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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189302104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18930210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18930210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-10
- Monat1893-02
- Jahr1893
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.02.1893
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Vl»«fltz«G «ff Soruaheud »«tagt, wo Muk« t» di« Sp«-tald»ratt« «iu-rtrA«» w«rd«» soll. — Zur MUttäavorlag« wird de» ,HL»»»v«rfch« Kourirr- au« Abgeordneteuhauskrrisr« grschriebm: „Echo« während der WrihuachtSferiia »ßir e» auffallm, daß, abgesehen von schablouruwäßtg votirte» sozialdrmokratischru Resolutionen, nirgend« etwa» wie «ine Volksbewegung -e-e» di« Militär- Vorlage in Gang ko»»en wollte, nnd Henle darf «an mit Sicherheit behaupten, daß di« -roße Mehrheit de» Volke« über di« Militärvorlaa« keinen Konflikt, sonder» et«, Ver- PLndt-nng wM. Daß aber eine verständigt»!- nicht ans «ine» vod«n -efnvden »erden kann, »elchen di« Regierung von vorherein für »nann»h»bar erklärt hat, ist selbstverständ lich. Was als» thun? Herr Richter, d«r t» einer die von ihm gezogene Grenz, überschreitenden Vermehrung de« Heere« et» Unglück erblickt, ist entschloffen, dm Konflikt, ko««e wa« da »olle, aufz»neh«rn, »ud zwar sobald wie nur irgend möglich, da er mit der Länge der Zeit dm sicheren Boden in der Wählerschaft tm«er »ehr z» verlieren fürchte» muß, vor Alle» aber, da er sich itnst»eil«n noch die Macht zutrauen darf, seine ganze Fraktion auf de» Standpunkte, auf welche« er sie etngeschworen hat, ftftzuhalwn. Ein Theil der freisinnigen Fraktion aber — und zu ihm wird man di, ehemaligen Bezessioutsten rech neu müssen — hat den dringenden Wunsch, den Konflikt zu vermeiden; da er aber nicht den Muth findet, sich au« eigener Kraft dem Rtchterschm T«rrorl»muS zu «ulziebm, so fleht «r b«t der Regierung um Hilse. Da« Auskunft«' Mittel einer B«rtagu»g der Entscheidung fiudet auch i» Zen truw, wo der Segevsatz der Anschauungen über die Militär, frag« noch größer ist, al« b«i den Frelfinutgen, «ifrig« Be fürwortung. E« liegt aber auf der Hand, daß die Regier ung, wett entfernt davon, auf di« wundrrlich« Zumuthuug einer vorläufigen Zurückziehung ihrer Vorlage «tozugehen, au« dem Etngeständuiß der wachserden Verlegenheiten der Opposition nur «ine verstärkt« StegeSzuvrrficht schöpf«» kann. Wenn di« Zersetzung der Opposition sich so weiter entwickelt, so ist nicht auegefchlossm, daß iw April ein positiver Ab- schloß M «iner bisher gar nicht erwarteten Mehrheit zu Steude kommt. Anderufall« aber wird die Regierung, vor< au«gesetzt, daß sie sich zu einem wirklichen Entgegenkommen bereit gezeigt hat, mit ungltich besseren AuSftchtm zur Auf- lvsuug schreiten können, al« man noch vor Kurzem auzu- nehmen vermocht«.