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Dresdner Journal : 29.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191108292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-29
- Monat1911-08
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 29.08.1911
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Dresdner T Journal. NZntglich Sächstsehev Staatsanzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. 1911 Nr. 200 2» Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. Dienstag, 29. August Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstrabe 16, sowie durch die deutschen Postanstatten S Mart viertelsährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag- nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 457-1. Ankündigungen: Die Zeile kl.Schrift der 6 mal gesp. Antündigungsseite 25 Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 6V Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. PreiSermäßigg auf Geschäftsanzeigen. — Schlich der Annahme vorm. 1l llhr. Sc. Majestät der Kaiser hat den Prinzen Citel Friedrich von Preußen znm Statthalter von Pommern ernannt. * Heute tritt in Berlin der Gesamtverband der Metall- industriellen DentschlandS zusammen, um zu den einzelnen Streiks und Aussperrungen Stellung zu nehmen. P Im Dorfe Schtvaningen sind 22 Wohnhäuser abgebrannt. * «Sie aus London gemeldet wird, begann gestern in Plymouth die Verhandlung gegen Max Schultz aus Frank furt a. M., der angeklagt ist, das Gesetz betreffend das Amtsgeheimnis verletzt zu haben. * Der französische Botschafter in Berlin -«letz Sambo« wird infolge eines leichten Aieberanfalles seine Abreise nach Berlin um ein bis zwei Tage verschieben. * In dem bei Beschtau gelegenen UspenSkiklosler brach während des AbendgotteSdienstes eine Panik aus. Alles drängte dem Ausgange zu, wobei sieben Personen erdrückt und 2S verwundet wurden. * An der Küste von Südkarolina hat ein schwerer Sturm grossen Schaden angerichtet. Gegen 2V Menschen sollen getötet und viele verletzt worden sein. Amtlicher Teil. Le. Majestät der König haben Allerguädigst zu ge nehmigen geruht, daß der ordentliche Honorarprofessor an der Universität Leipzig Vr pst. et mu». Hugo Riemann den ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Prinz regenten Luitpold von Bayern verliehenen Verdienst orden vom heiligen Michael 4. Klasse mit der Krone an nehme und anlege. Die Königliche Kreishauptmannschaft hat dem Tischlergesellen Franz Clemens Winkler in Gersdorf für die mit Entschlossenheit bewirkte Rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens ihre Anerkennung aus gesprochen. Chemnitz, den 22. August 1911. «wzg Die Areishauptmannfchaft. Ernennungen, Versetzungen re. iw öffentlichen Dienste. Am Geschäftsbereich, d,s Ministerium, der Justiz. Der Rechtsanwalt vr. Franz Leonhard Conrad Schräg in Dresden ist znm Notar für Dresden-Altstadt auf so lange Zert, als er dort seinen Amtssitz haben wird, ernannt worden. Nichtamtlicher Teil. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. * Die Königl. Amtshauptmannschaft Bautzen hat, wie uns gemeldet wird, durch Verfügung vom 8. August darauf hingewiesen, daß für die Fischerei die Ge fahren des jetzigen Wassermangels erheblich wachsen, wenn bei geringem Vorfluter den Gewässern giftige oder andere schädliche, das Wasser ver unreinigende Stoffe zugeführt werden, und unterHin- weis auf die -u verwirkenden Strafen nachdrücklich da vor gewarnt, die fließenden Gewässer durch Abwasser zu verunreinigen. Dre-den, 29. August. Da» gestern a»-gegebenc 10. Stück de» Gesetz- und Berorduung-blattes für da» König reich Sachfen enthält eine Bekanntmachung vom 28 Juli IStt, die Ausführung de» Reich-besteuerung-gesetzeS betreffend. DentfcheS Reich. Ihre RajeftLten per Kaiser und vte Kaiserin in Stettin. Wir haben gestern die Ankunft Ihrer Majestäten des Kaiser- und der Kaiserin in Stettin bereits gemeldet und fahren heute im Bericht fort. Stettin, 28. August. Vor dem Nathause am Manzel-Brunnen hatten die städtischen Körperschaften Aufstellung genommen. Oberbürgermeister vr. Acker mann hielt eine Begrüßungsrede und bot dem Kaiser den Ehrentrunk dar. Der Kaiser erwiderte mit Worten des Dankes. Junge Damen überreichten der Kaiserin und den beiden Prinzessinnen Blumensträuße, und der Oberbürgermeister brachte ein dreifaches Hurra auf die Majestäten aus. Der Einzug setzte sich dann zum Königl. Schloß fort, wo die Majestäten Wohnung nahmen. Im Schloßhof erwies