auf die Bezeichnung eine» „LebenSbclds in Dialog - form"; selbst die Benmnung „dramatisches Lebensbild" wäre verfehlt, denn eS fehlt der Dichtung all' und jeder dramatische Nerv. Wie die Handlung ohne Rücksicht auf ihre bühnenmäßige Brauchbarkeit aufgebaut worden ist, so bewegten sich auch die dargestellten Figuren nicht wie dramansch belebte Gestalten, sondern wie die episch angelegten Gestalten ein«« Roman» In der Form dieser dichtertschen Kunstgattung könnte d«m Werk, dem man da» Zeuani« poetischer Ernsthaftigkeit nicht versagen darf, ein Erfolg beschieden gewesen sein; in der Form de« Drama« wird e« höchsten« in Österreich mit fernem von dem unserigen durchaus verschiedenen Bühnengeschmack beifällige Aufnahme finden. Da die Dichtung kaum noch einmal aufgeführt werden wird, so erübrigt sich eine ein gehende Besprechung ihre« Inhalt« wie auch eine au»- füyrlich« kritische Stellungnahme »u ihr. Der undankbaren Austab« entsprechend ließ die Au»' ührung de« Werke» in der gestngen Vorstellung flotte» iva «. 4 I«7,7Ü b. st 1S»,7V B. t lL7,S0 bB. t 1»S G. l00 G. tonsoU lvr.so G. w»,70 Ä roo B lvo bB. lr»,7v B. iol,rv B 100 «. 7 G. ) B. )0 B. «so «. »va s l«a,r» bB. 181 B. »7,so B. 101,7Ü G. 10« B. !8,V0 S. 02 G. 00,7S B 00 S. 00 G. 01 B 00,L0 G. 01 G. s 4 Uhr oration lonsoli- a 8,0», Roode- sonteio Ing and d t,«8, 11,02, »nechocye ons. Anl. ee-SSlj, e 104, H kons. tortugies. Russen Spanier if. «nl «old- >a S-/„, . desceat o (neu) ore and c 140H, »r Rio Nahsv. o SSL, Norf > Pacific Silber 101 « 101,7ü B. S7,Ü0 « 92,7K bB. 103,KO K. 103,K0 B. 102,KO B. 100 B. 102 B. IOO.K0 B. SS,7ü bB. 101 G. O52 Freitag, ven 3. März nachmittags. 1905 Amtlicher Teil. Le Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem in den Ruhestand getretenen Bürgerschul lberlehrer Johann Erdmann Schubert in Stollberg da» AlbrechtSkreuz zu verleihen. Bekanntmachung. Tie Ziehungsliste der Staatsschuldenverwaltung für den Termin Ostern 1905 wird in der gegen wärtiger Nummer des Dresdner Journal- beigefügten besonderen Ziehungslistenbeilage amtlich bekannt ge macht. Dresden, den 3. März 1905. Ter Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staatsschulden. vr Mehnert. BedörLl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil. ZUM Kapitel der Ärbeiterfürsorge. Nach einer im Reichsversicherungsamt bearbeiteten Statistik der Heilbehandlung bei den Versicherungs anstalten und zugelassenen Kaffeneinrichtungen der In validenversicherung sind im Jahre 1899 insgesamt 20039 Personen mit einem Kostenaufwande von 4 Mill. M, im Jahre 1903 dagegen 43 593 Personen mit einem Kostenaufwand« von über 11,5 Mill. M., in den fünf Jahren zusammen 159 718 Personen mit einem Kostenaufwande von 38 737 361 M. und ein schließlich der Jahre 1897 und 1898 insgesamt 184 040 Personen mit einem Kostenaufwande von 43 517 840 M. in Heilbehandlung genommen worden. Zum Vergleiche sei bemerkt, daß in gleichfalls sieben, wenn auch nlcht in den gleichen Jahren, nämlich von 1896 bis 1902 sämtliche Krankenkaffen 1082 500000 M , sämtliche Träger der Unfallversicherung 46 815140 M. für Heilbehandlung verausgabt haben. Stehen also auch, wie natürlich, die Leistungen der Krankenkassen weitaus an erster Stelle, so hat sich doch da» Verhältnis der lediglich als Nebenleistung neben der Rentengewährung aniusehcnden Anforderungen der Berufegenossenschaften und der Versicherungsanstalten für Heilbehandlungszwecke derart verschoben, daß