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Dresdner Journal : 31.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190508311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-31
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 31.08.1905
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Bezugspreis: Beim Bezüge durch die HrlchälkSeire inner»-» Z>r«den» 2,SO M. (rrnschl. Zuttagung^, durch die V-k im Deulschcn Reiche 3 M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurücksendung der für die Schristlcuung bestimmten, aber von dieser nicht ein- aesordertrn Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld beizusügen. Dres-M KI Zournal. Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktag- nachm ü Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. Snkünbigu«,»gebühre«: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi» gun>,s-Seite oder deren Raum SO Pf. Bei Tabellen- und Zisfernsah S Pf. Ausschlag für die Zeile. Unterm Re» vaktion-strich (Eingesandt) di« LextzeUe mittler Schrift oder deren Raum SO Pf. Gebühren. Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen biS mittagS 12 Uhr für die nach mittags erscheinende Nummer. 202 Donnerstag, den 3l. August nachmittags. >905 Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Dresden vr. Albert Theodor Coccius die nachgesuchte Ent lassung aus dem Staatsdienste zu bewilligen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Nachgenannten die ihnen von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Hessen und bei Rhein ic. verliehenen Ordensdekorationen annehmen und tragen und zwar: der Geheim- Kämmerierer Hermann Ranisch das Ritterkreuz 2. Klasse vcm Verdienstorden Philipps des Groß mütigen und der Garderobier Kammerlakai Julius Schlegel das Allgemeine Ehrenzeichen für Verdienste. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Lakai Bernhard Keller in der Hofhaltung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg, Herzogs zu Sachsen, die ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehene Medaille des Roten Adlerordens annehme und trage. Mit Allerhöchster Genehmigung wird dem Staats fiskus im Königreiche Sachsen zu dem im Interesse der Sicherheit und Ordnung des Eisenbahnbetriebes sich erforderlich machenden Umbau des Bahnhofes Nossen und Bau einer Überführung an Stelle des Schienenüberganges der Nossen— Oschatzer Staatsstraße nach dem von den Ministerien des Innern und der Finanzen unterm 23. August 1905 und 15. August 1905 genehmigten Plane auf Grund des Gesetzes, die Expropriation von Grundeigentum für Erweiterung bestehender Eisenbahnen betreffend, vom 21. Juli 1855 (G - u. V.-Bl. S. 120) in Verbindung mit 8 94 des Ent eignungsgesetzes vom 24. Juni 1902 (G- u. V.-Bl. S. 153) das Enteignungsrecht verliehen. Dresden, am 23. August 1905. Ministerium des Innern. asis <?r«e«n««ge«, Versetzungen re. im öffent liche« Dienste. Im «eschäftSdereichr de» Ministerium» de» Kul tus u. öffentl. Unterricht». Erledigt und 1. Ott zu des.: Die Nebenschulst. zu AmtShainerSdorf b. Sebnitz. Koll.: das K. Min d. Kult, u vffentl. Unterr. Die Stelle gewährt außer fr Wohng im Schulh. mit Garten 1211 M 7Ü Pf vom Schuld, 37 M 10 Pf. AblöfungSrente. 