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Dresdner Journal : 20.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190503206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-20
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 20.03.1905
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W66 MM«,, den 2«. Miez nachmittag«. Ivos Journal Dresdner Herausgegeben von der Königl. Expedition deS Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.. Anschluß Nr. 1295. Krschetu«« Werktag« nach«, k Uhr. — Originalbericht« und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. vierteljährlich. Einzelne Kummern l0 Pf. Mrd Zurücklenduna der für die Schristleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge brau» Frucht, so ist da« Postgeld beizusügen. Bez„«»ret«: »ei« Bezüge durch di« o,.j.b»fi»ftet« tuumHuk» 2,so M (e^schl EluküudigungSgedüdre«: Lie Zelle kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündt» AUiigS seile oder derenRaum 20 Pf. Bei Tabellen» und Zisfernsa- S Pf. Aufschlag mr die Zelle Unterm Re» daktionlstrich (Eingesandt) die Lextzelle mittler Schrift oder deren Raum SV Pf. Gebühren»Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi« mittag- 12 Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer. Lyugs-Einladung. Bestellungen auf da« Dresdner Joarnal für da« II. VienisIZskn 1305 werden in Dresden-Altstadt in unferer Geschäfts stelle, Zwingerstr. 20, in DreSden-Nenstadt in der Hof musikalienhandlung von Adolf Brauer (F. Plötner) Hauptstraße 2, zum Preise von 2 an. so p«. angenommen. Bei den Postaustalte« im Deutschen Reiche be trägt der Bezugspreis für diese Zeit 3 Mark. In der weitern Umgebung Dresden« gelangt das LreSdner Journal noch am Abend zur Ausgabe; so in den Ortschaften des obern ElbtaleS bi« Schandau, in denjenigen de« untern ElbtaleS bi« Meißen und in den an der Tharandter und Radeberger Linie gelegnen Orten. Wo in diesen Orten die Blätter den Beziehern nicht mehr zugetragen werden, wollen sich letztere mit der Post wegen Abholen« ins Ein vernehmen setzen. Königl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Teil. Dresden, 2V. März. Se. MajeM der König geruhten heute den Königl. Niederländischen außer ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Jonkheer van Tet« van Goudriaan, den Königl. Griechischen außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister Cläon Rangabe, den Königl. Schwedisch-Norwegischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Grafen Taube und den Kaiser!. Persischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Mahmoud Khan im hiesigen Königl. Residenzschlosse in feierlichen Audienzen zu empfangen, um au« deren Händen die Allerhöchsten Schreiben entgegenzunehmen, durch welche dieselben in ihrer bisherigen Eigenschaft neu beglaubigt werden. Personalveränderungen in der Armee. Offiziere, Fähnriche usw. A.. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. 10. März, v. Kiesenwetter, Rittm. a. D , zuletzt Eskadr.-Chef im damaligen 2. Königin Hus.-Regt. Nr. 19, die Erlaubnis zum Tragen der Uniform dieses Regts. erteilt. — 17. März. Friedrich Magnu« Erb graf zu Solms-Wildenfels, in der Armee und zwar als Ltnt. im Karab.-Regt., vorläufig ohne Patent, angestellt. L. Im Sanitätskorps. 17. März. vr. Sedl mayr, Oberstabsarzt und Regts.-Arzt deS Karab- Regts, scheidet behufs Übertritts zur Kaiser!. Schutz truppe für Südwestafrika mit dem 27. März aus dem Heere aus. Kadetten-Verteilung. 