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Dresdner Journal : 30.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190508309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-30
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 30.08.1905
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a ». 4,2b » » <». ; G. ; G » B. G. >,rs «. « ! « >,bo «. i b«. ols aer olk »er G > b«. . B. teile gies. issen mier Anl wld- »A. 7... into and l65, Rio hsv. »q. cific lber Dresden tonst und jetzt Kunst und Wissenschaft. ist in den letzten heißt es im Vorwort zu denselben. herangmg „Dresden", zwei Menschenaltern nicht bloß größer, sondern auch be lebter, gesünder und wohlhabender ^geworden — man kann gewiß sagen, cs lebt sich in Dresden schöner als zuvor. Wenn aber die Frage aufgeworfen wird, ob auch Dresden selbst, in seiner äußeren Gestalt, schöner ge worden sei, so wird die Antwort verschieden lauten, je nachdem einer die Schönheit der Stadt in der An häufung von Prachtgebäuden sucht oder in der Zu sammenstimmung der neuen Bauten mit den alten und beider mit der sie umgebenden Natur Der erste wird, wenn er die Straßen der Stadt prüfend durchwandert, vollbefriedibt sein können, dem anderen aber wird sich vielleicht die Wahrnehmung ausdrängen, daß die harmo nische Entwickelung des Ganzen arg gestört worden ist, und daß sich manche Teile der alten Stadt nicht zu ihren Gunsten verändert haben/" Und nun folgt ein ziemlich langes Sündenregister, in dem Richter alle die Verfehlungen aufzählt, die nach seiner Meinung bei der Umgestaltung und dem weiteren Ausbau Dresden« be gangen worden sind. Man wird diesen seinen Dar legungen im ganzen und großen die Zustimmung nicht versagen können, wenn man auch im einzelnen selbstver stündlich hie und da anderer Meinung ist. Die Kritik, die hier geübt wird, ist immer mild und sachlich, und neben ablehnenden Erörterungen fehlt auch die Aner kennung de« Neugrschaffenen nicht „Da« Bild, das der Zwinger und der Theaterplatz seit der Erbauung de« Museums, dem Neubau de» HoftheaterS und dem Um bau des Schlöffe« gewähren, kann auf niemand seine große Wirkung verfehlen: hier ist die Stelle, wo die neue Zeit der alten ebenbürtig an die Seite tritt. An der Sophienkirche ist der Versuch, ein malerisches Gerüst zu einem stilvollen Kunstwerk aufzuputzen, gründlich ge scheitert. Wilsdruffer und Schloßstraße zeigen in der Bildende Kunst. * Dresden sonst und jetzt. 50 Doppelbilder in Lichtdruck nach alten Radierungen und neuen Aufnahmen herausgegcben von Otto Richter Veröffentlichung des Vereins für Geschichte Dresdens. Dresden 1905 Licht druck von Rümmler u. Iona«. Buchdruck von Wilhelm Baensch. Gr. 4°. Seit mehreren Jahren enthält der „Kunstwart"" einen besonderen, in fast jedem Hefte wiederkehrenden Abschnitt, in dem unter der Bezeichnung: „Kulturarbeiten" ver schiedenartige Lösungen namentlich architektonischer Auf gaben gleicher oder ähnlicher Art besprochen und durch die Gegenüberstellung photographischer Nachbildungen er läutert worden. Der Zweck dieser mehr oder weniger tendenziösen Aufsätze ist, „der entsetzlichen Verheerung unsere« Landes auf allen Gebieten sichtbarer Kultur ent gegenzuarbeiten und auch die ungeübtesten Augen zum Vergleich und damit zum Nachdenken zu zwingen." Es lag nahe, den fruchtbaren Gedanken, der dieser Polemik gegen die moderne, seit 50 Jahren in Deutsch land cingeriffenc und oft so geschmacklose Art der Umgestaltung unserer Städte und Dörfer zugrunde liegt, nicht bloß unter den allgemeinen Gesichtspunkten de» Hausbaues, der Straßcn- anlagen, der Denkmalspflege und der Gartencinrichtungen, wie dies im „Kunstwart"" geschieht, weiter zu verfolgen, sondern ihn auch auf die baugeschichtliche Entwickelung einer bestimmten Stadt anzuwenden. Wir glauben nicht zu irren, wenn wir annehmen, daß dem Bearbeiter und Herausgeber der neuesten Veröffentlichung