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Weißeritz-Zeitung : 28.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193607288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19360728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19360728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-28
- Monat1936-07
- Jahr1936
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.07.1936
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Tageszeitung und <>: - ! I Bezuasprelt: Für eln«n Monat 2.— - mit Zutraarnr einzelne Nummer 10 Npfg. i :: Gemeinoe-Verdan-s-Glrokonlo Nr. 3 :: t Fernsprecher: Amt Dippol-iSwal-e Nr. 40S - :: Postscheckkonto Dresden 12548 :: Netteste Zeitung des Bezirk» Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschafl, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde k Anzeigenpreis: Di« 46 Millimeter breite ß - Mtuimeterzeile 6 Npfa.; im Terlteil die 93 t 1 Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpsg. r 1 :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: ß, : :: Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: k Dienstag, am 28. Juli 1936 Nr. 174 >02. Jahrgang NuS-er Heimat und -em SachseMan- Dippoldiswalde. Bon Stunde zu Stunde wurde es gestern nachmittag schwüler und drückender, nachdem bis in die dritte Stunde die Luft recht angenehm gewesen war. Und wer in der 6. Stunde aus den kühlen Zimmern ins Freie trat, dem schlug eine wahre Treibhausluft entgegen. 2m Süden und Westen aber standen drohend schwarze, im Westen auch fahl gelbe Wolken, die auf Hagel schließen ließen. Es wurde zu sehends finsterer, gegen 18 Uhr brach das Wetter los. Aber gar so schlimm, wie es erst aussah, wurde es glücklicherweise nicht. Die Blitze gingen in größeren Entfernungen nieder, auch der Sturm war nicht übermäßig, lediglich der Regen fiel bald wolkenbruchartig, daß die Schleußen die WasserMengen kaum fassen konnten, die Bächen gleich die Straßen herabschossen. Hier und da ist geringer Schaden in den Gärten entstanden. Am Kirchplatz, wo eine neue Wasserleitung näch dem Schloß gelegt wird, drang das Wasser in den ausgehobenen Graben und brachte stellenweise auch Erdmassen am Grabenrande zum Absturz. Auf dem Obertorplatz schlug eine der Olymia- flaggen die Drähte der elektrischen Leitung zusammen, so daß ein Draht durchschmorte und herabsiel, kurz vor einem Pferde geschirr, daß noch rechtzeitig angehalten werden konnte. >/27 hatte das Wetter ausgetobt. In der Nacht regnete es noch mehrmals. Heute früh in der 8. Stunde trat ein neues Ge witter auf, dann hellte der Himmel auf, die Sonne kam zum Durchbruch. Aber wie länge? Wir haben jetzt leider ein recht unbeständiges Wetter, daß mit neuerlichen Regenfällen ge rechnet werden muß. — 3m Bezirk ist, wie uns gemeldet wird, überall starker Regen aufgetreten. In Glashütte wurde die Vogelwiese dadurch recht gestört, in Reinhardtsgrimma fürchtete man der schweren Wolken um den Luchberg nach schlimmstes und setzte schon die Freiwillige Feuerwehr in Alarmbereitschaft, glücklicherweise vergebens. Dippoldiswalde. Heute wird das Jäger-Bataillon Freiberg auf dem Marsch nach dem Truppenübungsplatz Königsbrück hier und in der Umgebung verquartiert werden. Mit dem Einrücken der Truppe ist bald nach Mittag zu rechnen. Am folgenden Tage werden Quartiere in den Orten Berggieß hübel-Gottleuba' bezogen. Am 31. Juli wird das Lager erreicht. Dippoldiswalde. In der Zeit, da überall von den Olym pischen Spielen die Rede ist, die am Ende dieser Woche in Berlin beginnen, ist es wohl am Platze, sich einmal ein gehender mit der Entstehung dieser Spiele, ihrem Verfall und ihrem Wiederaufleben zu beschäftigen, und es war eine dankbare Aufgabe, die sich Lehrer Hähnel gestellt hatte, in zwei Vorträgen in der Deutschen Heimat schule darüber zu sprechen. Der erste „Olympische Spiele im Altertum" fand gestern abend im kleinen Schützenhaus saale statt. Nun war freilich der Besuch nicht« so, wie man hätte erwarten dürfen, es scheinen doch viele ihre in der Schule darüber gesammelten Kenntnisse gut behalten zu ha ben, daß sie einer Auffrischung nicht bedürfen. Nach Ein gangsworten Lehrer Gössels, des Leiters der Helmatschule, in denen er auch mitteilte, daß in Zukunft die Vorträge nicht mehr in der Schule stattfinden sollen, stellte Lehrer Hähnel seine Hörer gleich mitten hinein in das Thema und betonte, daß die Olympischen Spiele /weit zurückreichen bis an 1000—1100 v. Ehr. Er führte dabei auch aus, wie diese Spiele zu einem großen Teile das einigende Band des Hel lenenvolkes waren, die aus dem Norden nach dem Pelo ponnes eingewandert, lange Zeit ein in seinen Stämmen ge nau so uneiniges Volk war, wie unser deutsches, bis unser Führer kam. Das Fest, ursprünglich ein Osterfest am Kor- noshügel, wurde schon damals aller 4 Jahre abgehalten. In an,u-aulicher Welf« schilderte er die Entwicklung der Kämpfe aus einem einfachen Laufe zu den späteren Wettkämpfen und den Verlauf solcher Wettkämpfe um das Jahr 494 vor Christi. Selbstangefertigke Zeichnungen und Lagepläne un terstützten dabei das gesprochene Wort ganz wesentlich. Gut darchgebildete Körper sind aber jederzeit auch eine Freude für eines Künstlers Auge, und deshalb durfte es nicht wun dern, daß sich in der Nähe der Kampfbahn mit ihrem Sta dion und ihren Tempeln auch berühmte Künstler nleder- lleßen. Ihre Arbeiten sah man später noch in verschiedenen Lichtbildern. Ein Fünfkampf waren in der Blütezeit die Olympischen Spiele Lauf, Aingkampf, Faustkampf, Dis kuswerfen, Wagenrennen), denen Frauen nicht beiwohnen' dursten. Um 400 begann der Verfall; er trat ein mit der Unterjochung der Griechen durch die Mazedonier, dann Scharfer Einspruch in Madrid Vie deutsche Botschaft in Madrid hat bei der spanischen Regierung gegen die Zerstörung des Heims der Deutschen Arbeitsfront sowie der deutschen s Schule in Barcelona energisch protestiert und die spanische Regierung für diese Plünderungen in vollstem Aus maß verantwortlich gemacht und die entsprechenden Scha- densersahforderungen angemeldet. Daraufhin hat der Staatssekretär im spanischen Außen ministerium die deutsche Botschaft in Madrid ausgesucht und das aufrichtigste Bedauern der spanischen Regierung über > die LreignW in Barcelona zum Ausdruck gebracht. Er ver- I sicherte, daß die Regierung alles tun werde, um ähnliche j Vorkommnisse zukünftig auszuschließen. KM den SpaniendenWen! Der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP, ' Gauleiter Bohle, hat im Einvernehmen mit dem Stell vertreter des Führers, dem Reichsminister des Innern und dem Reicksschatzmöister der NSDAP einen Hilfsfond für die geschädigten Spaniendeutschen ins Leben gerufen. Gauleiter Bohle wendet sich mit folgendem Aufruf an die deutsche Oefsentlichkeit mit der Bitte, unseren deutschen Brüdern und Schwestern in Spanien zu Helsen: „Der Bürgerkrieg in Spanien hat Tausenden von deut schen Volksgenossen Hab und Gut genommen. Hunderte mußten aus Spanien unter Zurücklassung ihrer