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Erzgebirgischer Volksfreund : 23.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189409233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18940923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18940923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-23
- Monat1894-09
- Jahr1894
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.09.1894
- Autor
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WWMMMMWWW» WEMWWWWW«« Expedition, Drück und Verlag von L. M. Gärtner in Schneeberg. 1 Sonntag, 23.^b^M47 Mr. aMtlicher ie. Erscheint täglich mit »u«nah«t der Soun» und NkeAtaae. ^i^imtel^r^ Jn Chateaudun ist der neue President der französischen Republik zum ersten Male auch der französischen Arme« als Staatsoberhaupt gegenüberaetreten. Zeit und Ort Haben den Reden, die bei dieser Gelegenheit gehalten wur den, wie von selbst «ine metallene Klangfärbuug gegeben, obwohl Herr Casimir Perier sichtlich bemüht war, seinen Ausführungen Alles zu nehmen, was ihnen einen drohen den Charakter hätte geben können. Auch darf nicht ver gessen werden, daß es Reden von Franzosen vor Fran zosen sind; denn, wie beweglich auch di« SjnneSart des gallischen Volkes beschaffen sein mag, den waffenfrohen Zug, den schon Cäsar an ihm entdeckte, hat es sich bis auf den heutigen Tag in allen Ständen und Schichten der Bevölkerung gewahrt. Ein Bischof war es, der in seiner Antwort auf die Rede des Präsidenten betonte, daß auch er nicht gleichgül tig sei für den Ruhm der Waffen, und daß, wenn man von dem Herrn der Heerschaaren spreche, wohl auch das Heer^eio«! BorsHungSaufgabe zu erfüllen habe. Wundersam decken sich hier die Ausführungen eines Mannes, dessen Berus mit dem Waffenhandwerk nichts zu schaffen hat, mit den Bemerkungen, die einst Graf Moltke über das Heer und den Krieg gemacht hat. Und unsere deutschen Ultramontanen, die nicht genug, gegen den „cul- turfeipdljchen Militarismus" eifern können, sollten einmal ernstlich in Erwägung ziehen, was hier einer der Fürsten ihrer Kirche über den Waffenruhm und die Aufgabe des Heeres geäußert hat. Die Reden in Chateavdun geben indessen noch in anderer Richtung zu denken. Gewisse Freundlichkeitsaus- tausche, die in den letzten Monaten zwischen Deutschland und Frankreich stattgefunden haben, sind in ihrer Bedeut ung und Tragweite vielfach..verkannt und überschätzt wor- — Ueber di« politisch« Srite der Posener Huldigung für den Fürsten Bismarck schreibt man den „Hamb. Nachr." aus Varzin, 16. Sept.: „Stellt di« Behandlung der Polen sowohl vom Gesichtspunkte der inneren wie der äußeren Politik betrachtet di« bedenklichst« Seit« des neuen Kurses dar, so muß di« heutige Huldigung der Deutschen aus der Provinz Posen für den Vertreter des alten Kurses als die politisch wichtigste der Kundgebungen betrachtet werden, in welchen di« Dankbarkeit, Verehrung und Liebe der deutschen Stämme für den Fürsten Bismarck während der letzten Jahre so großartigen und ergreifenden Ausdruck gesucht hat. War es in Kissingen, Jena, Dresden, München, Friedrichsruh und an anderen Orten vomehnilich das Herzensbedürfniß, dem Altreichskanzler, unbeirrt durch alle Wandlungen, Treue und Anhänglichkeit in eindrucksvollster Meise zu bewähren, was die großen Schaaren zur be- geisterten Begrüßung des welthistorischen Repräsentanten der großen Zeit unseres Vaterlandes hatte zusammenströmen lasten, sp trat bei der heutigen Feier zu diesen Impulsen Noch der Drang, im deutsch-nationalen Sinne gegen die durch die polnische Presse verbreitete und durch das conni- vente Verhalten der Posener Behörden gegen die national polnischen Bestrebungen anscheinend bestätigte Annahme zu protestiren, daß das Deutschthum der Provinz Posen die polenfreunhliche Politik des neuen Kurses billige und hin ter ihr stehe. Was man im Privatgespräche