de» Vereins für Geschichte Dresdens, Hrn. Ratsarchivar Prof, vr. Otto Richter eine ähnliche Absicht der Warnung vor unkünstlerischen Neuerungen und geschichtSwidrigcn Rücksichtslosigkeiten in bezug auf die weitere bauliche Entwickelung Dresdens vorgeschwebt haben mag, al« er an die Zusammenstellung seine« geschmackvollen Bilderhefte« Wissenschaft. Mathilde Lammers, eine der ältesten unter den deutschen sozialpolitischen Schriftstellerinnen, ist in Bremen im 78. Jahre gestorben. Mathilde Lammers wurde 1827 in Lüneburg geboren, wo ihr Vater als Kaufmann lebte. Sie wirkte schon in jungen Jahren als Erzieherin und Lehrerin, erst in Privathäusern in Deutschland und Frankreich, dann an einer Töchterschule in Bremen. Seit 1870 war sie literarisch tätig. Sie übersetzte zunächst au« dem Enalischen, trat dann aber mit eigenen Werken in die Öffentlichkeit, die alle sich durch gesunde Gedanken und volkstümlich klaren Stil auszeichnen Ihrer Lehr tätigkeit entsagte sie 1895. Literatur. * Man schreibt uns aus Pirna: Die dramatische Beigabe zu dem in den letzten Tagen begangenen 500jährigen Jubiläum der Zugehörigkeit der Stadt und Bundschaft Pirna zu den Wettiner Landen bildete ein von der Schriftstellerin Marie Doberenz-Eberlein in Pirna gedichtetes Festspiel, das in edler und poesievoller Sprache die Vorgänge, die im Jahre 1405 dem Markgrafen Wilhelm von Meißen die Elbstadt Pirna zuführten, vor dem Beschauer lebendig werden läßt. Die figurenreichen und in der Charakteristik der Einzelpersonen sehr glücklichen beiden Aufzüge spielen im Pirnaer Ratssaale bez. aus dem Markte und werden durch das von dem Maler Hoffmann-Pirna aus- acsührte szenische Bild wirksam unterstützt Drei Auf- führungen de« Festspiels haben bei großem Zudrang und reicher Beifallssreudigkeit bereit« in den Tannensälen stattgesunden. Eine vierte folgt noch nach Hauptsache noch Vas alte Gepräge, auch der Altmarkt hätte von seiner Schönheit wenig cingebüßt, wenn nicht seine ruhigen Saolwände von den schreiend großen Fenstern der Geschäftshäuser an den Ecken der Schcffel- straße, Schöffergaffe und Frohngaffe durchbrochen worden wären. Bei der Wanderung über die Augustusbrücke fallen elbaufwärts die neuen Brücken, die hohen Ufer straßen und die beiden mächtigen Ministerialgebäude ins Auge, die der Gegend ein platzartiges Aussehen geben, während früher die Natur dort unmittelbar in das Stadtbild hineinragte Die Neustadt selbst hat sich fast durchgängig zu ihrem Vorteil verändert Wa» dort ver schwunden ist, war der Erhaltung meist nicht wert, und die Straßen sind von vornherein weiträumig genug an gelegt, um an Stelle niedriger Häuser die heute unver meidlichen hohen zu ertragen. Die einst wüste Gegend vor dem Bautzner Tore hat sich in den mit Anlagen und Kunstwerken reich geschmückten Albertplatz verwandelt. In der Nähe des früher vereinzelt liegenden Linckeschen Bade» reiht sich ein Landhaus an das andere bis hinaus an die Saloppe, wo die Neuzeit in dem Wasserwerk ein sprechendes Denkmal ihre» mehr auf das Nützliche als auf da« Schöne gerichteten Sinnes aufgebaut hat." Der Kaiser Wilhelm-Platz aber bietet in seiner heutigen Gestalt, so etwa hätte der Verfasser fortfahren können, den erfreulichen Beweis dafür, daß man gelegentlich auch in unseren Tagen das Nützliche und Schöne in der ge schicktesten Weise zu verbinden versteht da die dort in überraschend kurzer Zeit herangewachsenen gärtnerischen und parkähnlichen Schöpfungen den gesundheitlichen und den nach Naturschönheit sich sehnenden Bedürfnissen de« modernen Großstädter« gleichmäßig entgegenkommen Indessen liegt der eigentliche Wert der Richterschen Veröffentlichung nicht in seiner mehr oder minder zu treffenden Kritik, sondern in den Bildern, die da» Aus sehen der Stadt vor 60 bi« 80 Jahren und daneben im ^Z201 Mittwoch, den 30. August nachmittags. 1905 Amtlicher Teil. der Staatsschulden. 