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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189311254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18931125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18931125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-25
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.11.1893
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Expedition, Druck und Verlag von T. M. Gärtner tu Schneeberg. Jahrgang I Sonnabend, 2.-». Novbr.1893., . t Lrschetm täglich nm^srwbui« der " »«4. I Soml^ und Festtage. Preis vterteljährlick i Mark so Pse^nise rWrbUolksfreu»-. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. für »ie königliche» »ad städtische« Bedörde» i« Lue, Srnuhain. Hartenstein. Iabauagkorgeuk idi Lößnitz, Neustadtel, Gchneeberg, Gchwarzeaberg und Wildenfels. Lon dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht wird hiermit öffentlich bekannt gemacht, daß die Beendigung des Amtes des bisherigen Rechtsanwaltes, Bürgermeister- Herrn Ernst Huoo Klotz in Johanngeorgenstadt als Notar zufolge Niederlegung dieses Amte- am 21. November 1893 eingetreten ist. Johanngeorgenstadt, am 23. November 1893. Das Königliche Amtsgericht. Peucer. Montag, de» 27 November 18S3, Nachmittags vo« » Uhr a«, sollen im Hotel „Viktoria" in Zelle anderwärts gepfändete Gegenstände, als: verschiede»« Fässer Wei« «. s. w„ Syrup, LL Kiste« Limburger Käse, Oelsarvineu ««d L Bierapparat meistbietend gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Schneeberg, am 24. November 1893. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Mäder. Kor vholz - Versteigerung auf Lauterer Staatsforstrevier. Montag, den 27 November r893 sollen die in Abtheilung 1 des Lauterer Reviers aufbereiteten 78 Korbholzstämme von 14—26 cm. Mittenstärke und 166 Korbholzklvtzer - 18—39 - Oberstärke und 3,» und 4 m. Länge a« Ort ««d Stelle, einzeln und partienweise und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Z«samme»k««st vormittags halb S Uhr i« de» Zimmerma««'sche« Nesta«ratio« i« Co«radSwiese. woselbst unmittelbar nach Schluß der Auktion die Bezahlung der erstandenen Hölzer zu erfolgen hat. Königliche Folftrevierverwaltung Lauter und Königliches Forftrentamt Schwarzenberg, am 21.November 1893. I» Vertretung: Grohmann. Stenzel, B.-Ass. namentlich auch den Arbeitern gegenüber bezüglich eines selbe nöthig haben. Wenn wir bei den Verträgen nicht Minimallohnsatzes. Daß der Zollsatz für Getreide von mehr erreicht haben, so sei die Bismarck'sche Hanoelspoli- 3,50 M. sich vollständig bewährt habe, legte der Herr tik daran schuld, welche alle anderen Staaten zum Schutz- Staatssekretär des Näheren dar; jedenfalls könne die Dif- Zollsystem drängte. Was der Zollkrieg bedeute, erfahren Lagesgefchichte. Deutschland. — Die gestrige (3.) Plenarsitzung des Reichstags wurde vom ersten Vizepräsidenten Frhrn. v. Buol-Beren- berg um 1 Uhr 20 Minuten eröffnet. Der Reichskanzler Graf v. Caprivi erschien gleich bei Eröffnung der Sitzung rm seinem Platze, nebelt' ihm befanden sich am Bundes- rathStische zahlreiche Bundesbevollmächtigte, u. A. Minister v. Heyden, Staatssekretär des Reichsschatzamts Graf v. Posadowsky, Staatssekretär des Innern v. Boetticher, Staatssekretär des Auswärtigen Amts Frhr. v. Marschall, sowie zahlreiche Kommissorien. Nach Erledigung geschäft licher Mittheilungen, Erwähnung der eingegangenen bereits bekannten Steuer- und anderer Vorlagen wurden die An träge der Abgg. Auer und Gen. wegen Einstellung der gegen die Abgg. Herbert und Kühn schwebenden verschie- Venen Strafverfahren ohne Debatte angenommen. Zum Hauptgegenstand der Tagesordnung, Bera- thung der Handelsverträge mit Spanien, Rumänien und Serbien, erhielt zuerst das Wort Abg. GrafLimburg-Stirum (kons.), der im Eingang seiner Ausführungen betonte, daß man unter dem Eindrücke stehe, daß L tont prix weitere Handelsver träge abgeschlossen werden sollten und daß die Landwirth- schaft die Kosten zu tragen hätte. Die der Vorlage bei- geaebene Denkschrift kritisirte der Redner ziemlich sarkastisch und abfällig. Die Unterhändler allerdings könne dafür, daß sie nicht mehr erreicht hätten, keine