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Weißeritz-Zeitung : 17.03.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193603172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19360317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19360317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-17
- Monat1936-03
- Jahr1936
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.03.1936
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Schon vor Beginn der Kundgebung in der Festhalle wa ren der Opernplatz und alle umliegenden Straßenzüge von dichten Menschenmengen beseht. Nur der durch die Abspe» rungen freigehaltene Meg für die Wagenkolonne des Füh rers blieb noch offen. Vor dem Opernhaus war die Reichs kriegsflagge an hohem Mast gehißt. Auf dem Balkon des Opernhauses, von dem aus der Führer mit den Ehrengästen den Zapfenstreich entgegennahm, brannten die Kandelaber. Frische Blumen säumten die Brüstung. Wie Meeresbrausen klang der Jubel, der den Führer ankündigte. Er vervielfachte sich, als der Führer auf dem Balkon des Opernhauses weithin sichtbar wurde. Dann nah-! men die am Großen Zapfenstreich teilnehmenden Truppen der Frankfurter Garnison mit Fackeln in den Händen strammen Schrittes in einem weiten großen Rechteck vor dem Opernhaus Aufstellung. 'Der Kommandeur meldet« dem Führer, und dann rollten auch schon die Wirbel des Lockens über den weiten Platz, über den sich eine weihevolle Stille gesenkt hatte. Die vier beteiligten Musikkorps be gannen mit Märschen der alten Frankfurter Regimenter. Wieder lockten die Trommeln, fielen gellend die Pfeifen ein, bis die Hörner des berittenen Korps feierlich und ge tragen die alten Weisen erklingen liehen, in die beim Dank gebet auch die übrigen Musikkorps wieder einfielen. Das Kommando: „Helm ab zum Gebet" ertönte und zugleich enk- hinziehenden Straßen soweit das Auge reicht füllten, di« blühten die Hunderttausend, die die strahlenförmig zur Oper Häupter. Mit dem „Präsentiert das Gewehr" klangen das Lied der Deutschen und das Freiheltslied der Bewegung auf, in die die Massen, ergriffen von der grohey Stunde, begeistert elnfielen. Noch während der Kommandeur des Zapfenstreiches dem Führer seine Meldung erstattete, setzte der Iubelsturm wie der ein, der selbst den Badenweiler Marsch der abziehenden Truppen übertönte. Die Absperrungsmannschaft hatte alle Mühe, die Masten zurückzuhalten. Sofort setzten auch wie der die Sprechchöre ein, die nach dem Führer verlangten. Erst nachdem der Führer in einem unbeschreiblichen Triumphzug durch die sestlich geschmückten Strahen Frank furt verlassen hatte nnd die Absperrungsketten aufgehoben waren, konnte man sehen, welche unvorstellbar gewaltigen Massen die „Stadt des deutschen Handwerks" auf die Beine gebracht hatte. Erst über eine Stunde nach dem Zapfen streich konnte der Verkehk wieder ausgenommen werden. Aber auch dann bewegte er sich buchstäblich noch im Schritt. 3m und vor dem Bahnhof, auf dem bald der Ab-- transport der Massen einsetzte, war an ein Durchkommen kaum zu denken. Der Besuch des Führers in der alten Mainstadt war so ein Tag des Stolzes und des Glücks für das gesamte Rhein- Main-Gebiet. ver Ahrer in Zranlsurt Gewaltige Kundgebung in der Festhalle Die Kundgebung wird mit dem Lied der Deutschen er öffnet. Mit stürmischem Beifall werden die Ehrengäste be grüßt, unter ihnen der Oberbefehlshabet der Wehrmacht, Generaloberst von Blomberg, die Befehlshaber der Wehrmachtteile, General der Artillerie Freiherr von Fritsch, Admiral Raeder und General der Flieger Göring, die von den Staatssekretären Milch und Körner