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Sächsische Dorfzeitung : 03.01.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-01-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-186201035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18620103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18620103
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1862
- Monat1862-01
- Tag1862-01-03
- Monat1862-01
- Jahr1862
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 03.01.1862
- Autor
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Nick I — K NeMfta-e- DreSdeu Anstalten. zu haben Lin unterhaltendes Wochenblatt für den Würger und Landmann. — ömungen der Zeit, Oesterreich, wrach- und an den Wetynachtsfetenaa' Rastatt, zu blutigen Sch lä- 4 L en eltschau. i vierteljährlich 12*>Rgr. Au find ganz in Ge- beziehen durch alle kgl. Post- und es geschafft und die alle für Redacteur und Verlegers Friedrich Walther. eigniffen der letzten Jahre neue Nahrung gewonnen. Das Edle siegt zuletzt doch, alles Unrecht aber rächt sich. So die Eheil- ung Polens, die Zerklüftung Italiens, die Geistesknechtung Roms, das Concordat Oesterreichs, Haynau's Wüthen in Ungarn, Haffen- pflugs Walten in Hessen, die dem Verfaffungsleben abholde Politik des deutschen Bundestags. Ja, „es lebt ein Gott zu strafen und zu rächen!" Keine Zeit hat so rasch, wie die unsere die Vergeltung folgen Msev aus die unseligen Thaten des Rechtsbruchs und der Gelstesknechtung, keine Zett mahnt so dringend wie die unsere an den alten Spruch: äisolle ju8litiaw momti et temnere äivo». Uebet das Recht, deß seid ihr gewarnt, und fürchtet die Gottheit! In diesem Sinne dürfen wir getrost der Zukunft entgegen gehn, mag auch manche Wolke sie umhüllen. Lie Pforten des neuen Jahres haben sich uns aukgethaw Mit bangen Schritten, gespannt und erwartungsvoll tteten wlr ein. Was wird das unbekannte uns bringen? Was werden diese Spuren von ikm zu berichten haben? Wlrd ev d 7^ dens Segnungen, wird es Knegssturm lmd Rechtsstörung, wird es fteiheitliche Fortentwickelung, wird es Enttäuschung ""d Ent behrungen über uns verhängen? So fragen nur beim EuiEntt in das neue Jahr, so sind wir ^sondei^m dm iW Jahren unter drang- und wechselvollen Erelgmffestü zu fragen gewöhnt worden. Denn so lange ist's her, daß alle unsere polrti- schen Zuständ« und mit ihnen der Handel und Gewerbe, rur^ jeder Verkehr fortwährenden Schwankungen unterliegen, daß wir von Heute zu Morgen, von der Hand in den Mund leben/ kaum der allernächsten Zukunft sicher, in banger Ahnung vor den nach folgenden Zeitläuften. Einst, in den Jahren des Aufschwungs war „das rothe Gespenst", das Phantom des Commumsmus und der Raserei die Spukgestalt, in welche jene bange Ahnung vor der fernen Zukunft flch kleidete. Dies Phantom bahnte den Weg zum Throne einem Manne, der seitdem fich zuiw mächtig sten, aUgebietenden Herrscher Europa « aufgeschwungen. Seine Klugheit, seine Rücksichtslosigkeit, seine gewandte Ausnutzung aller Schwächen der Gegner, wie aller Strömungen der Zeit, haben ihm eine Stellung eingeräumt, wie selten einem reaieren- richtet sich vornehmlich det Blick, der sich ungefähr Vit brennendsten Fragen der Politik, di« da« neu« Jahr ungelöst übernimmt. Nicht zu vergessen die eine, für uns di« Haupt- stage, » nicht blos politischer, sondern moralischer Art- an der Herz und Verstand gleichmäßig voll betheiligt sind: die Frage ..der Neugestaltung Deutschlands, einer Bundesreform im ein heitlich«« Sinn«, einer endlichen Tilgung der allen viclhundert- jährigen Schmach, daß Deutschland verbannt ist -auS den Reihen > der Weltmächte,- daß Engländer und Franzose, «in Jrder in stU» n« Weife, concurrenzfürchtend jener, eroberungssüchtig dieser, mit' H^Vund Spott auf uns sehen, daß das kleine Dänemark' d«tsch«» Recht und deutsch« Gesittung ächtet und verfvlgt. vftr«n»,»anfigarr Jahrgang. I. Quartal. den Haupte. Auf ihn richtet