18. März. Nachgenannte Kadetten als charakterisierte Fähnriche in der Armee an gestellt und zwar: Thomas im 3. Jnf.-Regt. Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Finke im 5. Jnf.- Regt. „Kronprinz" Nr. 104, Gefreiter Pfeil im 8. Jnf.- Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, v. Schönberg- Pötting im Schützen-(Füf.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. 108, Schubert (Fritz) im 9. Jnf.-Regt Nr. 133, Lucius im 10. Jnf-Regt. Nr. 134, Schubert (Ger hard) im 13. Jnf.-Regt. Nr. 178, v. Bremer im 14. Jnf-Regt Nr. 179, v. Boxberg im 1. Jäa-Bat. Nr. 12, v. Bünau im Karab.-Regt, v. Boyneburgk, v. Stammer im 1. Hus.-Regt. „König Albert" Nr. 18, Lange im 2. Ulan-Regt Nr. 18, Pätz im 3. Feldart.» Regt. Nr. 32, Siegelmann bei den Königl. Sächs. Kompagnien des Königl. Preuß. Eisenbahn-RegtS. Nr. 2. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den nachgenannten Offizieren, Sanitätsoffizieren und Mannschaften die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen zu erteilen, und zwar des Königl. Preußischen Roten Adler-Orden» 4. Klasse den Oberstabsärzten vr. Graefe, Garnison arzt in Dresden, vr. Wagner, Regimentsarzt des 1. Feldart. Regts. Nr. 12; der Königl. Preußischen Roten Kreuz-Medaille 3. Klasse dem Hauptm. der Res. Kippenberger des 5. Inf.-Regts. „Kronprinz- Nr. 104; des Königl. Preußischen Militär-Ehren zeichens 2. Klasse dem Gefreiten (Ganzinvaliden) Meusel im Landw.-Bez. Leipzig; des Ritterkreuzes 2. Klasse des Königl. Bayerischen Militär-Berdienst- Ordens dem Hauptm. Weber, Komp.-Chef im 3. Jnf.-Regt. Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern"; des Komthurkreuzes de« Ordens der Königl. Württembergischen Krone dem Generalmajor Franke, Kommandeur der 4. Jnf.-Brig. Nr. 48, des Ehren kreuzes desselben Ordens den Oberstltnts. v Suckow beim Stabe des 6. Jnf.-Regts. Nr. 105 „König Wilhelm II. von Württemberg", Werner beim Stabe des Schützen- (Füs.-) Regt«. ^Prinz Georg" Nr. 108 und Frhrn. Leuckart v. Weißdorf, Chef des Generalstabes X1X. (2.K.S ) Armeekorps; des Ritter kreuzes desselben Ordens dem Major v. Schmieden, Bats-Kommandeur im 8. Jnf.-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107; des Großkreuzes des Königl. Würt tembergischen Friedrichs-Ordens dem Generalltnt. v. Kirchbach, Kommandeur der 3. Division Nr. 32; der Königl. Großbritannischen silbernen Viktoria- Medaille dem Sergeanten Keil im Schützen-(Füs.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. 108. Die beim Ministerium des Innern verwaltete Max-Richard-Ttiftung bewährt alljährlich einer kurbedürftigeu, mittellosen, im Königreiche Sachsen staatsangehörigcn Person — Kinder nicht aus geschlossen —, die in Kissingen oder einem anderen bayerischen Bade Heilung sucht, eine Unterstützung von 170 M. Nach Befinden kann diese Unterstützung auch zum Gebrauche eines sächsischen, anderen deutschen oder österreichischen Bades gewährt oder auch unter mehrere Bedürftige verteilt werden. Angehörige der Amtshauptmannschaft Grimma (Stadt und Land) erhalten bei sonst gleicher Be rechtigung den Vorzug. Gesuche sind bis zum 15. April 1905 an die Abteilung III 8 des Ministeriums des Innern zu richten unter Beifügung 1. eines ärztlichen Zeugnisses über die Krankheit und Notwendigkeit deS Kurgebrauchs in dem betreffen den Bade, 2. des Nachweises sächsischer