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Dresdner Journal : 16.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190508161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-16
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 16.08.1905
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Beim Bezüge durch di« ^eschäftsäelt tnnerßat« ^re»d«u, 2,50 M (einschl. Zutragung), durch die Voft im Drur'chen Reiche 3 M. (ausschließlick Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurückfendung der für die Schriftleftuug bestimmten, aber von dieser mcht ein- aesorderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld beizusügen. DnMer W AMUR. Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstrabe 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine»: Werktags nachm. 5 Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dilrfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden AokündigungSgebühre«: Die Zeile kleiner Schrift der 7mal gespaltenen Ankündi gungs-Seite oder deren Raum 20 Pf Bei Tabellen- und Zisfernfatz 5 Pf Ausschlag für die Zeile Unterm Re- daktionSstrich (Eingesandt) oie Textzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren. Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bis mittags 12 Uhr für die nach mittags erscheinende Nummer 189 Mittwoch, den 16. August nachmittags. 1905 Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Aüergnädigst ge ruht, dem Landbauinspektor Kluge bei dem Land bauamte II zu Dresden die nachgesuchte Entlassung aus dem Dienste der staatlichen Hochbauverwaltung zu bewilligen. Se. Majestät der König haben den Inhabern der Firma Fertsch u. Simon in Leipzig, Kaufleuten Paul Wilhelm Emil Hansen und Richard Ehregott Geißler in Leipzig, sowie Ernst Christian Siegfried Nissen in Cochem das Prädikat „Königlicher Hof lieferant" Allergnädigst zu verleihen geruht. Ernennung-,,, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. Im GeschäftSverrichc des Ministerium» der Kinanze«. Der 'kicher bei der Hochbauverwaltung ange- stellle RegierungSbaumelster Koch rn Bautzen ist aus sein Ansuchen aus dem sächsischen Staatsdienste entlassen worden. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums des Innern. Angestellt: der Bürgerschullehrer Zimmer mann in Plauen i. B. als Lehrer an der Kunstschule für Textilindustrie daselbst Im Geschäftsbereich, deS Ministeriums deS Kultus u. Ssfentl. Unterrichts. Erl: die dritte ständ Lehrerst an der achtkl. kath. Volksschule zu Schirgiswalde. Koll.: die oberste Schulbehörde Eink. der Stelle außer fr. Wohnung i. alt. Schulh. u l io M. für Fortbildgsschulunterr.: 1300 M Ärundgeh., das sich mit dem vollend 25. Lebensj. auf 1400 M. erhöht und vom vollend. 28. Lebensj. ab in dreijähr. Zwischenräum. zweimal um 150 M. und achtmal um 100 M. steigt, so daß das Höchstgeh. von 2500 M mit dem 55. Lebensj. erreicht ist. BewerbgSges. unter Anschl der erforderl Unter!, (darunter ein AmtSführaSzeugn. neuesten Dat ) bis SO. Aug. an K Bezirksschulinsp. Schulr. Schütze in Bautzen. (Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) nichtamtlicher Teil. Zur Ftotteuoorlage. Die Äußerung der Verwaltung der Stettiner Vulkan, daß das Reich voraussichtlich demnächst zum Bau von Linienschiffen und Panzerkreuzern von 16000 t Größe und zur