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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188610245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18861024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18861024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-24
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.10.1886
- Autor
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ross !' »In ¬ as Mg .Elende Bettlerin!" rief sie, .so MoMtzten eine- etzlen Manne»? H- laWtmH »ich wenn Dn Dich als T the< < Eapo HU, «mpfieh daß le." lestern Sa tzer und? indes:»»! 8 6 Mos z-imo-n» ulen «aß war heil strotze: der sorgsa Luch ich b tnngenhie ngerad^in' zurückgebli Zeit, aber ihr die ar» ExpÄiüteni Dies« anstatt im sie sich ebe StStte che ,«»i da» D ort, eines Jndi denn wir Menschen an seiner ' «einen V - Sehen L er für mb «-benutze ich schäme u« gegen ganz abge «Mschleteri würde nie die Spur Beid traten ihr nut mit Irrenhaus in Wag» Haus «n Tchtt Mü mit den grdßem schmiede» stattung billig, g -Del, Ra Zitrdnenil Diltuch o Möbel ge Saffafras davon zu einen ne» sofort. — stoffen la faUreM —'Eine Bügeleise bester abs Waster hl wenn mo das Weil spitze voll ist dü laden S.ö Elftes Kapitel. Mörder. .Jch cheiß iü der Thatüicht, lieber College, was wir mit dem Manschen noch beginnen sollen- meine Kunst ist erschöpft, und wen« Ihnen Ihre reiche Erfahrung auf diesein Gebiet keine Mittel giebt, dann wird es wohl dem Unglücklichen so ergehen, wie allen seinen" Leidensgefährten Er wird diese» Phantom mit sich umhertrazrn, bi« th eben der Lod davon erlöst. .Tie haben Recht, College, und doch wäre e» entsetzlich wenn dieser Mansch da» Schicksal seiner Leidensgefährte thetlen sollte. Veistig angegriffen und dennoch von OesuM der hiesigen Buchdmckergehülfen hat ein schnelle» Ende g^ funden. Nachdem Herr PolizeikammtflarLiehr den durch auswärtige Agitatoren BerIetteterid0ckehälteN, Latz thrMr. fahren ungesetzlich und strafbar fei, yaven^dfesüben gestern Herre« Obersten und Kommandeure dW hiesige« Jnfanterte- regimenter auf da- Gesuch der DrUckeretbesitzer sofort dt^ Erlaubniß erthetlt haben, daß die bet ihren Regimentern befindlichen Setzer zur Aushülfe in die Druckereien etntreten könnten?' Sämmtliche Schulen in-Hannover sind seitens der zustehenden Behörden in Folge der seit einigen Wochen dort herrschenden Scharlach- und DiphlherittS-Zptdemie bis zum 30. d. M. -geschloffen, bezw. ist der Wiederbeginn des UnterichtS auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Epidemie gewinnt leider an Ausdehnung und e» steht fast zu befürch ten, daß der vorlänfig auf den 30 d. M. festgesetzte Schluß -dSr Ferien noch weiter hinausgeschoben werden muß, da die AnsteckungSfähigkeit der jetzt am Scharlach erkrankten Kinder noch drei bi» vier Wochen wirksam ist. Die Krankenhäuser sind dermaßen mit Kranken überfüllt, daß der Magistrat iu Berlin eine Baracke gekauft hat, um die angemrldeten Kranken unterzubringen. Sehr viele Familien schicken ihre Kinder fort, um sie nicht der Ansteckung auMsetzm. Die Krankheit ergreift aber nicht allein die Kinder, sonoern auch Erwachsene. In manchen Häusern sind fast alle Kinder er krankt; gewisse Straßen und »um Theil gerade solche, welche von dey wohlhabenderen Klaffen bewohnt werden, find vor zugsweise hetmgesucht. . . Offenbach, 20. Octbr. Ein Gesuch des Landtags abgeordnete« Karl Ulrich um Genehmigung, der Verbüßung der ihm in Freiberg zuerkannten si Monate Gefängniß im Sroßherzogthum Hessen wurde vom Ministerium, wie die „Franks. Ztg." berichtet, kurzer Hand abgewiesen. , Am