eine Kompanie des Füsilier-Regiments Königin Viktoria von Schweden (Pommerfches) Nr. 34 die Honneurs. Alsbald nach der Ankunft hielten die Majestäten großen Zivilempfang ab. * Die Ankunft detz Königs und der Königin von Schweden. Kurz vor 12 Uhr kam das Panzerschiff „Oskar H." mit dem König und der Königin von Schweden an Bord in Sicht. Kurz vorher waren der Kaiser und die Kaiserin an der Landungsstelle vor der Hasenterrasfe erschienen. Punkt 12 Uhr legte das Schiff an, und die Musik der Ehrenkompanie, vom Füsilier-Regiment Königin Viktoria von Schweden (Pommersches) Nr. 34 gestellt, intonierte die schwedische Hymne. Der Kaiser und die Kaiserin begaben sich an Bord des Schiffes, wo sie vom König und der Königin von Schweden begrüßt wurden. Der Kaiser trug schwedische Admiralsuniform, der König von Schweden die Uniform seines Grenadier-Regiments zu Pferde Frhr. v. Derfflinger (Reumärkisches) Nr. 3. Nach der Begrüßung an Bord begaben sich die Majestäten an Land. Die Königin von Schweden begrüßte das Lssizierkorps des 34. Infanterie-Regiments, der König von Schweden die Offiziere seines Grenadier-Regiments Derfflinger. Der Kaiser reichte der Königin von Schweden den Arm und schritt mit ihr die Front der Ehrenkompanie ab. Der König von Schweden geleitete die Kaiferin und schritt mit dieser die Front der Ehrencskadron der Derfflinger-Grenadiere ab. An der Landungsstelle hatte auch die schwedische Kolonie Ausstellung genommen. Der König und die Königin begrüßten die Herren der Kolonie und unterhielten sich mit einigen längere Zeit. Dann bestieg der Kaiser mit seinem hohen Gaste einen ä Irr Daumont bespannten Wagen und fuhr zum Schlosse. Jin zweiten Wagen folgte die Kaiserin mit der Königin von Schweden. Eine Eskorte der Derfflinger-Grenadiere ge leitete die Wagen. Truppen bildeten bis zum Schlosse Spalier. Im Schlosse war alsbald Familientasel und Marschallstafel für die Gefolge. * Abends um 6 Uhr war im Königl. Schlosse bei Ihren Majestäten Tafel für die Provinz Pommern Hierbei führte der König von Schweden die Kaiserin, der Kaiser führte die Prinzessin Eitel Friedrich, der Grobherzog von Mccklenburg-Strelitz die Prinzessin Viktoria Luise. Bei der Tafel saß die Kaiserin zwischen dem Kaiser und dem König. Außer den schon genannten Fürstlichkeiten schlossen sich an nach rechts der Kronprinz, Prinz Eitel Friedrich, Prinz August Wilhelm und Prinz Joachim, nach links Herzog Robert von Württemberg, Prinz Friedrich Leopold, Prinz Oskar von Preußen und der schwedische Generalleutnant v. Uggla Gegenüber der Kaiserin saß Oberpräsident Frhr. v. Maltzahn. Bei der Tafel hielt der Kaiser folgende Rede: Der jubelnde Empfang, den heute Pommerns getreue Haupt- stadt Ihrer Majestät der Kaiserin, mir und meinen Kindern sowie Cr. Majestät dem König von Schweden, meinem vielgeliebten, treuen Freunde, und seiner erlauchten Gemahlin bereitet hat, die unter »ns zu sehen eine besondere Ehre und Freude ist, hat meinem Herzen wohl getan, und ich spreche unseren herzlichsten Dank dafür aus. Groß ist der Fortschritt und die Entwicklung, die Stettin genommen hat, als Hafenstadt, als Handelsstadt und als «tmstrielle Stadt, und es gereicht mir zur Befriedigung, daß jch ihr durch die B rbesserung der Seewege und den neuerdings stattfindenden Ausbau des Großschiffahrtsweges, der Stettin mit meiner Hauptstadt verbinden soll, habe cntgegenkommen können. Besonders aber möchte ich rühmend am heutigen Tage -der pommerschen Landwirtschaft gedenken, zu der ich mich als Be sitzer von Cchmolsin doch auch rechnen kann. Sie hat mit der Anwendung aller modernen Hilfsmittel rasttos vorwärts gestrebt und ist dadurch geradezu vorbildlich geworden für die Landwirt schaft de- Königreichs Preußen. Und dazu, m. H., möchte ich Ihnen meine Anerkennung und meinen Glückwunsch aussprechen. Einen Umstand möchte ich jedoch besonder- erwähnen, der heute wieder, al» ich durch die Straße» von Stettin ritt, in Erscheinung trat: der Ausdruck der alten traditionellen Pommerntreue. Dank ihr haben die alten Häuptlinge und Herzöge Pommerns jahr hundertelang mit ihren tapferen nnd von Liebe zur heimatlichen Scholle erfüllten Leuten ihr sch-ne» Land gegen den Ansturm mcmcher Völker bewahrt, welche die Hand daraus lege» wollten. Diese Gesinnungen sind in der Provinz »och lebendig, und ich weiß, daß ich auf sie bauen kann und auch in ernsten Zeiten mich auf sie verlassen kann. Meinerseits kann die Provinz meines besonderen landesväterlichen