ganzen Habe flüchten und treffen täglich vollkomemn mittellos in der Heimat ein? Es ist Pflicht der Heimat, diesen geschä digten Volksgenossen in selbstverständlicher nationalsoziali stischer Kameradschaft beizustehen und ihr Los nach Kräften zu erleichtern. Das Elend unter den Deutschen wird täglich größer und ergibt in seinen Auswirkungen bereits heute ein ganz erschütterndes Bild. Schon sind Opfer an Leben zu beklagen. Zahllose Existenzen, die in mühseliger, jahrelanger Arbeit ausgebaut wurden, sind vollkommen vernichtet. Fa milien sind auseinandergsiissen, und keiner weiß, wie sich die Verhältnisse in den nächsten Tagen und Wochen noch ge stalten werden. Die in Deutschland eintreffenden Flücht linge werden in fast allen Fällen nur das besitzen, was sie am Leibe tragen. hier ist die Unterstützung der ganzen Ration dringend erforderlich. Die wir das Glück haben, in einem Deutschland der Ordnung und des Friedens ,u leben, dürfen und werden d,e deutschen Volksgenossen und die deutsche Jugend nicht vergessen, die außerhalb der Grenze leben und ihrer Heimat die Trepe hallen. Ich bitte, Spenden aus das Konto „hilfst fand für die geschädigten Spaniendentschen" bei der Ber^ liner Stadtbank, Berlin, einzuzahlen. Das Wort von deo nationalsozialistischen Schicksalsgemeinschaft, die alle Deut^ scheu diesseits und jenseits der Grenzen umsaht, wird sich aus diesem traurigen Anlaß wieder bewahrheiten." Die vom Führer zur Verfügung gestellten 50 000 sind als erste Einzahlung diesem Hilfsfond für die geschä-j digten Spaniendeutschen zugeleitet worden * Aus einem Bericht der deutschen Botschaft/ ergibt sich, daß die Lage in Madrid sich am Sonntag beru higt habe. Infolge des kräftigen Durchgreisens der Regie rung haben die Schießereien aufgehört. Eine Kontrolle des Straßenverkehrs ist nur noch den von den Behörden be stimmten, meist mit regulärer Polizei besetzten Kraftwagest gestattet. Verhaftungen deutscher Reichsengehöriger sind ist den letzten Tatzen in Madrid nur noch ganz vereinzelt vor gekommen. Fünf Deutsche befinden sich noch ins Haft, ein Deutscher wird vermißte § Im Gebäude der deutschen Botschaft und in der angren-. zenden Kirche sind gegen 700 Person, n, darunter zahlreiche, Kinder, untergebracht, die vom Botschaftsrat Schwendemann, unterstützt vom Krelsleiter der Partei, dem Direktor der deutschen Schule und Mitgliedern der deutschen Kolonien betreut werden. Die Verpflegung der in der Botschaft Un tergebrachten ist ebenso'wie der Sanitätsdienst, der von zwei Aerzten wahrgenommen wird, sichergestellt. Durch die Vor stellungen der Botschaft konnte die Beschlckanahme der mehr als hundert in Madrid in deutschem Besitz befindlichen Kraft wagen bis auf drei Fälle verhindert werden. — Aus Ma laga wird gemeldet, daß sich der größte Teil der dortigen^ deutschen Kolonie auf die deutschen Dampfer „Hero" und! „Saturn" eingeschifft habe. „Köln" und Torpedoboote entsandt Der Kreuzer „Köln" und die aus drei Booten bestehende' 2. Torpedobootsflotille sind zur Unterstützung der Panzer schiffe „Deutschland" und „Admiral Scheer' in die spanischen! Gewässer entsandt worden. ' Deutscher Kreisleiter gerettet Die römische Presse berichtet eingehend über die Lan dung des ersten italienischen Flüchtlinasoampfers in Genua, mit dem auch mehrere hundert Deutsche in Sicherheit ge bracht worden sind. Ausführlich wird auf Grund der Er- zählunaen der geretteten Flüchtlinge über die Schreckenstage durch die Römer, aber auch innerlich