Deutsche allgemeine Zeitung : 27.07.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-07-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184307279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18430727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18430727
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-07
- Tag1843-07-27
- Monat1843-07
- Jahr1843
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- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 27.07.1843
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Donnerstag Nr. 118. 27 Julius 1843 MW Deutsche Allgemeine Zeitung. ML »Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» 1t e Ve-btiS. tvt«tschla»». »Aus Schwaben. Die irische Frage. »Dresden. Ver handlungen der II. Kammer über die Advocaten. s Frankfurt a.M. Der evangelische Verein der Gustav-Adolf-Stiftung. Preußen. CabinetSordre in Betreff des Prinzen August. Anträge des rheinischen Landtags in Betreff der Industrie. -j-Berlin. Der Direc tor dir Charite. Das Verbot der politischen Feste. »»Aus Schle sien. Die Zurückweisung des Strafgcsetzbuchentwurfs von Seiten der Rheinprovinz. »»Wien. Gründe der vorherrschenden Genußsucht. Spanien, »pari«. Narvaez vor Madrid. Granada läßt den General Concha nicht zu. Eine neue Junta in Malaga. Serrano zieht gegci Madrid. Saragossa bleibt in „imponirender Neutralität". Ein Brie Espartero's. Mendizabal. Geoßdritannien. Oberhaus: das Preßgesctz. — Repealversammlung. Siffondon. Irland. Ledru - Rollin. Die Radicalcn. Die englischen Ka tholiken. ' Dublin. Wellington's Rede. Kranteeich. PairSkammrr: Vergebliche Versuche zu größerer Wirksam keit. — Verweigerung des kirchlichen Begräbnisses für einen Katho liken, der in gemischter Ehe lebte und seine Kinder protestantisch er ziehen ließ. Italien. ' Aus Sicilien. Ankunft des Königs und der Königin. Zahl reiche Fremde. Handel und BnVuKrt«. »Frankfurt a.M. Börsenbericht. Berlin, «nkündigungen. Deutsch 1a«d. * Aus Schwaden, 22. Jul. Schon seit langer Zeit folgen wir mit täglich mehr gespannter Erwartung den Ereignissen in Irland, deren immer mehr sich steigernde Verwickelung kaum noch eine fried liche Lösung von den erbitterten Gemüthern hoffen läßt. Die Demon stration, welche am 14. Jul. in Paris zu Gunsten der Irländer stattge habt hat (Nr. 113) und von dem National in ihren Einzelheiten wieder- gegeben wird, ist in der That ein Beweis von der großen politischen Nachsicht der französischen Regierung bezüglich auf die Verhältnisse fremder Staaten. Eine Anzahl Deputirter, und darunter ein ehemaliger Minister, Wahlmänner und Offiziere der Nationalgarde veranstalten ein Festmahl, um sich über die irischen Mißverhältnisse auszusprechen und eine Sammlung zu Gunsten der irischen Loötrcnnungskasse zu veranstalten. Sie scheuen sich nicht, ihre Wünsche und Hoffnungen auszusprechen für den Sieg der Volksherrschaft in Frankreich und Eu ropa! Sie bieten den Jrländcrn nicht blos ihre Theilnahme und ihre Geldbeiträge an, sondern sie erinnern sie und die Franzosen daran, daß Frankreich dem setzt freien Nordamerika Freiwillige von festem Muth und tapferm Arm zugestndet habe- um däffelbe von seinen Unterdrückern zu befreien; sie beschließen, eins ihrer ausgezeichnetsten Mitglieder nach Irland abzuordnen, um den Irländern diese Gesinnungen kund zu ge bens Eine Psonunciation dieser Art wird wol bei uns in Deutschland, wird namentlich in unserm besonnenen Schwabenlande nicht Vorkom men; aber vielfach getheilt und wunderlich verzweigt sind auch bei uns die Wünsche für die irische Bewegung. Unsere Ultras von Demokra ten triumphircn, daß die Revolution auf ihrem Zuge durch Europa wie der einmal hervor und an bas Licht tritt, und zwar grade den Staat bedroht, der sich gerühmt hat, derselben Meister zu sein; sie freuen sich der Nahrung, welche dadurch ihre Richtung und ihr Streben erhält. Unsere Ultra-Katholiken begrüßen Irland als die wiedcrgeborcne Toch ter der Kirche, welche im Begriff steht, die ihr geraubte Ausstattung wiederzuerobern, sich aus dem Zustande der Unterdrückung zum freien kirchlichen Leben zu erheben. Aber auch der Gemäßigte folgt mit in niger Theilnahme der nur allzu vielfach bestätigten Beschreibung des Elendes der Mehrzahl der irischen Bevölkerung, erinnert sich mit Weh- muth der furchtbaren Gewaltthaten, mit welchen die Eroberung dieses Landes und die Nicderdrückung seiner Befreiungsversuche verbunden war; er fragt sich ängstlich, kann der hierdurch herbcigeführte Zustand ein dauernder sein? oder soll DaS, waS einst unter Blut und Thrä- nen ausgcsärt worden, jetzt in der Hand der Nemesis seine