und den Führern der Frankfurter Gliederungen begleitet sind. Mit Heilrufen und Händeklatschen wird der Reichsstatt halter und Gauleiter Sprenger empfangen. Der Beifall steigert sich zu tosendem Jubel, als er ankündigt, daß der Führer, der Befreier Deutschlands, in Kürze die Halle be treten werde. Reichsstatthalter Sprenger schildert in einem kurzen Rückblick alles das, was die Nationalsozialistische Bewegung in den drei Jahren seit ihrer Machtübernahme leistete. Plötzlich springen die Volksgenossen von den Plätzen auf. Im Hintergrund der Loge des ersten Ranges ist der Führer sichtbar geworden. Wieder flammen die Lichter schnüre an der Decke der Halle aus und ein ohrenbetäuben der Jubel schlägt dem Führer entgegen, als er langsam die Stufen der Ehrenloge herunterschreitet, um für die Liebe und Verehrung der Frankfurter Bevölkerung zu danken. Ein Jungmädel überreicht ihm einen Blumenstrauß. Als der Neichsstatthaiter den Führer willkommen heißt, setzen erneut endlose Heilrufe und ein dröhnendes Händeklatschen ein, das sich steigert, als der Führer vor das Mikrophon tritt. Immer und immer wieder muß er danken, bis end lich der Sturm abebbt. In diese Hochstimmung, die nur ganz zu verstehen ist, wenn man sich der jahrelangen Drangsale und Leiden, die die Bevölkerung während der Befatzungs- und Separisten- zeit zu erdulden hatte, erinnert, klangen die Worte des Führers, der das Vertrauen des deutschen Volkes forderte. Jeder Satz der Rede des Führers, in der er sich ein leitend mit dem Verhältnis von Volk und Führertum be schäftigte, wurde mit wahren Stürmen der Zustimmung ausgenommen. Als der Führer ausrlef, nur leben zu können, wenn jein starker Glaube an das deutsche Volk immer wieder durch den Glauben und das Vertrauen des Volke» gestärkt würde, antwortete ihm wie ein einziger Schrei da» Treue bekenntnis der Massen. In eindringlichen Prägungen und überzeugenden Bil dern schilderte der Führer die Möglichkeiten, die ihm der Glaube, das Vertrauen und die Zuversicht eines großen Volkes geben. Mit wenigen Worten umriß er die Um wandlung des deutschen Menschen, die erforderlich ist, um die großen Aufgaben meistern zu können. „Macht zum Regieren", erklärte der Führer unter minutenlanger, sich immer wiederholender stürmischer Zu stimmung, „hätte ich auch so. Was ich suche,ist die Herzensgemeinfchaft mit jedem Menschen deutscher Ration." Wenn es eines Beweises bedurft hätte, daß das deutsche Volk heute in seiner unverbrüchlichen Treue zum Führer diese Gemeinschaft bildet, das Echo, das dem Führer ant wortete, war eine überzeugende Bestätigung. Mit dem gleichen Verständnis folgten die Massen den glänzenden Formulierungen des Führers über die Grundlage, die zu einem Frieden von Dauer erforderlich sind. Zu sei nem Friedensangebot erklärte der Führer, daß er nach bestem Wissen und Gewissen angeboten habe, was er bieten konnte. Es sei ein Vorschlag, der über unsere Generation hinaus, Europa die Ruhe und den Frieden geben würde. Donnernde Heilrufe und brausende Zustimmung setzten ! ein, als der Führer mit erhobener Stimme das Urteil des! deutschen Volkes über die bisher geleistete Arbeit seiner! Regierung forderte. „Ich erwarte Deine Entscheidung.^eut- sches Volk", rief er aus, „und ich werde diese EMschei-! düng als des Volkes Stimme ansehen. Ich habe meine Pflicht dreieinhalb Jahre lang getan. Run, deutsche» Volk, tue Du jetzt die Deine." Diese letzten Worte des Führers gingen unter in die tosenden Heilrufe, die minutenlang und immer von neuem anschwellend die Niesenhalle durchbrausten; sie endeten erst,! als die Kapellen das Horst-Wessel-Lied anstimmten, in das die Menge begeistert einstimmte. Frankfurt a. M„ 1S. März. Am Montagabend sprach der Führer zum zweitenmal M diesem Wahlkampf ln der wieder freien Veftmaek, ln der alten Salserstadt am Main, Frankfurt. Als am 7. März die Frankfurter Bevölkerung in fieber hafter Spanung vor den Lautsprechern stand und aus dem Munde des Führers die beglückende Botschaft vernahm, daß der Westen wieder seine Friedensgarnisonen erhalte, da ergriff ein tiefes Dankgefühl die Herzen der Frankfurter für den Mann, der sein Befreiungswerk durch die geschicht liche Tat des 7. März gekrönt hat. Und nun hat Frankfurt das Glück und die Freude, den Führer in seinen Mauern begrüßen und ihm danken zu dürfen für seine Tat durch das Gelöbnis unerschütterlicher Treue. Die Frankfurter Bevölkerung weiß, was sie alles dem Mann zu verdanken hat, der Deutschland aus tiefer Nacht emporgerissen hat. In freudiger Erregung stand sie Im Banne des großen Tages, an dem der Führer in der größten Kundgebung, die Frankfurt je erlebt hat, sprach. Schon am frühen Morgen herrschte lebhaftes Treiben in der Stadt. Die Schulen und die meisten größeren Be triebe blieben geschlossen. Von allen Häusern wehten Fah nen, und in der Innenstadt sah man viel Tannengrün. Den Bahnhofsplatz schmückten zwei Riesenpylonen und die ganze Front des Bahnhofsgebäudes verschwand vollkommen hin ter Hakenkreuzsahnen und Tannengrün. Zahlreiche Sonder züge mit Tausenden von Volksgenossen vom Rhein und aus dem Taunus trafen ein. Vom Vahnhofsplatz bis zur Festhalle war kaum noch durchzukommen. Der Eingang in die Hohenzollernstraße war von einem Riesentriumphbogen überspannt. Vor der großen Festhalle, die etwa 30 000 Volksge nossen aufnehmen kann, und in den umliegenden breiten Straßen und Alleen bis hinauf zum Opernplatz wurden Lautsprecher aufgestellt, so daß Zehntausende hier den Wor ten des Führers lauschen konnten. Trlumphlayrt durch die alte Kailerstadl Aus dem Frankfurter Flugplatz hatten lange vor An kunft des Führers die führenden Persönlichkeiten des Gaues Hessen-Nassau und der Stadt Frankfurt (Main), der SA. und SS. sowie der Wehrmacht, an ihrer Spitze Gauleiter Reichsstatthalter Sprenger, Aufstellung genommen. Kurz nach 18 Uhr senkten sich die Maschinen im Gleitflug zur Erde. Als der Führer der Maschine entstieg, schallten ihm brausende Heilrufe entgegen. Nach kurzer Begrüßung schritt der Führer die Front der Formationen ab und begab sich im Kraftwagen mit seinem Gefolge zur Stadt. Der Weg des Führers durch die alte Mainstadt glich einer einzigen Triumphfahrt. Aus den Fenstern, sa selbst von den Dächern jubelten ihm die Massen zu und bezeugten ihm so ihre Treue und Anhänglichkeit. Vom Flughafen in die Stadt hinein standen die SA. und die SS. in doppelter Reihe Spalier, um die dichten Reihen der Menge, die den Führer mit einer grenzenlosen Begeisterung empfing, zurückzuhalten. An der Wohnung des Reichsstatthalters, Gauleiter Sprenger, war der Platz in weitem Umkreis abgesperrt. Kaum war der Führer dort eingetroffen, ertönten die Sprechchöre, die nach dem Führer riefen. Alle umliegenden Häuser, Fenster und Dächer und die Bäume waren von begeisterten Volksgenos sen besetzt. I« der Festhaste Die Pforte der Frankfurter Festhalle war bereits um 16 Uhr geöffnet worden. Eine Stunde später war die Halle bis auf den letzten Platz besetzt und mußte polizeilich ge schlossen werden. Von der Kuppel hängen in langen Bah nen die Freiheitsfahnen und die Banner aller Gliederungen herab. Im Hintergrund der Fübrerloge leuchtet das Hoheits zeichen silbern von rotem Tuch. Das hohe Rednerpult ist weit