33 M. 72 Pf. vom Kirchend., das gesetzt. Hon. f. d Fottbildgssch- und den Turnunterr und gegebenenfalls 50 M der Frau des Lehrers für Ert des Handarbeitsunterr Bei befried. Leistungen wird persönl. Zul. in Aussicht gestellt. BewerbgSges. nebst den erfordert. Beil, bis 12. Sept, an den K. Bezirksschulinsp. zu Pirna, Schulrat Reil. BehSrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Admirals Fournier im Mittelmeer stattgefunden haben, hat auch dem Minister gezeigt, daß sein Ent schluß vollberechtigt gewesen ist, weil auch die besten Kriegsschiffe, mit tüchtigen Seeleuten bemannt, in ihrer Leistungsfähigkeit zurückkommen können, wenn sie nicht wiederholt zu größeren Übungen zusammen gezogen werden, die in Anlage und Durchführung an die Verhältnisse des Ernstfalls angelehnt und angepaßt sind. Admiral Fournier ist sich auch der Schwierigkeiten der ihm gestellten Aufgabe in vollem Umfange bewußt gewesen und hat von vornherein erkannt, daß es ein Ding der Unmöglichkeit sei, nach mehrjähriger Pause in den Übungen im Ge- schwaderverbande unmittelbar an die unter dem vor trefflichen Admiral Gervais geschaffenen Leistungen anzuknüpfen und die taktischen und strategischen Situationen von damals ohne weiteres wieder neu zu beleben. Vielmehr erachtete es der kommandierende Admiral für das einzig Richtige, zunächst einmal die völlige Sicherheit in den tak tischen Evolutionen bei den ihm untergebenen Ver bänden anzustreben, dann den Kreuzern Gelegenheit zu geben, sich in der strategischen Aufklärung zu üben, ferner durch eine Angriffsübung der aus Torpedo- und Unterseebooten bestehenden Küstenver teidigung die Möglichkeit zu schaffen, ihr kriegs mäßiges Verhalten darzutun und endlich durch die Anordnung einer Verproviantierung die Schnelligkeit und Gewandtheit der Geschwader bei der Lösung dieser für den Kriegsfall so überaus wichtigen und schwierigen Aufgabe zu erproben. Von der Aus führung groß angelegter strategischer Manöver hatte Admiral Fournier sehr verständigerweise diesmal ganz abgesehen, mit der Begründung, daß cs an Zeit dafür fehle und sich derlei Übungen im nächsten Jahre leichter würden einrichten und ausführen lassen, nachdem erst für die taktische Schulung ein sicherer und zuverlässiger Boden gewonnen sei. Was nun die Ausführung des ersten Teiles des vom Geschwaderchef aufgestellten Programms anlangt, so fällt in ihm manch interesfantes und beachtens wertes Moment auf. Am meisten tritt wohl die Anwendung einer ganz neuen Taktik hervor, die Admiral Fournier als das Ergebnis des russisch japanischen Seekriegs angesehen wissen wollte und in seinem ersten Armeebefehl auch als die „nouvells tuotigus" bezeichnete. Der leitende Gesichtspunkt dieses neuen Evolutionstableaus sollte der sein, daß die Schiffe, die Geschwader und die Armee lernen müßten, ganz ohne Signale auszukommen, deren Apparate leicht schon in den ersten Augenblicken einer Schlacht zerstört werden könnten, und daß ferner allen Unterkommandanten eine weit größere Selbständigkeit in der Führung ihrer Schiffe und der verschiedenen Einheiten eingeräumt werden müsse, als dies bisher der Fall gewesen sei. Das Verhalten der Japaner in der Tsuschima-Schlacht habe gezeigt, daß das starre Gebundensein eines Schiffes auf seinem Posten im Geschwaderverbande, wie es bisher bei der fran zösischen Flotte stets gefordert worden sei, durchaus nicht den Sieg verbürge, sondern daß man ebenso gut zu einem Erfolg kommen könne, wenn den Unter führern mehr Freiheit im Handeln gelassen sei, vorausgesetzt, daß kleinere, leicht beweglichere und losere Verbände geschaffen würden und erst zu dem entscheidenden Schlag die gesamten Streitkräfte auf dem Schlachtfeld sich vereinten. Es ist möglich, daß diese taktische Idee Admiral Fourniers einen guten Kern hat. In der Praxis der diesjährigen Manöver scheint sie sich aber noch nicht recht bewährt zu haben, denn selbst ältere See wußten nichts Rechtes damit anzufangen Nichtamtlicher Teil. Die französischen Flottenmanöver. Wohl nicht mit Unrecht wurde fast von der ge samten französischen Nation der Entschluß des neuen Marineministers M. Thomson freudig begrüßt, daß er mit den aus unangebrachter Sparsamkeit ge troffenen Bestimmungen seines Amtsvorgängers hin sichtlich der Abhaltung von