seit 1901 die HeilbehandlungS- kostcn der letzteren diejenigen der Berufsgenoffenschaften rc. üdertreffen. Die Heilverfahrenskosten haben für die Versicherungs anstalten im Jahre 1897 nur 1,6 Proz der Einnahmen, 1903 dagegen 6,6 Proz. der Einnahmen betragen; eS sind also in den sieben Jahren die Heilverfahrensauf wendungen nicht nur an sich, sondern auch nach ihrem Verhältnis zu den Beiträgen der Versicherungsanstalten annähernd auf das Vierfache gestiegen. Von den Ge samtkosten kamen auf Angehörigenunterstützung 1897 rund 50255 M, 1899 etwa 176415 M., in 1900 nach Einführung der obligatorischen Angehörigenunterstützuna 506773 M., 1903 endlich 1202260 M, sodann auf Cisayleistungen, die den Versicherungsanstalten von den Krankenkassen, Gemeinden rc. zugingen, 180000 M. in 1>!97 lind 1805300 M. in 1903. Diese Ersatzleistungen haben also in 1903 mehr als 15 Proz. der gesamten Aufwendung der Versicherungsanstalten für Heilbehand- lungszwccke ausgemacht. Von der durch 8 45 des Invalide nversicherung»- gesetzcS eingeräumten Befugnis, die gesetzlichen Mindest leistungen zu erhöhen, haben 21 Versicherungsanstalten und 6 Kaffeneinrichtungen bei der Bemessung der An gehörigenunterstützung Gebrauch gemacht. Dabei sind manche Anstalten bis zum doppelten gesetzlichen Betrag und darüber hinaus gegangen Die Leistungen der Landesversicherungtanstalten für die Gemeindekrankenpfleg« an Vaterländische Frauenvereine, Kirchengemeind««, Dia konievereine, Krankenpflegestationen rc betrugen 71200 M. in 1903 gegen 43200 m 1902. Der ständigen Heilbehandlung von Versicherten, die an Lungentuberkulose erkrankt waren, unterlagen Männer und Frauen zusammen, 1899 : 6303, 1900 : 8942, 1901: 11816, 1902: 14117, 1903: 17 462 Personen. Außer dem befanden sich 499 Personen in Genesungsheimen rc, 1595 in Bädern, 32 in Privatpslege, Landaufenthalt rc., zusammen also in Behandlung 20148 Personen, wovon 14 937 Männer und 5211 Frauen Dre Zahl der mit anderen Krankheiten behafteten Versicherten, dre in Heil anstalten rc. untergebracht waren, ist in der Periode 1899 bis 1903 von 10 672 auf 19 629 gestiegen. Unter den Heilanstalten für Lungenkranke stehen an erster Stelle die Lungenheilstätte der LandeSvernchcrung-mnstalt Berlin, Beelitz, mit 1234 Personen (im Jahre 1903), vr. Weickers Krankenheim in Görbersdorf mit 862, die Volksheilstätte de» Roten Kreuz am Grabowsee mit 735 Personen. Weitere Heilanstalten befinden sich u. a. in Westerland auf Sylt, auf Amrum, in Hornberg-Schwarz wald, in Sorge im Harz, in Davos-Graubünden, in Meran-ObermaiS rc. Unter den Bädern war Lipp- spring« mit 1450 Lungenkranken am stärksten besucht, e» folgen einige Nordseebäder und Bad Soden am Taunu». Von den nicht mit Lungentuberkulose behafteten Versicherten wurden am meisten besucht Oeyn hausen (1607), Nauheim (473), Burtscheid bei Aachen (33), Wildbad (287), Baden-Baden (201), Pyrmont (163 Personen.) Bon ausländischen Badeorten sind Teplitz, Karlsbad, Marienbad, Mordorf (Luxemburg), Baden bei Zürich zu nennen Die Heil behandlung Tuberkulöser hat sich in der Hauptsache in den zahlreichen Heilstätten für Lungenkranke vollzogen, in denen ausgiebiger Genuß frischer Luft, reichliche Er nährung, regelrechte Hautpflege, gesundheitliche Erziehung gewährleistet sind. Wegen Geschlechtskrankheiten wurden m Behandlung genommen 1901: 142, 1903: 508 Per sonen Die starke Zunahme ist vornehmlich auf die Versicherungsanstalt