von den Herren des Posener Huldigungskomitees über die polnischen Urbergriffe, die schwächliche Haltung der dortigen Behörden und die Entrüstung der Deutschen hört, bestätigt nicht nur die betreffenden Zeitungsmittheilungen der jüngsten Ver gangenheit in vollem Maße, sondern übertrifft sie noch. So soll neulich «ine polnische Gräfin, bei der ein deutscher Prinz und ein hoher Genrral als Manvvergäst« einquat- tiert waren, nicht nur das Hissen preußisch-deutscher Flag- gen verboten, spndern von der konzeriirenden Militärkapelle den Vortraa des Liede» „Noch ist Polen nicht verloren!" verlangt haben. Diese Thatsache bildet ein« s«hr «indrucks- voll« Ergänzung zu den b«kannt«n Mitteilungen über die Insolenzen der polnischen Presse gegen die Bismarckfahrt, über das Verbot der preußischen Behörden an ihr« Be amten, an der Huldigung Therl zu nehmen, und über die Schwierigkeiten, welche die k. Eisenbahndirektion anfänglich der Veranstaltung der Extrazüge nach Varzin entgegenge setzt hatte, bis der Elstnbahnminister selbst den Muth fand, erleichternd einzugreifen." — Wie di« „Post" m«ldet, find die Schützenschnüre ErzgekUolksfreund. Tageblatt fiir Schneeberg und Umgegend. Umtshiatt ft» die köaigliche» »nd städtische» Behörden in L»e, Grtnhata, -»rteysteta, Zdhannze»rre«sta»t, Lößnitz, Reustädtel, Gchueeßerg, Gchwarzenßerg und Wildeusiels. Versteigerungen in Breitenbrunn. Dienstag, den 25. September 1894, 11 Uh, porm sollen auf Breitenbrunner Flur — Versammlungsort: Restauration „Zum wilden Mann" — 10 Furche» Kartoffel« und ei« klet««- Glück «»stehender Hafer, fowie deffelbe» Tages, - Uhr «ach«, in der Okkar Pechstein'schen Restauration 24 Stück Rohrstühle und 2 Gcha«ktffche meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werdtn. Johanngeorgenstadt, am 21. September 1894. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Braune. ändert, und es liegt kein Grund vor, die Sympathien eines Staates geringer anzuschlagen, dem daS Schicksal denselben Weg wie uns vorgeschrieben hat. Die Vorgänge in Frankreich zeigen unS immer aufs Neue wieder, daß das Klirren der Waffen den Ohren der Franzosen noch immer «ine lieblicher« Musik ist, als daS Läuten der FriedmSglockm, die, wi« welffremde Träumer auch bei uns glauben, der Welt den ewigen Vötkerfrieden bringen sollen. Lagetgeschichte. Dv»tschl««d. krokssuor V'. , breiten GenrralfangschnÜren, ist jedoch von Silbe, und wüch auf der linken Brustseite befestigt. Diese SchießauSzeichmMg ist, nicht wie die silbernen Gürtel nur probeweise, sonder» endgiltig eingefühtt. Berlin, 21. September. Der Kaiser hat angmich- net, daß das Schulschiff „Leipzig" au» der List« de^ Kriegs schiffe zu streichen ist. SwiUemünde, 21. September. Der nach Ja pan zurückberufene Prinz UanaschiNo begab sich heute Vor mittag an Bord eines Torpedobootes vom hiesigen Hafen nach der „Hohenzöllern," um sich dort von Sr. Maj.dem Kaiser zu verabschieden. Belgie« Brüssel, 21. September. Kapitän Dhanis über bringt sämmtliche bei der Eroberung der Araberstadt Ny- angwe aufgefundenen Sammlungen Emin Pascha» «ach Brüssel. Der BezirkSchef de» Unterkongo, Schiffe«, ist dem Fieber erlegen. H*«»kretch. Paris, 21. September. Der Miuisterrath beschloß, die Kammern auf dem 20 Oktober einzüberufen. Rom, 21. Der wegen ein«» angeblich« anarchistischen Anschlages gegen Crispi verhaftete Matrose ist "ein'Kanonier NamestS Logindice. »Er war/'Korporal und wurde wegen Disziplinarvergehens degradiert. Man ertappte ihn, als er an die Schtffswand „Hoch die Anarchie!" schrieb. Jnsteiner TaM saA man «inen anonymen Brief, worin er um ein Stelldichein oehufs Ermordung oeS „Ober hauptes des Bürgerthüm»"! geboten wurde. Mchglarrd. London, 21. September. Sir Macartney, der englische Nerother bei der chinesischen Gesandtschaft, chatte gestern eine längere Konferenz im Auswärtigen Lunte. Man