Flottenmanövern brechen und diesen Übungen wieder zu ihren alten Rechten verhelfen wolle. Der Verlauf der foeben beendeten Manöver, die unter der Leitung des bewährten Kunst und Wissenschaft. Sonderausstellung des Kunstvercins. Wegen der Vorbereitungen zu der angekündigten Gedächtnis-Ausstellung bleibt der Sächsische Kunst verein am morgigen Freitag geschlossen. Die Aus stellung verspricht, wie schon neulich erwähnt worden ist, sehr reichhaltig, abwechslungsreich und interessant zu werden, denn sie wird Kunstwerke und Bilder zeigen, die der Allgemeinheit selten zugänglich, ja teilweise sogar vollständig in Vergessenheit geraten waren. Hingegen werden auch einzelne Porträts Aufnahme finden, die zwar vor kurzem erst in der Öffentlichkeit gezeigt wurden, die aber ,so hervorragenden künstlerischen Wert besitzen, daß sie auch bei dieser Sammel- und Leihausstcllung nicht fehlen durften. Nächst dem künstlerischen Werte der Ausstellung ist eS namentlich auch der geschichtliche Hintergrund der einzelnen Werke, welcher der Ausstellung ein besondere» Relief verleiht und weit über die Kreise der Kunstfreunde hinaus Anteil erwecken dürfte. Die Kampfszenen und Schlachtenbilder werden die alten KrieaS- kameraden und Veteranen mächtig anziehen. Auch für die älteren Klaffen der höheren Schulen wird diese Aus stellung ein Hilfsmittel des vaterländischen Geschichts unterrichts bilden Die schönen Ausstellungsräume auf der Brühlschen Terrasse mit ihren im vorigen Jahre so zweckmäßig vor genommenen Umbauten bieten sehr günstige Gelegenheit, eine derartig geplante Ausstellung nach Zeit» oder Ge schichtsperioden zu ordnen. Es wird eine Abteilung der Jugendzeit der beiden Prinzen Albert und Georg mit mehreren charakteristischen Biidern jener Periode der so genannten Biedermeierzeit vorführen In dieser Abteilung werden die beiden reizenden Kinderbilder von Vogel von Vogelstem zu finden sein. Den JungllngSfahren ist der nächste Abschnitt gewidmet. Die Prinzen treten in die Armee und sowohl ihre Friedens- als auch ihre Kriegstätigkeit ist bereits im Bilde dargestellt, manchmal sind eS Werke, die keinen Kunstwert haben, aber doch die längst vergangene Zeit vor den Augen der Nach lebenden wieder im Bilde erstehen lassen, den Alten aber eine unvergeßliche Erinnerung an die Jugend neu be leben dürfte. Der Feldzug gegen die Dänen 1849 bot dem jungen Prinzen Albert Gelegenheit, sich vor dem Feinde auszuzeichnen und gleichzeitig den Künstlern Motive für chre Schaffensfreude. Die Photographie unterstützte damals noch nicht die Veröffentlichungen, nur die Lithographie nach Zeichnungen half hier aus, aber doch meist unzulänglich, wie einige der nur aus geschäft lichem Jntcreffe mit aufgenommenen Blätter dartun. Die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts waren für Sachsens Geschichte friedlich und unter der gesegneten Regierung des hochseligen Königs Johann entwickelte eS sich zu dem regen Industriestaat, der eS heute ist. Vor würfe für historische Zeit bot aber diese Zeit nicht. Hin gegen entwickelte sich bereit« die Photographie al« wert volles Unterstützungsmittel der Kunst und der Einnerung, aus letzterem Grunde sind auch einige wenige derartige Bilder mit ausgenommen worden. Mit dem Jahre 1866 beginnt das dramatische Leben in der deutschen Geschichte. Der Feldzug dieses Jahres bietet der Gefchichtsmalerei ein weites Feld ihrer Betätigung und erreicht ihren Höhepunkt nach dem Kriege von 1870/71 mit der Einigung Deutschlands und der Kaiserproklamation zu Versailles Eine Fülle von heroischen Taten und Augenblicken werden dem Beschauer in einer langen Reihe die Werke von Goetz, Bleibtreu, v. Boddien, Schuster, A v. Werner, Koch u. a. m. vorgeführt werden, und man wird sich