vorigen Kountag fand in dem Dorfe Henneberg bei MeimÜgen eiN Äesang-concert statt. Durch ungezogenes Benehmen der Handelsleute Gebrüder Katzenberger entftan, Streit, der bald in Thätlichkeiten überging. Die beiden Brüder wurden schließlich hinauSgewlesen, sie kehrten jedoch bald mit Revolvern zurück und schossen auf die Leute, die sich im Saale verbarrikadirt hatten. Da» war da» Signal zu einer allgemeinen hPtzelei; Schüsse fielen und Messer wurden gezogen. Biele Personen wurden verwundet, dem einen Katzenberger wurde buchstäblich der Leib aufgeschlitzt, so daß der Mann auf dem Transport nach dem Krank.n- haus in Meiningen verschied. Der Revanche-Apostel Paul DLroulüde muh jetzt eine Zurechtweisung nach der' anderen aus den Kreisen jener Völker über sich ergehen lassen, welche er für seine Ziele ge wonnen .zu hab^n wähnte. Nach Italien sind es die Niederlande, welche gegen den Häuptling der Pätriotenliga Front machen. Das Amsterdämer ^Allgemeine Haudeisbladf macht zu der Aeußerung Däroul-de-, daß die Holländer kein Blut zuchaben-scheinen, unh die Belgier es nun "ein mal in ihre Dickköpfe ausgenommen haben, daß Frankreich sie gern verschlingen möchte, folgende Bemerkungen: .Zu den blutlose« Holländern gehören unzweifelhaft auch wir; denn wirhaben manches Gespräch mit Deroulede gehabt, al» er «Äser Land besuchte; wir haben ihm deutlich gesagt, daß wir um Frankreichs willen kein Blut wegzugeben hätten und ebensowenig ihm zu Liebe in eine feindliche Stellung zu Deutschland kommen möchten; wir, seien zwar offenbar, viel weniger dickköpfig als die Belgier, welche fürchten,' verschlungen zu weiden, denn wir erklärten ihm, daß wir von dieser Furcht durchaus nicht befangen seien, vielmehr hielte» wir ein herzliches Einvernehmen mit unserem deutschen Nachbar für die natürlichste »nd beste Politik ; wir priesen eS an Deutschland, daß es nach beispiellosen Siezen den europäischen Frieden gehandhabt habe, däß es nicht be leidigend, nicht anmaßend aufgetreten sei und von seinen Legionen keine« Lkißbrauch gemacht habe; der deutsche Reichskanzler habe nicht Ludwig XIV,, oder Napoleon I. züm Vorbilde genommen, und wir hätte« deshalb durchaus , keine ^Furcht Por EroSerungsgedanken desselben, weil wir seine große staat-Smännische Weisheit zu würdigen müßten," Herr« Stadtr Kart Hetzer au» Auerbach al- Borstiender im ^kletueu^ Saale de- Praters hier abaehaltene« ordentlichen BereinSversammluna erklär- W sichel," »MsSnden in FAge 'der IkteeeffelüsiM^ der Mitglieder einstimmig für die Auflösung? de-'BerAnL ^Dü abep i»r ,Auflösung de- Verein» gehört, dqß FünfsechStel aÄer d«fi Veretkt 'änMötenbeu Mitglied« in der hierzu an- beraumten Versammlung anwesend find (was nicht der Fall war), so wurde der Vorstand beauftragt, die erforderlichen Schritte zu thun, daß in einer thunlichk bald anzuberau- menden Versammlung über die für die Auflösung de» Ver ein» erforderliche Revision de» Statut» und Über di« Auf lösung de- Verein- selbst Beschluß gefaßt werden kann. Hinsichtlich der Verwendung de» Verein-Vermögens (2200 M , einschließlich 703 M. Bestand her Entschädigung-taffe) wurden Stimmen dahin laut, dasselbe dem Stadt-Rathe zu Plauen zu einem milden Zweck zu überweisen, ohne Den jenigen, welche nicht auf ihren Antheil verzichten wollen, Zwang anzuthun. Die endgiltige BeschlußfaffM in dieser Angelegenheit soll gleichfalls in der nächsten Versammlung erfolgen. »Ä Au- dem Erzgebirge, 2l. Oktober. Die Holz- schleifereien de- Erzgebirges, welche während der trockenen Herbstwilterung wegen Wassermangel» nur wenig Holzstoff liefern und die zahlreich