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Sächsische Dorfzeitung : 11.04.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-04-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-186204111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18620411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18620411
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1862
- Monat1862-04
- Tag1862-04-11
- Monat1862-04
- Jahr1862
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 11.04.1862
- Autor
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Nr. 15 11. Ztpnl ML Gaffe Nr. » Lin unterhaltendes Wochenblatt für dm Würger und Amdruaun. Gr«ttt pinMjSHMch g» Le«*»«» t»»« Sr»<»i- Redaeteur «nd Verleger: Friedrich Walther. Politische Weltfchau. Deutschland. In der am 3. April stattgefundenen Bundestags-Sitzung zeigte die sächsische Regierung an, daß sie die in Hannover zusammentretende Commission für Civil- und Criminalgesetzgebung beschicken werde. Im Großherzogthum Baden hat die Bevölkerung den 7. April als ein Freudenfest gefeiert. An jenem Lage waren es zwei Jachre, als die bekannte Proclamation des Großherzogs erschien, welche die Entlassung des damaligen Ministeriums und eine freiere Entwickeluna des Staatslebens durch zeitgemäße Gesetzvorlagen an kündigte. Die gemachten Zusagen sind treulich gehalten worden; das badische Volk hat davon bereits gedeihliche Früchte geerntet und jener Gedenktaa gestaltete sich daher zu einem wahren Lan- deSfeste. DaS Denkmal Rotteck'S in Freiburg, welches nach der badischen Revolution entfernt wurde, ist jetzt neuhergestellt und soll in den nächsten Lagen feierlich enthüllt werden. Im Großherzogthum Hessen macht der Eifer, mit welchem dir Regierung gegen das Versammlungsrecht auftritt, gerechtes Auffehn. In Oppenheim hatten sich nämlich 20 angesehene Männer aus Rheinhessen in einem Wirthslocal versammelt, um sich über die bevorstehenden Landtagswahlen zu besprechen. Bei ihvem Erscheinen fanden sie jedoch zu ihrem Erstaunen in jenem Locale bereits die Gensdarmerie des Orts vor und als sie sich hierauf in ein anderes Zimmer begaben, wurden sie dahin ver folgt und zum Auseinandergehen aufgefordert. Die sofort beim KreiSrath hiergegen erhobenen Beschwerden blieben erfolglos und die Versammlung begab sich hierauf in das Privathaus eines unter ihr anwesenden Bürgers, um dort die Besprechung abzuhalten. Aber auch dorthin folgte ihr die Polizei und trotz aller Berufung des Hausherrn aus sein verbürgtes Hausrecht wurde die Besprechung von dem Bürgermeister, dem man übrigens gestatten wollte, der Conferenz berzuwohnen, verhindert. Die versammelten Herren begaben sich nun, von der Polizei Befolgt, an den Rhem, wo sie einen Nachen bestiegen, um auf dem freien Rhein zu tagen. Dorthin ist ihnen die Polizei nicht gefolgt; sie hat sich vielmehr begnügt, in Ermangelung anderer staatsgesährlicher Objecte ein Fäßchen Bier zu confisciren, das die Rheinländer zu ihrer Erfrischung mit in den Nachen nehmen wollten. In Kurhessen ist man gegenwärtig bemüht, bei einfluß reichen Persönlichkeiten dahin zu wirken, daß sie einem neuzu bildenden Ministerium, .welches bereit wäre, eine Ständever- fammlung nach dem Wahlgesetze vom 16. Kebr. 1831 zu be rufen, ihre Unterstützung nicht versagen möchten, und es sollen diese Bemühungen besonders von der preußischen Regierung in geeigneter Weise unterstützt werden. Bis jetzt scheint aber ein nennenSwerther Erfolg in dieser Richtung nicht erzielt worden zu sein; man sieht vielmehr in Folge dessen einer offenen Kund gebung von Seiten der Bevölkerung entgegen, durch welche das Festhalten an dem Wahlgesetze von 1849, soweit dasselbe zur Berufung einer verfassungsmäßigen Ständeversammlung in Anwenduna kommen muß, von Neuem bestätigt