anscheinend wie in oas Museum von Versailles versetzt fühlen, nur gilt und warteten häufig auf Befehle, anstatt sie selbst zu geben und im Sinne der obersten Leitung nach eigenem Ermessen zu handeln. Vielfach wurde aber auch das exakte Evolutionieren dadurch erschwert, daß es nicht allen Schiffen einer Division möglich war, sofort den befohlenen Bewegungen zu folgen. Daran trägt aber nur die Zusammensetzung der ein zelnen Geschwader schuld, die, wie ein Blick in die Kriegsgliederung dieser Manöver zeigt, nur aus wenigen homogenen und ganz modernen Schiffen zu sammengesetzt waren. In der französischen Fachpresse scheint man mit der „neuen Taktik" des kommandierenden Admirals auch nicht ganz einverstanden zu sein. Man wirft ihr u a. vor, daß sie gegenüber einer fest in sich geglie derten und einheitlich ausgebildeten und geführten feind lichen Flotte nicht standhalten würde. Namentlich werde ein lose geführter Torpedoangriff nicht an nähernd den gleichen Erfolg haben, wie ein Vorstoß von Torpedofahrzeugen, die bis zum letzten Augenblick gut geschlossen in der Hand eines zielbewußten Führers zusammengehalten seien. Ganz auffällig ist, daß auch bei den letzten Flottenmanövern, genau so, wie eS bei den Übungen unter Admiral Gervais seinerzeit der Fall gewesen ist, die Torpedoboote so wenig geleistet haben. Schon im Jahre 1901 hieß es, daß für die Aus bildung diefer Boote durchaus höhere Anforderungen gestellt werden müßten, und daß im Zusammenhang damit auch die schwimmende Küstenverteidigung zu reorganisieren sei. Es scheint aber in dieser Hinsicht bis jetzt nur wenig geschehen zu sein, denn fast übereinstimmend lauten die Manöverberichte dahin, daß eS den Torpedobooten trotz günstiger Witterungs verhältnisse nur ein einziges Mal gelungen sei, den Gegner in der Nacht zu finden und einen Angriff auszuführen. Auch die Leistungen der Unterseeboote sollen nicht mehr befriedigt haben. Im Hafen von Toulon gelang von drei Angriffen von sechs Unter seebooten nur ein einziger, und selbst dieser Erfolg deS „Gymnote* auf das Linienschiff „Suffren" wird nicht einwandfrei zugegeben. Glücklicher foll vor Bizerta der „Korrigan" bei seinem Angriff auf den „Brennus" gewesen sein. Was endlich die in großem Rahmen projektiert gewesene Verproviantierungsübung anlangt, so ist sie auffallenderweise nur in ganz beschränktem Umfange zur Ausführung gelangt, trotzdem sich Bizerta darauf aufs vollkommenste vorbereitet hatte. Als Grund wird angegeben, daß die Schiffe ihre Bunker nach nur dreitägiger Übungsfahrt nicht hinreichend ent leert hätten und daher nur wenig Raum für neue Kohlenvorräte vorhanden gewesen wäre. Als eine sehr erfreuliche Tatsache ist eS anzu sehen, daß während der ganzen vierwöchigen Manöver kein einziger ernsterer Unfall und keine größere Havarie vorgekommen ist. Nur einige leichte Be schädigungen erlitten die Linienschiffe „Hoche" und „Requin" sowie drei Torpedoboote. Der Friede zwischen UMand und Japan. Die politische Welt ist beherrscht von dem Eindruck, den der Abschluß des Friedens hervorgerufen hat, er war eine Überraschung, denn weder Witte noch Komura haben bis zum letzten Augenblick geglaubt, daß eine Einigung möglich sein würde, und es ist eine Tatsache, daß auch Präsident Roosevelt daran verzweifelte, ein Einverständnis unter den Bevollmächtigten herbeiführen zu können. Man war sich vollkommen darüber klar, daß Rußland fest entschlossen war, keine Kriegsentschädigung eS Nicht hier „u lautes les xloires <ls la b'rsnee", sondern der Ruhmestaten zweier Fürsten, die als leuchtende Sterne in Sachsens Geschichte für ewige Zeiten strahlen werden. Auch die Regierungszeit der beiden Könige bietet eine reiche Blütenlese deutscher Kunst, denn sie hatte sich mit dem