Schuld treffen; sie seien von ihren Instruktionen abhängig. Am interessante sten sei übrigens die Denkschrift in dem, was sie nicht ent halte : sie enthalte namentlich nichts darüber, wie das Gold agio in den Vertragsländern auf unsere Handelsbilanz wirke. Die Währungsfrage würden seine Freunde mit Energie in die Hand nehmen. Jedenfalls sei eine kommissar ische Berathung der Verträge zu fordern; man müsse eine genaue Berechnung darüber haben, was sie uns kosten würden, und welche Vortheile sie event. uns vielleicht brin gen könnten. Die seit dem 1. Februar 1892 in Kraft stehenden Handelsverträge seien ein Fehler gewesen. Han delspolitik und Politik seien durchaus zu trennen; anderen falls handle eS sich lediglich um moderne Subsidien. Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Frhr. v. Mar schall tritt alsbald den Ausführungen des Vorredners nach oen verschiedenen Richtungen entgegen und bestreitet, daß der Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn ungünstig auf unsere Handelsbilanz gewirkt habe. Die Handelsverträge hätten genau den Nutzen gehabt, den die verbündeten Re gierungen und der Reichstag von ihnen erwartet hätten. Mit dem Nachweis, daß, wenn ein anderer Weg beschritten wäre, wir besser gefahren wären, stehe und falle die ganze Opposition gegen die Verträge. Dieser Nachweis sei auch nicht einmal versucht; ein anderer Weg sei der Regierung nicht gezeigt worden. Hätten wir die nationale Arbeit, welche in unserem Export stecke, schutzlos lassen, hätten wir an Stelle des Systems der Meistbegünstigung das der Meistschädigung setzen und zusehen sollen, wer eS am längsten auShalte? Einen Minimalpreis für die landwirth- schaftlichen Produkte zu garantiren, wie das in weiten Kreisen tatsächlich verlangt werde, sei die Regierung voll ständig außer Stande. Uebrigens müßte event. ja sie auch für jeden anderen Industriezweig solche Garantie bieten; so Verträgen gleich berücksichtigt werden. Lieber (Centrum) erklärt namens seiner Partei sich für die Kommissionsberathung, um zahlreiche Fragen, welche im Plenum nicht gut diskutirbar seien, klar zu stellen. Die Centrumspartei glaube, daß die Handelsverträge den Drei bund befestigt haben. Was die neueren Verträge anbelange, so könne sich die Partei den schweren Bedenken der landwirth- schaftlichen Kreise nicht verschließen. Auch müsse die finan zielle Tragweite der Verträge genau geprüft werden, ebenso wie die Tragweite des russischen Handelsvertrages in der Kommission erörtert werden müsse. (Beifall im Centrum.) Abg.'Graf Kanitz (kons.) weist die Aeußerungen des Staatssekretärs v. Marschall zurück, wonach die Konser vativen Unzufriedenheit im Lande erregten. Deutschland hätte dem Vorbilde Frankreichs mit seiner Tarifautonomie und seinem Maximal- und Minimaltarif folgen sollen. Die im Lande herrschende Erregung sei auf die früheren Handelsverträge zurückzuführen. Die neuen Handelsver träge würden eine weitere Verschlechterung des einheimischen Marktes verursachen und zusammen mit den früheren Zoll ausfälle von vielen Millionen herbeiführen. (Lachen und Widerspruch links.) Sollte der russische Handelsvertrag zu stände kommen, so würde Rußland immer noch durch die Gewährung der Fabrikationsprämien die deutsche Ein fuhr schädigen können. Würden die früheren Verträge nochmals vorgelegt, so würden sie mit gleicher Mehrheit abgelehnt werden, wie sie damals angenommen woroen seien. Statt der Handelsvertragsverhandlungen mit Ruß land möge man lieber mit Oesterreich-Ungarn neue Ver handlungen einleiten, Nm den Handelsvertrag rückgängig zu machen. (Gelächter'links.) Man müsse der Regierung vor werfen, daß sie die deutsche Landwirthschaft nicht in gleicher Weise geschützt habe, wie es Spanien bezüglich seines Wein baues ^than habe. Staatssekretär Frhr. Marschall v. Biberstem betont, er habe nicht von den Konservativen, sondern von hem Bunde der Landwirthe gesprochen. Nächste Sitzung Freitag 1 Uhr (Fortsetzung der heutigen Berathung; außerdem Zollzuschlag auf russische Provenienzen; Zollver trag mit Columbien. Frankfurt a. M., 23. November. Die Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, geborene Prinzessin Margarethe