6784 (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, für die Zeit vom 1. Oktober 1905 an den Oberlandesgerichtsrat vr Max Woldemar Johannes Grenser zum Senatspräsidenten bei dem Ober landesgericht, den Landgerichtsdirektor bei dem Land gericht Zwickau Ernst Arthur Kürsten zum Rat bei dem Oberlandesgericht und den Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Dresden vr. Heinrich Walter Rudolf Kraner zum Landgerichtsrat bei dem Land gericht Dresden zu ernennen, auch zu genehmigen, daß der Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht Bautzen vr. Karl Georg Clauß an das Landgericht Dresden versetzt werde. Mit Allerhöchster Genehmigung ist der Privat dozent an der Technischen Hochschule in Dresden vr. xl-il. Robert Bruck zum außeretatmäßigen außerordentlichen Professor ernannt worden. Se Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den in den Ruhestand tretenden Rektoren Professor vr. pbil. Wilhelm Heinrich Roscher am Gymnasium in Wurzen und Professor vr. pllil. Christian Gottfried Achmed Scholtze am Real gymnasium mit Realschule in Plauen i. V. den Titel und Rang als Obcrstudienrat in der 3. Klasse der Hofrangordnung zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den in den Ruhestand getretenen nachgcnannten Beamten der Staatseisenbahn-Lerwaltung und zwar dem Lokomotivführer!.Kl. Kammel in Bodenbach und dem Oberschasfner Woog in Leipzig das AlbrcchtS- kreuz, dem Feuermann I Kl. Büttner in Lugau, den Bahnwärtern Junker in Gippe, Kubisch in Zeithain und Rudolph in Mitteldorf bei Stollberg sowie dem Weichenwärter II. Kl. Rehse in Dresden- Cotta das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der vortragende Rat im Kultusministerium, Geh. Rat v. vr. Vogel den von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser, König von Preußen, ihm verliehenen Königlich Preußischen Roten Adlerorden 2. Klasse annehme und anlege Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kreishauptmann v. Schlieben in Bautzen die ihm verliehenen In signien eines RechtSritters des Königlich Preußischen Lohanniterordens annehme und trage. wollte. Die japanische Hochpolitik sah in der Errichtung dieser Festung des Slawentums im Herzen ihrer Haupt stadt einen deutlichen Beweis dafür, daß Rußland seine Pläne zur Vernichtung Japans nicht aufgegeben hatte. Damals stand der kriegerische Pobjedonoszew auf der Höhe der panslawistischen Tätigkeit und predigte die Christianisierung und Slawisierung von ganz Asien, und er hat sicherlich durch seine Nodomonladen viel dazu beigetragen, daß die Japaner sich seitdem zu einem heiligen Kriege rüsteten, und zwar nunmehr im stillen. Auch die russische Kathedrale blieb unangetastet, und der russische Bischof Nikolai weilt noch jetzt unbelästigt in Tokio Als 1895-Rußland mit Unterstützung von Deutschland und Frankreich Japan eines Teiles der Früchte seiner Siege über China beraubt hatte, als es sich dann später in dem bereits im Besitze Japans gewesenen Port Arthur festsetzte, als es endlich im Januar 1904 nach den koreanischen Häfen Masampo und Fusan griff, lief das Maß der japanischen Geduld über. In der Tat wäre die russische Flotte im Besitze von Wladiwostok, Masampo, Fusan und Port Arthur eine unerträgliche Gefahr für die japanischen Inseln gewesen. So ging der russisch-japanische Konflikt, der im Jahre 1790 aus der Insel Sachalin begonnen und während des ganzen 19. Jahrhunderts sortgedauert hatte, am 7. Februar 1904 in einen offenen Krieg aus. Durch diese geschicht liche Übersicht wird es erst recht klar, warum die Wieder gewinnung von Sachalin für die Japaner, abgesehen von der politischen Bedeutung, als eine nationale Ehren sache gilt. Man kann ihre Genugtuung begreifen, daß sie die Insel jetzt fast ohne jeden Schwertstreich wieder haben besetzen können, dieselbe Insel, wo sie die ersten Erniedrigungen durch die moskowitische Politik vor mehr als 100 Jahren