allgemeinen Aufschwung, den Deutsch land nach dem siegreichen Kriege genommen hatte, mächtig und schön entwickelt, namentlich feierte die Porträtkunst hohe Triumphe. Pohles, Kießlings, Dietes Königs bilder zeugen hiervon. Se. Majestät der König hat die Gnade gehabt, 22 Bilder dem Kunstvercin zu überlasten, desgleichen hat Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde sechs Kunstwerke beigesteuert, Ihre Majestät die Königin- Witwe sechs Kunstobjekte und Se Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg sechs Bilder und Zeichnungen. Die Direktion der Königl. Gemäldegalerie wird das Bild von Goetz „Der Sieger von Beaumont" zur Verfügung stellen, desgleichen der Rat zu Dresden einige Kunstwerke aus dem Städtischen Museum, Generalmajor v. Wurmb, der Vorstand der Armeesammlung, hat die Entlehnung sehr vieler interessanter Bilder oder Erinnerungsblätter dieser Sammlung gestattet. Die Offizierkasinos zu Dresden, Oschatz, Leipzig, Großenhain rc. stellen ihre Kunstschätze hierbei aus Hr Kommerzienrat Palmis wird die ausgezeichnete Büste des König« Albert von Seffner zur Verfügung stellen, desgleichen überläßt Hr. geh. Kommerzienrat vr. Niethammer der Ausstellung ein hochinteressantes Werk, den Originalentwurf Anton v. Werners zu seinem großen Gemälde „Versailles". Da» Direktorium de» Kunstvereins hofft, daß diese Sonderausstellung, die mit viel Mühe und Fleiß seilen der damit beauftragten Herren und mit erheblichen Kosten veranstaltet worden ist, nicht nur die Einwohner Dresdens, sondern auch viele Kunstfreunde des ganzen Sachsen lande« fesseln wird, damit nicht nur ihr idealer Zweck zu zahlen, während man auf der anderen Seite über zeugt war, daß Japan aus eine solche nicht verzichten wolle. Der plötzliche Umschwung kam unerwartet. Zu nächst machte sich die Freude der Kulturnationen über den endlich wieder errungenen Frieden in Glückwünschen geltend, von denen dem Präsidenten Roosevelt, dem ehr» lichen Makler, kein geringer Teil zufällt. Von großer Bedeutung ist hier der Depeschenwechsel zwischen Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm und dem Präsidenten, der klar und unanfechtbar darlegt, daß alle die Ver dächtigungen, welche die Politik des Kaisers in manchen ausländischen Blättern erfuhr, vollkommen erfunden und falsch waren, daß im Gegenteil Kaiser Wilhelm, wenn auch die von Ihm unternommenen Schritte nicht bekannt sind, einen bedeutenderen tätigen Anteil an dem Zustand kommen des Friedens hat, als bisher angenommen worden ist Es geht dies aus der Antwort des Präsidenten un widerleglich hervor. Se. Majestät sandte an den Präsi denten das folgende Telegramm: „Neues Palais. Hier eingetroffen, empfing Ich soeben ein Telegramm aus Amerika, das die Einigung der Friedens konferenz über die Präliminarien des Friedens meldet. Ich bin hocherfreut und spreche Ihnen Meine aufrichtigsten Glück wünsche zu dem großen Erfolge aus, der Ihren unermüdlichen Anstrengungen zu verdanken ist Tie ganze Menschheit muß sich vereinen und wird dies auch tun, um Ihnen für die große Wohltat, die Sie ihr erwiesen, zu danken. " Auf dieses Telegramm ist dem Kaiser folgende Ant wort des Präsidenten Roosevelt zugegangen: Sr Majestät dem Deutschen Kaiser Wilhelm ll., Berlin. Ich dankeEw Majestät herzlichst sürJhre Glückwünsche und möchte diese Gelegenheit ergreifen, um meine tiefgefühlte Würdigung der Art und Weise auszudrücken, in der Ew. Majestät in jedem Stadium bei der Bemühung, den Frieden in Lstasien zustandezubringen, mitgewirkt haben. Es ist mir eine sehr große Freude gewesen, mit Ew. Majestät an diesem Ziele zu arbeiten Theodore Roosevelt. Ferner sandte König Edward von England folgendes Telegramm an den Präsidenten Roosevelt: „Lassen Sie mich der erste