von Preußen, ist heute Mittag 1 Uhr m der Billa der Landgräfin von Hessen hierselbst von einem gesunden Prinzen glücklich entbunden worden. Di« hohe Wöchnerin befindet sich den Umständen nach wohl. Oesterreich. Wien, 23.November. Abgeordnetenhaus. Indem heute nach Ker Vertagung und dem inzwischen erfolgte« Regierungswechsel zum ersten Male wieder zusammenge tretenen Hause gab der Ministerpräsident Fürst Windisch- grätz folgende Erklärung ab: „Se Majestät der Kaiser haben mich zu ihrem Ministerpräsidenten Allergnädigst zu ernennen geruht; ich habe die Ehre, mich als solchen, fo- würden als jetzt. Abg. Rickert (freis. Bereinig.) stimmt den Verträgen zu. Abg. I)r. Lieber (Centrum) erklärt dieselben für eine „Großthat" der neuen Aera. Es habe sich gezeigt, daß 3'/, M. Zoll rwch die spekulative Einfuhr abzuwehren ver mochte. Wenn es den Agrariern wirklich einmal gelänge, den Getreidezoll auf eine ihnen genehme Höhe zu bringen, würde in einem Jahre eine andere Welle die gesammten Getreidezölle wegschwemmen. Diese ewige Unruhe würde nur der Börse zu gute kommen, während die Landwirth schäft einen mäßigen Schutzzoll brauche. Jedenfalls sei die Frage, ob 3V» oder 5 Mark Zoll, keine Lebensfrage für die Landwirthschaft. Was die Währungsfrage anlange, so wäre es falsch, zu sagen: wir in Deutschland haben eine gute Metallwährung; was draußen geschieht, ist uns gleichgiltig. Von diesem Standpunkte aus sei der gegen wärtige Zustand als der erwünschteste nicht zu bezeichnen. Daß auch wir eine weitere Entwickelung der Dinge in Amerika mit Aufmerksamkeit verfolgen müssen, sei selbstver ständlich; das sei aber etwas anderes als die Valutaver- hältniss« eines Landes durch Verträge festzulegen, für deren Aufrechterhaltung keinerlei Garantie gegeben sei. Was die Einführung der Goldzvlle seitens Italiens anlange, so habe Italien vorher durch das Sinkender Valuta Vortheile gewährt, die jetzt durch Herbeiführung des früheren Zustandes ausge glichen seien. In Oesterreich sei Vie Einführung der Goldwähr ung bereits beschlossen; es sei anzunehmen, daß das Goldagio zurückgehen werde. Ohne die Handelsverträge wären wir durch das Sinken der Valuta noch mehr» geschädigt worden — Was den spanischen Vertrag anlang»» so habe für die Regierung die Frage so gestanden, daß ohne den Vertrag Spanien für unsere Industrie noch ein Vortheil hafter Markt gewesen wäre; sollte daher der spanische Markt gegen einen zweifelhaften Exportartikel freigegeben werden? Der Vorredner wolle den Vertrag mit Rumänien verwerfen. Angesichts der Schwierigkeit, für die Industrie ein neues Absatzgebiet zu beschaffen, sei dieses Vorhaben erstaunlich. Der Vorredner habe objektiv nichts vorge bracht, was die Thesen der Regierung erschüttern könnte, daß die Handelsverträge ein gutes wohlthätiges Werk seien, daß sich der Reichstag durch ihre Bewilligung wohlverdient gemacht habe. Abg. Rickert hält die Kommissionsberathung für abso lut unnöthig. Die Gegner der Verträge würden in der Kommission ebenso wie heute Schritt für Schritt wieder legt werden. Die Agrarier würden sich mit dem 5-Mark Zoll nicht begnügen, sie würden 20 und 25 Mk. haben wollen. Ihre Begehrlichkeit haben kein Ende. (Beifall links, Lachen NchtS.) Freiherr von Manteuffel habe für die früheren Handelsverträge gestimmt und damit die Grundla ge für die jetzigen Verträge gelegt. Die Schließung der rumänisch-russischen Grenze würde nur herbeiführen, daß das Brotkorn von anderer Seite käme, da wir das- Zollkrieg bedeute, erfahren wir jetzt Rußland gegenüber. Fürst Bismarck habe schon 1878 die Nothdürftigkeit der Tarifverträge eingesehen, in dem er die Grundlinien der Tarifpolitik der nach ihm „ . _, -- ."'Dtk'Mduslrie undoie Landwirthschaft hätten gleiche Rechte und müßten in den ferenz zwischen 3 M. 50 Pf. und 5 M. keine Lebensfrage für die Landwirthschaft bilden. Frhr. v. Marschall ging demnächst auf die vom Vorredner angeregte Währungs- Mge LU und betonte namentlich^-Laß^ wenu di« Ha«dels-..sfslge»den-Regiernng'-vm Verträge nicht beständen, jedenfalls die Bakutaschwankungen in den betreffenden Ländern noch nachtheiliger für uns sein
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