Wohlwollens und meiner Fürsorge stets versichert sein. Um der Provinz einen neuen Ausdruck und Beweis dieser meiner Zuneigung zu geben, habe ich beschlossen, einem langjährigen Wunsche der Provinz zu ent sprechen und die seit langer Zeit unbesetzte Stelle des Statt halters wieder zu besetzen Schon einmal hat ein Großmeister des Johanniterordens die Stelle innegehabt und zuletzt mein hochseliger Herr Vater Jch ernenne hiermit meinen Sohn, den Prinzen Eitel Friedrich, ziun Statthalter von Pommern. Mein Glas weihe ich dem Fortschritt, der Entwicklung und der Treue der Provinz. Die Provinz Pommern Hurra, Hurra, Hurra! Der Kaiser, der König von Schweden nnd die hier anwesenden Fürsten und Prinzen begaben sich nm '^9 Uhr nach dem Bollwerk an der Hakenterrasse, nm den Dampfer „Hertha" zu besteigen und eine von der Stadt Stettin dargebotene Dampferfahrt auf der Oder bei festlicher Beleuchtung der User zu unternehmen. Die Fahrt ging zunächst stromabwärts. Tie Gebäude an den Ufern waren festlich illuminiert. Teerfackeln erhellten die Oberwiesen und -Hügel. Sobald der Dampfer gewendet hatte und stromaufwärts nach Stettin zurücklehrte, be gann ein großartiges Feuerwerk. Die Ufer waren mit Buntfeuer beleuchtet, und alle erdenklichen Lichteffekte wirkten zu einem schönen Bilde zusammen. Auch die Stadt hatte allenthalben illuminiert. * Stettin, 29. August. Se. Majestät der Kaiser hat sich heute morgen Uhr im Automobil nach dem Paradefelde bei Krelow zur großen Parade des 2. Armeekorps begeben. Kurz vorher war Ihre Majestät die Kaiserin mit Prinzessin Viktoria Luise im offenen sechsspännigen Wagen, geleitet von einer Eskadron Kürassiere, dorthin gefahren. Auch das schwedische Königspaar begab sich im Automobil mit Gefolge nach dem Paradeselde. Die Majestäten wurden vom Publikum bei der Durchfahrt lebhaft begrüßt. Zur Parade sind außer den Generalfcldmarfchallen auch die amerikanischen Gäste geladen, die schon an der Parade bei Altona teil genommen hatten. Um 9 Uhr begann die Parade. Die Tribünen waren dicht besetzt Biele Tausende hatten sich außerdem nach dem Paradefeld begeben. Als Zu schauer waren u. a. anwesend die Offiziere und Mann schaften der fchwedijchcn Kriegsschiffe. Gegen 9 Uhr trafen die Fürstlichkeiten in der Uniform ihrer Regimenter auf dem Felde ein und stiegen sämtlich zu Pferde. Es war nur ein Vorbeimarsch beiobleu. Die Infanterie ging in Regimemskolonnen vorüber, die Kavallerie in Eskadron fronten, die Artillerie in Abteilungsfronten. Ter Kaiser führte die 2. Grenadiere, bei denen auch Prinz Eitel Friedrich kotoyierte. Tie Königin von Schweden führte das Füsilierregiment Königin Viktoria von Schweden (Pomm) Nr. 34. Großen Jubel erregte es, als das Kürassierregiment Königin vorbeiritt mit der Kaiserin an der Spitze, welcher der Kronprinz folgte. In der 5. Schwadron war Prim, Oskar cingetreten. Der Groß- Herzog von Mecklenburg-Strelitz führte das 2. pommersche Ulan nregiment Nr. 9, bei dem der Herzog Robert von Württemberg kotoyierte. Der König von Schweden führte die Derfflinger Grenadiere zu Pferde und Prin zessin Eitel Friedrich die Arnim-Dragoner. Nach der Parade hielt der Kaiser Kritik ab und nahm militärische Meldungen entgegen. Sodann ritt er weiter die Fronten der Kriegervereine und Sanitätskolonncn ab und setzte sich dann an die Spitze der Fahnenkompanie und Standarteneskadron und führte die Feldzeichen des Korps nach dem Königl. Schlöffe in Stettin zurück. Unterwegs bildeten Truppen. Vereine und Innungen Spalier und bereiteten dem Kaiser und der Kaiserin sowie den schwedischen Herrschaften lebhafte Huldigungen. Offiziere ve» Beurlanbtenstanve» unv Krieger vereine. Zu diesem Gegenstand wird in der „Militärzeitung" eine Zuschrift veröffentlicht, die recht beachtlich erfcheint. Bon der Erfahrung ausgehend, daß man beim Werben zum Eintritt in einen Kriegerverein von Reserveoffizieren hin und wieder noch mit der Begründung einen Korb bekommt: „Was soll ich denn da, ich belästige die Leute ja bloß, ich würde mich da auch kaum wohl fühlen ic ", heißt es darin: Gründe sind billig wie Brombeeren, und doch tun die Herren damit ein großes Unrecht; beurteilen sie doch das Leben in den Kriegcrvereinen ganz falsch. Sie sollten es ruhig einmal auf die Probe ankommcn lassen und in d r Unterhaltung von ihrem hohen Stande herabsteigen; sie würden sich ost wundern über die gesunde Beurteilung von alle» möglichen Fragen, Lagen
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