sein, der Sie zu dem erfolg reichen Ausgange der Friedenskonferenz beglückwünscht, zu dem Sie in so hohem Maße beigetragen haben " Weiter ist dem Präsidenten ein Glückwunschtelegramm des Präsidenten Loubet zugegangen. Präsident Roosevelt wiederum sagte in seiner Antwort, als ihm von Witte und von Rosen das Fricdensabkommen mitgeteilt wurde, er könne nicht genug ihnen und der ganzen zivilisierten Welt seine Glück wünsche aussprechen, daß zwischen ihnen und den Be vollmächtigten Japans eine Einigung erzielt und hier durch ein Friede gesichert worden sei, der nach beiden Seiten hin ein ehrenvoller sei. In gleicher Weise hat der Präsident Komura geantwortet. Er ersuchte den letzteren ferner, dem Kaiser von Japan seine Glück wünsche zu der von dem Kaiser und seinem Volke be wiesenen Weisheit und Großherzigkeit auszusprechen. Wie aus St. Petersburg berichtet wird, tele graphierte Witte an den Kaiser von Portsmouth am 29. August: Ich habe die Ehre, Ew. Kaiser!. Majestät zu berichten, daß Japan Ew. Majestät Forderungen betreffend die Friedens bedingungen angenommen hat, und so wird der Friede dank Ew Majestät weisen und festen Entscheidungen hergestellt werden, und dies in genauer Übereinstimmung mit den An weisungen Ew Majestät. Rußland wird im fernen Osten die Großmacht bleiben, die es bisher gewesen ist und für immer sein wird. Wir haben aus die Ausführung der Befehle Ew Majestät alle unsere Geisteskraft und unser russisches Herz gewandt und bitten, uns barmherzig zu ver zeihen, daß wir nicht mehr zu tun vermochten. Ist Witte für seinen diplomatischen Sieg, der Ruß land so bedeutende materielle Vorteile sichert, mit Recht zu be glückwünschen, so wird andrerseits die plötzliche Nachgiebigkeit Japans allüberall dankbar anerkannt, wenn auch die Gründe hierfür keineswegs klargelegt sind. Der Eindruck, den die Friedcnsbedingungen bei dem japanischen Volke gemacht haben, soll ein niederschmetternder gewesen sein und sicher wird es der javanischen Regierung nicht leicht erfüllt werde, sondern sie auch einen schönen Ertrag liefere, um dem Zwecke des Vereins zu dienen, die Kunst zu fördern durch Ankäufe guter Werke. Wissenschaft. * über den Verlauf der gestrigen Sonnenfinster nis liegen von auswärts folgende Beobachtungsergebniffe vor: Berlin Wenn auch das Welter trübe und der Himmel häufig von dichten Wolken umzogen war, so drang die Sonne doch immer wieder durch, und bot den Blicken ihre glänzende Scheibe dar, auf der von ^2 bi« gegen '^4 Uhr die Verfinsterung deutlich zu sehen war. Zur Zeit der stärksten Verfinsterung nahm der noch leuchtende Teil der Sonnenscheibe eine Sichelgestalt an. Das Phänomen war auch innerhalb der Stadt von der Sonnenseite der Straße zu sehen. — Wien. Die Sonnenfinsternis war bei dem günstigen Wetter vor züglich zu beobachten. Es sind mehrere photographische Aufnahmen gemacht worden. — Paris Die Sonnen- sinficrrnv konnte hier ziemlich gut beobachtet werden. Telegramme aus verschiedenen Städten Frankreichs und aus Sfax (Tunis) besagen, daß dort eine ausgezeichnete Beobachtung möglich war. — BurgoS. Die Be obachtungen der Sonnenfinsternis konnten gut vor genommen werden. Die Korona war deutlich sichtbar. * AuS Salzburg wird berichtet: In der gestrigen Sitzung deS Anthropologenkongresses wurde der langjährige Vorsitzende der Wiener anthropologischen Ge sellschaft Andrea» zum Ehrenpräsiventen ernannt. In den Vorstand tritt für den Prof. Steinen der Museum» - direktor Koehl in Worm» ein. Prof. Ranke machte Mitteilungen über die Neuerscheinungen in den ein schlägigen Wissenschaften. Bildende Kunst. * Aus Berlin wird berichtet: Anton v Werner hat von Kommerzienrat Leichner den Auftrag erhalten,
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