etagegangenen Aufträge der Papier fabriken nicht in vollem Maße befriedigen konnten, find nach dem Rege» der letzten Tage wieder in die Lage ge kommen, mit größerer Kraft arbeiten und dem Drängen der Kundschaft einigermaßen nachgeben zu können. Die fast völlige Aufarbeitung des Papierstoffe- in Papterfab riken sichert den Holzschleifereien während des ganzen Winters gute Aufträge. „Wie, so hätte« Sie alle- Gute vergesse«?" „Nein, da» «icht, gnädige» Fräulein, mir will es aber scheinen, daß eine Wohlthat nur bann Werth hat, wenn sie uneigennützig gespendet wird. Wo aber Niedrigkeit und Eigennutz die Ursache bilden, da hat jede Wohlthat ihren Werth verloren, denn sie raubt dem Empfänger seine Men schenwürde."« .Das find ja recht hochtrabende Worte," rief Fräulein von Seldern mit schneidendem Hohn. .Ich seh«, Sie haben sich schon recht hübsch in die Rolle der vornehmen Dame hineingelebt. Vergessen Sie indessen nicht, mein Fräulein, daß'es nur eines Winke» Ihre» Wohlthäter» bedarf, eine» Worte-, uni Sie wieder in Jht Nicht» zurückzu schleudern." .Gut denn!" rief Marte sich erhebend, .er soll diese» Wort sprachen und ich will freudig wieder die Arbeit auf- suchrn, sie wird'mir nicht schwer fallen, trage ich doch dann das Bewußtsein in mir, Gaß mich da» schlechte Kleid, der Arbeiterin vor Beleidigungen, wie ich sie hier eben erfahren habe, schützt. Gnädige» Fräulein," fuhr sie fort, während ihre schöne junonifche Gestatt unter dem Eindruck der Worte zu wachsen schien, .al» ich diese» Hau» betrat, als ich, von Ihrer LtebenSwürotgkett geblendet, auf Ihren Wunsch etn- gtng, dauernd bet Ihnen zu bleibe«, kannte ich Sie nicht. Jetzt aber bitte ich, mich meiner Dienste hier zu entheben. .Da» war ja sehr stolz gesprochen, haben Sie Henn aber auch di« Sicherheit,'daß man Sie in der Fabrik wie der aufnehmen wird?Hch muß Ihnen diese Frage vorlegen, um Ihnen vielleicht eine bittere Enttäuschung zu ersparen. Sie scheinen nicht zu wisse«, wer der junge Herr ist, deffen Wohlthaten Sie mit so schwarze« Undank vergelten." „Ich mag seine« Name« ) nicht wissen," erwiderte Marie. „Wer er anch sei, ich veracht« ihn, denn nie vorher im Leben hab« ich den Fluch der Srmuth so tief empfunden, al« tu diesem Augenblick »ad «un Fräulein, gestatten Sie wohl, daß ich gehen darf. WaS ich noch von Ihnen habe, werde ich Ihnen senden, heute noch, sofort, auch die kost baren Klett er, die bestimmt waren, di« Schmach eine- ehr- verg«ssenen Mädchen» zu verhüllen. Alle«, alle» sollen Sie zurückerhalten, nur lassen Sie mich gehen. E» duldet «ich nicht länger hier, ich mnß wieder freie, frische Luft athmen ' kennen, v-nn d« Parfüm in Ihrem Hause, ich fühle e», verpestet mir die Seele." - Fräulein von Seldern hatte Marie mit keinem Wort unterbrochen, bleich vor Zora ftanv sie dem jungen Mäd- chen gegenüber, während sie die Lippen zusammeadtß, denn sie fühlte zu wohl, daß Marie, da» einfache Mädchen, wie «in strenger Richter ihr gegenüberstand. St« hatte auf dir ihr Unterscheidung-Vermögen. Aengstltch forschende Blicke warf sie im Zimmer umher, sie schien die Elende zu suchen, der sie die mit Glanz über tünchte Schmach verdankte. Eugenie von Seldern war nicht zugegen. Marie ath- mete, wie von einem Alp befreit auf. Sie wollte sich er- erheben, fort wollte sie au» dieser Umgebung, je eher, je lieber, denn eine jede Minute schien ihr Gefahr zu bringen. Sie hatte ihre Kräfte überschätzt. Die Aufregung machte sie erlahmen, ihr durch Entbehrung aller Art geschwächter Körper war dergleichen Anstrengungen,nicht gewachsen. Matt und kraftlos sank sie wieder auf daS prächtige