Errichtung einer besonderen Nordseeflotte schreiten werde, wird in der Presse mehrfach als ein »vis »u Isoteur angesehen, was die für den Herbst angekündigte Flottenvorlage enthalten werde. In dem einen Punkte dürfte sich diese Auf fassung wohl mit dem wirklichen Sachverhalt decken, -daß es bei den künftigen Linienschrffsbauten nicht Lei der Größe von 13 500 t, welche die zurzeit auf dem Stapel stehenden Schiffe besitzen, sein Bewenden haben wird, sondern daß man zu einem beträchtlich größeren Typ wird übergehen müssen. Die Er fahrungen des ostasiatischen Krieges lehren unbestreit bar zweierlei: erstens, daß der Gefechtswert eines Schlachtschiffs von der Stärke seiner Bewaffnung mit 'schwerer Artillerie und der Stärke seiner Panzerung, beides aber wieder durchaus von der Größe des Schiffes abhängt; zweitens, daß der geringere -Gefechtswert des einzelnen Schiffes nicht durch eine größere Zahl von Gefechtseinheiten ausgeglichen werden kann, die kriegerische Stärke einer Flotte mithin ganz überwiegend von dem Gefechtswert ihrer einzelnen Schiffe bedingt wird Das gilt natürlich in erster Linie von den Linienschiffen, dann aber such von den Panzerkreuzern. Andere Seemächte, vor allem England und die Vereinigten Staaten, sind bereits zum Bau sehr großer Schlachtschiffe Kunst und Wissenschaft. Wissenschaft. * Aus Berlin berichtet man: Wie verlautet, ist der leitende Gedanke für die Berufung des Prof. Harnack als Leiter der hiesigen König!. Bibliothek der Wunsch gewesen, einen hervorragenden Mann allmählich mit der Leitung des gesamten Bibliothekwesens zu be trauen und so sämtliche preußischen Bibliotheken in engere Verbindung zu bringen, eine Art Bibliotheks amt zu schaffen, dem auch dem preußischen Kultus ministerium und den anderen Ressorts gegenüber eine selbständige Stellung gewährt werden soll. * Aus Berlin wird gemeldet: Eine internationale Konferenz für Erdbebenforschung trat gestern im Reichsamt des Innern unter dem Vorsitz des geh. Ober- rcgierungsratS vr. Lewald zusammen, zu der von der Rcichsverwaltung alle Staaten, die einen organisierten Erdbebendienst besitzen, eingeladen worden sind. Deutscher seits nehmen außer dem Vertreter des Auswärtigen Amtes Legationsrat Breiter und dem Vertreter de« preußischen Kultusministeriums geh Obcrrcgierungürat vr. Schmidt an der Konferenz teil: der Direktor der Kaiser!. Haupt station für Erdbebenforschung in Straßburg i. E. Prof, vr Gerland; das ständige Mitglied dieser Station Prof, vr Rudolf; der Direktor des Geodätischen Instituts in Potsdam geh. Regierungsrat Prof. vr. Helmert; der Direktor des Geophysikalischen Institut« m Göttingen Prof. vr. Wiechert. Die einzelnen Staaten haben al« Delegierte teils ihre hiesigen diplomatischen Vertreter, teil« hervorragende SciSmologen entsandt. Die Ver einigten Staaten haben entsandt den Botschafter Charle magne Tower und den Prof. Fidding Reid; England Prof. Schuster aus Manchester; Ungarn Prof. v. KövcS- von 10000 bis 20000 t übergegangen, und Deutsch land wird, wenn es nicht ganz ins Hintertreffen ge raten soll, sich beeilen müssen, ihrem Beispiele zu folgen. Auch so weit es sich nur um den be stimmungsmäßigen Ersatz der nach dem Flottengesetz jetzt fälligen Schiffe der Sachsenklasse handelt, wird daher der Neubau von Schiffen in Aussicht zu nehmen