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Dresdner Journal : 28.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191004284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19100428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19100428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1910
- Monat1910-04
- Tag1910-04-28
- Monat1910-04
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Journal : 28.04.1910
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königlich Säehstsehev StacrtsanzrigeV. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörde«. Nr. 96. ---> Beauftragt mit der verantwortliche« Leitung: Hofrat Doenges in Dretden. - Donuerstag, 28. April 1910. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sow» durch die deutschen Postanstalten 3 Marl vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Rr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der 6 mal gesp. Ankündigungtseite 2b Pf., die Zeile gr ößerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Ps., unter dem Redaktion-strich (Eingesandt) 7b Pf. Preisermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Än unsere Leser! Um einer Anzahl auswärtiger Bezieher das Dresdner Journal noch am Erscheinungstage zu behändigen, ist unser Blatt bisher in zweierlei Gestalt, einer zeitigen Post- ^und einer späteren Stadtausgabe, erschienen. Diese Einrichtung hat zur Folge gehabt, daß die Postausgabe wegen der notwendigen frühen Auf« lieferung keine vollständige sein konnte, daß in ihr insbesondere Nachrichten, die in den zeitigen Nach mittagsstunden in der Redaktion eintreffen, fehlen mußten, und daß auch der Kurszettel, der erst nach Schluß der Dresdner und der Berliner Börse mit den neuesten Kursen ausgestattet werden kann, die berechtigten Erwartungen des Lesers nicht erfüllen konnte. Diese Mängel sind nicht allein von den Post beziehern des Dresdner Journals empfunden und beklagt worden, die in den Ortschaften des Dresdner Umkreises, sondern insbesondere von allen, die darüber hinaus in näheren und weiteren Provinzorten wohnen und das Dresdner Journal erst am anderen Morgen oder Mittag erhalten. Und es ist nicht zu leugnen, daß hierdurch für diesen weitaus größten Teil der Postbezieher der Nachrichtenwert unseres Blattes vermindert werden mußte. Hier Wandel zu schaffen ist längst das Be streben der unterzeichneten Redaktion und Ex pedition gewesen und zwar nicht zuletzt auch des halb, weil gegen die Leitung des Blattes ständig der unbegründete Borwurf mangelnder journalistischer Regsamkeit erhoben werden konnte. Wenn die Verwaltung des Blattes daher endlich zu dem Ent schlusse gelangt ist, die Postausgabe des Dresdner Journals mit der Stadtausgabe zu vereinigen und vom 1. Mai d. I. ab nur noch eine Ausgabe nachmittags 5 Uhr erscheinen zu lassen, so ist sie sich selbstverständlich dabei wohl bewußt geblieben, daß das Dresdner Journal künftig an den in der Nähe von Dresden gelegenen Orten abends nicht mehr eintreffen und mancher ihrer geehrten Postbezieher nur ungern auf seine Zustellung am Tage des Erscheinens verzichten wird. Sie glaubt es aber doch dem größten Teil ihrer Postbezieher gegenüber nicht länger rechtfertigen zu können, ihnen ein Blatt zu übermitteln, das nachmittags erscheint und nicht mindestens alle die wichtigen Nachrichten enthält, die bis 4 Uhr bei ihrer Redaktion eintreffen. Königs. Redaktion und Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oberlehrer Hugo William Dörfel, vormals in Nieder hermsdorf, das Verdienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den in den Ruhestand versetzten nachgenannten Beamten der StaatSeisenbahnverwaltung und zwar dem Kassen vorsteher Pfau in Crimmitschau das Berdienstkreuz, dem Eisenbahnassistenten präd. Eisenbahn-Oberassistenten Balzer in Chemnitz sowie dem Oberschaffner Eichler in Leipzig das Albrechtskreuz, ferner dem Feuermann I. Kl. Knöbel in Dresden, dem Pförtner Pötschke in Arns dorf, den Stationsschaffnern Bergmann in Zittau, Fiedler in Ostritz, Geier in Dresden und Wünsche in Löbau, den Bahnwärtern Dreßler in Schlauroth, Hempel in Freiberg, Meisel in Canitz, Preschke in Böhla, Stübner in Seidau-Stiebitz, Wagner in Oberoderwitz und Weißbach in Schweta sowie den Weichenwärtern II. Kl. Thomas in Zwickau und Winkler in Wilthen das Ehrenkreuz zu verleihen. Pcrsonalveränderung m der Armee. 