verderblichen Früchte tragen? Mancher kümmert sich auch weniger um Irland als uM die Folgen ip Bezug auf die politische Stellung Englands; er findet den Gedanken behaglich, daß des stolzen Großbritanniens Welt herrschaft durch sein inneres Zerwürfniß könne gebrochen werden; ja, er würde seine Freude darüber unverhohlen aussprechen, wenn er nicht von der-Besorgniß geplagt wäre, daß der heftige Stoß, womit die mächtige und bestorganisirte Aristokratie in England bedroht wird, auch für andere Länder ein böses Beispiel abgebcn, auch dort die Neigung aufregen möchte, nach der Rechtmäßigkeit eines allzu ungleichen Besitz standes zu fragen. Sollte eine friedliche Lösung nicht möglich sein? Ein starres Festhalten an dem jetzigen Zustand und Besitzstände wird wol daS Mittel nicht sein, aber wir hoffen und wünschen, daß auch in Groß britannien möglich sei und geschehe, was bei uns möglich war und geschehen ist: ein allmäliger UebergaNg des Uebermaßcs von Güterbcsitz in Einer Hand — in jener des Rechtsnachfolgers des frühern Erobe rers — in die Hände, welche den Boden bauen. Dies geschah bei unS einmal, durch Widmung eines Theiles deS Bodens, in der Regel deS minder einträglichen, zur gemeinsamen Benutzung dcrOrtscinwöhner als Allmend, wodurch der Aertnere in den Stand gesetzt wurde, wenigstens einiges Milchvieh als Eigenthunt zu besitzen; dann und vorzüglich durch Verleihung von Gütern zu Erblchen, Schupftehen, Todtbeständcn, Thcilgütern und Zins- oder Gültgütern. Hierdurch war wenigstens die Subsistenz, wenngleich eine mühevolle, der Besteller der Felder ge sichert; ihr Interesse war an den Boden, den sie zu bebauen haben, geknüpft, sie konnten, wenngleich auf spärliche, doch bleibende Früchte ihres Fleißes rechnen; ohne Zweifel würde der besonnenere Theil der Irländer ein solches Verhältniß dem jetzigen Zustand und einem zwei felhaften Entscheidungßkampfö vorziehen, und auch die irische Aristokra tie könnte sich eine Lösung des bestehenden MiSverhältnisses auf diesem friedlichen, historisch bewährten Auswege um so mehr gefallen lassen, als derjenige Theil ihrer weitern Besitztümer, welchen sic als unge- theiltcs Eigentum zurückbehieltcn, dadurch noch bedeutend in seinem Wrrthe steigen würde. WaS sich die Eroberer schwäbischen und ale mannischen Stammes den Provinzialen gegenüber haben gefallen las sen, mögen, von der Zeit gedrängt, auch die erobernden Sachsen den Galen in Irland bewilligen. Strenger aber, wie wir hoffen gleich falls und noch mehr gerechtfertigt, ist unsere Federung hinsichtlich des KirchcnocrMögcnS. In der großen Christengemeinde kann und soll cs keine herrschende Confcssion — einzelne Glüubensgcnossenschaft — ge ben, und wenn eine große Anzahl der Bewohner des Landes, oder gar, wie in Irland, die entschiedene Mehrzahl sich einmal zu einer Confcssion ickcnnt, so hat das locale Kirchcngut seine natürliche Widmung für hrcn CultuS: sie durch Beraubung ihres Kirchengutes zu einer Confes- ionsänderung zwingen wollen, ist ein unrechtes Bestreben. Darum Hue man auch in diesem Punkt in Irland, was früher bei uns gesche- >cn ist: man statte die vorhandenen Kirchengescllschaflen mit dem vor- »andcnen Kirchcngute nach Verhältniß aus; die Hochkirche wird darüber chreien; auch unsere Vorältern haben ein Jammergeschrei erhoben, aber der Himmel ist nicht, wie sie gedacht haben, eingefallen, und wir, die Enkel, sehen ein, daß damit der Billigkeit und christlichen Gleich- >eit Genüge geschehen ist. * Dresden, 20. Jul. (Fortsetzung aus Nr. 117.) Die dem Vor trage dieses Berichts folgende DiScusfioN eröffnet Minister v. Könnerih. Lr erklärt den Gegenstand für einen sehr wichtigen, der der reifsten Prü- ung und wegen Berücksichtigung ausländischer Einrichtungen eines gründ- ichen Studiums bedürfe. Die Regierung werde daher diese Angelegen heit überhaupt sowie die an sie gelangenden Anträge insbesondere genau rüfcn und den Ständen künftig weitere Mitteilungen darüber machen. 2ie Frage der Zulassung der RechtScandidatcn zur advocatorischen Praxis nach einer bestimmten Reihe vvn Jahren treffe mit der Frage: Soll über haupt eine unbeschränkte Zahl von Advocaten stattfinden? in Eins zusam men. DaS Ministerium werde zwar auch diese Frage nochmals prüfen, önne sie aber jetzt nur verneinend beantworten, htmptsächlich aus Grün den der Zweckmäßigkeit. Die Vorthkilt dtt freien Concurrtnz in den Ge werben für das Publicum gestatteten noch nicht die Anwendung dieses Grundsatzes auf die Advocaten, deren Geschäftsumfang ein begrenzter H, auf dessen Ausdehnung man nicht hinarbciten dürfe. Abweichend
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