sein, die unseren neuesten Typ von 13500 t an Größe beträchtlich übertreffen. Jene Mitteilung von dem Plane, demnächst 16000 t-Schiffe zu bauen, dürfte daher in der Hauptsache wohl stimmen Bei der Erwägung, daß es sich zunächst um den Ersatz von Schiffen handelt, die gemäß dem Flotten gesetze auf eine 25jährige Dienstzeit zurückblicken, wirft sich von selbst die Frage auf, ob die Be stimmung deS Flottengesetzes, wonach die Dienstzeit der Linienschiffe 25 Jahre betragen soll, sich im ganzen Umfange zweckmäßig wird aufrechterhalten lassen Bei den raschen Fortschritten der SchiffSbau- und Waffentechnik befinden sich vor 25 Jahren kon struierte Schiffe regelmäßig nicht mehr auf der gegen wärtigen Höhe der Entwickelung; gerade der japanisch russische Krieg hat aber die gänzliche Wertlosigkeit so veralteter Fahrzeuge im Kampfe gegen moderne Schlachtschiffe auf das bündigste erwiesen. Die. alten russischen Kriegsschiffe waren in der Tat kault mehr als Zielobjekte für die schweren Geschütze der Japaner. Wenn, wie anzunehmen ist, die Ver bündeten Regierungen auch aus naheliegenden Gründen nicht die Initiative zu einer entsprechenden Änderung des Flottengesetzes ergreifen werden, so liegt doch der Gedanke nahe, daß der Reichstag aus sich selbst heraus zu einer Beseitigung oder doch wenigstens Erleichterung der Schranken die Hand bieten sollte, welche die Gesetzesbestimmungen über die Dienstdauer der dem tatsächlichen Bedürfnis ent sprechenden Gestaltung unserer Flotte ziehen. Un brauchbare Schiffe im Dienst zu halten, ist ebenso das Gegenteil von weiser Sparsamkeit, wie der Neu bau von Schiffen, die nicht den höchsten derzeit er reichbaren GefechtSwert haben. Gerade auf dem Gebiete der Flotte ist rS Ungleich wirtschaftlicher, mit größeren Geldaufwendungen Vollkommenes zu schaffen, als um Kosten zu ersparen, sich mit Kriegs- insirumenten zu begnügen, die im entscheidenden Augenblicke versagen. Was aber den Plan der Herstellung einer be sonderen Nordseeflotte anbetrifft, so muß er, sofern damit gesagt sein soll, daß ein Teil der Flotte aus schließlich zum Dienst in der Nordsee bestimmt sein soll, ernsten Zweifeln begegnen Die Möglichkeit, vermittels des Kaiser Wilhelmkanals unsere ganze Kriegsflotte je nach Bedarf sowohl in der Nord- wie in der Ostsee verwenden zu können, bildet ein so wesentliches Element der Stärke unserer Verteidigung zur See, daß man darauf nicht ohne zwingende Not verzichten könnte. Die Schleusen deS Kaiser Wilhelm- kanals sind allerdings nicht groß genug, um Linien schiffe von 16000 t Größe durchzulassen und es ist sehr wahrscheinlich, daß diese Tatsache zu der Ansicht geführt hat, es solle aus den neuen großen Schlacht schiffen eine besondere Nordseeflotte gebildet werden. Aber die Unzulänglichkeit jener Kanalschleusen ist doch keine unabänderliche Tatsache, in die man sich wie in ein Verhängnis fügen mußte. Wenn, wie es scheint, auch eine Vergrößerung der jetzigen Schleusen technisch ausgeschlossen ist, so ist die Erbauung neuer ausreichend geräumiger Schleusen doch sehr wohl an gängig. Tatsächlich scheint eine solche auch vor bereitet zu werden; wenigstens wird ohne Wider spruch gemeldet, daß die Marineverwaltung sich in Brunsbüttel, wo nicht, wie bei Holtenau, reichs ¬ fiskalisches Gelände zur Verfügung steht, das