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Dresdner Journal : 30.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191105302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-30
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 30.05.1911
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1911 Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstrabe 18, sowie durch di« deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 457». Ankündigungen: Die Zellekl. Schrift der 6mal gesp. Ankündigung-seite 35Pf., die Zelle größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Lextfeite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem RedakttonSftrich (Eingesandt) 75 Pf. Prei»ermLßigg. auf GeschLftSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. TLoniglieh Sächstsehev BerordlnnlMatt der Mnisterir» uud der Oder- und Mittelbehördeu. t Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenge- in Dresden. z. . Dienstag, 30. Mat Der Reichstag erledigt« gestern in dritter Lesung die beide« erste« Bücher der ReichSversicherengSordnung. DaS britische Oberhaus hat die Parlame«1tzbill i« -weiter Lefm,g angenommen. * Der Sekretär des BerbandeS der Seeleute und Heizer 1» Liverpool erklärt, der SeemannSftreik werde wahrschein lich am 1. Auni beginnen. * ' Im erzbischöflichen Palaste zu Messina sind kostbare kirchliche Gegenstände im Werte von mehreren Millionen Lire entwendet worden. a Die türkische Deputiertenkammer hat nach Erklänmge« deS Ministers deS Auswärtigen über daS Vorgehen Rußlands und nach Mitteilungen deS Großwesirs über den Malissoren, «fstand der Regierung daS vertrauen a«Sgefprochen. * Auf der Landstraße bei Florina im türkischen Bilajet Monastir find zehn Landlente ermordet worden. Der Be völkerung hat sich infolgedessen eine große Erregung be- mächtigt. * ..... Die „LhuteS", der größte Vergnügungspark Sa« Fra«- MkvS, ist durch Feuer vernichtet worden. Mehrere Mensche« sind dabei umgekommen. * Beim Zusammenstöße zweier Eisenbahnzüge in der RSHe von Mac Look (NebraSka) wurden neun Personen getötet. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Lehrer an der Kunstgewerbe schule zu Dresden Hofrat Prof. Seyffert das ihm von Er. Majestät dem Kaiser von Österreich, König von Ungarn verliehene Offizierskreuz des Franz Joseph- Ordens annehme und trage. . Dresden, 30. Mai. Ihre König!. Hoheit die Prin zessin Marie Josephine von Bourbon-Sizilien W heute früh 7 Uhr 7 Min. von hier wieder abgereist. Veror-uunz, die Errichtung einer Juwachssteueramtes betreffend, vom 29. Mai 1911. Gemäß § 1 Absatz 1 der Verordnung, die Voll ziehung des Zuwachssteuergesetzes vom 14. Februar 1911 betreffend, vom 29. März 1911 (G. u. B. Bl. S. 87) werden die Geschäfte des Zuwachssteueramtes für die Landgemeinde Oetzsch (Amtshauptmannschaft Leipzig) dem Gemeindevorstande daselbst vom 1. Juni 1911 ab auf Widerruf übertragen. Dresden, am 29. Mai 1911. »ooo Aittchnzmittifterittm. zu 2. Beterinärrat Kuhn in Uöha für den amts- hauptmannschaftl. Bezirk Chemnitz (einfchl. der Stadt Chemnitz), ES sind beurlaubt die Herren Bezirkstierärzte 1. Beterinärrat vr. Fambach in Glauchau vom 1. bis 15. Juni, 2. Beterinärrat Kunze in Chemnitz vom 2. bi» 24. Juni und mit deren Stellvertretung die Herren Bezirksiierärzte zu 1. Beterinärrat Schaller in Zwickau^ Dehne in Schwarzenberg für den amt»- hauptmannschaftl. Bezirk Stollberg „-g beauftragt worden. — Dresden, am 29. Mai 1911. AStsigl. S-mmisfio« für Vas Bet<ri«Lrw«fim. Mchtamtlicher Teil. Bo« Königlichen Hof«. Dre-Ven, 30. Mai. Se. Majestät der König empfing gestern mittag im König!. Residenzschlosse im Beisein Ihrer König!. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg die Gemahlin de» neuernannten K. und K. Österreichisch-Ungarischen Gesandten Frau Gräfin Forgäch von Ghymss und GaeS. Se. Majestät wird heute nachmittag die Pferde- auSstellung in Seidnitz besuchen. Dresden, 30. Mai. Ihre König!. Hoheit die Krau Prinzessin Johann Georg zeichnete gestern abend in Begleitung der Hofdame Frl. v. Schönberg-Rothschönberg und des Hofmarschalls' v. Manaoldt-Reiboldt das Konzett des Moskauer Synodal-ChoreS m der Hygiene-Ausstellung mit Höchstihrem Besuche aus. Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Marie Josephine von Bourbon-Sizilien ist nach mehrwöchigem Besuche bei Ihren König!. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg heute früh 7 Uhr 7 Min. ab gereist. Die Frau Prinzessin Johann Georg geleitete Ihre Durchl. Schwester mit der Hofdame Frl. v. Schön berg Rothschönberg bis Prag und wird nachts 2 Uhr 25 Min. wieder hier eintreffen. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. * Aus der BrandversicherungSkammer. In der heutigen Sitzung des engeren Ausschusses für die Gebäudeversicherung» lagen mehrere Gesuche um Entschädigung für solche Gebäudeteile vor, die vom Feuer nicht zerstört waren, aber au» anderen angeblich vom Willen de» Versicherungsnehmers unabhängigen Gründen bei der Wiederherstellung nicht verwendet werden können — § 90 Absatz 2 des Gesetzes über die Lande». Brandverjicherungsavstaft vom 1. Juli 1910 —. Die Gesuche erfuhren verschwtz»»«-WMMu«A. Weit« kamen 148 Gesuche um Beihilfen zur Beseitigung weicher Dachung -um Vortrag, auf Grund deren insgesamt 23 000 M. bewilligt wurden. — Auf dem Schlachthofe zu Leipzig ist gestern die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Der Allge«ei»e Kirche»ss«ds. Am bevorstehenden Pfingstfeste und zwar an beiden Feiertagen wird wiederum eine Kirchenkollekte für den „Allgemeinen Kirchenfonds" in sämtlichen evangelisch-lnthenfchen Kirchen unseres Lande- gesammelt werden. Der im Jahre 1876 von Mitgliedern der zweiten ordentlichen Landesfynode begründete Allgemeine Kirchen fonds, aus dessen Zinsen im vergangenen Jahre 21 Ge meinden unterstützt und manche Sorgen in den Pfarr häusern aelindett worden sind, hat den Zweck, den Inter essen unserer Landeskirche in solchen Fällen zu dienen, wo die erforderlichen Mittel au» Staats-, Kirchgemeinde- Kirchen- und anderen Kassen nicht oder nicht in hin- reichendem Maße vorhanden sind. Solcher Fälle gibt es aber nur allzuviele. Die dichte Bevölkerung unseres Lande» und ihre fortwährende Zunahme erfordert dringend die Teilung und Reubegründung von Parochien, den Bau neuer Kirchen und Pfarrhäuser, die Vermehrung der geistlichen Kräfte und zwar vorzugsweise da, wo eine mittellose Bevölkerung dicht beisammen wohnt. Auch in alten Parochien gibt e» viele Kirchen und Pfarrhäuser, denen eine bauliche Erneuerung dringend notlut, für deren Erneuerung aber den Kirchgemeinden die erforderlichen Mittel fehlen. Und wie viele neue Aufgaben treten fortwährend an die Kirchgemeinde heran, die meist die Bereitstellung größerer Mittel zu ihrer befriedigenden Lösung erfordern. Zu erinnern sei nur an die Errichtung von Sprech hallen a»E den GottesLHrn, den Bau von Gemeinde- Häusern, me Heizbarmachung der Kirchen, die immer mehr in den Gemeinden al» Bedürfnis' empfunden wird, die Einrichtung von Gemeindediakonie bez. kirchlicher Krankenpflege sowie an die große, bedeutsame Arbeit der Sammlung und Pflege der Heranwachsenden Jugend, deren Inangriffnahme und kräftiger Betrieb besonder» in größeren Gemeinden mit stärkerer Jndustriebevölkerung immer drinylicher wird. Soll hier nichts unwiederbringlich versäumt werden, und sollen kirchliche Notstände nicht überhand nehmen, so muß die brüderliche Liebe der ganzen Landeskirche helfend eintreten und die Kaffe stärken, die zur Hilfe leistung in solchen Notfällen bestimmt ist. Die» ist aber der Allgemeine Kirchenfond», für den die Pfingstkollekte gesammelt wird ? - Möge da» Verständnis für die große Bedeutung, welche diese Stiftung für die Zukunft unserer Landes kirche hat, in, Lande immer mehr wachsen und sich durch Opferwilliakeit und reichliche Spenden bei der Pfingst- kollekte und auch sonst in reichem Maße betätigen. Deutsches Reich. Kaiserlicher Has. Truppenübungsplatz Döberitz, 29. Mai. Se. Majestät der Kaiser traf heute morgen um 6 Uhr 20 Min. vom Neuen Palais aus auf dem Truppen übungsplatz ein und begann um 6 Uhr 30 Min., wie alljährlich am 29. Mai das Exerzieren der zweiten Gardeinfanteriebrigade. Das Exerzieren dauerte bis nach 8 Uhr. Daran schloß sich eine größere Gefechts übung unter Hinzuziehung von Truppenteilen aller Waffengattungen, die bis ^1 Uhr dauerte. Nach der Kritik nahn, der Kaiser einen