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Weißeritz-Zeitung : 28.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193206284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19320628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19320628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-28
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.06.1932
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»KM «MM ^«MUch« »«umM««ch«W«» - ' — - E. 98. Jahrgang Dienstag, am 28. Juni 1932 M. 14" Weitzeritz-Jeitung m» Auzei«erWrDiI>I>»Mswal»e, Schmiedeberg n. U. Anzelgenpreit: Di« 42 Millimeter breite Petttzeil« 20 Relchspfennig«, Eingesandt >«b Reklamen SO Reichspfennig, Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. mit Zutragen; einzelne Nummern 10 Rpsg - Gemeinde-Verbands-SIrokonlo Nr. S u Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 Postscheckkonto Dresden 128 48 Versteigerung. Mittwoch, den 29. Juni d. I., vormittags 10 Uhr, sollen Im Gasthofe Falkenhain 40 Paar versch. Schuhwar«» (Herren- und Kinderschuhe) öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Oefsentliche Impfungen. Die diesjährigen öffentlichen Impfungen finden im Slhungs- zimmer des Rathauses durch den bestellten Herrn tätsrat Dr. med. Bolgt, hier. In folgender Meise statt: 1. Wiederimpstinge (das find bte im Jahre 1920 und die früher geborenen, noch nicht mit Erfolg wiedergeimpf -n Kinder), am Donn-rstag, dem 4. Juli 1932- nachmittags 2 Uhr.- 2. Erstimpslinge (das find die Im Jahre 1931 und die früher geborenen, noch nicht mit Erfolg geimpften Kinder): am Mon tag, dem 4. Juli 1932, nachmittags 2 Uhr. , " Die Eltern, Pflegeelten und Vormünder der für die Impfungen in Frage kommenden Kinder, soweit diese hier ihren dauernden Aufenthalt haben, werden hierdurch veranlaßt, die Kinder zu den odengegebenen Zeiten dem Impfarzte vorzustellen, im rungsfalle durch Krankheit sie unter Vorlegung eines ärzt lichen Zeugnisses zu entschuldig-« und für den Fall, daß sie ent weder die natürlichen Blattern überstanden haben oder bereits vor den angesehten Impfterminen mit Erfolg geimpft worden sind, mes zur Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 20 Mark durch ärztliches Zeugnis bez. Impfschein nachzuweisen. Die Wiederimpfttnge find am Donnerstag, dem 7. Juli, nachmittags 2 Uhr, und die Erstimpslinge am Mo«ag. dem 11. Juli, nachmittags 2 Uhr, zur Nachschau über den Erfolg der Impfung dem Impfarzte wieder vorzustellen. Die festgesetzten Zeiten find pünktlich einznhalte«. Aus einem Hause, in dem übertragbar« Krankheiten — wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Fleckfieber, übertragbare Genick starre, Keuchhusten, spinale Kinderlähmung, natürliche Pocken (Blattern), rosenartig» Entzündungen oder Typhus — herrschen, dürfen dle Impsllnge zur allgemeinen Impfung nicht gebracht werden. ' Di« Klnd«r müssen zum Impftermin mit rein gewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder, Pfleg linge oder Mündel ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder der ihr folgenden Nachschau entzogen werden, werden mit Geld strafe bis zu SO RM. oder entsprechender Haft bestraft. Stadtrat Dippoldiswalde, am 27. Joni 1932. Ltttlichts M AWW DtppvGtKoald«. Am Mittwoch abend fand die Sonn wendfeier der hiesigen Ortsgruppe der NSDAP, statt, nachdem sie am Mittwoch abend wegen des schlechten Wetters abgesagt werden mutzte. Gegen >/2l0 Uhr stellten sich nach der Monatsversammlung im Reichskronensaale annähernd 200 Parteigenossen auf der Niedertorstratze und zogen bei Fackelschein und mit Gesang nationalsozialistischer Lieder durch verschiedene Strotzen der Stadt nach der Reichstädter Höhe. Hier hatten sich bereits gegen 400 Personen eingesunden, um mit an der Sonnwendfeier teilnehmkn zu können. Ueber 600 Personen mögen es gewesen sein, die sich um den mäch tigen Holzstoß versammelt hatten, als mit dem national sozialistischen Kampflied „Wir sind das Heer vom Hakenkreuz" die Feier begonnen wurde. Nach einem Tanz der Hitler-Mädels wurde der Holzstotz entzündet, und dann folgte ein Gedichls- vortrag „Sonnwendlied", mit Begeisterung gesprochen von HI-Führer Rudolf Frisch. Gewaltige Flammen stiegen gen Himmel, al» nach dem gemeinsamen Gesang des Liedes „Flamme empor" Pg. Pfarrer Mütter seine Feuerrede begann. Es solle sür alle eine Feierstunde sein, die hier auf herrlicher Bergeshöhc in der Nähe des Heimatstädtchens die Sonn wendfeier mit begehen könnten. Die Flamme, die das Dunkle durchdringen wolle, versinnbildliche auch die Hitler-Bewegung, die die dunkle Nacht, die um Deutschland ist, durchbrechen wolle. Am Mittwoch gehe wieder ein Jahr ins Land, an dem der schmähliche Friedensvertrag von Versailles zustande gekommen sei. Das Vaterland liege zerbrochen am Boden. Aber ein neues freies Deutschland werde wieder entstehen, wenn die Nationalsozialisten nicht von ihrem gesteckten Ziele abgehen würden. Alle, die sich um den Holzstotz versammelt hätten, gehörten zusammen, hätten ein Schicksal. Die Inter- nationale würde uns niemals das Schicksal nehmen. Die nationalsozialistische Bewegung sei keine Spietzer-Erscheinung, keine Kurve, die schnell herabsinken würde, sondern die Ab- lösung eines zu Ende gehenden Jahrhunderts. In dem Führer Adolf Hitler sähen die Nationalsozialisten einen Mann, der von Gott gegeben worden ist. Jeder Nationalsozialist hänge mit ganzem Herzen an seinem Führer. Der Manismus müsse zerbrechen, weil er innerlich haltlos sei. Pg. Pfarrer Müller beendete seine Feuerrede mit den Worten von Anacker: Ob noch in Ketten das Vaterland, bald wird es stolz sich erheben. Schwört es mit steilerhobener Hand, schwört es beim lodernden Sonnwendbrand: Deutschland soll frei sein und leben! Das Ne Melm ter MmWim- M WomIlW Bor der neuen Notverordnung Vertin, 28. Juni Die neue Notverordnung, die das Uniform- und Demon- stcationsverbot, das tn einigen Ländern noch besteht, auf hebt, wird vermutlich am heutigen Tag veröffentlicht wer den. . - Di« Verordnung wird nur eine kurze Ergänzung der letzten politischen Notverordnung darstellen. Gleichzeitig sollen Ausführungsbestimmungen zum Paragraphen vier der letzten Notverordnung erlassen werden. Sie laufen prak tisch darauf hinaus, daß Demonstrationen genehmigungs- und anmeldepflichtig sind. Das entspricht etwa der Regelung, die in Preußen vor den Wahlen in Uebung war. Da nun von Reichs wegen die Demonstrationen als genehmigungspflichtig erklärt werden, wird Preußen vermutlich von sich aus auf jede Beschränkung der Demonstrationsfreiheit verzichten und dem Landtagsbeschluß, das Demonstrationsoerbot auf- zuheben, Rechnung tragen können. Es wird lediglich in einer Durchführungsverordnung bekanntgeben, wie die Be stimmungen der Reichsregierung anzuwenden sind. Die preußische Verordnung wird darauf Hinweisen, daß an Stelle des generellen Verbots von Demonstrationen die generell« Zulassung geirrten sei, von der aus die Nachgeordneten Behörden, dle Regierungspräsiden ten usw., die Demonslrationsgesuche zu behandeln hätten. Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung wird den Bchörden nach wie vor zur unbedingten Pflicht gemacht. ! Daraus ergibt fick schon, daß die Demonstrationszeiten und »plätze, wie das auch bisher vor den Wahlen in Preußen üblich war, zwischen den demonstrationsfreudlaen Parteien aufgeteilt werden müssen. Im allgemeinen richtet sich di« . Preußische Regierung darauf ein, daß di« Demonstrations erlaubnis jetzt viel häufiger zu erteilen ist als früher. Zu ähnlichen Maßnahmen wird wohl die bayerische Regierung greifen müssen. In Bayern kommt allerdings hinzu, daß hier im Gegensatz zu Preußen auch ein Uniformverbot besteht, und da die Aus führungsbestimmungen zum Paragraphen 4 der politischen Notverordnung auch ein kurzfristiges und örtlich beschränk tes Uniformverbot vorsehen, so dürft« sich — wie versichert wird — praktisch auch in Bayern nichts mehr ändern, als ' daß in den Gebieten, die die bayerische Regierung am we nigsten von Störungen der Ruhe und ordnuag bedroh' glaubt, auch Uniformen ! getragen werden dürfen. Ueber die Zulassung von Demon strationen werden die bayerischen Polizeibehörden „nach Lage der Ding« und der örtlichen Verhältnisse" befinden. Politisch ist der Konflikt zwischen Berlin und München noch nicht ausgetragen, praktisch ist er beendet dadurch, daß das polizeiliche Hoheitsrecht der Länder beste» henbleibt und ihnen weitgehende Möglichkeit Mr Verhü tung von Ordnungsftörungen gegeben rst. Bayerudrief deautwortet Der Brief der bayerischen Staatsregieruna an den Reichspräsidenten ist vom Reichspräsidenten sofort beant- . wartet worden. Nach Mitteilung aus Kreisen der Reichs- ! regierung ist nicht beabsichtigt, den Inhalt des Briefes zu > veröffentlichen. Mtkkep f«!» morgen: Zeitweise auffrischende Winde, vorwiegend aus südlichen Richtungen. Nur vorübergehend verstärkte Bewölkung. Etwas Temperatur-Rückgang. Gewitterneigung. gemeinsam gesungene Deutschlandlied und ein dreifaches „Sieg Heil" auf den obersten Führer Adolf Hitler beschloß den offiziellen Teil dieser machtvollen nationalsozialistischen Kund gebung. Von der Stadt aus war das hellodernde Feuer auf der Höhe gut zu schauen, und bei der stillen Luft des schönen Abends vernahm man auch bis in die Stadt herein dfe Feuer rede und den Tert der Gesänge. Die KVG im Iahre 1931. Der Kraftverkehr Freistaat Sachsen A.-G. ist durch das Darniederliegen der Wirtschaft im vergangenen Jahr besonders betroffen worden. Trotzdem hat sich die Zahl der beschäftigten Angestellten und Arbeiter wenig geändert. Die Arbeitszeit wurde nach und nach herab gesetzt. Am 31. Dezember 1931 standen 1823 Angestellte und Arbeiter im Dienst der KVG, gegenwärtig aber nur noch 1670. Am Schluß des Geschäftsjahres belief sich der Wagen park auf 112 Lastkraftwagen, 126 Lastkraftwagenanhänger, 33 Personenkraftwagen, S Motorräder und eine Zugmaschine. Im Jahre 1931 hat die KVG keine Dividende verteilt. Alumiuiumschilder sür Kraftfahrzeuge. Dem Ministerium des Innern ist bekannt geworden, daß in letzter Zeit ver schiedentlich gepreßte Kennzeichenschilder für Kraftfahrzeuge aus Aluminium zur Abstempelung vorgelegt worden sind, bei denen der Untergrund nicht weiß lackiert ist, sondern nur die Farbe des Metalls aufweisl. Derartige Kennnzeichenschil- der entsprechen nicht der Vorschrift in 8 8, Abs. 2 und 3, der Kraftfahrzeugverordnung vom 10. Ma, 1932, die ausdrücklich weiße Farbe vorschreibt. Die für die Abstempelung der Kraft fahrzeuge zuständigen Behörden sind hierauf besonders hin- aewieien worden. Obercarsdorf. Gestern wurden in unsrer Nähe die ersten reifen Heidelbeeren gefunden. lolinsbacli. Wie fast in allen Orten, wo Gesangvereine bestehen, die dem Deutschen Sängerbünde angehören, trug an- lätzlich des Deutschen Volksliedertages der hiesige Männer gesangverein „Sängerlust" am Sonntagabend am Krieger denkmal Perlen de« deutschen Volksliederschatzes vor. Der aus nahmsweise schöne Sonntagabend hatte