werden soll. Zu einer späteren Abänderung dieses Gesetzes durch die legalen Stände find bekanntlich die Verfaffungsfreunde gern bereit. In Weimar hat der Landtag trotz heftiger Opposition der Linken das von der Regierung vorgelegte JägbentschädlgungS- VirnrndFvanfiglter Jahrgang. II. Uttrartal. gesetz am 5. April nach einer stürmischen Debatte mit 18 gegen 13 Stimmen angenommen. Hiernach wird den Berechtigten, welche bi- 1849 die Jagd auf fremdem Grund und Boden auS- übten, eine nachttägliche Entschädigung aus der Staatskasse gewährt werden. In Hamburg, wo der freie Gewerbebetrieb heftige und einflußreiche Gegner zählt, ist dennoch von der Bürgerschaft die Annahme des neuen Gewerbegesetzes beschlossen worden. Das selbe bringt im Ganzen und Großen das Princip der Gewerbe freiheit zur Geltung, wenn auch die Ausübung einzelner Be rufszweige durch Concefsionsertheilung beschränkt bleibt. In Kiel ist die Bürgerschaft durch die Ernennung eines neuen Bürgermeisters in mcht geringe Aufregung versetzt. Die dänische Regierung hat nämlich den bekannten Advokaten Bar gum mit dieser wichtigen Stellung betraut, einen Mann, gegen welchen die Einleitung einer Criminaluntersuchung wegen Unter schlagung und versuchten Betruges erforderlich gewesen, und wel chem selbst das freisprechende Erkenntniß des höchsten Gericht- neben der Verurtheilung in die Untersuchungskosten große Pstiäft- versäumniß und wahrhettswidrige Angaben zum Borwurfe machte. Mehr als 400 angesehene Bürger von Kiel haben bereits die. öffentliche Erklärung abgegeben, daß Bargum die Achtung und da- Vertrauen seiner Mitbürger nicht besitze. Dennoch fürchtet man, daß es bei der Ernennung bleiben werde, da sich die Re gierung an den Widerspruch ihrer deutschen Bevölkerung nicht zu kehren pflegt. Preußen. Das wichtigste Ereigniß dieser Woche ist ein Schreiben des neuen Kinanzministers v. d. Heydt, welches derselbe am 21. März, mithin drei Lage nach seinem Amtsantritte an den Kriegsminister gerichtet hat und das der Vosfischen Zeitung anonym zur Veröffentlichung zugegangen ist. Ueber die Aecht- heit dieses Aktenstücks waltet kein Zweifel, da wegen der Ver öffentlichung desselben, welche nur durch Verletzung des Amts geheimnisses erfolgt sein soll, eine strenge Untersuchung eingeleitet worden ist. Was den Inhalt jenes Schreibens anlangt, so giebt der selbe dem nach Hause geschickten Abgeordnetenhause die glänzendste Satisfaction, und die Wähler werden nunmehr nur um so ent schiedener daran festhalten, daß nur durch die Wahl solcher Ab geordneten, welche die volle Geltendmachung verfassungsmäßiger Rechte energisch erstreben, der Regierung gegenüber ein Erfolg zu erwarten ist. Der Finanzminister stellt m dem mehrerwähnten Schreiben dem Kriegsmimster vor, daß der Regierung vor Allem daran liegen müsse, eine Majorität in dem neuen Abgeordneten hause zu erlangen; es sei daher darauf hinzuwirken, Angesichts der bevorstehenden Wahlen Alles auS dem Wege zu räumen, was nach den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit dazu beitragen könne, die der Regierung feindlichen Elemente wre- der in das Abgeordnetenhaus zu bringen. Wie nun, heißt eS weiter, dem Kriegsminister bekannt fein werde, richte sich die Opposition namentlich gegen die Erhöhung des Militär-Etats und gegen die Korterhebung der 25procenttaen Steuerzuschläge; nicht allein die sogenannte Fortschrittspartei, sondern auch die soge nannte liberale Partei sei jenen Forderungen entgegen. Die Re gierung habe daher unter diesen Umständen ernstlich zu prüfen, ob bei solchen Wahrnehmungen da- Ministerium im Stande fein werde, in dem neuen AHeordnetenhause für jene Vorlagen eine Majorität zu gewinnen, i Der Mnanzminister ist nun ber 15
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