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Dresdner Journal : 21.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190808210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-21
- Monat1908-08
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Journal : 21.08.1908
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Dresdner W Journal. UZniglich Sächsischer Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 194. » Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Doenges in Dresden. Freitag, 2t. August 1908. Bezug-Preis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mart vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktags nachmittag-. — Fernsprecher Nr. 1295. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der 6mal gespalt. AnkündigunaSseite 2b Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., un er dem Redaktion-strich (Eingesandt) 7b Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Vorarbeiter Voigt in Wahren die Friedrich August- Medaille in Silber zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Gendarmeriebrigadier Moch Witz in Blasewitz die ihm von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen-Altenburg verliehene goldene Verdienst-Medaille des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Hausordens annehme und trage. Die Ziehungsliste der Staatsschuldenverwaltung für den Termin Michaelis 1908 wird in der gegenwärtiger Nummer des „Dresdner Journals" beigefügten besonderen Ziehungslistenbeilage amtlich bekannt gemacht. Dresden, den 21. August 1908. 5612 Der LandtagsauSschuff zu Verwaltung der Staats schulden. Es sind beurlaubt die Herren Bczirkstierärzte 1. Professor vr. Richter in Dresden-A. vom 24. August bis 24. September d. I., 2. Bucher in Löbau vom 1. bis 12. September d. I. und mit deren Stellvertretung die Herren Bezirkstierärzte zu 1 Beier in Dresden-N., 5614 - 2 Bet.-Rat Wilhelm in Zittau beauftragt worden. — Dresden, am 20. August 1908. Die König!. Komwisfion für das Beterinärwesen. Ernennnngen, Versetzungen re. im öffentliche« Dienste. Im Geschäftsbereiche de- Ministeriums der Finanze«. Bei der Post-Verwaltung sind ernannt worden: Winkler, Landgraf und Bosse, seither Postanwärter, als Postassistenten; Hirsch und Röttger, seither gegen Tagegeld beschäftigte Post gehilfinnen, als etatmäßige Postgehilfinnen. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigentelle.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königliche« Hofe. Dresden, 21. August. Se. Majestät der König begab Allerhöchstsich heute früh in Begleitung einiger Herren vom König!. Schlosse Moritzburg aus nach Grillenburg, um daselbst eine Hochwildjagd abzuhalten. Das Jagdfrühstück wurde im Walde eingenommen. Nach der Jagd kehrte Se. Majestät nach Moritzburg zurück. Zeituugsscha«. An die Antwort des Wiener Kabinetts auf die russische Note über die macedonischen Angelegen heiten, die wir gestern an anderer Stelle unseres Blattes nach einem Berichte der „Wiener Politischen Korrespon denz" Wiedergaben, knüpfen die führenden Wiener Zeitungen Betrachtungen. So schreibt z. B. das „Fremdenblatt": „Das glückliche Zusammenwirken zwischen dem Sultan und der neu entstandenen öffent lichen Meinung hat dem türkischen Reiche nicht nur die Sympathie, sondern — wie die österreichisch-ungarische Note deutlich beweist — auch das Vertrauen der Mächte zugesichert. Nach allem bisherigen steht zu hoffen, daß sich der neue Kurs im ottomanischen Reiche dieses ihm spontan zuströmenden Vertrauens würdig erweisen wird. Osterreich-Ungarn wird die Bestrebungen, die darauf ab zielen, aus der Türkei einen gut verwalteten, im Innern geordneten, nach außen kräftigen Rechts- und Verfassungs staat zu machen, der allen seinen Bürgern Wohlfahrt, Sichecheit und Prosperität verbürgt, mit sympathischem Interesse und den besten Wünschen verfolgen. Sieht es doch in diesen Bestrebungen mit vollem Recht nur eine Fortsetzung jener Bemühungen, die es selbst im Verein mit Rußland vor fünf Jahren zu dem gleichen Zweck be- gönnen und — nicht ohne erfreuliche Erfolge — bis zum heutigen Tage fortgesetzt hat." Die „Neue Freie Presse" meint, diesmal sei Österreich nicht wieder einmal um eine Idee zu spät gekommen, sondern habe rasch gewählt, wie zu wählen war, und habe den Jungtürken die Sympathie gezeigt, die sie brauchen, um dauernde Erfolge zu erringen. Frhr. v. Aehrenthal habe