zur Erbauung neuer, den Durchgang von Schiffen von 150 m Länge gestattender Schleusen erforderliche Baugelände bereits gesichert habe. Man wird also wohl in der Annahme nicht fehlgehen, daß mit dem Bau von größeren Schlachtschiffen eine entsprechende Ergänzung des Kaiser Wilhelmkauals Hand in Hand gehen wird. Äug dem italienischen Wirtschaftsleben. Das letzte Jahr hat für den Handel und die Industrie Italien« günstig abgeschlossen. Das Rechnungsjahr 1903/04 hatte einen Einnahmcüberschuß von 58'/« Mill Lire aufzuweisen, der sich nach Abzug von mehr al« 12 Mill. Lire für Bahnbauten und fast 13 Mill. Lire für Schuldentilgung auf einen reinen Überschuß von nahezu 34 Mill Lire verminderte. Dieses Ergebnis ist um so bemerkenswerter, als das letzte Budgetjahr nicht wie das vorhergegangene eine außerordentliche Einnahme von 34 Mill. Lire aus den Getreidezöllen und von 12 Mill, aus der Zucker steuer abwarf. Für das Jahr 1SO4/O5 und für das folgende Jahr werden Überschüsse von mehr als 10 Mill. Lire als zweifellos erachtet. Die hauptsächlich aus Gold bestehenden Mctallreserven sind von 958 Mill, auf 1073 gestiegen, der Papierumlauf hat eine Abnahme erfahren, und der Kurs der heimischen Banknoten stand fast immer höher als der der ausländischen Immerhin zeigen die Überschüsse des Staatshaushalts, die seinerzeit bereit« bi« zur Höhe von 151 Mill, gestiegen waren, eine ständig sinkende Tendenz, die aber nicht auf die Verminderung der Einnahmen, sondern vor allem auf die Steigerung der Ausgaben zurückzuführen ist. Und noch steht Italien die Lösung des wichtigsten volkswirtschaftlichen Problems bevor, nämlich die Frage der Neuordnung des Betriebs der Eisenbahnen. Die Erträgnisse der Banken und wirtschaftlichen Unter nehmungen waren sehr befriedigend, und der ökonomische Aufschwung dr-Landes nimmt im stetigen Verhältnis zu. DaS Niveau fast sämtlicher Jndustriewerte hat sich gehoben, und auch die Staatsvapirrc haben ausnahmslos höhere Kurse erreicht. Kursschwankungen beträchtlicher Art werden immer geringfügiger, an den ausländischen Börsen wird die italienische Rente kaum noch gehandelt, und an den inländischen wird das Material, das sich jeweilig zeigt, sofort von Barkäufen! absorbiert. Diese Umstände sind der beste Beweis für die wirtschaftliche Gesundung deS Landes und auch dafür, daß die in Aussicht ge nommene Konversion der 4prozentigen Rente, die infolge deS Ausbruchs deS russisch-japanischen Krieges verschoben werden mußte, nur noch eine Frage kurzer Zeit sein dürfte. Hand in Hand mit dieser Bewegung geht das Sinken des Zinsfußes, das einer ganzen Reihe wichtiger ökonomischer Interessen zugute kommt. Der Satz für Diskonten hielt sich zumeist unter 4 Proz., zuweilen sogar nahe an 3 Proz, und auch die Reports an den Börsen wurden oft zu Bedingungen abgeschlossen, die nicht mehr ganz im Einklang nnt der Art solcher Anlagen stehen. Die Zahlungsbilanz des Landes ist dank den be deutenden Rimessen der Auswanderer und den Erträg nissen der Fremdenindustrie fortgesetzt aktiv, wie das rn den günstigen Wechselkursen zum Ausdruck kommt. Die Ernten waren auch in Weizen gut. Daß Italien immer mehr in den Wettkampf der Nationen auf dem Gebiete der Industrie tritt, ist nicht zu verkennen Schon hat der Ausfuhrhandel nicht nur die heimischen Natur produkte