Ruhebette zurück. Da hörte sie plötzlich ihren Namen aussprechen, leise, mild, schmeichelnd, so süß, wie nur Liebe einen Namen auszusprechen vermag. Sie blickte empor, fast entsetzt schloß sie die Augen, denn an ihrem Lager wachte derselbe junge Herr, dem fie «inst auf der Straße begegnet, der ihr die Arbeit in der-Fabrik wieder verschafft hatte. .Mein Fräulein," nah« derselbe mit sanfter Stimme da» Wort, .zürnen Sie mir nicht, wenn Sie in diesem Hause bittere Erfahrungen gemacht haben. Ich bin daran unschuldig, denn glauben Sie mir, ich würde jede« Opfer bringen, um fie glücklich zu sehen." Marie hatte die Äugen äufgeschlagen, einen langen prüfenden Blick warf fie auf den jungen Mann, doch gleich »arauf schlug fie enttäuscht dis Augen nieder, denn es lag n feinem ganzen Wesen etwa» dämonisch Lauerndes, was Marte entsetzen machte. Diese Töne waren nicht die reiner Empfindung, sondern der List, der Berechnung und Ver schlagenheit. Geschaffen, eine Leichtfertige zu bethören, konnten fie nicht Widerhall finden in dem Herzen eines reinen, schuldlosen Mädchens. .Sie schweigen, bin ich denn keiner Antwort würdig?" ragte der junge Mann, ihre Hand ergreifend, die fie ihm ieferfchreckt entzog. „O, wüßten Sie, was ich gelitten habe, eit ich Sie zuerst gesehen, Sie würden nicht so hart mit mit verfahren, wo doch eia Wort, ein Blick von Ihnen meinem Herzen Genesung bringen könnte. Eine Bitte, die ch erfüllen kann, würde mich zum Glücklichsten aller Meu chen machen." Marie hatte sich erhoben, die Gefahr gab ihr Kratt und m nächsten Augen stand fie hochaufgerichtet vor dem Zu dringlichen. „Mein Herr", sprach fie, .Sie wollen mir eine Bitte erfüllen, nun wohl, ich zähle auf Ihre Großmuth und will diese Bitte ausspreche»: Lassen Sie «ich von hier, befreien Sie mich von Ihrer Gegenwart, verschollen Sie mich mit Ihren Betheuerungen und Sie haben mich unendlich glück lich gemacht. Ich darf Ihre Worte «icht anhören, denn mein Herz ist bereits vergeben. So, nun haben Sie meine Bitte vernommen und ich rechne auf Ihre Sroßinuth, ich glaube, daß Sie meine Bitte erfüllen l" Marte hatte sich bei diesen Worten, ohne daß der junge Mann darauf achtete, der Thür genähert. SS war ihr, als ob fie in jedem Augenblick einen Kampf äufnehmen mußte, der ihre Kräfte überstieg, de-halb suchte sie sich den Weg zur Flucht freizuhalten. „Da- ist Alles, was Sie mir zü säge« hüben?" fragte der junge Mann vor Zorn bebend. „Nun wohl," rief er plötzlich, seiner Worte und Gefühle nicht mehr Herr, „Du willst mir trotzen, schönes Ktud, thue e», doch vorher sollst Du erfahren, daß Du Dich in meinet Gewalt be findest?' Ehe es Marie verhindern konnte, hatte er sich ihr genähert, er breitete die Arme au», um die'Unglückliche an da- von Leidenschaft aufgeregte Herz zu drücken. Marte fühlte die Gefahr, in der fie sich befand und dieses Bewußtsein verlieh der Schwache« eine fast überna türliche Kraft. Schon hatte der Elende den Arm ui« ihre Taille ge legt, da taumette tr plötzlich unter der Wucht eine- furcht baren SchlqgeS zurück. Im selben Augenblick hatte Mack die Thüre aufgeriffen und war au-' dem Boudoir ver schwunden. R»s Smhfen. — Sind die Gerichtsvollzieher bei der Zwangsvollstrek kung al-Beauftragte des Gläubiger- oder als Beamte thätig? Die Frage wurde vo« Reichsgericht bisher schwan- - kend beantwortet, fo daß sich der Gerichtshof zu einer ' Plenarentscheidung hat entschließe» müsse». Inder Plenar- entschewung vom 10. Juni d. I. ist nun der Gericht-voll. Steher al- Bevollmächtigter anerkannt: der Gläubiger hat also wegen Versehe« einen unmittelbaren Anspruch