Berlin zurückzuführen, die eine eigene Heilstätte für Geschlechtskranke in Lichtenberg bei Berlin errichtet und darin 322 Männer behandelt hat. Die Trinkerheilanstalt hat 1903 insgesamt 23 Mann be herbergt. Der durchschnittliche Kostenaufwand bei ständiger Heilbehandlung betrug bei Lungenkranken, Männer und Frauen zusammen, für eine Person 1899: 311,98 M, 1903: 367,75 M, bei anderen Krankheiten 1899: 151 M, 1903 : 201,04 M. Der Kostenaufwand betrug für einen Verpflegungstag bei Lungenkrankheitcn 4,81 M., gegen 4,20 M in 1899, bei anderen Krankheiten 4,10 M , gegen 3,04 M in 1899; die Zahl der Ver pflegungstage bei Lungenkrankheiten 76, bei anderen Krankheiten 49. Die Unterschiede im Kostenaufwand beruhen im wesentlichen darauf, daß bei Lungenkranken eine besonders kräftige Ernährung erforderlich und eine um 22 bis 32 Tage längere Behandlungsdauer ge boten ist. Von 100 wegen Tuberkulose ständig behandelten Personen wurde ein Heilerfolg in 80 Fällen, bei anderen Krankheiten in 77 Fällen erzielt. Für die Beurteilung der Dauer der Heilerfolge bei Lungenkranken läßt sich daraus ein Maßstab gewinnen, daß von 67 Personen, bei denen 1899 ein Heilerfolg erzielt war, 1903 noch 32, von 66 im Jahre 1900 „Geheilten" 1903 noch 37, von 70 im Jahre 1900 „Geheilten" 1903 noch 47 Personen erwerbsfähig waren. Von den wegen anderer Krankheiten behandelten Männern und Frauen waren nach zwei Jahren aus dem Behandlungsjahre 1899 47 Proz., aus dem Jahre 1900 49 Proz., auS 1901 54 Proz., nach drei Jayren 42 Proz., bez. 43 Proz. und 49 Proz., nach vier Jahren 38 Proz. bez. 40 Proz , nach fünf Jahren noch 36 Proz. erwerbsfähig geblieben. Vergleicht man die Endergebnisse der fünfjährigen Kontrollperiode des Behandlungsjakr« 1897 mit denjenigen der Behandlungs jahre 1898 und 1899, so ist in den beiden letzten Kon trollperioden bei Tuberkulose gegen früher eine Erhöhung der Dauererfolge um 4 und 1 Proz. sestzustellen, während bei anderen Krankheiten die Ergebnisse der vorletzten Kontrollperiode etwa» günstiger war al» bei der letzten. Der russisch-javanische Krieg. Vom Schaho. Sachetun, 1. März (St Petersburger Tel-Ag.) Im russischen Zentrum und auf dem rechten Flügel war in der vergangenen Nacht alle« ruhig. Auf dem linken Flügel wogte ein hartnäckiger Kampf. Die Ostab teilung in der Ortschaft Kudiasa wie» heftige Angriffe d«r Japaner zurück und behauptete ihre Stellung dank dem Vorgehen einer Hilstkolonne, welche die Japaner von der Westseite angriff. Nachdem sie jedoch zwei Pässe besetzt hatte, wurde die Kolonne von den Japanern stark bedrängt und erlitt große Verluste. Die russische Vorhut wurde in der Nähe von Ubenupusa dreimal von den Japanern angegriffen und »war um 11, 12 und 3 Uhr nachts, sie schlug aber die Angriffe zurück. Weiter nach Westen hm griffen die Japaner in der Nacht um 3 Uhr den Houtulinpaß an. Einige Angriffe wurden zurückgeschlagen. Morgens gegen 9 Uhr hörte der Kampf auf. Die russische Vorhut zog sich aus den von der japanischen Artillerie zerstörten zwei Vorbefestigungen nach den zunächst dahinter liegenden, mehr befestigten Stellungen zurück. Gegen 6 Uhr morgens griffen die Japaner Nan- schanpu im Bezirk von Kandisana an, wurden aber zurückgeschlagen Seit heute früh beschießen die Japaner die ganze Gegend um den Putilowhügel. Auf dem rech ten Flügel der Russen herrscht lebhaftes Geschützfeuer. Tokio, 2. März. (Reuter). Di« Japaner entfalten fortgesetzt auf der äußersten Rechten eine rege Tätig keit. Ihr rechter Flügel drängt vorwärts und vertreibt die Russen aus ihren Stellungen. Nachrichten aus dem Hauptquartier des Marschalls Oyama melden, daß die in der Gegend von Schingtsching tätige japanische Truppenmacht, nachdem sie Tsrngchenchen eingenommen habe, nunmehr den Feind nordwärts verfolge. In Tsrngchenchen sind, wie weiter gemeldet wird, den Japanern große Mengen von Proviant in die Hände gefallen Eine japanische Truppenmacht, die vom Penschu aus tätig ist, vertreibt den Feind allmählich aus einer Stel lung, die sich 13 Meilen nordöstlich vom Penschu befindet, au« einer weiteren, die 7 Meilen nordwestlich von dieser liegt, und aus einer dritten, die von der zweiten in west licher Richtung 4 Meilen entfernt ist. Nachdem der Feind nordwärts gedrängt war, nahmen die am Schaho stehenden japanischen Truppen Sunmupaotzu drei Meilen nördlich von Woitaoschan und ebenso Tiaoschienhutun ein. Die Russen verfügen auf beiden Seiten der Eisen bahn über viele Feldgeschütze und schwere Geschütze, die bisher nicht angewendet wurden, nun aber die japanischen Stellungen beschießen. St. Petersburg, 2. März. („St. Petersburger Tel.-Ag ") Der Verwalter der chinesischen Westbahn berichtet, daß die in einer Niutschwanger Depesche des „Reuterschen Bureaus" enthaltene Meldung über die Zerstörung der Eisenbahnbrücke zwischen Telni und Kaijuan durchaus unbegründet ist. Die Brücke sei völlig in Ordnung und der Verkehr ungehindert Die Unruhen in Rußland. Die St. Petersburger Telegr-Agentur ist in der Lage, aus authentischer Quelle folgendes mitzuteilen: Auswärtige Blätter versichern, der Landwirtschaftsminister Jermoloff hätte den Befehl erhalten, einen VersafsungS- entwurf auszuarbeiten und es fänden bei ihm Beratungen hoher Beamter statt Alles das entbehrt jeder Be gründung. Der St. Petersburger „Regierungsbote" veröffentlicht eine Kundgebung deS Kaisers, worin auf die schweren Prüfungen hingewiesen wird, die Rußland heimsuchen Während der blutige Krieg in Ostasien um die Ehre Rußlands und die Herrschaft in den Gewässern des Stillen Ozeans von dem russischen Volke eine bedeutende Anspannung aller Kräfte verlangt, brachen im Vater lande selbst Wirren aus Der Anschlag auf den Groß fürsten SergiuS beleidigt tief das nationale Gefühl eines jeden, dem der russisch« Name teuer ist. Mit Gebeten der rechtgläubigen Kirche, unter dem Banner der kaiser lichen Gewalt, Überstand Rußland schon häufig große Kriege und Wirren, doch die letzthin im Innern herrschende Unruhe macht eS uns zur Pflicht, die Regierungs institutionen und alle Behörden an ihren Diensteid zu erinnern und fit aufzufordcrn, zur Aufrechterhaltung der Ordnung ihre Aufmerksamkeit zu verschärfen. Unaus gesetzt auf da« VolkSwohl bedacht und im festen Ver trauen, daß Gott unseren Waffen den Sieg schenken werde, rufen wir alle gutgesinnten Leute aller Stände auf, in einmütiger Mitwirkung sich unS anzuschließen zu dem heiligen großen Werke der Überwindung des äußeren Feindes und der Ausrottung des Auf ruhr» im Lande, da nur bei ruhiger Stimmung e« der gesamten Bevölkerung möglich ist, unsere auf Er neuerung de» geistigen Lebens des Volkes, der Kräftigung seiner Wohlfahrt und der Vervollkommnung der Staats ordnung gerichteten Absichten zu verwirklichen. Mögen alle russischen Untertanen fest sich um den Thron scharen, die ehrlich und gewissenhaft mit uns für die Angelegen heit de» Staates Sorge