Staatsangehörigkeit, 3. einer amtlichen Bescheinigung über Unbe scholtenheit, Mittellosigkeit, sowie über die Alters-, Erwerbs- und Familienverhältnisse des Nachsuchenden. Nach den Stiftungsbestimmungen kann nicht be rücksichtigt werden, wer feste« Einkommen au« Gehalt, Pension oder einer Rente bezieht. Die Jahres-Einnahmen und Ausgaben der Stiftung, deren Stammkapital im Jahre 1904 von 6000 M. durch erneute Zuwendungen auf 7206 M. erhöht worden ist, betrugen: 186 M. 25 Pf. Kassenbestand aus 1903 212 - 37 - Zinsen i. I. 1904 398 M 62 Pf. Sa. der Einnahmen 216 M. 10 Pf Ausgaben 182 M. 52 Pf^Kässenbestand Ende 1904. Dresden, den 17. März 1905. Ministerium des Innern, Abteilung III8. 2044 vr Lchekcher. Äftmenuunge«, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums des Kriegs. Beamte der Militärverwaltung. 24. Februar. Schmidt, Oberlehrer bei der Unteroffizier vorschule Marienberg, zur Soldatenknaben-Erziehuugsanstalt in Kleinstruppeu, Richter (Albert), Lehrer bei der Soldaten- knaben-Erziehungsanstalt in Kleinstruppen, zur Unteroffizier vorschule in Marienberg, — unterm 1. April versetzt. — 1». März Schwamkrug, Unterapotheker der Res. im Landw.-Bez. II Dresden, zum Oberapotheker des Beurlaubten staudes befördert. —14 März. Scherber, Meistergehilfe bei der Artilleriewerkstatt, unterm 1. April zum etatmäßigen Meister ernannt. (Bebördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Hoftaldemokratie und Devolution. Bei den diesjährigen Reichstagsverhandlungen ist die Erscheinung besonders bemerkenswert, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten, ganz gleich, ob sie der radikalen oder der revisionistischen Richtung an gehören, mit dreister Offenheit ihre revolutionären Absichten kundtun, während sie bisher bemüht gewesen sind, diese Absichten, wo nicht zu bestreiten, so doch zu verschleiern. Revolutionär hat sich die Sozial demokratie zwar immer genannt; aber diese Bezeich nung ist bis in die letzte Zeit hinein von sozial demokratischen Führern und Zeitungen so gedeutet worden, daß sie nicht im „Heugabelsinne" eines ge walttätigen Aufruhrs, sondern in dem Sinne auf zufasien sei, daß die Sozialdemokratie sich die Re volutionierung der Köpfe angelegen sein lasse und die Umwandlung der bestehenden Verhältnisse auf gesetzlichem Wege anstrcbe. Wenn man dagegen das jetzige Auftreten der sozialdemokratischen Führer und Zeitungen näher betrachtet, so wird man gewahr, daß die von jener Seite planmäßig betriebene „Re volutionierung der Köpfe", die Aufreizung der großen Massen gegen das Bestehende und insonderheit gegen jegliche Autorität, keine andere Folge haben kann und nach der Absicht der Sozialdemokratie keine an dere Folge haben soll, als den Ausbruch der wirk lichen Revolution. Nicht umsonst haben die deutschen Sozialdemo kraten den Pariser Kommuneaufstand als ein für die internationale Sozialdemokratie vorbildliches Unter nehmen hingestellt, nicht umsonst feiern sie alljährlich den Gedenktag nicht nur dieser Kommunegreuel, sondern auch der preußischen Märzrevolution. Vor allen Dingen aber ist es bezeichnend, wie innig sich die deutschen Sozialdemokraten vor der gesamten übrigen internationalen Sozialdemokratie mit den russischen Revolutionären identifizieren. Noch im vergangenen Jahre, als der Parteileitung der deutschen Sozialdemokratie anläßlich deS bekannten Königsberger Schriftenschmuggclprozesses nachgewiesen