moderne Politik gemacht, ein freies und unbefangenes Urteil gezeigt. Es habe nicht allen Mächten in gleicher Weise willkommen sein können, daß die türkische Nation sich wieder aufrichtete; was der uns und in Deutschland mit Freude begrüßt wurde und in Frankreich, wo wirtschaftliche Beziehungen eine starke Anteilnahme für die Türkei geschaffen haben, große Be friedigung hervorrief, habe anderwärts vielleicht Ent täuschung oder Besorgnis erzeugt. Trotzdem habe man sich dahm geeinigt, daß die neue Serie von Reform vorschlägen zurückzustellen und den Jungtücken ernstlich die Möglichkeit zu bieten sei, selbst zu reformieren. Aus der Antwort des Wiener Kabinetts auf die russische Zirkularnote ersehe man, daß in Wiener leckenden Kreisen von Anfang an dieser Standpunkt eingenommen wurde. Das Verhalten der Jungtürken habe bisher dieses Ver trauen durchaus gerechtfertigt. Ihre bisherige Mäßigung und Klugheit eröffne gute Aussichten für die Über windung der Schwierigkeiten der nun in der Türkei zu lösenden Aufgaben. Im weiteren Verlauf seiner Er örterung weist das Blatt auf Serbien hin, das in jeder Hinsicht eine Richtungslosigkeit, ein phantastisches über schätzen und Unterschätzen der eigenen und der fremden Kräfte zeige, daß man durch die Anhäufung von so viel Fehlern und Sünden förmlich überrascht sein müsse. Deutsches Reich. Der Kaiser in Mainz. (W. T. B.) In einem Teile der gestrigen Auflage (unter den Drahtnachrichten) ist bereits berichtet worden, daß Se. Majestät der Kaiser, nachdem Er die Besichtigung der vor Ihm erschienenen Truppen beendet hatte, deren Parade marsch abnahm. Nach dem Parademarsch setzte Sich der Monarch mit dem Großherzog von Hessen an die Spitze der Truppen und ritt sodann in Mainz ein, das reichen Flaggenschmuck trug. Ein überaus zahlreiches Publikum begrüßte den Kaiser und den Großherzog mit stürmischen Zurufen. Um 1 Uhr fand Frühstückstafel im Großherzog- lichen Palais statt. Gegen 3 Uhr erfolgte die Abfahrt des Kaisers mit dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen und den griechischen Herrschaften in Automobilen nach Cronberg, wo die Ankunft etwa H Stunde später vor sich ging. Bald noch Seinem Ein treffen auf Schloß Friedrichshof unternahm der Kaiser einen Spaziergang durch den Park. Um 5 Uhr wurde im engsten Familienkreise der Tee eingenommen. Zur Abendtafel auf Schloß Friedrichshof um 8 Uhr waren geladen Prinz Ernst von Sachsen-Weimar, der komman dierende General des 18. Armeekorps Exzellenz v. Eichhorn und Gemahlin und Regierungspräsident v. Meister, sowie die Mutter des Regierungspräsidenten Frau Marie Meister, Herr und Frau vom Rath, Freifrau v. Flotow, Frau v. Grunelius, Hauptmann Ahlep und die Offiziere der wachthabenden Kompanie des 1. kurhessischen Infanterie regiments Nr. 81. Cronberg, 21. August. Se. Majestät der Kaiser unternahm heute vormittag Uhr mit Seinen fürst lichen Verwandten einen Ausflug in Automobilen auf den Feldberg. Die Interparlamentarische Konferenz. Wie der „Voss. Ztg." gemeldet wird, haben 60 englische Abgeordnete, darunter Mitglieder der Arbeiterpartei, ihre Teilnahme an der Interparla mentarischen Konferenz, die in Berlin iw Oktober tagt, zugesagt. Zu Ven deutsch-englischen Beziehungen. „Daily Telegraph" bespricht in einem längeren Aufsatz nochmals die Begegnung Sr. Majestät des Kaisers mit König Edward von England in Cronberg und will er fahren haben, daß diese durch einen im Parke zu er richtenden Denkstein verewigt werden solle. Das Blatt fügt dann hinzu, die Unterredung könne als eines der wichtigsten Ereignisse unseres Zeitalters betrachtet werden. Man habe England vorgeworfen, einen Angriff vorzubereiten, um Deutschland einzukreisen. Aber endlich sei in den hohen Regionen die Überzeugung von der Unrichtigkeit dieser Vermutung durchgedrungen und die Angelegenheit könne als erledigt gelten. Der König und der Kaiser seien Monarchen, die gewohnt seien, Ereignisse und Menschen ihrem Willen unterzuordnen; sie seien ent schlossen, den Frieden zu erhalten und alle Gegnerschaft sei geschwunden. Zum Fall Schücking. Wie in einem Teile der- gestrigen Auflage (unter den Drahtnachrichten) bereits mitgeteilt wurde, sind die Zeitungsmeldungen über Amtsdispensation des Bürger meisters Schücking in seiner Tisziplinarsache und über Bemühungen der preußischen Regierung um einen Nach folger für ihn, wie dem „Wolffschen Bureau" von maßgebender Stelle bestätigt wird, tendenziöse Er findungen. Zu der Angelegenheit schreibt die „Nordd. Allgem. Ztg." in ihrer heutigen Nummer: „Zu dem Artikel im heutigen Morgcnblatt der „Franks. Ztg." über den Fall Schücking ist festzustellen, daß von der Vernehmung eines Redakteurs der Zeitung und von einem Zeuaniszwangs- verfahren gegen ihn in der Disziplinarsache gegen Schücking dem Minister des Innern in der Tat nichts bekannt ist, und daß dieses Vorgehen ohne sein Wissen und Willen eingeleitet worden ist. Tas Verfahren führt, worauf wiederholt hinzuweisen ist, die Regierungsinstanz selbständig. Es kann daher nur um ein Ersuchen des Untersuchungskommissars an das Amtsgericht Frankfurt a.M. sich handeln. (Zur Erklärung für diese Meldung ist folgendes mitzuteilen: Am vergangenen Dienstag nach mittag sollte der verantwortliche Redakteur der „Franks. Ztg." A. Hemberger telephonisch zur Vernehmung vor den Amtsrichter geladen werden. Ta das nicht gelang, wurde er noch am selben Abend schriftlich vor geladen auf Mittwoch vormittag 8 Uhr. Es stellte sich dann bei der Vernehmung heraus, daß es sich um ein Verfahren gegen Unbekannt handelte, in dem der ersuchte Amtsrichter den Verfasser eines Aufsatzes zum Falle Schücking ermitteln sollte. Es wird behauptet, daß der Verfasser sich darin eines Disziplinarvergehens schuldig gemacht habe. Die Frage ging dahin, ob Bürgermeister Schücking oder dessen Bruder der Verfasser (ei. Von Hemberger wurde jede Auskunft über den Verfasser ab gelehnt. Infolgedessen verfügte der vernehmende Amts richter eine Strafe von 50 M. wegen Zeugnisverweigerung unter Androhung weiterer Zwangsmaßnahmen bei fort gesetzter Weigerung.) Flensburg, 20. August. Gestern sind in Sachen Les Bürgermeisters vr. Schücking zwei Magistratsmitglieder (Senatoren) und vier Stadtverordnete vernommen worden. Die übrigen werden morgen vernommen. Es verlautet, daß die gestrige Vernehmung sich auf die Frage bezog, ob sich vr. Schücking in Magistrats- und in Kommissions sitzungen im Sinne seiner Schriften agitatorisch be tätigt hat. Aus ver sozialvemokratischen Partei. Der schon mehrfach erwähnte sozialdemokratische Parteibericht gewährt auch sonst interessante Einblicke in das Leben der Partei. Nach dem Ausfall der preußischen Landtagswahlen ist die Pattei mit 151 Abgeordneten in 18 Bundesstaaten vertreten. Obenan stehen Bayern und Hamburg mit je 21; es folgen Bremen mit 17, Würt temberg mit 15, Baden mit 12, Coburg-Gotha und Lübeck mit je 8, Preußen, Hessen, Sachsen-Meiningen und Schwarzburg-Rudolstadt mit je 7, Oldenburg mit 4, Sachsen Weimar, Sachsen Altenburg, Reuß j. L., Lippe und Anhalt mit je 3, Königreich Sachsen und Schaum burg-Lippe mit je 1. In 307 Städten sitzen 1360 sozial demokratische Gemeindevettreter, in 1558 Landgemeinden 4571. Ostpreußen ist in feinen Gemeindevertretungen ganz sozialistenfrei; in Westpreußen gibt es auch nur in einer Stadt und in einer Landgemeinde sozialistische Ge meindevettreter (3 4- 1). Großberlin hat in 8 Städten 115, in 54 Landgemeinden 144 Sozialdemokraten als Gemeindevettreter. In den Städten der Provinz Han nover gibt es keinen sozialistischen Gemeindevertreter, in 11 Landgemeinden 27. Neben dem eigentlichen Patteibericht werden jetzt im „Vorwärts" auch die für den Parteitag zu Nürnberg bestimmten Berichte des Vorstands, des Bildungsaus schusses, der Vertrauenspersonen der Genossinnen, der Bericht über die Tätigkeit der Reichstagssraktion der sozialdemokratischen Partei veröffentlicht. Die Haupt arbeit wurde auf Agitation und Organisation verwendet, namentlich auf die Agitation für die Übertragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen und die anderen deutschen Bundesstaaten. Die Entwickelung der Pattei organisation ist gehemmt worden, wie es heißt, durch den wirtschaftlichen Niedergang. Vier von den 45 Agi tationsbezirken zeigen einen Rückgang der Mitgliederzahl, darunter Magdeburg von 11 737 auf 11 430, Erfurt von 3926 auf 3637, Pfalz und Baden. Im allgemeinen ist die Mitgliederzahl der Parteiorganisation von 530 466 im Jahre 1907 auf 587 336 im Jahre 1908 gestiegen; davon sind 29 458 weibliche Mitglieder gegen 10 943 im Vor jahre. Die Jugendorganisation hat infolge des Vereins gesetzes eine Umgestaltung erfahren müssen. Aus den über 19 Jahre alten Genoffen sollen nunmehr Agitations-
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