Delete Search...
Sächsische Dorfzeitung : 08.08.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-08-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-186208087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18620808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18620808
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1862
- Monat1862-08
- Tag1862-08-08
- Monat1862-08
- Jahr1862
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 08.08.1862
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Irnt-g, M.-32. 8. M-ust l8«2. Dresde», in der Expedi- «ON, kl. Mrißn. G«sse «r. d, -« haben. MlWhk DnßttlMg. Z Lin unierhattendes Wochmbtatt str dw Mrger und Landmann. Mdactrur und Verleger: Friedrich Walther, rsümmrusr—'üIiWÄs-ssITv^ Politische »eltschau. Deutschland. In voriger Woche haben überaus heftige, mit wolkenbruchartigen Regengüssen und Hagelschlag verbundene Gewitter in mehreren Theilen Deutschlands erheblichen Schaden angerichtet. Das Unwetter hat namentlich in der Nacht vom 28. zum 29. Juli und am Morgen des 30. Juli arg gewüthet, und es liegen darüber auS Kurheffen und Thüringen Berichte vor, auS denen sich ergkebt, daß auf ausgedehnten Streckerr durch Hagesschlag und Überschwemmung die Garten- und Feldfrüchte vernichtet und selbst die Eisenbahnen zeitweilig unfahrbar gemacht worden sind. Aber auch die südlicheren Gegenden in Baden, Würtemberg und Baiern sind zu gleicher Zeit von schweren Ge wittern heimgesucht worden, zu denen sich ein heftiger Orkan gesellte, welcher die stärksten Bäume entwurzelte und die Dächer abhob oder theilweise zerstörte. In Augsburg soll nach der Angabe des dasigen Tageblatts der an Dächern und Fenstern angerichtete Schaden 200,000 Fl. betragen. Die Glaser der Stadt waren außer Stande, mit ihrem Material und Personal den Bedarf zu decke» und es mußten ihre Gewerksgenossen aus den Nachbarstädten, ja sogar aus Nürnberg und, Fürth zur Bei hilfe herzugerufen werden. Die Regierungen von Baiern und Würtemberg, auf deren Unterstützung man in Wien besonders gerechnet, haben sich bis jetzt jeder Aeußerung über das österreichische Zolleinigungs- Lnerbieten enthalten, und die Wiener Blätter sprechen bereits die Befürchtung aus, daß Graf Rechberg seinen Einfluß an jenen Höfen überschätzt und sich eine diplomatische Niederlage bereitet habe. Gleichzeitig wird aus München und Stuttgart berichtet, daß in den dafigen Regierungskreisen die anfängliche Abneigung gegen den preußisch-französischen Handelsvertrag sich sichtlich gemindert habe. Namentlich soll die Befürchtung, die Ableh nung des Vertrags könne mit den Ende 186§ ablaufenden Zollvereinsverträaen eine Sprengung' dieses Vereins selbst herbei führen, zu ernsten Erwägungen Anlaß geben, von denen sich hoffen lasse, daß man über die mancherlei Unzuträglichkeiten, welche die Uebereinkunft mit Frankreich den süddeutschen Interessen bietet, schließlich wegsehen und dem Vertrage die Zustimmung ertheilen werde. Die Befürchtung, daß der Vorstand des Ministeriums des Innern, Herr von Stiernberg, dem Kurfürsten von Hessen zu liberal sei, hat sich bestätigt. Der Minister soll am 6. Aug. entlasten worden sein; mit dem bekannten Staatsrath Scheffer, einem treuen Schüler Hassenpflug's, sind Unterhandlungen wegen Eintritts in das Ministerium anaeknüpft. Im Bad Liebenstein verschied am Sl. Juli der Herzog Karl Bernhard von Sachsen-Weimar (Oheim des regieren den Großherzogs), berühmt durch eine lange ehrenhafte, militä rische Laufbahn, welche er schon als 14jähriger Prinz in der Schlacht von Jena, die er als Freiwilliger mitmachte, begann und als königlich niederländischer General der Infanterie und Ober-Com- mandirender in Niederländisch-Jndien beschloß, nicht minder durch seine wissenschaftlichen Reisen in