erlitten hatten. Naudeau schließt seine Schilderung mit den Worten: „Sie sind als Triumphatoren dorthin zurückgekehrt, mit dem stolzen Glücksgcsühl, das ein Mann empfindet, der, nachdem er zu Reichtum und Macht gelangt ist, die elende Hütte zurückerwirbt, wo einst sein Vater in Mangel, Not und Verfolgung gestorben ist." Ernennungen, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums deS Innern. Angestellt: der Militäranwärler Mortag als Expedient bei der LandesvcrsicherungSanstalt Königreich Sachsen. Befördert: ver Expedient Dietze beim Schiedsgerichte sür Arbeiterversicherung in Leipzig zum Bureauajsistentcn. Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums deS «ul- tuS u. öffentl. Unterrichts. Zu besetzen: 1. vorbehältl. der Genehmigg der obersten Schulbch da- neugegründ. Schul direkt. in Brand. Koll.: Die oberste Schulbehörde. Eink.: 300« M. (einschließl Wohngsg.) Ansangsgeh, nach je drei Jahren 200 M. Zul, bis nach t3 Dienstj. das Höchstgeh. von 4200 M. (einschließl. WohngSg) erreicht ist. Befähig , Unterr. in Latein und Französ. zu erteil., notwendig. Ges. bis 30. Sept, an den K. BezirkSschulinsp. Schulrat Or Winkler in Freiberg; — 2. die S.Lehrerst. in Brand. Koll.: Die oberste Schulbeh. Ein!.: AnfangSgeh. 1600 M. (einschließl WohngSg), Berheir. 1650 M., 120 M für Fortbildgsschul- u. 110 M. für Turn- unlerr.; nach drei Jahren je 3mal 200 M, dann je 2mal 150 W. und je 4mal 100 M , bis mit dem 52 Lebensj. 2900 M bez. 2950 M. erreicht sind. Ges mit den ersordert. Beil, auch Militärausweis, bis 20. Sept, an den K. Bezirks- schulinsp. Schulrat 0r. Winkler in Freiberg. Die öffentliche Auslosung der planmäßig am 31. März 1906 zur Rückzahlung gelangenden 3 1b Staats schul den lassen scheine vom Jah re 1855 soll den 11. September dieses Jahres vormittags von 11 Uhr an im hiesigen Landhause 1. Obergeschoß stattfinden. Die nach der Ziehungsliste vom 27. Februar 1905 ausgelosten, am 30. September dieses Jahres fällig werdenden 3 Staatsschuldenkassenscheine von 1855, die im nämlichen Termine zahlbaren Zinsen dieser Staatspapiergattung und die Renten auf die 3 7, Staatsschuldverschreibungen von 1878, 1887, 1892, 1894, 1897, 1899 und 1900 werden vom 15. September dieses Jahres an gegen Rückgabe der zahlbaren Kapital- und Zins scheine ausgezahlt. Die Auszahlung geschieht bei der Staats- schuldcnkasse in Dresden und bei der Lotteriedar- lehnskasse in Leipzig, sowie auch bei den Bezirks- steuercinnahmen in Pirna, Großenhain, Dippoldis walde, Döbeln, Rochlitz, Borna, Oschatz, Glauchau, gegneten sich zum erstenmal russische und japanische Reisende, Forscher und Abenteurer auf Sachalin und lieferten sich dort kleine Schlachten, mit deren Ver ewigung sich Klio freilich wenig Mühe gegeben hat. Noch vor Eintritt des 19. Jahrhunderts bildete sich in Japan eine ruffenfeindliche Partei, und der Schriftsteller Schihen Hayaschi verkündete 1798 in zwei berühmten Werken, daß ein Angriff des Moskowitischen Reiches gegen Japan bevorstünde. Die Ereignisse schienen ihm recht zu geben, denn bald darauf suchte eine Bande russischer Piraten die große Nordinsel Japans, Jeso, heim, indem sie dort an Land ging und umfangreiche Räubereien ausübte. Im Jahre 1806 war die Lage derart, daß der Norden von Sachalin den Russen und der Süden den Japanern gehörte, cs war eine Zeit wiederholter gegenseitiger Angriffe, fortgesetzter Vorstel lungen und unaufhörlicher Streitigkeiten. Darauf wurden russische Schiffe gegen die japanischen Nieder lassungen ausgeschickt, jedoch gelang cs den Japanern, den russischen Admiral Gulowin gefangen zu nehmen. Die Russen rächten sich durch einen zweiten Zug gegen Jeso. Während des ganzen 19. Jahrhunderts hörten die japanischen Patrioten nicht auf, vor den russischen Be strebungen zu warnen und das Volk durch einen oft übertriebenen Lärm zu beunruhigen. Die Verhandlungen zwischen Russen und Japanern