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Dresdner Journal : 12.11.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-11-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190811122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19081112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19081112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-12
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Journal : 12.11.1908
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Majestät der König haben dem Goldschmied Wilhelm Schwarz in Meißen das Prädikat „Hoflieferant Sr. Majestät des Königs" Allergnädigst zu verleihen geruht. Ee. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der der König!. Gesandtschaft in Wien zugeteilte Legationssekretär Frhr. v. Biedermann das von Sr. Majestät dem Könige von Portugal ihm verliehene Kommandeurkreuz des Ordens Unserer lieben Frau von Billa Biyosa annehme und trage. Zum Borsitzenden der Prüfungskommission für die ärztliche Vorprüfung zu Leipzig auf das Prüfnngs« fahr 1VS8/SS ist im Einverständnisse mit dem Ministerium des Innern an Stelle des für das nächste Jahr auf eigenen Wunsch vom Dekanate zurückgetretenen Geheimen Medizinalrates Professor vr. Rabl der für das Studien jahr 1908/09 endgiltig zum Dekan der Medizinischen Fakultät zu Leipzig gewählte GeheimeMedizinalrat Professor vr. Boehm ernannt worden, was hiermit unter Änderung der Bekanntmachung vom 26. August 1908 (Nr. 216 des Dresdner Journals und der Leipziger Zeitung vom 16. September 1908) bekannt gemacht wird.- 2300^ Dresden, den 10. November 1908. 7788 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Ernennungen, Versetzungen re« im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Miuisteri««» des Kult«» ». SsfeMl. NMerrftht». Zu besetzen: eine stündige Lehrerstelle an der 7klassigen Schule zu Leutersdorf (1. Bezirk). Kollator: die oberste Schulbehörde. 1500 M. Grundgehalt, 225 M. für Fort bildungsschulunterricht, außerdem freie Amtswohnung und Garten- benutzung. Besondere Fähigkeit für den Zeichenunterricht wird erwartet. Gesuche mit allen erforderlichen Beilagen bis 28. Nov. an den S. Bezirksschulinspektor in Zittau; — 1. Februar 1900 eine stündige Lehrerstelle an der 7stufigen Schule zu Stolpen, mit der der Kantor- und Organistendienst verbunden ist. Kollator: die oberste Schulbehörde. 1500 M. vom Schul-, ca. 700 M. vom Kirchendienst, 350 M. Wohnungsgeld. Bewerbungsgesucbe nebst den erforderlichen Beilagen bis 25 Rov. an den K. Bezirksschul inspektor zu Pirna. Im Geschäftsbereiche des Evangelisch-lutherischen Lande»konsistoriums sind im regelmäßigen Verfahren zu be setzen: da» Pfarramt zu Ehrenfriedersdorf (Annaberg) — Al. VI (8) — Koll.: der Stadtrat; das Pfarramt zu Radebeul (Dresden II) — Ansangsgehalt Kl. VI (8) — Koll.: das Ev.- luth. Landeskonsistorium. — Angestellt bez. versetzt wurden: I. R. Boitz, Hilfsgeistlicher in Postwitz, als DiakonuS daselbst (Oberlausitz); E. L. Dachselt, Missionar a. D., Diakonatsvikar in Grimma, als Pfarrer in Nieska mit Nauwalde (Großenhain); k. M. Bergsträßer, Pfarrer in Pödelwitz, als Archidiakonu» in Grimm« (Ephoralort); G. L. Seidel, Hilfsgeistlicher in Brockau, als DiakonuS in Grimma (Ephoralort); F. L. G. G. Hebart, Hilssgeistlicher in Döbeln, als DiakonuS in Colditz (Grimma). (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königliche« Hofe. Dresden, 11. November. Der Spezialgesandte Sr. Majestät des Königs zur Beglückwünschung Sr. Heiligkeit des Papstes ausAnlaß dessen 50jährigen Priesterjubiläums, Graf und Herr von Schönburg-Glauchau, Erlaucht, ist mit seinem Begleiter Oberleutnant v. Schönberg Roth- schönberg in Rom eingetroffen und heute vom Papste in Audienz empfangen worden. Aeitungsschau. Die gesamte ausländische Presse äußert sich zu den Interpellationen über das Kaiserinterview. So schreibt die Wiener „Neue Freie Presse": Die gestrige Debatte im Deutschen Reichstage ist ein