Vorbeimarsch der be teiligten Regimenter ab und führte dann mit dem kom mandierenden General v. Löwenfeld das 2. Garde regiment in das Lager. Hier fand um ^2 Uhr eia Frühstück statt. Das Wetter war schön, doch verursachte der lebhafte Wind eine ungeheure Staubentwicklung. Der Übung wohnten auch Ihre Majestät die Kaiserin, sowie zahlreiche hohe Militärs bei. Potsdam, 29. Mai. Prinz Joachim von Preußen hat sich bei den heutigen militärische« Übungen in Döberitz eine ernste Fußverletzung zu gezogen. Der Prinz wurde im Automobil nach dem Kabinettshause iü Potsdam gebracht, wo die Arzte den Fuß untersuchten und einen Bluterguß ins rechte Knie gelenk feststellten. Ihre Majestät die Kaiserin weilt am Krankenlager ihres Sohne». — Der Unfall des Prinzen ist darauf zurückzuführen, daß der Prinz im Laufe der militärischen Übung in eine Bodenvertiefung getreten und zu Fall gekommen ist. D«O Befind«» de» Prinz-Regenten von Bayern. München, 29. Mai. Nach einer amtliche» Wotdu»g aus Berchtesgaden verlängert Prinz-Regent Luitpold seinen Aufenthalt m Berchtesgaden über die Pfinastfeiettage und wird sich bei der Eröffnung der Kunstausstellung in München am 1. Juni durch den Prinzen Rupprecht vertreten lassen. Die Verlängerung des Aufenthaltes erfolgt auf ärztlichen Rat. Der Prinz- Regent leidet feit einigen Tagen an rheumatischen Schmerzen an der linken Hand, die ihn nötigen, sich Schonung aufzuerlegen. Zu Besorgnissen irgendwelcher Art gibt das Allgemeinbefinden des Prinz-Regenten keinerlei Anlaß. Reichstag. Sitzung vom 2S. Mai 1911. Am BundeSratstische: Staatssekretär vr. Delbrück. Die dritte Beratung der Reichsversicherungsordnung wurde mit der Spezialberatung fortgesetzt. Zu den Beschlüssen zweiter Lesung liegt eine große Reihe von Anträgen vor. Zu dem ersten Buch „Gemeinsame Bor schriften" ist eine Anzahl von Kompromißanträgen mehr redak tioneller Art eingegangen. § 88 handelt von der Zusammensetzung des Oberversiche- rungsamtes. Die Mitglieder werden im Hauptamt oder für die Dauer des Hauptamtes aus der Zahl der öffentlichen Beamten, der Direktor aus Lebenszeit oder nach Landesrecht unwiderruflich ernannt. Abg. Trimborn (Z.): Es besteht die Besorgnis, daß zum Vorsitzenden des Oberversicherungsamte» ein Assessor ernannt werden könnte. Wir legen Wert darauf, daß nicht ein un erfahrener jüngerer Regierungsbeamter, sondern ein Beamter mit dem Rang und der Stellung eine» OberregierungSrates dazu ernannt wird. Staatssekretär vr. Delbrück: Ich habe mich bei dem preu ßischen Minister des Innern erkundigt, ob die Absicht besteht, in Preußen den Vorsitz einem Assessor zu übertragen. Ich habe darauf die Antwort erhalten, daß eine solche Absicht nicht besteht. - 88 wird darauf unverändert angenommen. Ohne erhebliche Debatte wurde dann der Rest des ersten Buches „Gemeinsame Vorschriften" angenommen. E- folgte da» zweite Buch „Krankenversicherung". §177 bestimmt den Umfang der Versicherungspflicht. Außer den Arbeitern, Gehilfen, Gesellen, Lehrlingen und Dienstboten sollen auch Betriebsbeamte, Werkmeister w., Handlungsgehilfen, Bühnen- und Orchestermitglieder, Lehrer und Erzieher versiche rung-pflichtig sein, ebenso Schiffer, wenn ihr regelmäßiger JahreS- verdienst 8000 M. an Entgelt nicht übersteigt. Die Kompromißparteien haben jetzt einen Antrag eingebracht, die Einkommen-gren-e auf 8L00 M. zu erhöhen. Abg.-Vr. Thom« (nl.): befürwortete diesen Antrag. «bg. Hoch (soz.) begründete einen Antrag Albrecht, die Grenze bis aus »Ovo M. zu bemessen. Abg. vr. Potthoff (fortschr. Bp ): Wenn Sie nur eine ganz bescheidene Verbesserung gegenüber den 80er Jahren herbei führen wollen, so müssen Sie mindesten» den sozialdemokratischen Antrag auf »OVO M. annehmen. Abg. vr. »nadan (fortschr. Vp.): Ich bin sowohl gegen den Antrag der Sozialdemokraten, wie gegen den Kompromißantrag Schultz. Für die Landärzte ist die Heraufsetzung der Ver sicherungspflicht und der Versicherungsberechtlgung geradezu ein Ruin Abg. vr. Fleischer (Z.): Meine Freunde haben sich end- schloffen, nunmehr auf den Boden de» Kompromisse« zu treten. Wichen wir davon ab, so würde den Privatangestellten damit kein Dienst erwiesen.
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