- — Da» für Eise» ach bestimmte Lntherdenkmal ist in seiner Modrllirung von Professor Donndorf in Stuttgart »ahezu vollendet. Unter den «och in letzter Zeit zum Denk malfoud« zahlreich «ingegavgeuen Beiträgen befindet sich auch ein solcher de« Hamburger Senate« im Betrage von 800 Belgien. Brüssel, 8. Februar. Der Graf von Flandern erhielt einen anorchmen Brief au« London, welcher gegen er heblich«« Lvs«g«ld di« Rückgabe der gcstohteoen Juwel«» ver spricht. Da« Schreiben wurde dem Untersuchungsrichter übergeben. Frankreich. Parts, 8. Februar Deputtrtenkammer. (Die Tri- bünen find überfüllt; e« herrscht lebhafte Bewegung.) Der Boulangist Goussot interpelltrt die Rrg'eruog inmitten leb Hafter Bewegung wegen der Einstellung des gerichtlichen Verfahrens. Da Rouvier «ingeräumt hat, Panamagelder empfangen zu haben, solle sich di« Regierung darüber aus« sprechen, ob sie auf ihn den Artikel der Berfafsuag, b« treffend di« V«rautwortlichk«it d«r Minister anwenden werd«. Der Juftlzmivister erwiderte, wen beschimpfe die Regierung, wenn man fie beschuldig«, Drohungen nachgegeben zu haben, al« sie di« Ermächtigung zur gerichilichrn Verfolgung gegen Teputirt« beantragt«. (Beifall link« ) Die Justiz handle in voller und unbedingter Unabhängigkeit. Seit länger al« einem Monat verbreit« man verläumderische Gerüchte, «S sei daher Zeit, laut zu virküudeu, daß alle Bürger fich vor diu Entscheidungen der Justiz beugen müssen. (Beifall.) Die Regierung habe alle« Nöthig« gethan und fie sehe in den gestellten Fragen nur offenbar« Manö ver, fie werde «S deshalb ablehneu, den Gegnern der Repu blik Waffen in die Hand zu geben. Die Regierung hab« ihr« Pflicht gethan, die Kammer werde die ihrige than. — Lavaign-c sagte, in der Panamaangelegeuheit seien Dinge vorgekommen, welch« sich wi«d«rhole» könntrn, «r frag« daher an, wa« man gethan habe, um Mißbräuche, wie die Bestechung von Par« lamentSmitgliedern, abzustellen. Die Lage sei nicht derart und die disherigen Ergebnisse der Untersuchung seien unge- nügeud,. um die öffentliche Meinung zu befriedigen. Man habe erklärt, gewisse Praktiken seien für die Existenz der Regierung »othwendig. Die« sei ein Fehler, die Regierung bedürf« kein Almosen oder Geschenke von Finanzleutrn, auch sei r« richt nothwendig, daß dir Regie, ung dir Vertheilung gewisser Summen überwache. (Beifall) Cavaignac brachte hierauf folgende Tagesordnung ein: Die Kammer bereit, die Regierung in der Unterdrückung aller Bestechung-Handlungen zu unterstützen, ist entschloffen, die Wiederkehr reaierung«. fettiger Machenschaften zu verhindern, welch« sie mißbilligt und geht zur Tagesordnung üb«r. Zm w«lt«rrn V-rlaufe der Sitzung erklärt« Ribot, di« Regitrung habe ihr« Pflicht gethan, so Pein ltch r« ihr auch gewesen sei. Di« Gerechtigkeit habe sich in ihrer Souveränität ausgesprochen. Die Regierung wünsch« ebenso wie Lavaignec volles L'cht, um die durch die Gegner der Republik verbreiteten L«g«nv«n zu zerstören; fie habe nicht« verabsäumt, Gerechtigkrit zu üben und Licht zu schaf- f«n, wenn Arton den Nachforschungen entgangen sei, so lieg, di,« nicht an einem Versehen der Regierung. Wären di« auSgesprengteu Gerüchte nicht lediglich Manöver, so würde mau «ine förmlich« Ank ag« von der Tribüne an« erhoben haben. Wie Eavaignae, so halte auch er e» für noihweu- dtg, die finanzielle Macht bet allen Staat« Handlungen ab zuschwächen. Dir Regierung sei gern bereit, zu prüfen, welch« Maßregeln z« ergreifen sind. Gegenwärtig Handl, r« fich jedoch darum, die bestehende« Gesetze anzuwenden und da« «nabhängig« souveräne Walten der Gerechtigkeit zu sichern. (Lebhafter Beifall.) Zaun« führt« au«, die sozialistische Partei allein könne die Heilmittel für die gegen- »ärttg« Lag« find« «ud bracht« «tu« in diesrm Sim»« ab-«- faßt« La-e-ordium- «tu. Nachdem v«scha»«l diese bekämpft bat», ward« dieselbe mit 420 gegen 87 Stimm«» verworfen. Ribot acerpttrt« die Ta-«S»rd»»»- Eavaig»«'«. Dieselb« w»rd« fodan» «U 44S gegen S Stimme» au-mommeu. Schließlich »»rd« d« öffentlich« «»schlag d«r R«d« Lavaig- ««'« mit 867 g«gm 102 Stimm«« beschlösse». Richard, beantragt, di« Regten»»- aufzufordrru, an Rei nach« Nachlaß die Summ« zurückzuzechle«, welche Reinach a« No»vi«r für deu Gehetmfo»d« gezahlt hat. Di« Dringlich kitt »»rd« mit 282 -e-« 176 Stimmen beschlösse», di« sofortig« B«rath»n- jedoch abgelehut. Soda»u w»rd« die Berathnua de« Postetat« fortgesetzt. — I» de» Wandel- gäng«« ging da« Gerücht, Bourgeois habe infolge drr A»- «ahme der Tagesordnung Eavaignac« de»isfio»iren »oll«n, aber auf Bitten seiner Freu»d« davon abgestanden. Rußland. — Der „Times* wird gemeldet r Au« P«ter«burg «in-«gaug«ne amtlich« und Privatbericht« still«, «S außer Zwitfel, daß rin« fichtbar« B«ff«n»ug der allg«m«turn Lage stattg«sundeu hat; d«r Besuch di« Zar»witsch tu Wi«u und Berlin war nur di« äußerlich« fichtbar« Bestätigung biwerk- st«lltgter thatsächlichru Auuäh«ruu-. Di« Krieg«grfahr ist mithin auf «lu Minimum r«ductrt. E« wag zuverstchtlich gesagt w«rden, während d«r lrtzt«n z«hu Jahr« «ar ut«mal- wrntgir AuSficht auf einen Coufllct zwischen den Großmäch ten vorhanden al» jetzt. Di« Möglichkeit, di« bislang di« sriedli«bend»u Mächt« brunruhigt«, war di« AuSficht auf «in vollkommenes Ein»»r«»hm«u zwischen Rußland und Frankreich; ein solch«« Etnv«rn«hm»n besteht gar nicht. — De« »Daily Lhroutcl«* wird au« Prter«burg gemeldet, die FriedenSpartei hab« j»tzt die Oberhand am russisch«» Hofe. — Wie «» weiter heißt, soll der Zar entschloffen sein, di« Goldwährung in Rußland etnzuführ«». Bulgarien. Sofia, 8. Februar. In diplomatischen Kreisen ver- lautet, daß di« Verlobung de» Fürsten Ferdinand vorläufig unterbleibe in Rücksicht auf den dringenden Wunsch einer Bulgarien wohlwollenden Macht. M Afrika. — Die Inspektionsreise de» stellvertretenden Gouver neur» Freiherrn v. Schele in da» Inner« hat vor Alle» den Zweck, über die Verhältnisse der einzelnen Stationen i» In nern genaue Ermittelungen anzustellen, da die Berichte der StationSchefS über die Nothweudigkeit oder Zweckmäßigkeit der «inen oder andere« StationSaulage «eit von einander abweichen. Unter Wißmann war nur die Station Mpwapwa gegründet, die ihre große Bedeutung behalte« hat, doch ist seitdem eine Kette von Stationen, Kiloffa, Lusolwe »ud Kisaki angelegt, welche die Landschaft Usagara und Ukamt gegen die Einfälle der Wahehe schützen sollen. Die am