an den "Gerichtsvollzieher, und dieser darf ihn nicht vorweg an den Schuldner verweisen. Die Stellung der Gerichtsvollzieher ist durch diese Plenarentscheidung eine wesentlich geänderte geworden. Stolpen. Nachdem schon vor diesen Ferien, na mentlich in den untere« Schulklassen, große Lücken zu be merken waren, die Masern und Scharlach, nicht selten mit DiphtheritiS verbunden, verursachten, haben sich diese Krank heiten auch während derselben nicht verloren, ja find eher lebhafter al- vorher aufgetreten, glücklicher Weise aber mit meist ganz normale« guten Verlaufe. Zwickau, 21. Oktober. «Uf eine« hiesigen Stein- kohlenwerke ist gestern Bormittag der Häuer Christian Bodenschatz au- Bockwa durch plötzliches und «nvermuthetes Zusammenbrechen eines Otte» verschüttet worden und tödt- lich verunglückt. Plauen, 21. Okober. In der gestern abgehaltenen Wahlversammlung der Handelskammer Plauen wurden zur Ergänzung al» Mitglieder gewählt Georgi-Mylau, Kreller- Schedewitz, Rofto-ky-Rtederschlema, Ullrich-Werdau, Diet rich-Zwickau, Ohlenroth-Markneuktrchen, ' Edler von Quer- furth-Schönheiderhammer, Kra«er-Kirchberg uH Dvhler- Crimmitschau. Feuilleton. Zwei Jahre Zuchthaus Crtmtnal-Novelle von R. I. Ander-. (Nachdruck verboten) (17. Fortsetzung.) Nur gezwungen nahm Marte an der Sette de» Fräu lein v. Geldern Platz. , „Hören Sie mich an," begann Fräulein v. Seldern von Neuem. „Sie sagten mir, Sie'seien verlobt und wollen Ihrem Verlobtest die Treue halten, nun, das ist sehr löblich von Ihnen, doch haben Sie auch die Garantie, daß Ihr Verlobter, der schon seit Monaten nicht mehr in L. weilt, ebenso denkt?" „Gewiß!" rief Marie. -»Zugegeben; doch deshalb kann Ihnen doch Ihr Ver lobter nicht zürnen, wenn auch ein Anderer Sie'schön findet, Sie liebt?" „Nein, das nicht," erwiderte Marie, die plötzlich geistig gereift schien, „indessen eine solche Liebe erwidern oder auch nur durch einen Blick, durch ein Wort begünstigen, wäre elender Verrath. „Sie urthetlen hart und ohne W-ltkenntniß, ich glaube wirklich, Sie haben sich in Ihren Mußestunden allzuviel mit Romanlettüre befaßt. Doch verlassen wir jetzt das heikle Thema der Liebe. Würde ihr Verlobter Ihnen auch darüber zürnen, daß Sie sich dem jungen Herrn, der Sie mit Wohlthaten überhäufte, dankbar zeigen?" „Ich bin diesem Herrn keinen Dank schuldig," erwiderte Marie kalt. -— — über, Züm wollte, vettckt k^thr den Weg. Elende Bettlerin!" rief fie, „so also belohnst Du die ' ^a, ha, e- nimmt sich jckWtmch a«ä, wenn Du Dich als Tugendhelvln aufspielst, wenn Du von Ehre sprichst. Wat ist denn Ehre? MÜ welchem Recht nennst Du Dich et» ehrliche- Mädchen und wa» hast Du denn überhaupt zu verlieren? Glaubst Du, Dirne, daß irgend wer Dich in sein Hau» aufnehmen wird, wenn Du dies« Schwelle überschritten hast? Wahrlich e» ist wett gekommen, fie spricht von Ehre, die. Tochter eine-Zucht- Häusler».' Mit einem dumpfen Schrei brach Marie zusammen. Die letzten Worte hatten sie zu tief getroffen, fie waren wie ein Dolchstich in da» Herz der Unglücklichen gedrungen. Eine wohlthätige Ohnmacht nahm ihre Sinne gefangen, spiegelte ibr, fie der Wirklichkeit entrückend, süß« Träume schönerer, glücklicherer Tage vor.... Als Marie wieder erwachte, befand fie sich ick binem kleinen, elegant ausgestalteten und von einer mattrothen Ampel erleuchteten Boudoir, deffen Luft von Wohlgerüche» geschwängert, iyre Sinne auf Neue zu verwirren drohte. Sie b'.ickie umher, sie wußte nicht, wo fie sich befand, erst nach und nach kehrten die Lebensgeister zurück, gewann fie m
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