wurde, daß sie das Schüren der revolutionären Bewegungen in Rußland begünstige, bestritt sie mit gutgespielter Entrüstung diese Tatsache und be hauptete, daß sie nur die Propaganda der jede Ge walttat und jeden „Terror" verabscheuenden Sozial demokratie unterstütze. Heute Höri man es von den sozialdemokratischen Führern und liest man es in den sozialdemokratischen Blättern anders. Ohne Scheu erklären die sozialdemokratischen Abgeordneten ihre Sympathie mit den russischen Revolutionären und wünschen ihnen für ihre am Throne rüttelnden Bestrebungen Glück Mit unerhörter Dreistigkeit sprechen sozialdemokratische Blätter davon, daß die siegreiche russische Revolution auch nach Deutschland hinübergreifen und eine Veränderung unserer vater ländischen Verhältnisse nach sich ziehen werde. Tie allgemeine Losung der deutfchen Sozialdemokratie ist heute: die Siege der russischen Revolutionäre verbunden mit den Siegen der Japaner sind Siege der deutschen Sozialdemokratie. Wer bis jetzt noch der Meinung gewesen sein sollte, die sozialdemokratische Gefahr sei nicht so fchlimm und nicht so drohend, wie sie gewissenhafte und tieferblickende Patrioten empfinden, dem muß das jetzige Verhalten und die jetzige Kühnheit der deutschen Sozialdemokratie endlich die Augen öffnen. Wie kann man jetzt noch an einen durch die angeblich gemäßigten Revisionisten her beigeführten Wandel in den sozialdemokratischen Umsturzbestrebungen glauben, nachdem soeben erst „Genosse" Heine der vollkommenen Einigkeit der radi kalen und revisionistischen „Genossen" in der Be urteilung der russischen Revolution im Reichstage Aus druck gegeben hat? Wie kann man an eine Versöhnung mit einer revolutionären Partei denken, deren erster Führer, Bebel, im Reichstage mit so ausgesuchter Gehässigkeit gegen Staat und Gesellschaft auftrat, und der es für angebracht hielt, sich in einem für die Öffentlichkeit bestimmten Schreiben an den fran zösischen „Genossen" Jaures gegen den „Verdacht" patriotischer Gesinnung ausdrücklich zu verwahren? Die letzten Monate haben über das Wesen und die Bestrebungen der Sozialdemokratie Helles Licht ver breitet und allen sogenannten Mauserungsillusioncn für immer den Garaus gemacht. Das deutsche Volk weiß nun und muß wissen, woran es mit der Sozial demokratie ist, und was es von ihr zu erwarten haben würde, wenn sie in entscheidender Stunde einer in falscher Sicherheit befindlichen Bevölkerung und einer nicht genügend starken Staatsgewalt gegen überstände. Aufgerüttelt werden muß das deutsche Volk durch das jetzige Verhalten der Sozialdemokratie und durch die dreiste Sprache ihrer Blätter. Angefeuert werden muß es zu einem kräftigen Schlage, zu festem Zu sammenstehen gegen die sozialdemokratische Ge fahr, deren Folgen an Rußland zu sehen sind. Der „Vorwärts" macht jetzt auch kein Hehl mehr aus den revolutionären Zielen seiner Partei; er schreibt: „Die Revolution ist heute nicht ein Begriff, über den man diskutiert, sondern sie ist zur Tatsache geworden in jenem Reiche, das bisher der Schutzwall europäischer Autokratie gewesen ist. Die stärkste Macht politischer Rückständigkeit ist in einem inneren und äußeren Zusammenbruche seiner Gewaltherrschaft begriffen, wie man ihn vor einem Jahre noch nicht für ferne Zeiten zu hoffen wagte." Wenn das sozialdemokratische Blatt hier von „Auto kratie* spricht, so ist damit „Monarchie" gemeint, wie dies ja auch