sich vornehmlich der Blick, der sich die Zukunft entschleiern möchte. Er har vor Jahren die Kriegs- furie entfesselt, hat den Zankapfel der Nationalitätenfrage hinein geworfen in das von der Reaction gemaßregelte Europa. Und seitdem ist beinahe aller Orten trojhose Verwirrung. Fast so viel politische Fragen harren der Lösung, als es Länder giebt. Italien mit der brennenden, jedem Geschichtskenner, jedem Denk gläubigen tief am Herzen liegenden Frage der endlichen Erlösung vom Kirchenstaate, Italien mit den schweren Wehen seiner ein heitlichen Umgestaltung, mit dem noch viel schwierigeren Ver suche, sich dem Retterarme Frankreichs zu entwinden; Oesterreich, im Süden bedroht von Italien, im Osten von dem Sprach- und Rechtsgemisch seiner slavischen Völker, im eignen Herzen durch finanzielle Verlegenheiten und politische Unsicherheit? daniederger halten; Demonstrationen und Aufstände im Gebiete des alten Polenreichs; hinten in der Türkei "fortwährender Kampf wilder Böikerschafteni jenseits des Oceans der widerwärtigste Bruch und Zerfall der herrlichen Schöpfung Washingtons; auf dem Meere der ötzthängnißvolle, friedensbrüchige Zusammenstoß deS Jacinto mit dem Trent, und seitdem die unheilvolle ^neuerdings glück-o lichttweise mehr und mehr schwindende Möglichkeit eine- Krieges zwischen England und Nordamerika: — das find ungefähr die 3. Januar 1862. Das sind die ungelösten Kragen der Zeit, In der Möglichkeit ihrer Aufstellung, in der Schwierigkeit ihrer Lösung liegt das Schwankende unseres Zustandes. Und doch — lassen wir uns davon nicht beirren — „hoch über der Zeit und dem Raume schwebt leben dig der höchste Gedanke. Und ob Alles im ewigen Wechsel kreist, es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist." Wer nicht die ein zelnen Pendelschwingungen am Uhrwerk der Zeitgeschichte, sondern ganze Zeiträume überschaut, dem entgeht die wallende Fürsorge der Gottheit nicht, die auch Völker wie Einzelne durch Nacht zum Lrcht, durch Sturm zum Siege leitet. Mag jener Mann auch zeitweilig der Zeiger sein am Uhrwerk: die Hand, die ihn leitet, ist eine höhere, und die Pläne, die sie verfolgt, ft andere. - Der unerschütterliche Glaube an den Fortschritt sittung und Volksleben hat für den Tieferblickenden in den Er- Deu^chkcknd. Mit den beim Bunde angeregten wich tigen Fragen, welche die deutsche Rechtseinheit betreffen, will eS bekanntlich nicht recht vorwärts gehen und es erscheint nach dem bisherigen Verlaufe der Berathungen überhaupt sehr zweifelhaft, ob auf diesem Wege eiste gemeinsame Gesetzgebung erzielt werden wird. Die Augsb. A. Zeitung sucht , nun in einem Artikel nach- zuweisefij. -'daß diese bisherige Resultatlosigkeit vorzugsweise der negirenden Haltung Preußens zuzuschreiben sei; der Widerspruch Preußens Und einiger kleineren Staaten lasse ein ernstliches und erfolgreiches Vorangehen der Bundesversammlung nicht auf kommen. BiS jetzt hat die officiöse preußische Presse diesen Vor wurf noch nicht zurückgewiesen. — Die Verhandlungen über die deutsch-dänische Streitftage, welche bisher von Preußen und Oesterreich mit dem Kopenhagener Kabinet geführt worden find, haben ein irgendwie befriedigendes Resultat nicht ergeben und es dürfte daher diese wichtige Angelegenheit nunmehr baldigst im M Schooße der Bundesversammlung zur Berathung gelangen. Dänemark soll in den letzten Tagen des verflossenen Jahres auf die Anforderungen der beiden deutschen Großmächte eine durch aus ablehnende Antwort ertheilt haben. In Frankfurt a. M ist eS an den Weihnachtsfeierlagen, in ähnlicher Weise, wie neulich in gereien zwischen den Bundestruppen gekommen. Die Preußen und Baiern haben sich "mit einander herumgeschlagen mußten drei Mann schwer verwundet in's Lazareth werden.. Seitdem find die dasigen Kasernen geschloffen betreffenden Eruppentheile haben, einer für alle und enren, Kaftmenarrest. tzMHW DsrMÜMA
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