mit bezug auf Sachalin wollten kein Ende finden, die wichtigsten fanden in den Jahren 1852, 1855, 1859, 1862 und 1867 statt. Im Jahre 1861 ergriff ein russisches Kriegsschiff von der japanischen Insel Tsuschima in der Koreastraße Besitz, mußte sie aber auf Einspruch der englischen Regierung wieder räumen. Also auch dies durch die große See schlacht dieses Jahres für alle Zeiten berühmt ge wordene Eiland hat schon in der Vorgeschichte der Ver wickelungen zwischen Rußland und Japan eine Rolle gespielt. übrigens hatte sich 1860 Rußland des chinesischen Gebiets zwischen dem Uffurifluß und der Küste bemächtigt und den Hafen Wladiwostok be gründet, wodurch die Besorgnisse der japanischen Be völkerung verdoppelt wurden Nach der Restauration des Mikado im Jahre 1868 erließ eine Gemeinschaft japa nischer Freigeister eine Proklamation, worin das nationale Ehrgefühl zu dem Streben aufgerufen wurde, nicht nur die Insel Sachalin, sondern auch Korea und Formosa zu gewinnen. Damals entboten alle Großmächte Ge sandte an den neuerrichteten japanischen Hof, nur Ruß land hielt sich fern Dafür setzte es einen Konsul in Hakodate auf Jeso ein und ließ dort wiederholt Kriegs schiffe erscheinen, auch hydrographische Arbeiten verdäch tiger Art ausführen. Im Jahre 1875 machte Japan einen großen Rückschritt, indem auf einer Konferenz in St Petersburg sein Bevollmächtigter, der Admiral Enomoto, an Rußland endgültig den Besitz der Insel Sachalin abtrat im Austausch gegen die gänzlich un fruchtbaren Klippen der Kurileninseln. Dadurch wurde der Zom des japanischen Volkes und sein Haß gegen Rußland zu einer bis dahin ungekannten Höhe auf- gcstachelt. In das Jahr 1891 fallen drei wichtige Tat sachen: der Entschluß der russischen Regierung zum Bau der Sibirischen Eisenbahn, das Attentat eines fanatischen ruffenfeindlichen Japaners auf die Person des dort zu Gast weilenden Zarewitsch und die Eröffnung einer russischen orthodoxen Kathedrale in Tokio. Im Jahre 1861 gegründet, hatte die russische Mission in Japan schnell eine große Bedeutung erlangt und zählte im Jahre 1902 angeblich bereits 25 000 Anhänger; eine jetzt vorgenommene Zählung hat deren allerdings noch nicht 12 000 entdeckt, doch mag der Verlauf des Krieges manche unter den Bekehrten an der Kraft des russischen Glaubensbekenntnisses irre gemacht haben. Auf einem Hügel, der die ganze Kaiserstadt Tokio beherrscht, erhebt die monumentale russische Kathedrale ihre byzantinische Kuppel als eins der imposantesten Gebäude der Stadt, gegen das alle anderen christlichen Kirchen als kleine Kapellen erscheinen. Die Errichtung dieses Monuments an einem Platze, wo es den Japanern geradezu in die Augen stechen mußte, hat den japanischen Hof aufs äußerste gereizt, und es wird versichert, daß der Mikado selbst damals seinen Zorn kaum beherrschen konnte und zunächst die Zerstöruna dcs prunkenden Temvcls befehlen Von Sachalin bis Sachalin. (1790—1905). Die Insel Sachalin, die bei den Friedensverhand lungen in Portsmouth eine so bedeutende Rolle spielte, als wäre sie eins der gesegnetsten Erdgebiete, ist früher höchstens gelegentlich als Platz der entsetz lichsten Gefängnisse für russische Verbannte erwähnt und geschildert worden. Trotz ihrer geringen Kultur aber hat die Insel bereits eine Geschichte, wie ein Aufsatz von Naudeau aus Tokio im „Mouvement Geographique" lehrt, der die Schicksale Sachalins etwa während deS letzten Jahrhunderts, genauer von 1790 bis 1905, be schreibt. Die historische Auseinandersetzung beginnt gleich mit einer kleinen Pikanterie, denn man darf es wohl zu den Launen der Weltgeschichte rechnen, daß gerade in Sachalin, das jetzt gleichsam als Endziel des ostasia tischen Krieges dasteht, auch die ersten Reibungen zwischen Russen und Japanern stattgefunden haben. Dieser Be ginn des Gegensatzes zwischen den beiden Völkern liegt freilich weit zurück, er fällt in die Zeit der