26. April. Tschoertner, Ltnt. im 7. Inf.-Regt. „König Georg" Nr. 106, scheidet mit dem 16. Mai aus dem Heere aus behufs Übertritts zur Kaiser!. Schutztruppe für Südwest afrika. Bezirksarzt Obermedizinalrat vr. Schröter in Auer' bach i. B. ist vom 17. bis 31. Mai dsS. Js. beurlaubt- Mit seiner Stellvertretung ist Bezirksarzt vr. Schmidt in Olsnitz i. V. beauftragt. 197 VH Zwickau, den 23. April 1910. 2861 Der Kreishauptmann. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Am Geschäftsbereiche de» Ministerium» de» Inner«. Angestellt: Die Diätisten Windisch Bätz, Kretzschmar und Martin bei der Lande» - Versicherungsanstalt Königreich Sachsen sowie Illner bei dem Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung zu Leipzig als Expedienten. — Bureauassistent Kie meyer bei dem Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung zu Zwickau zum Sekretär und Expedient Blanck bei der Landes- Versicherungsanstalt Königreich Sachsen zum Bureauassistenten. Geschäftsbereiche de» Ministeriums des Kriegs. Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 26. April. Gasch, Schemmel, Garnison verwaltungs-Inspektoren auf Probe in Dresden bezw. Bautzen, zu Garnisonverwaltungs - Inspektoren mit Wirkung vom 1. April ernannt. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hof«. Dresden, 28. April. An der heutigen Koni gl. Mittagstafel nahmen Ihre König!. Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg teil. Zeitungsschau. Uber die Ursachen für die Zerstörung des Militärluftschiffes 2 II bringt die „Köln. Zeitung" folgende Ausführungen: Zum drittenmal ist ein Fahrzeug Zeppelinscher Herkunft von entfesselten Naturgewalten zerstört worden. Der 17. Januar 1906, der 5. August 1908 und 25. April 1910, alle» das sind Unglücks daten. Das erste Mal war es der Sturm, der das vom Boden see abgetriebene Fahrzeug zum Wrack machte. Dann kam nach jener Siegesfahrt zum Rhein der furchtbare Tag von Echterdingen. Und jetzt, kaum zwei Jahre später, durcheilt die Welt die Kunde von diesem neuesten Unglück. Fast könnte man den Eindruck erhalten, als ob derartige Katastrophen nur mit den starren Schiffen des Zeppelin un abwendbar verknüpft seien. Gewiß, auch die unstarren Parseval- ballons und Halbstarren Militärluftschiffe haben Unfälle erlitten. Erst neulich havarierte einer von diesen bei Altenburg, erst vor wenigen Wochen einer von jenen bei Marienfelde. Aber stets blieb es ein Unfall, nie wurde e» eine Katastrophe. Es ist ja auch ganz natürlich, daß das starre Gerüst de» Zeppelinballons beim Ausstoß weit mehr gefährdet ist, als der losere und elastischere Körper der Parseval- und Groß-Luftschiffe. Wohl kennt niemand diese Schwäche seines System- besser al» Graf Zeppelin selbst. Die starre Form aber will er nickt aufgeben: denn ihr allein verdankt er die gewaltigen Erfolge, ine er in bezug auf Fahrtweite und Fahrtdauer über alle andern errang. Ihr verdankt er die Tatsache mit, daß seine Schiffe auf der Fahrt noch nie einen bedrohlichen Unfall erlitten haben. So ist sein ganze» Streben darauf gerichtet, seine Fahr- zeuge vor Aufprall und Ausstoß zu behüten. Er will die» er reichen, indem er sein Schiff befähigt, sich inderLuftzu halten, wenn ein »etter tobt. Mehrere gleichzeitig arbeitende Motoren geben die Getvähr, daß es nicht ein Spielzeug der Elemente wird, wenn ein Motor versagt. Die geschützte Unter bringung de» Lraagase» unter zwei statt einer Decke, die dazu noch durch eine Luftschicht isoliert »verden, sorgt dafür, daß atmosphärische Schwankungen da» Tragevermögen nicht so raich verringern, daß eine vorzeitige Landung notwendig wird; und eine möglichst große Eigengeschwindigkeit soll erreichen, daß da» Schiff auch im Kampf mit starken, Wind den Weg zu seiner Halle zurückfindet. In der noch zu geringen Eigengeschwindigkeit de» 2 II liegt ein Schlüffe! zu all dem Unheil. Das Schiff entfaltete nur 12,5 Sekundenmeter. Gegen den heftigen Wind, der sich der Rückkehr entgegenstemmte, kam es nicht an. So mußte es landen. Und jetzt erst wurden die fürchterlichen Gewalten seiner Herr. Nicht das starre Fahrzeug an sich, das man im Wüten der Ele mente nicht ähnlich dem Freiballon behandeln konnte, wie es bei k- und dl-Luftschiffen möglich gewesen wäre, sondern die allzu geringe Eigengeschwindigkeit, die der 2 II nur