aus dem Zusammenhänge hervor geht. Die Hoffnungen, welche die Sozialdemokratie an die russische Revolution knüpft, sind also nicht zu verkennen Zugleich gibt der „Vorwärts" noch ge- Lnnst und Wissenschaft. König!. Opernhaus. — Am 19.d.M.: Auf Aller höchsten Befehl: Matinee zum Besten der im süd westafrikanischen Feldzug kämpfenden deutschen Krieger. Wenn sich der Besuch der Veranstaltung auch bedauer licherweise nicht so gestaltet hatte, wie man es im Hin blick auf den Humanitären Zweck, dem sie diente, wünschen und wohl auch hätte erwarten mögen, so wird man doch in künstlerischer Hinsicht von einem erfreulichen Erfolg berichten dürfen. Vor allem erschien uns der Anfang und da« End« der VortragSordnung, welche die pi^ees <s« rssistEs der Matinee darstellten, als von recht glücklicher Wahl Richard Wagners „Rienzi">Ouvertttte, unter Schuch« Leitung von der Königl. Kapelle mit Bravour gespielt, paßte durchaus zur Eröffnung einer Veranstal tung, die un« an Kampf und Sieg mahnte. Gustav v. Mosers lustige« Genrebild „Mmtärfromm" aber, dessen Inhalt wir al« bekannt voraussetzen dürfen, zeigt un«, welch unwiderstehliche Kräfte da« deutsche Heer auch in den Zeiten de« Fneden« entfaltet. Von ihm zu. sagen, daß e« ganz prächtig, temperamentvoll und mit der rechten Munterkeit geftielt wurde, ist kaum von nöten, wenn man darauf hinweist, daß unser au«ge- zeichnete« Lustspielensemble — wir nennen die Namen der Damen Ga«ny, Diacono, Schendler, Laue und der Herren Rens, Gebühr, Eggerth, Wjirth, Fischer und Huff — tätig war Minderen Eindruck allerding« vermochten die wei teren Konzertdarbietungen zu erzielen, in so voll endeter Weis« sie an sich von den Au.führenden, d. b. d«n Herren Konzertmeister Wille und d«n Königl Kammersängern vurrian und Scheidemantel, geboten wurden R. Reinickes Andante und Poppers bekannter Und beliebter „Papillon" sind Cellostücke, die in Veranstal tungen, die sich in kleinerem Rahmen abspielen, besser am Platze sind Und auch das Duett (Hanno und Janusch) aus Smetanas Volksoper „Der Kuß" (zweiter Akt, dritte Szene) erwies sich als eine Wahl, dle doch nicht recht mit dem Charakter solcher Sonder-Veranstaltungen harmonierte An sich indessen bettachtet, durfte man sich seiner Bekanntschaft nur erfreuen, und das um so mehr, als es zugleich die Hoffnung wach rief, man werde nunmehr vielleicht doch einmal zu einer Aufführung der ganzen Oper hierselbst verschreiten. Sie, die wohl die reizendste und melodienreichste der Smetanaschen Bühnenschöpfungen ist, käme jetzt nach Blechs „DaS war ich!" und Heubergers „Barsüßele" zur rechten Zeit, um „genossen" zu werden. Die Veran staltung wurde durch die Anwesenheit Sr. Majestät de« Königs ausgezeichnet O. S. Berichte aus den Königl. Sammlungen ISO4. 1. Gemäldegalerie. Au« Staatsmitteln wurde di« Gemäldegalerie durch zwei «»«gezeichnete Ölgemälde zwei berühmter französischer Maler der Mitte de« 19. Jahrhundert« bereichert, durch Thoma« Couture« (1815—1879) „Vogelfängrr" und durch Gustave Courbet s vielbesprochene, ihrer Zeit bahn brechend gewesene „Steinklopfer" dazu die Pastellsamm lung durch ein Bildni« de« Prinzen Maximilian von Sachsen von der Hand Johann Heim ich Schmidt« (1749 — 1829). Al« Geschenk de« verstorbenen Recht«anwalt« Hsfrat Le«ky, da« schon 1888 mit dem Vorbehalt de« Besitze«, solange er leb«, gemacht worden war, erhielt di« Galerie da« clgimäld« Hugo Oehmichen« (geb 