durch das Auftreten von Berusswettkäinpfen und Verrohung der Spiele, bis dann die Völkerwanderung und ein Erdbeben das letzte zer störte, Alt-Olympla in Schutt zerfiel und die Natur die Reste überwuchern ließ. Erklärungen über den Marathon lauf, bekanntlich der Lauf eines jungen Griechen von Mara thon nach Athen, wo er, die Siegesmeldung auf den Lippen, auf dem Markte tot zusammenbrach, beschlossen die münd lichen Ausführungen. Lichtbilder folgten nach. Der zweite Vortrag soll über die Ausgrabungen und über das Neuer stehen der Spiele berichten. Hoffentlich findet er, wie Lehrer Gößet am Schluß meinte, mehr Hörer. — In das Güterrechtsregister des Amtsgerichts ist einge tragen worden, daß die Verwaltung und Nutznießung des Tapezier- und Dekorateurmeisters Paul Erich Lehmann in Oelsa an dem Vermögen seiner Ehefrau Klara geb. Studach durch Ehevertrag ausgeschlossen worden ist. Schmiedeberg. Es ist nun auch in unserer Kirchgemeinde ein Evangelisches Männerwerk ins Leben gerufen worden. — Der zweite Gemeinschaftsabend fand am Sonntag 20 Uhr im Gemeindesaale de» Pfarrhauses statt. Von Ortspfarrer Erner wurde ein Vortrag über das Thema: „Die Wunder des Sternenhimmels", mit 50 hochinteressanten Lichtbildern geboten. Höckendorf. Nach langwierigen Verhandlungen — ins besondere wegen der Finanzierungsfrage — ist es gelungen, hier eine Gemeindeschwesternstallon zu errichten. Mitte dieses Monats hat die NS-Schwester Maria Auguste Ernestine Peltzer, ans dem Rheinland gebürtig, ihren Dienst hier aus genommen. Sie wohnt hier Nr. 76 (bei Werner) und ist außer in Höckendorf noch mit für Dorfhain tätig. Höckendorf. Aufgeboten wurden der Verwaltungsafsistent Rudolf Paul Wagner aus Dresden mit dem Hausmädchen Lotte Helene Leipner, ebenfalls au» Dresden (früher hier); der Maurer Herbert Fritz Preiß au» Obercunnersdorf mit der Stenotypistin Herta Eiserbeck aus Glashütte. Dresden. Am Montag abend ging über der Landeshaupt stadt ein kurzes, aber schweres Gewitter nieder, das von wolkenbruchartigem Regen begleitet war. Zum Glück ist es zu schweren Unfällen oder Blitzschlägen nicht gekommen. Die Feuerwehr wurde in kurzer Zeit 13 mal zu Hilfeleistungen alarmiert und mußte in der Hauptsache in Blasewitz und Dresden-Alts^dt aus Kellerräumen und Kellerwohnungen Wasser entfernen. Auf einer Straße war ein Baum umge brochen. An einem Hause mußten Fassadensteine entfernt werden, die ein Blitzschlag gelockert hatte. Dresden. Am Montag nachmittag ereignete sich in einer Druckerei auf der Marien straße ein bedauerlicher Betriebsunfall. Durch Selbstauslösen einer Schneidemaschine wurden einem 42jährigen Buchbinder die vorderen Glieder von acht Fingern abgeschnitten. Dresden. In einem Betrieb aus der Leipziger Straße sprang am Montagnachmittag ein 17jähriger Jungarbeiter aus dem Fenster auf ein Glasdach. Das Dach brach durch, und der Junge stürzte ein Stockwerk tief ab. Mit schweren Verletzungen mußte er ins Krankenhaus eingeliefert werden. Oppach. Aus der Dorfstraße in Oppach verunglückte der Krastrahfahrer Heinz Wagner schwer. Das Motorrad über schlug sich, und Wagner stürzte auf die Straße, wo er blut überströmt liegenblieb. Der Verunglückte hat einen schweren Bruch der Schädelbasis erlitten. Wettervorherlage -es NeichowetteröimsteS Ausgabeort Dresden : Für Mittwoch: Anfangs südliche Winde, vorübergehend aufheiternd und schwül. Dann auskommende Gewitterneigung mit nachfolgen» der Abkühlung.
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