tragen Ein weiterer Kaiserlicher Erlaß befiehlt, damit cs allen treuen Untertanen möglich werde, vom Kaiser unmittelbar gehört zu werden, daß dem unter dem Vorsitz des Kaisers stehenden Ministerrate auch die Durchsicht und Beratung der von Privatpersonen und Institutionen an die Person des Monarchen gerichteten Meinungsäußerungen und Wünsche hinsichtlich der Ver vollkommnung der Staatsordnung und der Fragen, die sich auf die Aufbesserung des Volkswohlstands beziehen, übertragen werden. Da- Gerücht, der Helman der donschen Kosaken Generaladjutant Maximowitsch werde zum Oberbefehl- Haber im Kaukasus ernannt werden, ist nach neueren St Petersburger Meldungen unbegründet; e- verlautet viel mehr aus zuverlässiger Quelle, daß er zum Generalgouver neur in Warschau ernannt werden wird Den Posten des Oberbefehlshaber- im Kaukasus soll der frühere Hofminister Bras Woronzow-Daschkow erhalten Beratungen des Minifterkomitecs. St. Petersburg, 2. März. Tas Ministerkomitee beriet am 28. Februar über die Maßnahmen, die zur Abschaffung der in dem kaiserlichen Erlaß vom 25. De zember vorigen Jahres erwähnten Beschränkungen religiöser Bekenntnisse zu ergreifen seien. Der Ge hilfe des Ministers des Innern Durnowo erstattete über den Gegenstand Bericht und erklärte, e» sei höchste Zeit, di« notwendige Durchsicht aller die Glaubensfreiheit be schränkenden Bestimmungen vorzunehmen, und am besten, diese Bestimmungen in Bausch und Bogen 'abzuschaffen, mit Ausnahme derjenigen, die man als unentbehrlich er kenne. Das Ministerkomitee war der Ansicht, daß diese letzteren Bestimmungen nur dann bestehen bleiben könnten, wenn sie durch den Reichsrat auf gesetz geberischem Wege ihre Bestätigung erhielten Erfolge diese Bestätigung nicht, so sei dies gleichbedeutend mit ihrer Abschaffung Gleichzeitig fand das Minister komitee, daß die Abschaffung der bisher gegen Einzel personen angewendeten Maßnahmen unentbehrlich sei und schlug vor, daß der Minister des Innern binnen einer Frist von höchstens drei Monaten die Abschaffung aller Maßnahmen, durch die das religiöse Bekenntnis be schränkt wird, anordne, mit Ausnahme der von ihm als notwendig erkannten, die durch Vermittelung des Reichs- ratS die kaiserliche Genehmigung erhalten müssen Das Komitee beschloß ferner, den Minister zu beauftragen, künftig bei der Behandlung der religiösen Fragen nicht mehr vie Anwendung der Vorschriften über die Sicherung der Staatsordnung und die polizeiliche Überwachung zu gestatten und alle diese bisher getroffenen Maßnahmen sofort außer Kran zu setzen. Ferner wurde beschlossen, die Chefs der Ministerien und den Generalprokurator des Heiligen Synod zu beauftragen, dem Kaiser Berichte zu unterbreiten, in denen die Begnadigung der wegen religiöser Irrung verbannten oder gefangen gesetzten Per sonen, ohne daß eine gerichtliche Aburteilung zu erfolgen hätte, beantragt wird. ve-»»»»ret»r Bezüge durch bi« -tostet« i««er»«l» M UM ItNUMl Lmzelut Ire»»««» Zutragm uu De»! (arr-sM _ . . vierteljährlich wird Zurücksendung der für die schriftlritung bestimmte«, Ad^« Herausgegeben von der König!. Expedition de- Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Lucht, so ist das Postgelb beizufü-rn. Grschei.e», werkt«»» «ach», k llhr. — Origstalberich» «b Mitteilu.geu dürft« mir mtt voller Quellenangabe aachgednutt »erd««. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. 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