und die alteingewurzelte Spezialität der Seide zum Gegenstand, sondern in der Baumwolle und selbst in der metallurgischen Branche bis hinauf zum Bau von Handels- und Kriegsfahrzeugen wagt es sich mit Erfolg auf den Weltmarkt. Das neuerlich er folgte Zusammenschließen einer Reihe der größten Unter nehmungen für Eisen- und Stahlerzeugnisse mit aus gedehnten Bergwerken und Hochofenanlagen einerseits und sehr bedeutenden Werften anderseits hat nach dieser Richtung schon günstig eingewirkt und verspricht weitere Erfolge durch einheitliche Leitung und Vermeidung großer Zwischengewinne Selbst in den südlichen Pro vinzen beginnt nach sichtlicher Erholung ein Unter ligethv; Belgien den Direktor der Sternwarte in Uccle Hrn. Lecointe; Bulgarien den Sttteiär der Gesandtschaft vr Schischmanow; Spanien Don Eduardo Mier y Miura; Griechenland den Gesandten El^on Rangabe; Italien den Direktor de« Geodynamischen Observatoriums in Rocca di Papa Giovanni Agamemnone; Mexiko den Gesandten Francisco A de Jcaza; Norwegen den Do zenten am Museum in Bergen Karl Frederick Wolderup; Niederlande Direktor vr. I. P. van der Stok de Bitt; Portugal den Vikomte de MeyrelleS; Schweiz den Le- gationSrat Walter Deucher. Die Dauer der Konferenz ist auf zwei Tage berechnet. Gestern abend fand für die Teilnehmer ein Festessen im Ausstellungspark statt, heute sollen das Geodätische Institut und die damit ver bundene Erdbebenstation auf dem Telcgraphenbcrge bei Potsdam besichtigt werden. Literatur. * Sächsische Volkswörter. (40.) In der Vogel« weit erfreut sich der Spatz einer besonders großen Zahl von eigenartigen Benennungen. Die schriftdeutsche Form Sperling erscheint wohl nur in der Redensart „schimpfen wie ein Rohrsperling" (ähnlich heißt eS auch immer „singen wie eine Heidelerche"), und auch da in mund artlicher Aussprache als Sperling! im östlichen, Spärlich im westlichen Erzgebirge, in der Mehrzahl Sparlche Der Name wird gern zu einer Silbe zusammengezogen, zu Sperltzch (Leipzig) oder Sperk, auch Spirk; außerdem heißt er im Niederlande Spunzch, Schniltzch, Jrlb (Nach ahmung de« Naturlaut«) und Mimb«; au« Lausigk wird Skazier verzeichnet. Weitere Angaben sind besonders über diese Namen erwünscht Nach dem Naturlaut ist auch der Bergfink im Westerzgebirge Quükr benannt Zu Einsilbern werden auch gern die Namen der drei einen „Satz" bildenden Sänger verkürzt: Hampflch (mittelhoch deutsch dsnkolino), Stilz (neben Stillitz) unv Zütfch oder Zetsch, worunter allerdings in Dresdens weiterer Um gebung nicht nur der Zeisig, sondern auch der Wachtel könig oder in (Zwenkau) auch der Wiesenschnärrer ver standen wird Für Zeisig sagt man im Erzgebirge auch Grünerts, um Dresden Zitschebäbrig, m Zwickau Tschätscher Im westlichen Erzgebirge wird als Zötscher gemäß seinem Naturist der Buchfink bezeichnet, in Eiben stock der kleine Hänfling, der im Spätherbst massenhaft über das Gebirge fliegt; nach ihm heißt der zweite Buß tag Zötschcr-Bußtag: wenn an ihm die Zötscher ein« fallen, folgt ein lätschigcr, das ist wenig strenger Winter. Ein Wintervogel ist in derselben Gegend der Ouuntsch oder Zwuntsch (vgl Quetsche—Zwetsche), „Quunschen sehen gar grün, das Hähnel ist gelb und wird zum Locken auf dem Vogelherd gebraucht" (Lehmann S 682). Der ebenfall« im westlichen Erzgebirge übliche