1843) „Die Warte- stube im Gericht" Aus Len Zinsen der Pröll-Heuer-Stiftung wurden vom Akademischen Rat acht Bilder für die Ge mäldegalerie erworben: 1 „Hessische Bäuerin" von Professor Karl Bantzer in Dresden: 2. „Vestatempel" von Professor Rudolf v. Alt in Wien; 3. „Jlmlandschaft", von Prof. Th. Hagen in Weimar; 4. „Wasserfall", von Prof. Otto Reiniger in Stutt gart; 5 „Sturm am Ostseesttande", von Prof. G. Schön leber in Karlsruhe; 6. „Waldtal", von Prof. W. Steinhausen in Frank furt a M; 7. „Landschaft", von Toni Stadler in München; 8. „Auf dem Heimwege", von Prof Heinr. Zügel in München. Im ganzen wurde die Gemäldegalerie also um zwölf Bilder vermehrt Die Galeriekommission, die drei Sitzungen unter dem Vorsitz« Sr. Königl. Hoheit de« Prinzen Johann Georg abhult, verlor durch da« Hinscheiden de« geh. Hoftat« Ferd. Pauwel« (s- 25 März) eine« ihrer eifrigsten und kenntnisreichsten Mitglieder An seiner Stelle wurde Hr Prof Eugen Bracht »um Mitglied« der Kommission ernannt Der Platz de« Prof Hermann Freye, der auf sein Ansuchen in den Ruhr stand versetzt worden war, ist dagtgen in der Galcnckommisslon vorläufig noch nicht wiederbesetzt worden. War di« gegenwärtige Zahl der Kommission«mUg!>cder seinerzeit doch auch nur zu gunsten von^Ferd Pauwel«, auf dessen Rat man nicht glaubte verzichttn zu dürfen, um eine Stelle vermehrt worden Dem Repauration«atelier, dessen erster Vorstand Otto Nahler den Kufto«titel erhielt, während sein bi«- heriger Gehilfe Th. Krause zum zweiten Restaurator ernannt wurde, wurden 34 zum Teil umfangreiche Ge mälde zur Herstellung übergeben, 31 Gemälde al« vor trefflich hergestellt wieder abgenommen. Nur im Firni« sind 77 Gemälde erneuert oder aufgefrischt worden. Zum Kopieren zugelaffen wurden 71 Künstler und 74 Künstlerinnen, im ganzen 145 Personen; unter den Künstlern befanden sich acht Ausländer: ein Däne, ein Schwede, ein Engländer, ein Österreicher, zwei Ameri kaner und zwei Russen; von den Künstlerinnen gehörten 14 dem Ausland« an; eine war Schwedin, je zwei waren Däninnen, Engländerinnen, Österreicherinnen und Ameri kanerinnen, fünf gehörten dem russischen Reiche an. Um der mit jeder Neuerwerbung zunehmenden Ober füllung und Raumnot, wenigstens auf ein Jahrfünft, vielleicht sogar auf ein Jahrzehnt hinaus zu begegnen, wurden Maßnahmen zweierlei Art durchgeführt Zunächst wurde der neuhergerichtete sogenannte „Italienische Pavillon" (Raum R-8), der zuletzt die 1902 ab gegebenen Bilder beherbergt hatte, seiner Bestimmung zurückgegeben Er wurde, nachdem die älteren italienischen Bilder, die zuletzt in den Erdgeschoßräumen 39—43 hingen, in ihm aufgehängt worden waren, den Besuchern wieder geöffnet. In den dadurch freigewordenen genannten Erdgeschoßräumen aber wurden m folgerichtigem An- schlutz an die Erdgeschoßräum« de« 18. Jahrhunderts ein« Reche älterer deutscher Bilder de« 19. Jahrhundert« untergebracht, und hier und in den Nachbarräumen bleibt nun auch noch Raum zu weiterer Au«dehnuna zur Ver fügung Sodann aber wurde al« zweite Maßnahme ein« w«iter«, nun ab«r auch auf absehbare Zeit hinau« letzte leihweise Abgabe von Bildern an Stellen, die sich darum beworben hatten und vorzug»wris« geeignet erschienen, beschlossen und so w«it r« möglich war, auch bereit« durchgciubrt In Dresden wurden de« weitrren bedacht: da« Finanzministerium mit vier, da« neu«
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