weitesten nach dem Gebiet ver Wahehe vorgeschobene Station ist Lusolwe, aber sie hat die jüngsten Einfälle diese» Räubervolkel, welche sich bi» nach Killoffa und Kondoa auSdehnten, nicht verhin der« könnm, ja e- scheint sogar, al» ob ter letzte Einfall die Antwort auf die Errichtung der Station Lusolwe ge- wesen ist. E» wird sich nun bald entscheiden »üffe», ob man diese Stationen betbehält und «»»baut oder an anderer Stelle neue errichtet und entsprechend befestigt. Denn solang« man nicht «inen «ntscheid«uden Schlag gegen di« Wahehe führt, wird man di«se Militär- gnnz« so stark als möglich »achen müssen. Dann beabsich tigt der stellvertretend« Gouverneur vielleicht noch bi» Ta bora zu marschiren und die Stationsanlage in Ugogo, Uataugvina, auf ihren Werth zu prüfen, da nach neueren Mitteilungen der Platz nicht günstig auSzewählt zu sein scheint. Die Streitmacht, welche Lieutenant Sigl mit sich führt, ist au« reichend, um Silke, den Häuptling von Unjanjembe, «ndgil- tiz zu unterwerfen und Tabora gegen all« Wechselfälle sicher zu stellen. Den» die Besatzung von Tabora dürft» fich auf etwa 150 Sudanesm und 50 Suaheli-Askaris belaufen, mit einem europäischen Personal vo« 10—12 Mann. Sehr interessant ist, daß Lieutenant Sigl, der StationSchef von Bukobe, commisiarisch« Befugnisse hat, worin man vielleicht den bescheidenen Anfang der Livilverwaltuug erblicken kann, wie fie mit dem Sitze in Tabora Emin Pascha vorsch««bte. Den Befehl über di« Besatzung von Tabora hat Lieutenant v. Bcrhmcr, aber auf dem Wege d«r Requisition steht dem StationSchef die Verwaltung der Truppe zu. Es wird fich zu z«igen haben, ob dieses System in Tabora den Erfolg hat, welchen »an von th» erwartet. » « 6 Sachse«. — Waffe«prüfu«g. DaS Reichsgesetz vom 19. Mat 1891, betr. die Prüfung der Läufe »ud Verschlüsse der Handfeuerwaffen, wird »it dem 1. April d Z. i» volle» Umfange in Kraft trete». In Gemäßheit diese- Gesetzes sind sä»»tliche Handfeuerwaffen, bevor sie zu« Verkaufe gelangen, einer Prüfung zu unterwerfen, und zwar findet diese für deu Bezirk des Königreich» Sachsen nur durch die königlich sächsisch« W a f f e n p r ü f u n g - - anstalt in DrrSden-Albertstadt (Arsenal) statt. Alle Handfeuerwaffen, die gegenwärtig i» Besitze von Waffenhandl»ngen und -Fabriken sind, müsse» bi« zu» 1. April d. Z. »it eine« Vorrath«stempel versehen werden, auderenfall« würde die Prüfung der Waffen in Dre«de» zu erfolgen habe«. Mit solchen BorrathSstempeln sind ver sehe» worden di« städtischen Behörden zu Bautzen, Zittack, Dresden, Freiberg, Zwickau, Chemnitz, Plauen, Reichenbach, Glauchau, Meerane und Leipzig. Waffenhandlungen und -Fabriken, welch- sich in anderen Ortschaften befinden, habe« ihre Handfeuerwaffe« an die nächstgelezen« Abstempelung«- stelle etnzusenden, auch dürft« e» gestattet sei«, sth einen Beamten zur Abstempelung der Verrät he zu erbitte«. I» Interesse der Handlungen und Fabriken dürfte r« liegen, die Abstempelung rechtzeitig vornehme« zu lassen, j —.D<Re»jShrtgen"W o l l'm äVk t« i« Sachsen fallen t« Kamenz Donnerstag, den 15. Juni, i« Leipzig