Name der Schneedrossel Schnarrer schließt sich an den Naturlaut an (Lehmann 681: Schnärer, 296: Schneerer, da« ist Schnarr- oder Misteldrossel), die Singdrossel dagegen heißt Zippe (Zipfe oder Zipfdrusel, Lehmann 681), die Weindrossel Ziemer; im Vogtland ist Zeimer wie im Mittelhochdeutschen riomor der Krammetsvogel, der nach seiner Stimme auch Schacker hieß (oder noch heißt?). Von den nach der Farbe benannten Vögeln heißt der Goldammer im westlichen Erzgebirge Amerlich (alt- und mittelhochdeutsch amerinc) oder Ammisch, im Niederlande Göl- oder Gälämmer ich), (in der Lausitz Kohlhammer), das Rotschwänzchen Rütwisper oder Rütwispcling, in Schmiedeberg auch Wustlich (bei Lehmann 681: Sommer- vogel genannt), da« Rotkehlchen Rutkalle, Rutkatchen oder Rutkadel (wie in Schlesien); in Leipzig war Rot- aädchen vor 50 Jahren Spitzname der städtischen Polizisten, weil deren Uniform rote Haltbündchen hatte Lehmann spricht S 682 auch von Zundvögeln, in- conäariao, „weil sie ganz rot am Leibe sind (Zu- nehmungSgeist sich zu regen, der äußerst günstige Ergeb nisse verheißt ver Äufstan- in Deutsch-Südwesiaftika. Eine überraschende Meldung enthält die soeben eir- getroffene „Teutsch-Südwestafrikanische Zeitung": Nach richten aus dem Norden des Schutzgebiets zufolge soll nämlich Samuel jetzt nordöstlich von Nechales Gebiet im Ovambolande, scheinbar auf der portugiesischen (?) Seite, sitzen Es heißt, daß er ursprünglich im Bctschuana- lande habe bleiben wollen Als er aber dort seme Ge wehre habe abgeben sollen, sei er wieder weggezogen. Es wird vermutet, daß er bei dem Trupp gewesen sei, dem es seinerzeit gelang, bei Grootfontein nach Westen durchzuschlüpfen Berlin. Ebenso aus der Luft gegriffen wie die Nachricht einer Truppensendung von 5000 Mann in das Aufstandsgebiet ist, nach der „Neuen politischen Korre spondenz", die Meldung, daß demnächst in kurzer Auf einanderfolge drei Truppentransporte nach Südwestafrika entsendet werden würden Tatsächlich geht am 31 August ein Transport in Stärke von 54 Offizieren, Sanitäts offizieren und Beamten und 677 Mann von Hamburg nach dem Schutzgebiete ab, und zwar auf den Dampfern „Eduard Woermann" und „Alexandra Wocrmann". Der Transport wird in 4 Kompanien gegliedert (16 bis 19 Transportkompanie) und tritt am 16. bez. 17. d. M auf dem Truppenübungsplatz Munster zusammen Er besteht lediglich aus Ergänzungsmannschaften und enthält Mannschaften für alle im Schutzgebiet befindlichen Truppenteile einschließlich der technischen Truppen. Die Verteilung der Mannschaften auf die vier Transport- kompanien erfolgt in der Weise, daß die 16. und 17 Transportkompanie die Ergänzungen für die Feld regimenter enthält, die 18. Kompanie diejenigen für die Feldartillerie- und Maschincngewehrabteilungen, und die 19. Kompanie diejenigen für die technischen Truppen Dem Transport werden etwa 500 Pferde ungegliedert, die gleichfalls zur Auffrischung der im Schutzgebiet be findlichen Pferdedepots bestimmt sind. . ... r Ein Telegramm aus Windhuk meldet: An Krankheiten sind gestorben: Gefreiter Hermann Niewalda, geboren am 43. 1. 84 zu Ttschowitz, früher im Husarenregimenl Nr 6. am IS. Juli 1S05 in der Krankensammelstelle AochaS an Typhus; Reiter Theodor Umecker, geboren am 22. 3. 