in die Halle voraebaut, so daß der Sprecher von allen Seiten zu sehen ist. Vom zweiten Rang verkünden große Spruchbänder die Parolen des Tages: „Waffenloses Deutsch land: Not — Wasfenstarkes Deutschland: Brot!" „Adolf Hitler ist Kraft, Eyre, Freiheit und Frieden!" „Die Welt blickt auf Adolf Hitler — der Führer aber sieht aus dich!" und „Jede Stimme am 29. Misrz Ust eine^Waffe in der Hand des Führers!" Das Bild des Riesenraums, der buch stäblich bis unter die Dachsvarren besetzt ist, ist überwälti gend. Nur ein schmaler Wea. den SS. absperrt, ist frei aeblieben. StürmWer Sude» in der Festhaste Die Festhalle, die um 16 Uhr geöffnet worden war, u>ar schon eine Stunde später bis auf den letzten Platz be setzt und mußte polizeilich geschlossen werden. die Stimmen der drei Mächte bei der Errechnung der Ein mütigkeit nicht gezählt werden. Hinsichtlich der zweiten Frage ist es nicht Sache des Rates, der deutschen Regierung die Versicherung zu geben, die sie wünscht." Die öffentliche Sitzung Der Völkerbundsrat trat am Montagabend zu einer kurzen öffentlichen Sitzung zusammen, um zu der deutschen Antwort auf seine am Sonnabend ergangene Einladung Stellung zu nehmen. Vor der Behandlung dieses Punktes erhielt jedoch der französische Außenminister Fland in das Wort, um im Namen der französischen und der belgischen Regierung einen gemeinsamen Entschließungsentwurf vorzulegen, der lautet: „Auf Antrag der französischen und der belgischen Regierung stellt der Rat fest, daß Deutschland einen Verstoß gegen Ar tikel 43 des Versailler Vertrages begangen Hot, in dem es am 7. März Truppen in die entmilitarisierte Zone, wie sie im Artikel 41 des Versailler Vertrages und des Locarno- Vertrages bezeichnet ist, einrücken ließ und dort unterbrochte. Der Generalsekretär wird aufgefordert, sofort die Unter zeichner des genannten Vertrages über den Beschluß des Rates in Kenntnis zu setzen." Der Ratspräsident erklärte hierzu, daß der Rat im Augenblick zweifellos nicht in eine Erörterung über diesen Entschließungsentwurf eintreten wolle. Eine Vertagung der Aussprache sei besonders notwendig angesichts der Er örterungen in der Geheimsitzung des Völkerbundes. Das Ergebnis dieser Aussprache und der Prüfung der deutschen Antwort sei es, daß der Generalsekretär ein Telegramm an die deutsche Regierung gesandt habe, worin erstens erklärt werde, daß sie an der Prüfung der durch die französische und belgische Regierung aufgeworfenen Frage unter den gleichen Bedingungen teilnehmen werde wie die in gleicher Rechtsstellung befindlichen Mächte. Was den zweiten Punkt betreffe (Prüfung der deutschen Vorschläge), so sei es nicht Sache des Rates, die von Deutschland verlangten Zusiche rungen zu geben. Die nächste öffentliche Sitzung wurde auf Donnerstag 15.30 Uhr anberaumt. * Die Locarnomächte werden am Dienstagvormittag um elf Uhr englischer Zeit (zwölf Uhr MEZ) ihre Beratungen fortsetzen; sie werden be, dieser Gelegenheit ihre schriftlich niedergelegten Ansichten austauschen. Gleichzeitig wird bekannt, daß der Dreizehnerausschuß, das heißt, der Völkerbundsrat ohne Italien, am Mittwoch in London zusammentreten wird. Lin bedauerliches Mttzoerftüaduis Ueber eine falsche Interpretation der deutschen Ant wort auf die Einladung nach London macht „Daily Herald" folgende aufschlußreiche Ausführungen: Wir möchten die Aufmerksamkeit darauf lenken, daß anscheinend die deutsche Antwort etwas falsch gelesen oder etwas falsch verstanden worden ist. Bei einem sorgfältigen Studium des Wortlau tes ist zu sehen, daß Hitler nicht vom Völkerbundsrat ver langt, daß er seine Vorschläge zu