Freitag und Sonnabend, den 16 «ud 17. Juni. Zi— v«r-l«icht «an dis Statistik dir Poftänt« B-ch» s«uS vo« Jahr« 1821 mit der vom Jahr« 1881, so bo- zlffart fich für dies» Z«tt da« Durchschnitt«waH»tha« hin- sichtlich d«r Porto- und Lelegrammgebührmr-Einoah«»» auf nmd 70 Proz., «« schwa»kt unter dsn Postaastaltra zwischen 1SS «ud 1S. Lin« -a»z außrrgewöhulich« Steiger uug ist «ahrzuashmsu bst Markneukirch« (138 Proz.). Dre«d«n (132 Proz.), Reichenbach (125 Pro».), Limbach (118 Pro,.), Oel-nttz (115 Pro».), Lh«»utttz (111 Proz.), Werda« (104 Proz)- Zwickau 101 Proz); es r«th«n fich dar Folg» nach an Riesa, Leipzig, Aanaberg, Oschatz, Waldheim Hinter d«r DurchschnittSzuuahme blitbea zurück: Fcelberz, Meerane, Zittau, vaichen, Dv)«lu, Pirna, Frauk«itb«rg,H »laichen, Borna, 8«i»nt-, Kam«uz, Eibenstock, Auerbach, Rutzlitz, Schanda»; di« schwächst« Zunahme hat Scha,«» b«rg-R«ustäd t«l. (Ob «tcht di« Abkeuunug Zschor lau« hierauf vo» Einfluß -«wese« ist?) Su Bezug a»f di« Steigeruv- d«r Anzahl der eiugegangn»»» Briefe, Postkarte», Drucksachen uud Waarenproben nach Prozente« ordnen fich dl« Aemter in uachsteh»«d«r Weis«; Oelsaitz (202 Proz.), Lim bach (168 Proz.). Reichenbach (161 Pr»z), Zwickau (146 Proz), Markneukirchen (142 Proz.), Leipzig (186 Proz), Chemnitz (125 Proz ), Wurzen, Kamenz. Mittweida, S«b- oitz u. s. v. Di« Städte P.rna, Hohenstein Ernstthal, Eibenstock bleiben wesentlich h nt«r de« bezüglichen Wach«- thu« zurück. Hinsichtlich d«« Zuwachs»« (im Durchschnitt 72 Proz) bei den Angegangenen Prcketen steht OrlSnltz (vgtl.) wiederum oben a« und zwar mit 130 Prozent. — Ein Arbeiter in einem Dorf« bei Dresden hatte auf dem StaudtSamt« beantragt, seinem Knaben di, Ramen Robe-pierre und Danton zu gebe«. Der Stande«beamt« verweigerte diese- und verwies den Arbeiter auf de« Be schwerdeweg. Da dieser nicht «ingeschlagen und ander« Namen nicht genannt wurden, erhielt der Arbeiter «ine Strafverfügung, di« da« von ihm angerufen« Schöffengericht von 5 Mk. auf 20 Mk. erhöht«. Da« Landgericht, welche» fich hierauf mit der Sach« zu befassen hatt«, bestätigte diese Erhöhung und führt« zugleich, wie man der »Franks. Ztg.* schrridt, in den Urtheil-grüvden au-, daß «S «beoso uu- zulässig sei, einem Kinde die Namen Robe-pierre und Da»- 'on zu geben, wie wenn mau demselben den Namen «ine« R uberhauptmanue- beilegen wollte. Diese» sei t» eine» christlich-monarchischen Staate ungesetzlich und strafbar. — Zu de« geplanten Abbruch der Pletßenburg in Leipzig wird von dort geschrieben: Line» der geschichtlich bedeutsamste« Gebäude d«r Stadt, da- altehrwürdige Schloß Pletßenburg, wo «inst jene berühmte Dlsp Nation zwischen Luther und Dr. Eck stattfaud, wird demnächst vom Erdboden verschwlnde«. Die Stadt hat den umfangreichea Gebäude- komplex vo» sächsischen Staate erworben uud wird hier nun einen neu«» prächtigen Stadttheil aufführe«. Im Jahre 1217 vom Markgrafen Dietrich drm Bedrängten nach der Er oberung Leipzig» durch Friedrich H. von Hohenstaufen al« Zwingburg erbaut, wurd« Schloß Pleißeuburg im Jahre 1547, al» Johann der Großmüthige