französischen Revolution, und zwar in das Jahr 1790 Damals be- Schwarzenberg, Flöha, Auerbach i. V., Marienberg, Oelsnitzi. V. und Kamenz, bei den Hauptzollämtern in Schandau, Eibenstock, Meißen, Freiberg und Grimma, bei der Sächsischen Bank zu Dresden und deren Filialen, bei der Dresdner Bank in Dresden und deren Filialen, bei Herrn Eduard Bauermeister in Zwickau, bei Herrn G. E. Heydemann in Bautzen und Löbau, bei der Vogtlündischen Bank in Plauen i. V, bei Herren Sarfert u. Co. in Werdau, bei der Vereinsbank zu Frankenberg, bei der Neustädter Bank in Neustadt i. S., bei der Dircction der Dis- conto-Gesellschaft in Frankfurt a M, bei der Bank für Handel und Industrie in Darmstadt und deren Zweigniederlassungen, und in Berlin: bei Herrn S. Bleichröder, bei der Dresdner Bank, bei der Direktion der Disconto-Gesellschaft, bei der Deut schen Bank und deren Filialen, bei der National bank für Deutschland, bei der Bank für Handel und Industrie und bei dem A. Schaaffhauscn'schen Bankverein und dessen übrigen Niederlassungen. Dresden, den 28. August 1905. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung Der Reichshaushalt für das Rechnungsjahr 1904. Die Ergebnisse bcS ReichöhauShalts für das Rech nungsjahr 1904 haben sich nach dem Finalabschluffe der Reichshauptkaffe, abgesehen von den auf die außerordent lichen DcckungSmittel angewiesenen Ausgaben, im Ver gleiche zum Etat in runden Summen, wie folgt ge staltet: Beim Auswärtigen Amte waren 204000 M. mehr erforderlich und zwar namentlich für die Zentral behörde. Die Ausgaben für die Gesandtschaften und Konsulate schließen m sich noch mit einer geringen Er sparnis ab, und bei den allgemeinen Fonds werden 197000 M. Mehraufwendungen an Kommissionskosten durch Wenigerausgaben bei anderen Titeln ausgeglichen Im Bereiche deS Reichsamts des Innern ist cine Ersparnis von 994000 M zu verzeichnen, die mit 533000 M. den Reichszuschuß aus Grund dcs Jnvaliden- versicherungsgesetzcs, mit 242000 M. den Fonds zu Familienunterstützunaen aus Anlaß von Fricdensübungen und mit zusammen 154000 M die Ausgaben des Patent amts, des Kanalamts und dcs Aufsichtsamts für Privat versicherung betrifft. Ferner konnten bei dem Fonds zur Beteiligung des Reiches an der Weltausstellung in St. Louis S43OOO M. in Abgang gestellt werden Für das Statistische Amt sind 119000 M mehr aufzuwendcn gewesen. Für das Reichsheer sind bei den Kontingents verwaltungen von Preußen, Sachsen und Württem berg, einschließlich der diese Verwaltungen angehenden und mit einer Ersparnis von 1706000 M. ab schließenden Titel dcs allgemeinen Pensionsfonds, bei den fortdauernden Ausgaben 2834000 M. weniger erforderlich gewesen, während bei den ein maligen Ausgaben cine Überschreitung von 267 000 M. zu verzeichnen ist. Ta an Einnahmen 417 000 M mehr aufgekommcn sind, so stellt das Gesamtergebnis beim Rcichshecre sich gegen den Etat um 2 984 000 M. günstiger. Im einzelnen sind erheblichere Mehrauf wendungen nicht zu umgehen gewesen bei der Mckitär- BejvgSpretS: Beim Bezüge durch die Keschästs-eike innertzak« Dresden» 2,50 M. (emschl. Zutragung), durch die im Deutschen Reiche 3 M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zuracksendung der für die Schristlcitung bestimmten, aber von dieser nicht ein- gesorderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld beizufügcn. NnkündigungSgebühren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi- gungs-Seite oder deren Raum 20 Pf. Bei Tabellen- und Zisfernsatz 5 Pf. Aufschlag für die Zeile Unterm Re daktionsstrich (Eingesandt) die Tcxtzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bis mittags 12 Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer. Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen r Werktags nachm. 5 Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. Dresdner Journal.
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