Nord-Amerika 1825 — 1826. Obgleich erst 70 Jahre alt (geb. 30. Mai 1792), war er doch wahrscheinlich in Folge seiner in beiderlei Hinsicht ausgestandenen Strapazen schon seit einiger Zeit kränklich. In Hannover giebt sich im ganzen Lande eine lebhafte Vienrndpoanfi-tter Jahrgang. HI. Suartal. Bewegung gegen die von der Regierung angeordnete Einführ ung emeS neuen orthodox-lutherischen Katechismus kund. Ueberall tritt man zusammen, um gegen jene Einführung Protest zu er heben und zugleich zu erklären, daß Zwangsmaßregeln nur dazu dienen würden, den Austritt auS der lutherischen Kirche zu för dern und die Bildung einer neuen religiösen Vereinigung her beizuführen. In Kiel ist am 29. Juli einer der thätigsten und hoch geachtetsten schleswig-holsteinischen Patrioten, der Advocat Th. Lehmann, im besten Mannesalter verstorben. Er war Landtags abgeordneter und die deutsche Sache verliert an ihm einen ihrer tüchtigsten und mannhaftesten Vertreter. Preußen. Die Berathungen über den Militär-Etat haben am 4. Aug. in der Budgetcommissron des Abgeordnetenhauses begon nen und was man darüber bis jetztvernimmt, scheint dieHoffnung zu unterstützen, daß doch noch ein annehmbarer Compromiß erreicht werden dürfte; wenigstens zeigen die bis jetzt zur Discussion gestellten Anträge, daß es auf Seiten der Abgeordneten nicht an gutem Willen fehlt, der^Regierüng entgegenzukommen. Die Regierung hat der Commission gegenüber die Erklärung abge geben, daß sie die verfassungsmäßigen Rechte des Landes zu achten wissen werde; zugleich wurde von ihr die Finanzlage des Landes als eine überaus günstige dsrgestellt und die Versicher ung abgegeben, daß die Vermehrung der Staatseinkünfte die etwaigen Mehrausgaben decken würden und ein Deficit nicht zu fürchten sei. — Im Herrenhause hat sich die Budgetcom mission einstimmig für Ablehnung des aus dem Abgeordneten hause hervorgegangenen Gesetzentwurfs, die rechtzeitige Vorlegung des Staatshaushalts-Etats betreffend, ausgesprochen; das Gut achten wird wahrscheinlich Zustimmung finden und so die Ab sicht des andern Hauses, eine bestehende Vorschrift der Verfass ung zur vollen Ausführung zu bringen, vereitelt werden. — Nachdem das Herrenhaus dem französischen Handelsverträge eben falls zugestimmt, ist am 2. August der Vertrag selbst von der preußischen Regierung unterzeichnet worden. Es ist dabei den übrigen Zollvereinsregierungen, welche ihre Willensmeinung noch nicht ausgesprochen haben, der Beitritt Vorbehalten worden, so daß auch Preußen, so lange dieser Beitritt nicht allseitig erfolgt, an den Vertrag nicht gebunden ist. Neuerdings hat die preußische Regierung sämmtlichen Zollvereinsstaaten erklärt, sie ser geneigt, wenn dadurch allseitiges EiDverständniß über den Vertrag mit Frankreich zu erreichen sei, die Aufhebung der Uebergangsabgabe von Wein und der inneren Moststeuer vorzuschlagen. Die seit Kurzem in Berlin befindliche japanesische Gesandt schaft hat sich am 5. Aug. über Stettin nach St. Petersburg beheben. Hon der russischen Regierung ist eine eigene Com- nnssion zu deren Begrüßung und Begleitung nach Berlin ge sandt worden. — Der Ober - Tribunalrath und Landtagsabge ordnete vr. Waldeck feierte am 31. Juli seinen 60. Geburtstag, bei welchem Anlasse dem erprobten Kämpfer für die liberale Sache von nah und fern ebenso zahlreiche als herzliche Glückwünsche zugingen. — Die Schriftstellerin Ludmilla Assing ist am 4. Aua. vom Berliner Criminalgencht wegen Herausgabe der Barnhagen - schen Tagebücher zu achtmonatlicher Gefängmßstrafe und zum Ver lust der bürgerlichen Ehrenrechte auf ein Jahr verurtheilt worden. Oesterreich. DaS Abgeordnetenhaus hat am 1. August seine Plenarsitzungen vertagt und wird erst am 15. September rs
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview