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Weißeritz-Zeitung : 25.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193208254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19320825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19320825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-25
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.08.1932
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bretk Peüheüe LS IkNchZyst»nras 98. Jahrgang Donnerstag, am 28. August 1932 Nr. 199 Die absolute Autarkie würde mit Not und Tod lehr vieler Deutschen überbezahlt werden Die Landwirtschast kann nur dann die Preise erzielen, die zu ihrer Erhaltung notwendig sind, wenn die Kaufkraft der Bevölkerung eine starke Er gänzung durch Beschäftigung im Dienste der Ausfuhr er fährt. Die vielen, die so bedingungslos heute für eine am Schreibtisch erdachte Planwirtschaft eintreten, machen sich kaum klar, daß aus dem Weae zur Erreichuna der vlan- Bezngsprets: File eine» Moaat L— «.-Mark mit Zatroge»; «dqeln« Ar. 1« AM. «tel« «MM «e ser *«1»ha«»tmMt»schast,»— «»«»gerirqu» «M»« Sta»tr«t» z« Lippottis—tte Metten kür morgen Keine wesentliche Aenderung. Wärmer. WeiheritzJeiiung mi» Anzeiger sür DiPpolSiswalSe, Schmiere»«« LL o o MEttepe Seil»»» A«l» »ezir»» x—.-« - ...H Lkltlilhks iisö WWes Dippowttwalde. Nach den heißen Tagen der vergangenen Woche empfand man die gemäßigte Temperatur der letzten Tage recht wohltuend. 2n vergangener Nacht war die Tem peratur sogar außerordentlich stark gesunken. Heute früh zeigte das Thermometer nur noch 8 Grad Celsius an. Dippoldiswalde. Die Industrie- und Handelskammer zu Dresden hat dem seit mehr als 26 Jahren bei der Firma Blanke L Rast beschäftigten Packmeister Richard Bögler hier, das tragbare Ehrenzeichen dieser Kammer in Bronze in Anerkennung seiner langen treuen Dienste bei ein und demselben Arbeitgeber verliehen. Auf Wunsch und im Namen der Industrie- und Handelskammer überreichte Bürgermeister Dr. Höhmann dem Jubilar die wohlver- di»nte Auszeichnung im Beisein von Fabrikbesitzer Hein rich Blanke als Inhaber der jetzigen Firma Blanke-Arma turen G. m. b. H. hier. — Die Kriminalabkeilung Freiberg teilt mit: Seit Jahren erscheinen von Zeit zu Zeit in Zeitschriften, besonders im Inseratenteil kleinstädtischer Zeitungen oder Modeheften, Frauenzeikungen usw. Inserate, die die Lösung meist kinder leichter Rätsel zum Gegenstand haben. Es werden dabei allen Einsendern solcher Lösungen die Uebersendung von Gegenständen, z. B. Standuhren, Grammophone, Radio oder Photoapparale u. ä. m., als Preise zugesichert. Die Beranstalter fordern aber zunächst die Boreinsendung von Geldbeträgen für angebliche Verpackung und Bersand- spesen, die in einem krassen Verhältnis zu der Qualität der betreffenden Gegenstände stehen. Es ist deshalb stets in solchen Fällen die Annahme berechtigt, daß es den Unter nehmern nur auf die Erlangung von Geld oder höchstens noch auf den Absatz minderwertiger und unbrauchbarer Gegenstände ankommt. Trotz der wiederholt erlassenen Warnungen fallen nach den immer wieder eingehenden An zeigen fortgesetzt erneut Personen auf solchen Schwindel hinein. Zurzeit sind, wie hier bekannt geworden ist, die Firmen: „Union-Derfand, Berlin O. 27, Schillingstr. 15, jetzt Berlin-Charlottenburg, Kantstr. 30"; „Werbezentrale für neuzeitliche Raumkunst, Berlin W. 57, Bülowstr. 6, jetzt Berlin SW. 68, Enkestr. 11"; und „Induftrlevertrieb, Berlin, Alte Iakobstr. 75, jetzt Dresdner Str. 80" an der Arbeit. Gegen diese Firmen sind bereits Strafermittelungs- verfahten wegen unlauteren Wettbewerbs und ev. auch wegen Betrugs anhängig. Aus den eingangs erwähnten Gründen muß hinsichtlich der Aufnahme einer Geschäfts verbindung mit den genannten Firmen wie auch allgemein mit Unternehmen, die sich in der bezeichneten Weise betä tigen, besonders Borsicht angeraten werden. Sollten etwa Personen bereits mit den Firmen in Berblndung getreten sein und sich geschädigt bezw. betrogen fühlen, aber noch keine Anzeige erstattet Haden, so werden sie ersucht, dies bei der Kriminalabtellung Freiberg, Schlohplatz 3, oder bei der nächstgelegenen Kriminal- oder Gendarmeriedienststelle noch nachzuholen. Schmiedeberg. Einstellung der 2. Briefzu stellung beim Postamt Schmiedeberg. Ab l. September 1932 wird die Bestellung der Nachmittagpost (2. Zustellung) eingestellt. Joknsback. Daß die großen Ferien ihr Ende genommen haben, hat man auch hier bemerkt, da die Sommergäste, welche den Ort al» Erholung in besonders hoher Zahl aus gesucht hatten, nun auch fast alle wieder die Heimreise an- getreten haben. Fast durchweg fand der Ort Anerkennung durch seine nahe Lage am Wald, durch seine Verbindung mit Zug und Auto, durch herrliche Waldtäler und Hänge, so daß es wohl möglich ist, daß sich der Ort mit seinem be sonders romantischen niederen Dorfausgang immer mehr als Eommeraufenthaltsort entwickeln dürste. Beim Getreidemähen fand die letzten Tage Guts- in seinem Getreidefeld einen Sechserbock, einen Sturz die Hinterläufe stark beschädigt 2 HE mehr fort konnte. Er wurde von seiner Lager- ""d mit in den Garten des Bürgermeisters Mrner genommen, wo er bei guter Pflege durch den Sohn des Wirtschaft und Währung Reichsbankpräsident Dr. Luther über Gegenwartsfragen ligten, und zwei Fußballspiele. Die am Abend während des Fest balls geplante Siegerverkündigung mußte wegen Meinungsver schiedenheiten verschoben werben. Gauspielwart Flurschaß be tonte hierbei nochmals, über allem Spork das Turnen nicht zu vergessen. vnesdeN- Am Mittwoch vormittag machte man in der Schreibergasse eine schreckliche Entdeckung. 2n einem Hauie machte sich immer stärkerer Gasgeruch bemerkbar und al» matt schließlich die in Frage kommende Wohnung gewaltsam öffnete, fand man einen 24 jährigen Schlosser gasvergiftet auf. Die Nachforschungen ergaben, daß der Mann bereits fünf Tage tot in der Wohnung gelegen hatte. Dresden. In einem Grundstück auf der Leipziger Straße wurde am Dienstag einem Fräulein von einem 19 jährigen Dekorationsmaler das Geldtäschchen entrissen. Privatper sonen, die durch die Hilferufe der Ueberfallenen auf den Borfall aufmerksam wurden verfolgten den Täter und stell ten ihn im Grundstück des 9. Schutzpolizeibezirks. Der Räuber wurde festgenommen. Hainichen. Hainichen wird anläßlich der sächsischen Herbstmanöver die gesamte Manöverleitung beherbergen. Bom 10. bis 13. September wird der Leitungsstab des Gruppenkommando 1 mit General Hasse und dem Chef des Stabes, Generalleutnant Wackenfeld im „Goldenen Löwen" liegen; mittels eigener Fernsprechanlage werden von hier aus die militärischen Operationen geleitet. Zum Stabe ge hören 24 Offiziere, 80 Unteroffiziere und Mannschaften so wie 20 Pferde. Reustädtel. Ein Besucher des hiesigen Filzteiches halte sich, von der Augustsonne ermüdet, im Walde gelagert und wurde von einer Kreuzotter in den Fuß gebissen. Ehtz der herbeigeholte Arzt zur Stelle sein konnte, halte sich die Bergiftung schon soweit ausgewirkt, daß der Arzt die sofor tige Ueberführung des Berletzlen ins Stadlkrankenhaus Aue anordnen mußte. „Möglich ist es und nützlich, den deutschen Menschen in tunlichst großem Umfange auf die Erzeugnisse des deut schen Bodens zu verweisen. Ls gibt aber Grenzen, die von den Fanatikern autartischen planen» übersehen werden. Alarmübung. Sonnlaa, den 28. dS. Mts. findet in der Zeit von mittags -/,12 bis 1 Uhr ein« Älarmübung beider Feuerwehren durch Glockenanschlaa und Hornsignale statt. Die Mannschaften beider Wehren Halen sich schnellens nach ihren SteUatzen und m t den Geräten zum Alarmobjekte zu begeben. Bei der PsUchk- feuerwehr gilt nur Krankheit oder unvorhergesehene dringende Ortsabwesenheit als Entschuldigungsgrund. Dippoldiswalde, am 28. August 1932. Der Sladlra«. Genannten sich zur Zeit ganz wohl befindet und auch ganz zutrau lich geworden ist. Iohnsbach. Mit dem gestrigen Mittwoch hat der Unterricht an der hiesigen Volksschule wieder seinen Anfang genommen. Höckendorf. Stiftungsfest. Bom sonnigsten Wetter begün stigt, konnte der Turnverein „Deutsche Eiche" am 20. und 21. August seine 40-Iahrfeier begehen. Am Sonnabend nach mittag wetteiferten zunächst die Kinder im Kugelstoßen, Weik- sprlngen und 75-Meter-Lauf. Dann kam noch einmal, wie schon oft in dieser Woche, der Fußball zu seinem Rechte. Am Abend fand In Oppelts Gasthof ein Festkommers statt, dessen musikalischer Teil von der Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Br. Haustein bestritten wurde. Nach einem Aufmarsch der Turner, Turnerinnen und Kinder begrüßte der Vorsitzende Paul Lehnert die zahlreich erschienenen Gäste, unter ihnen auch den ehemaligen Vorsitzenden des Vereins, Kantor Seidel. Von den sämtlich eingeladenen Gründern waren leider nur wenige erschie nen. Anschließend konnten Bezirksvertreter Porstorfer, Dippol diswalde, und Dauvertreker Seifert, Dresden, die Mitglieder E. Oopelt, M. Weckbrodt, O. Fuchs und M. Berger für ihre lang jährige Mitgliedschaft durch Ueberreichung einer Urkunde aus zeichnen. Mit großem Interesse folgte man dem Vorkrage Lehrer Ahlsdorfs, der aus dem Vereinsleben vergangener Tage plau- derke. Ein lang gehegter Wunsch ging an diesem Abeno in Er füllung. Die Turnerinnen überreichten dem Verein durch Rosa Albert eine unter Opfern an Zeit und. Geld selbst angefertigte große Flagge. Ein weiteres Geschenk wurde dem Verein in Form eines Tischgongs zuteil, den der Schießklub „Teil" gestiftet hatte. Den Schluß oes 1. Teils der Darbietungen bildete das Festspiel „Im Geiste Jahns" von Böttger und Gühne. Nach einer größeren Pause folgten das Gruppenstellen und ein Neigen der Turnerinnen, Freiübungen der älteren Turner, rhythmische Uebungen ehemaliger Höckendorfer Turnerinnen, die viel Bewun derung fanden, sowie ein Bühnenspiel von R. Pratsch „Er läßt sich belehren", das zeigte, wie aus einem versessenen Skatspieler ein begeisterter Turner wurde. Sowohl dieses als auch das an dere Stück ernteten reichen Beifall, ein Beweis, daß man mit den Leistungen der Darsteller zufrieden war. In seinem Schluß wort dankte der Vorsitzende allen,'die durch Mitarbeit, Spenden und ihren Besuch Interesse am Turnen bewiesen hätten, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Flagge künftig von recht viel Freud und recht wenig Leid im Verein künden möge. In der Frühe des Sonnkagmorgens erwachte das Dorf bei den Klängen der eifrigen Feuerwehrkapelle. Dem Weckruf schloß sich ein ge- müllicher Frühschoppen bei Henkers an. */,9 Uhr versammelte man sich am Ehrenmal, wo Lehrer Ahlsdorf in herzlichen Worten der Toten gedachte. Den übrigen Teil des Tages füllten aus der Dreikampf der Turner und Turnerinnen, das Damenhandspiel, das Schauturnen, an dem sich die Kinder überaus zahlreich betei Dorkmund, 25. August. Die Verhandlungen des 68. Deutschen Genossenschafts tages fanden ihren Abschluß mit einer Ansprache des Reichs bankpräsidenten