eine recht ansehnliche Anzahl Ortseinwohner zu dem ideal gelegenen Vortragsplatz gelockt, ein Zeichen auch dafür, daß das deutsche Volkslied viel Anhänger hat. Während einer Pause ergriff der Vorsitzende das Wort und gab der Bedeutung des Tages und des deutschen Volksliedes Ausdruck, mit der gleichzeitigen Ermahnung, heute mehr denn je Freund und Förderer des deutschen Volksliedes zu werden und zu bleiben. Tcftloktwik«. In der Nacht zum Sonnabend hat sich Privatus W. im Holzschuppen seines Grundstückes sitzend er schossen. W. litt an einem schweren Leiden, das ihm schließ lich das Leben unerträglich gemacht hat. Freital. Am Montag vormittag bewegte sich ein langer Zug durchfFreital. Die Ursache war ein herausgesetzter Mieter, dem seine Gesinnungsgenossen, anscheinend Kommunisten, durch einen nach Hunderten zählenden Demonstrationszug, der von Polizei begleitet war, ihre Sympathie auf diese Weise be zeigten. Dabei trugen sie Schilder, die bestimmten politischen Gegnern die Schuld an den Exmittierungen in die Schuhe schoben. Vor, neben und hinter dem Möbelwagen stauten sich die Massen, die sich verhältnismäßig ruhig und geordnet be teiligten. Dresden. Man schreibt aus Marienbad: Die Zahl der dies jährigen Kurgäste ist unter die Hälfte der Normalzahl der letzten zwei Iahre gefallen. Ein großer Teil der Kellner, Hausdiener und Stubenmädchen wird im Herbst so gut wie nichts ausgezahlt bekommen, da das hier eingeführte Prozentsystem nur bei dop pelt so starker Frequenz für das Personal gewinnbringend >tr- schetnt. Königswalde. Ein eigenartiger Unfall widerfuhr dem hie sigen Gutsbesitzer Ebersbach. Beim Heuwenden loste stch plötzlich der Sih der Maschine, so daß Ebersbach in das im Gange befind liche Wendegetriebe der Maschine stürzte. Nur dem glücklichen Umstande, daß das gutmütige Pferd auf dem beim Sturz erfolg ten Ruck in die Zügel sofort stehen blieb, Ist es zu danken, daß der Verunglückte nicht buchstäblich von der Maschine zerrissen wurde. Immerhin erlitt er so schwere Verletzungen, daß er vom Arzte ins Zwickauer Kreiskrankenstift eingewiesen werden mußte. Döbeln. Nach 52 jähriger Abwesenheit ist der im Iahre 1880 nach Amerika ausgewanderte Arbeiter Franz Niemann mit sei ner Gattin auf einige Zeit in seine Heimatstadt zurackgekehrt. Niemann besitzt jetzt ein bedeutendes Molkereiunternehmen in Chikago. Nicht nur die große Sehnsucht nach der alten Heimat, sondern auch vor allem das Verlangen, das Elend seiner Lands leute in der Heimat kennen zu lernen, hat ihn trotz seines hohen Alters — er ist 72 Iahre alt — zur Fahrt über den großen Teich veranlaßt. Chemnitz, 27. Iuni. Am Nachmittag und Abend veranstalte- - ten im ganzen Stadtgebiet die verschiedenen politischen Parteien Umzüge, bei denen es zu zahlreichen Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Reichsbannerleuken einerseits und National sozialisten und Stahlhelmangehörigen auf der anderen Seite kam. Die Zahl der Verletzten wird auf 20 geschäht. Zwei SS.-Leute wurden durch Messerstiche schwer verletzt. In beiden Fällen sol len Kommunisten die Täter gewesen sein. Es wurden sechs Per sonen als der Tat verdächtig festgenommen. Ferner wurde eine größere Anzahl Demonstranten estgenommen, die mit verbotenen Schlagwerkzeugen usw. anaetrosfen wurden. Oberlichtenau. Zu nächtlicher Stunde sind bisher noch unbe kannte Einbrecher in das Arbeitcrturnerheim eingedrungen und haben Getränke und Eßwaren in größerem Umfange gestohlen. Daß die Diebe nicht aus Not gehandelt haben, geht daraus her vor, daß ein Teil der Lebensmittel verstreut im Walde wieder aufgefunden wurde.
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