entfalten konnte, ist schuld an der Katastrophe. Die Geschwindigkeit läßt sich aber steigern 2 II war da heute schon weit überholt. Denn 2 III hat bei den Flugversuchen mit drei Motoren schon 15 m in der Sekunde errercht, trotzdem die Wirkung des dritten Schraubenpaars bei dem provisorischen Ein bau nicht voll zur Geltung gebracht werden konnte. Und 2 IV mit seinen 19000 obm und drei Motoren ä 110 bi» 120 wird sicher nicht hinter 2 III zurackstehen. Welch ein gewaltiger Unterschied klafft aber zwischen 12,5 und 15 m bei Gegenwind. Da» ist viel bedeutungsvoller, als man annimmt. Gegen eine Windstärke von 10 m in der Sekunde, die in größeren Höhen normal genannt werden kann, kommt ein Luftschiff mit 12,5 m Geschwindigkeit mit 2,5 m, ein Luftschiff mit 15 m Geschwindigkeit mit 5 m an. So muß daS erste für die gleiche Fahrt die doppelte Zeit gebrauchen wie daS zweite. Bei einem Gegenwind von 12 m in der Sekunde aber wird sich dieser Unterschied schon versechsfachen (0,5 gegen 3 m). Und bei 13 und 14 m Gegenwind wird das langsamere Schiff ab getrieben, da» schnellere aber kommt noch vorwärts. Bi» Limburg war etwa die Hälfte der Fahrt zurückgelegt. Ist eS da nicht wahrscheinlich, daß ein ganz moderne» 2-Schiff schon in Töln ge wesen wäre in dem Augenblick, in dem man sich in Limburg zur Landung entschloß? So wird der Weg, den man in Friedrichshafen geht, um Unglücksfällen vorzubeugen, wie wir sie vor einigen Tagen erlübt haben, immer mehr zum Ziele führen. Wie sicher heute schon eine Fahrt im 2-Ballon ist, das haben aber auch diese letzten Vor gänge bewiesen. Und das verdient gerade in einem Augenblick, in dem man sich anschickt, die ersten Passagierfahrten cinzurichten, ängstlichen Gemütern gegenüber hervorgehoben zu werden. Trotz oller Böen und Wirbel ist es auch bei Limburg wieder geglückt, sicher und glatt zu landen, obwohl kein geschultes Personal zur Hilse bereit war. Das ist ein neuer Erfolg, den man hoch be werten muß. Im übrigen gilt von ten Schöpfungen des Grafen Zeppelin noch heute, was schon 1906 Major Groß in seiner kleinen Schrift: Die Entwicklung der Motorftschiffahrt im 20. Jahr hundert schrieb: „Graf Zeppelin hat mit weit ausschauendem Blick in d'e Zukunft gegr-ffen und ein Werk geschaffen, da» wir erst bemeistern lernen müssen." Diesem Werk, da eben, weil es so gewaltig ist, auch mit gewaltigen Schwierigkeiten kämpfen muß, konnte auch durch die neueste Katastrophe kein Abbruch geschehen. Deutsches Reich. Vom Kaiserlichen Hofe. (W.T.B.) Schloß Urvillle, 27. April. Nachmittags unter nahmen die Majestäten mit der Prinzessin und Gefolge eine Ausfahrt in Automobilen. Generalleutnant Frhr. v. Lyncker, Inspekteur der Verkehrstruppen, Major Groß, Kommandeur des Luftschifferbataillons, und Geh. Re gierungsrat Prof. vr. Hergesell sind heute nachmittag hier eingetroffen. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 27. April 1910. Am Bundesratstische: Die Staatssekretäre Frhr. v. Schoen Wermuth und vr. LiSco. Zur dritten Beratung stand die Vereinbarung über die Ver längerung des deutsch-schwedischen Handelsvertrages bis zum 1. Dezember 1911. In der Generaldiskussion bemerkte Abg. Graf Kanitz (kons.): Der neue jchwediiche Zolltarif enthält beträchtliche Zollerhöhungen, leicht wird deshalb der Ab schluß eines neuen Handelsvertrages mit Schweden nicht sein. Der weitaus wichtigste Punkt in den neuen Verhandlungen wird die Behandlung der Erze sein. Mr dürfen nicht zu bedeutende Konzessionen ohne entsprechende Gegenleistungen machen. Wie steht e» denn mit den französischen Zollerhöhungen? Es würde zur Beruhigung weiter industrieller und kommerzieller Kreise bei tragen, wenn erklärt würde, daß wir nicht gesonnen sind, unS den französischen neuen Tarif einfach gefallen zu lassen. In der Spezialdebatte wurde die Vereinbarung ohne Debatte endgültig genehmigt. ES folgte die dritte Beratung de» Gesetze- über die Haftung de» Reichs für seine Beamten. In der Generaldiskussion erklärte sichAbg.Heine(soz.) gegen die in zweiter Lesung beschlossenen Änderungen. In der Spezialdiskussion wurde da» Gesetz nach Annahme eine» Antrags Schulz (Rp.), Erzberger (Z ), Roth (wirtsch. Bay ), wonach da» Gesetz auch auf die Beamten der Schutz gebiete, sowie auf die Angehörigen der Kaiserl. Schntztruppen
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