großes Ereignis, und in der konstitutionellen Geschichte des deutschen Polke» wird dieser Tag, der in der ganzen Welt einen tiefen Eindruck Hervorrufen wird, nicht vergessen werden. Das deutsche Parlament stand in der heutigen Debatte auf der Höhe einer ernsten Situation und hat die Aufgabe gelöst, der treue Dolmetsch dessen zu sein, was das deutsche Volk bewegt. Bon größter Bedeutung war die Rede des Fürsten v. Bülow, der vielleicht niemals einen sympathischeren Eindruck gemacht hat, als in dem Augenblicke, da er in einer der schwierigsten Situa tionen «ar, in der sich ein Staatsmann überhaupt befinden kann. Die Rede des Fürsten v. Bülow wird zunächst die Wirkung haben, daß er selbst im Urteile der allgemeinen Meinung wachsen muß. Bor die schwierige Lage zwischen einer unbedingten Schonung des Kaiser» und einer Vertretung der Staatsinteressen gestellt, ist er, ohne zu zögern, aus die Seite des Allgemeinwohls ge treten und hat dann offen dasjenige aus dem Kaiserinterview zurückgewiesen, was dem Allgemeinwohls schädlich war. Er hat nicht als Höfling, sondern als ein für die Geschäfte verantwort licher Staatsmann gesprochen. DaS Ziel des Fürsten v. Bülow war, vor dem ganzen Volke zu sagen, daß Deutschland nicht so denke und bandle, wie es nach dem Kaiserinterview den Anschein hatte, und dieses Ziel hat der deutsche Reichskanzler durch die männliche, offene Aussprache erreicht, die nichts beschönigte, die vielmehr einen ganz ungewöhnlich ernsten und mahnenden Ton anschlug, als der deutsche Reichskanzler es den schwersten und ernstesten Entschluß in seinem politischen Leben nannte, daß er, dem Wunsche des Kaisers folgend, im Amte blieb. Die gestrige Debatte ist nicht allein von Bedeutung für den Grenzstreit zwischen parlamentarischer und Kaiserlicher Gewalt und für den Nachdruck, mit welchem eine der größten Rationen der Welt in ernster Stunde sich auf ihr eigenes Recht besinnt, sondern sie war auch eine Kundgebung für die Eintracht der Völker und den europäischen Frieden. Von englischen Blättern sagt „Daily Telegraph": Die Erklärung des Reichskanzlers über die wünschenswerten Beziehungen zwischen Deutschland und England werden bei ehr lichen Engländern nicht verloren sein, besonder» dann nicht, wenn sie sie mit dem freimütigen Anerkenntnis verbunden sehen, daß während des südafrikanischen Krieges die Sympathie mit den Buren auch zu ungercchien Angriffen führte. Ein wichtiges Faktum ist eS, daß Fürst Bülow unter lautem Beifall erklärte, Deutschland wünsche auf der Grundlage gegenseitiger Achtung Frieden und Freundschaft mit England. In Verbindung mit der Erklärung von Asquith werden die Äußerungen des Fürsten Bülow dazu beitragen, Argwohn und Mißtrauen zu beseitigen. Das Interview de» Kaisers hat auf jeden Fall darin seinen Zweck nicht verfehlt, daß die Engländer von des Kaisers persönlichen Gefühlen gegen sie mehr als jemals überzeugt sind. „Morning Leader" schreibt: Alles, was individuelle Kunst eine» Staatsmanns vermag, um gute internationale Beziehungen zu sichern, ist von Asquith und von Fürst Bülow getan worden. ES ist jetzt an den Völkern, das Werk, das beide Staatsmänner so gut begonnen haben, zu befestigen. Die große Masse der verständigen Engländer wird niemals zögern, Beweise der deutschen Freundschaft willkommen zu heißen, mögen sie groß oder gering sein, vom Kaiser oder vom Volke kommen. „Standard" erklärt: Mit Freude und ohne Vorbehalt nehmen wir die Versicherung des Fürsten Bülow und der anderen Redner entgegen, daß die Mehrheit des deutschen Volkes nicht anti-englisch ist. Diese Fest stellung war bisher niemals völlig geglaubt worden. Gern ver sichern wir dem Fürsten Bülow, daß der Kaiser im Irrtum war, wenn er meinte, er sei in England mißverstanden oder falsch beurteilt worden, oder, daß das englische Volk dem Kaiser schweres Un recht tue, indem es die Lauterkeit der Ideale, der Absichten und Gefühle, die ihn bei seiner schweren Aufgabe leiten, in Frage stellte. Wir stimmen völlig überein mit dem Wunsche, enge Be ziehungen zwischen beiden Völkern zu pflegen. Wir bewundern die mannhafte Art, mit der Fürst Bülow den Kaiser verteidigte und seine Untergebenen deckte. Es mag uns gestattet sein, die Versicherung zu begrüßen, daß streng konstitutionelle Gesichts punkte bei der Leitung der deutschen auswärtigen Politik inne gehalten werden sollen. Deutsches Reich. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 11. November 1908. Am Bundesratstische: Staatssekretäre v. Bethmann-Hollweg, Kraetke, Dernburg, Sydow, v. Tirpitz und Stellvertreter des Staatssekretärs des Äußern v. Kiderlen-Waechter. Die Besprechung der Ji terpellationen betreffend das Kaiser- Interview wird fortgesetzt. Abg. Zimmermann (Refp): Das gegenwärtige Erd- beben in einzelnen Teilen Deutschlands ist kein gewöhnliches. Der Vogtländer Bauer behauptet, Fürst Bismarck drehe sich im Grabe herum. (Sehr gutl) Die edlen Absichten des Kaisers be zweifelt niemand. Bedenklich ist nur die Wirkung seiner Äuße rungen im Auslande und im Jnlande. Tatsache ist, daß der Kaiser die Fühlung mit weiten Schichten de» Volke» verloren hat. Alles klagt über die Zurücksetzung des eigenen Volke» gegen über den Fremden. Wenn der Kaiser über den Mangel an nationaler Gesinnung klagt, so trägt er selber einen Teil der Schuld. Unberechtigt war, daß er in diesen Zeiten der Erregung einen höfischen Besuch in Österreich machte. Zu einem Vertrauens votum für den Reichskanzler können wir un» nicht aufschwingrn. (Beifall bei den Antisemiten.) Abg. Haußmann (vp): Wie in den Tagen de»' Un glück» de» Grafen Zeppelin hat sich auch am gestrigen und heutigen Tage hier eine Einmütigkeit gezeigt, der sich alle Parteien, auch die Konservativen, angeschlossen haben. (Sehr richtig!) Auch au« den Kreisen de» Bundesrat» h«it sich niemand gefunden, der die Handlung des Deutschen Kaisers als richtig bezeichnet hat. Der Mund, der einmal gesagt hat: Schwarzseher dulde ich nicht, hat nun selber Schwarzseher zu Millionen geschaffen. Hat auch der Kaiser das Manuskript nicht gelesen? (Schallende Heiterkeit.) Der Kaiser soll schwere Tage hinter sich haben. (Ironische Heiterkeit.) Darin sind wir uns einig, daß es richtig gewesen wäre, wenn er in diesen Tagen im Mittelpunkt der Regierungsgeschäfte gewesen wäre und den leitenden Staatsmann zu Erklärungen ermächtigt hätte, welche die ganze Ration beruhigt hätten. (Lebhaftes Bravo) Der Reichskanzler ist mit keinem Wort auf die Interpellation selber eingegangen. Das Personal im Auswärtigen Amt ist durchaus gut. Wenn der Kaiser in das Goldene Buch von München die Worte einträgt: rogi« volunta« «uprvwa lsr, so sind derartige Kundgebungen nicht geeignet, selbständige Staatsmänner zu er ziehen. Der Bundesrat sollte regelmäßige Zusammenkünfte haben, um derartige Vorkommnisse zu verhindern. Ein Gesetz über die Ministerverantwortlichkeit ist erforderlich. Die Geschäftsordnung des Hauses müßte derartig sein, daß Fragen über die Auslands politik leichter gestellt und beantwortet werden könnten. Der ganze große Schaden wäre nicht eingetreten, wenn wir von Anfang an das konstitutionelle Prinzip gehabt hätten. (Lebhafter, andauernder Beifall bei den freisinnigen Parteien.) Abg. v. Saß-Jaworski (Pole): Wir wünschen, daß die Gefahr einer Doppelregierung und der Zwischcnträgereien un möglich gemacht wird. Wir wollen Garantien für eine konstitutio nelle Verfassung haben. Abg. Heine (soz.): Die Rede des Kanzlers war ein Eier tanz, und das Zuhören weiter nichts, als ein ästhetisches Ver gnügen. Kein Wort haben wir über Casablanca gehört, über die Bagatelle, mit der man sich mit Frankreich überworfen hatte. Wenn alles wahr ist, was über diese Veröffentlichung mitgeteilt worden ist, so bleibt immer noch ein erhebliches Verschulden des Reichskanzlers bestehen. Wir brauchen konstitutionelle Garantien und eine volle Ministerverantwortlichkeit, damit wir eine Basis für die Diskussionen im Reichstage gewinnen. Das Deutsche Reich braucht weniger einen Schutz vor dem Auslande, als seiner eigenen Leitung gegenüber. Die Vertreter des Volkes sollten über Krieg und Frieden zu entscheiden haben, und nicht der Monarch allein. Die gegenwärtige Situation ist außerordentlich günstig, parlamentarische Rechte zu erlangen. Mit der Reichs- finanzresorm haben wir ein großartiges Pressionsmittel in der Hand. Man riskiert keine Reichstagsauflösung unter der Parole: „Für den Kaiser und für neue drückende Steuern!" (Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Die Parteien der Mehrheit sind selber schuld an dem Vorherrschen des persönlichen Regiments. M. H., ihr seid allzumal Sünder. (Große Heiterkeit.) Schaden freude hat uns serngelegen, wenn wir es auch gewesen sind, die seit Jahrzehnten allein auf dem Posten gewesen sind bei der Bekämpfung des persönlichen Regiments. Einer würdig ab- gefaßten Adresse hätten auch wir uns anschließen können, aber das konservative Manifest können wir nicht als eine derartige Grundlage betrachten. Gesandter v. Kiderlen-Waechter, Stellvertreter de» Staatssekretärs v. Schoen: Der vom Auswärtigen Amt begangene Fehler wird von niemand mehr bedauert als vom Auswärtigen Amt selbst. Es handelt sich um einen Spezialfall, der dadurch hervorgerufen ist, daß mit der wachsenden Arbeitslast nicht die Arbeitskräfte vermehrt worden sind. Die Eingänge haben sich in den letzten 25 Jahren um das Vierfache gesteigert. (Große Heiterkeit und Unruhe.) Es wird nirgends so genau gearbeitet wie bei uns. (Große Heiterkeit.) Wenn man das Auswärtige Amt im eigenen Lande herabsetzt, wie sollen da unsere Diplomaten draußen gestärkt werden? Die Regierung wird nächstens mit Vorschlägen zur Vermehrung des Personals hervortreten. Unsere Bureaus sind vortrefflich organisiert. Man sollte durch abfällige Beurteilung ihnen nicht die Schaffensfreudigkeit nehmen. (Große Unruhe.) Abg. v. Dircksen (Rp ): Abg. Heine hat in unverantwort licher und frivoler Weise mit der auswärtigen Politik gespielt. (Lärm bei den Sozialdemokraten.) Sie sprechen von Byzantinis mus, um den Byzantinismus, den Sie mit Ihren Rationalheiligen wie Liebknecht treiben, beneiden wir Sie nicht. Einer Adresse können wir nicht zustimmen. Abg. v. Oldenburg (kons): Eine Adresse an den Kaiser würde eine Kritik der Handlungen des Kaisers in sich schließen, die wir dem Reichstag verfassungsgemäß nicht zuerkennen. Wir werden ohne Furch», aber bis zum letzten Atemzuge dem Kaiser die Treue bewahren, die wir ihm noch nie versagt haben. (Leb hafter Beifall rechts.) Abg. Lattmann (wirtsch. Vgg ): Der Reichstag hat nach der Geschäftsordnung das Recht, eine Adresse an den Kaiser zu senden. Wenn wir dies in einer Form tun, die dem monarchischen Gefühl durchaus Rechnung trägt, so sollen wir es auch rückgratlos (lang andauernde, schallende, allseitige Heiterkeit), — rückhaltlos tun. Eine solche rückhaltlose Äußerung des Volkes nimmt auch unser Kaiser in dieser schweren Zeit sicher entgegen. Damit schließt die Besprechung. Bei Festsetzung der Tagesordnung für die nächste Sitzung beantragt Abg. Raab (wirtsch. Vgg ), den Antrag seiner Partei auf Absendung einer Adresse an den Kaiser als ersten Punkt auf die morgige Tagesordnung zu setzen. Nachdem Abg. v. Normann (kons.) erklärt hatte, daß seine Partei gegen die Adresse au- prinzipiellen Gründen stimmen werden und die Abg. vr. Spahn (Z ), Bassermann (nl.) sich dem Abg. v. Normann lkons.) angeschlossen, Abg. vr. Wiemer (frs. Bp.) und Singer (soz.) sich dagegen erklärt hatten, wird der Antrag Raab (wirtsch. Vgg.) abgelehnt. Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr nachmittag». Rechnungs sachen und Petitionen. ALoniglich Sächsischer Staatsairzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Str. 264 1908 Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. «z Donnerstag, 12. November Dresdner Journal.
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