Leipzig belagerte, tu «im« Trümmerhaufen verwandelt. Aber bereit» zwei Jahr« später ward durch den berühmten Baumeister Hieronymus Lotter, den späteren Bürgermeister der Stadt Leipzig, der Grund zu einer ne«en Burg aelegt. Seitdem sind zwar verschiedene Neu« uud Anbauten vorgenommeu worden aber im Großen uud Gaaz«a ist doch der alt« Sau bi» auf die Jetztzeit geblieben. Der Thurm der Pletßenburg wurde 1787 bis 1790 zu einer Sternwarte eingerichtet, di« bis 1864 dort verblieb. Heut« noch bildet er ein« Station der mitteleuropäischen Grad mess uaz. Zur Zeit des sieben jährigen Kriege» wurde die Pleißeaburg MüazstLU«; aus ihr gingen die Ephratmiten hervor. Nach der Schlacht bei Lützen wurve Graf Pappenheim schwer verwundet in das Schloß gebracht, wo er bald darauf sein-n Geist ausha uchte. lieber ein Jahrhundert lang, von 1764 bi» 1890, war in dem «inen Klügrl der Pleißrnburg die Kunstakavemie untergebracht. Von 1838 an bis jetzt hat aber der größt« Theil v«S allen Schlofft» als Kasern« gedient. Die Stadt Leipzig, welch» für de« Riesenbau die Summe von 1,650 000 Mk. gezahlt hat, hat gleichzeitig die Verpflichtung übernommen, für da» jetzt in der Pletßenburg untergebracht« Jafanterie-Reziment Nr. 107 «ine neu« Kaserne, sowie eine varackenkassrne für ein Regiment Kavallerie zu errichten. Der Werth ver Plei- ßeuburg beträgt nach Schätzungen der Sachverständig«! 4150,000 Mk. Für die Stadt Leipzig ist der Erwerb et» großer Gewinn, da nun «ndltch ein freier gerader Zugang von der inneren Stadt zum Südwesten der Stadt geschaffen werden kann. An die alt« Burg wird dann wohl nicht« mehr erinnern als der Thurm, da« Wahrzeichen Leipzig« au- alt«r Zeit, den man, wenn irgendmözltch, zu «halten suchen w ll. — Auch in Keeiberg rührt »an sich, u« eine Vermehrung der Garnison herbeizuführen. Man hebt »a»e»tltch hervor, daß in Hinsicht auf Handel und Gewerbe manche Boctyeile erwachsen uud für die Hausbesitzer eine Ec-öhuag der Grund- stücke «träge eiutreten würden. — Der Bahnwärter- Stellvertreter Sommer, welcher den Uebergaug au der Straße in Käbschütz bei Bautzen zu bedienen hat, ist am Montag Nachmittag auf seine« Posten vo» der Ma- schiue de» 2 Uhr 54 Minuten in Bautzen etatreffeaden Schnellzug« zur Sette geschleudert unr sofort getöstet worde». — Der Regierungörath bet der Köuigl. Kreis hauptmann- schaft Zwickau, Herr vr. Ayrer, ist vo» 1. Mai d. I. ab al» AmtShruplmann uns Vorstand der Kbaiglich-a AmtShauptmannschrft OelSnttz im Vozil. bestimmt «ocden. 29. Bezirkstag der Königlichen AmtShauptmaaaschaft Zwickau vo» 27. Januar 1893. Zu der erstmalig unter Vorsitz de- ümtshauptman« Or. Schnorr von Carolafeld un» in Gegenwart von 61 Ab- geordnete«, sowie de» BezirksausschußMitglied« Fabnkdrs. Zul. Petzold-Kirchberg abz«halte»e» Sezirt»oersa««laag er- folgt« »ach vorheriger Begrüß««- der E-schieaene«, mibe- so»der« der erstmalig Anwesende« zunächst eie Wiederwahl de» Rechtsanwalt Staotrath Kö oer Zotckau al» stell-erire- tender Vorsitzender ver Bezirk« Versammlung für die nächste»
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