der gleichen Zeit erörtert, zu. der er die Rheinlandfraae behandelt. Er verlangt tat sächlich überhaupt nicht, daß der Völkerbundsrat die Vor schläge erörtern soll. Er verlangt eine Versicherung, daß, wenn Deutschland am Välkerbundsrat teilnimmt, die betrof fenen Mächte „über seine Vorschläge verhandeln". In der offiziellen englischen Uebersetzung heißt es, er verlangt, daß diese Verhandlung sofort beginnen soll. Das ist ein Irr tum. Im deutschen Text heißt das Wort „alsbald" — d. h. sobald als möglich. Der Unterschied mag nicht groß sein, aber er ist wesentlich. Die Meinung in London In ihrer Betrachtung über die Lage schreibt die Londo ner „Times" u. a., daß die erste Bedingung der deutschen Antwort selbstverständlich keine Schwierigkeiten zu verur- sqchen brauche. Hingegen habe man die zweite Bedingung mit Enttäuschung ausgenommen. Wenn die deutsche Aus legung dahin gehe, so schreibt das Blatt weiter, daß es Deutschland gestattet werden müsse, an den Verhandlungen des Volkerbunosrates nicht nur als Angeklagter, sondern auch als aktiver Teilnehmer an den Erwägungen teilzuneh men, die unter gleichberechtigter Teilnahme aller Nationen 1 Europas auf eine Verstärkung des Vertragssystems hinziel- ten, dann sei dies besonders im gegenwärtigen Augenblick ! eine vernunftgemäße Auslegung der Aufgaben des Völker bundes. Nach Ansicht der „Times" wäre es nicht unver- ! nünftia, wenn der Välkerbundsrat, nachdem er „ein offenes Vergehen" verurteilt habe, sogleich die Erwägung der vor gebrachten Vorschläge aufnehmen würde. Das Blatt ist der Meinung, daß Deutschland durch die Aufhebung der ent militarisierten Zone seinen Einwand gegen den französisch sowjetrussischen Pakt fallen gelaßen habe. „New Chronicle" schreibt, der Engländer blicke über die juristischen und taktischen Gesichtspunkte hinaus und er kenne die entscheidenden Gefahren und Möglichkeiten der gegenwärtigen Lage. Die Aussichten für eine Kompromiß lösung schienen zwar schwierig zu sein, aber die öffentliche Meinung Englands werde sicherlich nicht für einen Zusam menbruch eintreten, der, um den französischen Buchstaben geist zu befriedigen, alle Hoffnungen auf eine Befriedung opfere. „Daily Mail" vertritt die Auffassung, daß sich der Völkerbund mchl überstürzen solle, denn jeder gewonnene Tag mache die Aufrechterhaltung des Friedens wahrschein licher. Der britische Einfluß müsse aufs äußerste eingesetzt werden, um die umfassendste Erwägung der Vorschläge des Führers einschließlich seines Angebotes eines 25jährigen Nichtangriffspaktes sicherzustellen. Lerfföndnisloftgtett in Parti» Lie großen Pariser Nackrichtenblätter nehmen ausführ lich zu dem Wortlaut der deutschen Antwort an London Stellung. Während sie die erste deutsche Vorbedingung, die Forderung der Gleichberechtigung für den etwaigen oeut- ichen Vertreter, mehr oder weniger gelten lassen wollen, stellen sie sich in der Ablehnung der zweiten Forderung nach sofortiger (im deutschen Text heißt es „alsbald" D. Red.) Aussprache über die deutschen Vorschläge in ihrer Gesamt heit völlig hinter Außenminister Flandin, der das rundweg abgelehnt habe. Am schärfsten findet diese Einstellung ihren Ausdruck in der Fassung „Keine Verhandlung unter dem Druck der vollendeten Tatsache und bevor nicht „wiedergut gemacht" ist." Mehrere Blätter versteigen sich sogar dazu, Deutschland das Recht auf gleiche Behandlung avzusprechen. Im allgemeinen kommt in der Pariser Presse eine erstaun- liche Verständnislosigkeit für den Ist der deutschen Antwort- note vertretenen Standpunkt zum Ausdruck.
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