Dr. Luther, der u. a. ausführte: Wenn man auch noch nicht sagen kann, daß die Wirtschaftskrise ihren Drehpunkt bereits durchschritten hat, so ist doch die elementare Kraft des Schrumpsungsvorganges der Wirtschaft nicht mehr so groß, daß man nicht alles daransehen müßte, den Wirtschaftenden wieder Mut zu machen, und daß man nicht mit wohlüberlegten und entschiedenen Maßnahmen der Staatsgewalt und der Reichsbank nunmehr versuchen dürfte und müßte, den natürlichen Genesungs prozeß zu unterstützen. Angesichts des Gedankens, nur ganz Neues vermöge Abhilfe von den vielen Uebeln der Zeit zu schaffen, könnte bei manchem der Eindruck entstehen, als ob eine Verteidigung des Grundsatzes der Privatwirtschaft und der Aufrechterhaltung weltwirtschaftlicher Verbindungen wie auch eine Verteidigung der Goldwährung Passivität fei. Demgegenüber sei zu betonen, daß nach den Erfahrungen der Menschheit nur durch Einsetzung' des prloatgeschäftllchen Erfolgstrebens, aber auch der prioatgeschäftlichen eigenen Verantwortung jener höchste Nutzerfolg aus der Menschen arbeit herausgeholt werden kann, der herausgeholt werden muß, soll Deutschland einer neuen Blüte entgegengeführt werden. Luther fuhr fort: wirtschaftlichen Ziele eine Elendsstrecke liegen muß,' de« Millionen von Deutschen zum Opfer fallen. Auck die Währung ist kein Versuchsfeld, keine Stelle, an der, ohne die Erfahrungen der Vergangenheit zu benutzen, herumgebastelt werden darf. In allen Krisenzeiten sind Pläne aufgetaucht, durch Wäh- rungsexverimente den Druck der Krise künstlich aufzuheben. Nie ist durch ein Experimentieren mit der Währung dieser Krisendruck dauernd gemildert worden, wohl aber werden Krisen durch Währungsexperimente zu Katastrophen. Mit der Kampferspritze der offenen, verschleierten oder dosierten Inflation sich als Reichsbankpräsident Volkstümlichkeit zu erringen, die sicher rasch einer ewigen Verfluchung Platz machen würde, muß ich vor meinem Gewissen und vor meinem Verantwortlichkeitsaefühl gegenüber unserem Vater lande ablehnen. Die Reichsbank ist bereit, der Wirtschaft für jeden wirtschaftlich gesunden Zweck ihre Kreditkrast zur Ver fügung zu stellen. Gegenüber der Forderung, das Gold als währungs- gruudlage aufzugeben, ist zu sagen, daß man einen an deren internationalen Wertmesser als Gold bisher nicht gefunden hat. Die falsche Goldverkeilung auf der Erde hebt seine Eigenschaft al» Wertmesser nicht auf. Auf die aktuellen Probleme der Zinshöhe ging Dr. Luther nicht in vollem Umfange ein; er behielt sich seine ausführliche Stellungnahme vielmehr für «ine demnächst an anderer Stelle zu haltende Ansprache vor mit Rücksicht auf hie Er örterungen, die zur Zeit noch zwischen der Reichsregierung! und der Reichsbank schweben. Was den Diskontsatz anbe trifft, sagte Dr. Luther, so ist die Reichsbank zur weiteren Senkung schon seit längerer Zeit bereit. Wenn diese Dis- kontsenkung bisher nicht erfolgt ist, so liegt das lediglich an der Vorschrift des Bankgesetzes, die bei Unterschreitung der 40prozentigen Deckungsgrenze einen Diskontsatz von weni ger als fünf Prozent für unzulässig erklärt. Wunsch und Bemühungen der Reichsbank gehen dahin, daß die gesetzlichen Hindernisse, die die Freiheit der Diskontpolitik der Reichsbank einengen sobald al» mög lichst beseitigt werden. Zum Abschluß seiner Darlegungen behandelte der Reichs bankpräsident noch kurz die OrLanisation des Bankwesens. r Fernsprecher: Amt Dippopldiswnkd« Ar. 403 - Postscheckkonto Dresden 122 48 r ^antwvrtticker Redakteur: «elir 8-lM-. - Druck und Verlag: S«I Seh« in DU««»—»«l»«.
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