glaubt, daß China ernstlich die Frirdensvermittelung Englands nachsuchen will. Rußland. St. Petersburg, 21. Sept. Professor Sacharin erklärte bei dem letzten Besuche des Zaren die Verlegung des Kaiserlichen Hauptquartiers von Spala nach Livadia im 'JNirrisse des Gesundheitszustände» d«S Zaren für er forderlich. Bi» gestern verlautete, der Kaiser werde am 22 September' nach Livadia Übersiedeln. Sorben einae- troffenett Nachrichten zufolge wuiden indes die Dispositio nen geändert Und vvn einer RtsidHizveAegung von Spala nach Livadia bis auf -weitere» abgesehen. Der Gesund- heitszustand de» Zaren sowohl, al» auch besonders der de» Großfürsten'Georg sollen nicht zufriedenstel lend sein. Von einem geplant«« Wechsel d«, Kaiserlichen Residenz von Gatschina nach Zarskoje-Selo ist in gutunter richteten Kreisen nicht» bekannt. Gerbte« Belgrad, 21. Skptembrr. König Alexander wird auf seiner bevorstehenden Reise nach Oesterreich uich Deutsch land von zwei Ministern, dem deutschen Gesandt« Wecker- Gotha, dem österreichischen Gesandten Thümmel, dem ber liner und dem wiener serbischen Gesindtrn begleitet sei». Afi«« — Au» Tientsin übermittelt die „Central New»" nach chinesischen Quellen einen eingehenden Bericht über die Gsmeerstag, de» 27. September, von vormittags S—12 Uhr und nächmittagS von 2—S Uhr und Freitag, de« 28. Geptember, von vormittag» S—12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr werden die von den Schülern der „Deutschen Fachschule für Blecharbetter" im verflossenen Semester anqefertigten Zeichnungen, ModellierarVeiten, Blechwaaren, Au»- führungen der GaS-und Wasserinstallation und elektrischen Anlagen im Fachschulgebäude und Jnstallationsraum öffentlich ausgestellt. Die mündlichen Prüfungen der abgehenden Schüler finden Freitag, den 28. September, morgens von 8—'/,12 Uhr statt. Näheres über die Ausstellung und die Prüfungsordnung sind auS dem in der Hausflur de» Fachschul gebäudes aushängenden Anschlag zu ersehen. Alle Freunde und Gönner der Anstalt ladet im Namen des Lehrerkollegiums zum Besuche der Ausstellung und der Prüfungen ergebenst ein 2' Aue, dm 22. September 1894. dm. Verkannt sind sie in Frankreich worden, wenn man sie als „Annäherungsversuche" hingestellt hat. Das deutsche Reich hat es nicht nöthig, Annäherungsversuche zu machen. Es hat, seitdem der große Krieg beendet ist, wiederholt zu «kennen gegeben, daß ihm feindselige Gedanken gegen Frankreich nicht mehr innewohnen. Zur Liebe zwingen Hat es Frankreich niemals gewollt. Wir können die kühle Haltung, die Frankreich nach dem Kriege eingenommen hat, «tragen; gegen Ausbrüche des Hasses und der Feindselig keit aber wird unser gutes Schwert unS wahren. Und überschätzt sind jene Kundgebungen worden, wenn man in ihnen die ersten Zeichen eines Systemwechsels in unserer auswärtigen Politik hat erblicken wollen. Man hat <S selbst versucht, unsere Freunde in Italien mit einem solchen Wechsel zu erschrecken, indem man ihnen «ingeredet hat, daß Deutschland auf gute Bezieh- ungen zu Frankreich mehr Gewicht lege, al» auf die Pflege und Erhaltung der freundschaftlichen B«zi«hungrn zu Italien. Jenseits der Alpen wird man eine solch« Be- hauptung nicht «rnst gmommm habt«. WaS uns mit dem geeinigten Italien Schulter an Schulter gestellt hat, sind nicht Gründe, die von Tag zu Tag wechseln können. ES ist, wie die M. Z. mit Recht bemerkt, das gleiche In teresse an der Erhaltung des Friedens in Europa auf der .., . ... Grundlage einer Gestaltung der Staatsgrenzen, wie sie di« für Officierr auf eigenhändige Cabinetsordre des Kaisers Karte jetzt aufweist. Dieses Interesse hat sich nicht ver> jetzt beim ersten Garderegiment zu Fuß, jedoch zunächst nur Am 8. October 1894 Jahrmarkt in Johanngeorgenstadt. Biehmarkt in Raschau Mittwoch, den L6 September d. I
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