82 zu Fürdenheim, früher im Pionierbataillon Nr. 15, am 10 August 1S05 im Lazarett Lüderitzbucht an Herzschwäche und Lungen entzündung. Nachträglich gemeldet: Reiter Johann Meier, geboren am 5. Mai 1882 zu Bruck, früher im König!. Bayerischen 21. Infanterieregiment, am 17. Juni 1S05 im Gefecht bei Narus gefallen. Außerdem: Bei Vaalgras gefallen gemeldeter Gefreiter Wilhelm Mussog, früher im Jägerbataillon Nr 3, hat sich mit Brustschub auf Gurumanas bei der Truppe wieder ein- gefunden; zurzeit Lazarett Windhuk. Befinden befriedigend. Der russisch-japanische Lrieg. Die Friedensverhandlungen. Wie aus Portsmouth berichtet wird, begann die gestrige Sitzung der Friedenskonferenz vor mittags gegen 10 Uhr. Die Bevollmächtigten er öffneten die Beratung des Artikels 4. Nach Schluß der Vormittagssitzung wurde von einem Mit glieds der russischen Botschaft folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: In der Morgcnsitzung vom 15. August verhandelte die Friedenskonferenz über die Artikel 4 und 5 Artikel 4 wurde einstimmig angenom men. Da die Bevollmächtigten zu einer einmütigen Entscheidung betreffend Artikel 5 nicht gelangen konnten, beschlossen sie, die abweichenden Ansichten zu Protokoll zu nehmen und zur Erörterung der anderen Artikel überzugehen. Die Nachmittagssitzung war um ^,5 Uhr beendet. Da ein Einverständnis über Artikel 5 unmög lich erschien, ging man zur Verhandlung über Artikel 6 über, der von geringerer Bedeutung ist und über den bald eine völlige Einigung erzielt wurde „Wolffs Telegr. Bur " meldet, es verlaute, Artikel 4, der die Abtretung der russischen Pachtunaen auf der schuften weiden erbeten an den Auslchutz für fachfische Volkswörter DreSden-Altstadt, Breite Straße 7, I) * Das Denkmal für Alexandre Dumas fils, da« im nächsten Jahre am Geburtstage des DichtcrS enthüllt werden soll, ist von dem Bildhauer Remy Saint-Marceaux schon ziemlich weit gefördert wor den. Der Dichter ist sitzend dargestellt, in einer der langen Blusen, die er so gern trug, mit dem Stift jw der Hand, und er scheint nach dem Diktat der Heldinnen seiner Drameft, dir das Piedestal umgeben, der Mar guerite Gautier, Francillon, Denise und Diane de Ly«, seine Dichtungen niederzuschreiben Auf dem einfach zylindrischen .Sockel sind die Hauptwerke deS Dichters verzeichnet. Bildende Kunst. * Auf der Lütticher Ausstellung sind von der Jury für die schönen Künste, Klasse 7, Malerei, die nachstehenden Auszeichnungen an deutsche Künstler verliehen worden: Goldene Medaille: Fritz Burger, Karl Marr und Karl Langhammer Silberne Me daille: Olaf Jernberg, Karl Kappstein, Momme Nissen und F. Kallmorgen. * Aus Paris wird berichtet: Die Direktion der Schönen Künste beschäftigt sich gegenwärtig mit dem Plane, in den Champ« Elysöe« ein prächtiges Denk mal zu errichten, da« den Meistern der großen französischen Landschafterschule, die unter dem Namen „Schule von Barbizon" bekannt ist, gewid met sein soll Die bekanntesten Meister der Schule, die hier gemeinsam geehrt werden sollen, waren Corot, Theodore Rousseau, Millet, Jule« Duprs und Daubigny. Auch die Stadt Paris ist aufgesordert worden, sich an dem Werke zu beteiligen, und sie hat sich dazu bereit erklärt Es soll ein große« dekoratives Denkmal werden, zu dessen Erlangung ein Wettbewerb ausgeschrieben werden soll.
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