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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 25.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-192110252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19211025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19211025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-25
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WaAMIt IM» UmMcuv für ^sch-Va« Wer An^laenprei« bettägt für diesechs- oesp alten« Petitzeile oder deren Naum nn Amtsgenchtsbezirk Zschopau 100Psa., außerhalb 120 Pfg. Im amtlichen Teile die 3-gespaltrne Zeile 3,00 Mk. Ameisen werden bis spätestens vorm. SUHr sür ole abends erscheinende Nummer erbeten. Reklamen, die 3-gespalt. Zeile 3,— Mk. Für Nachweis und Offerten-Annahme 50 Pfg. Ertraaebühr. Postscheck-Konto Lewäa Nr. 42884. Gemeinde-Girokonto Zschopau Nr. SOS. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. Monatlicher Bezugspreis 8.60 Mark, ausschließlich Boten- u. Postgebühren Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Post- anstalten angenommen. Fernsprech-Anschluß Nr. 12. Das „Wochenblatt" enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha, deS Amtsgerichts und des StadtratS zu Zschopau. Schriftleitung: R. Voigtländer in Zschopau. — Druck und Verlag : Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Königstraße 21 126 Dienstag, de« 2». Oktober 1921. 89. Jahrgang. die Menge fällt darauf rein. Wr aber wie wir hier Hochschule mit den hochkünstlerischen Leistungen etwas — „Gastspiel erster verNmr Bühnenkünstler". Unter dies-m hochtrabenden Namen haben sich sechs Schauspieler bez Schauspielerinnen zusammengetan, um die „Provinz" mit ihren Leistungen zu beglücken. Ausgehend von der Voraussetzung, daß für kleinere Orte Alles gut genug sei, bringen sie eine arg zusammenacslrichene und dadurch aus dem Zusammenhang gerissene Operette, die hierdurch auf das Niveau einer schlechten Grsangsposfe herabgcdrückt wurde, zur Aufführung Mit riesiger Reklame werden Stein, Musik von Hugo Hirsch. Das Ganze litt unter dim vielen Streichen, namentl ch auch des* gesanglichen Teils, sodaß von der Op rette nur einigc Kaplets übrig blieben, die durch den gesprochenen Text nur notwendig zusammengekittet waren Die Darstellung war im großen Ganzen ziemlich gut, namentlich ernteten die beiden Komckcr um mit Gesichtern, als ob an weißer Wand die rätsel hafte Inschrift mit der Ankündigung von der Katastrophe erscheine. Tausende meinen, es g,ht ja nun schon so lange von einem Monat zum andern. Die Monate wände, n vorwärts, aber mit dem Gelde g ht cs rückwärts. Lore trotz den ernsten Mahnungen des ordnungsliebenden jungen Juristen sich partout nicht annähen wollte. — Ans Ken Hermann Lius-Abeuk, welcher vom Chor gesangverein Donnerstag, den 37. Oktober, abends 8 Uhr im „Goldenen Stern" veranstaltet wird, sei hiermit noch mals hingewiesen Die Rainen: Fräulein Ilse Geidel- Born, eine vortreffliche Lautensängerin aus Chemnitz und Herr Studienrat Or. Schröbler bürgen dafür, daß nur auserlesene Genüsse zu erwarten sind, und daß dem ge fallenen Dichterhelden auch in unsrer Stadt damit ein ehrendes Gedenken geschaffen wird. Um weiteren Kreisen Zugang zu diesem Dichtcrabend zu ermöglichen, hält Herr Buchhändler Gensel eine Anzahl Karten zum Preise von t.— Mk. zur Verfügung, mit deren Verkauf bereits be gonnen worden ist. — Bolk-Hockschule Zschopau Die Vorlesung von Or. Hausding findet nicht Dienstag, sondern Mitt - woch, den 26. Oktober, statt. — Der Chemnitzer Lhorgrsaugvereiu veranstaltet am Sonntag, den 30. Oktober abends '/,7 Uhr in Börnichcn sein Herbstkonzert. Der Abend verspricht, wie uns ge schrieben wird, recht anregend zu werden, zumal einige biwährte Kräfte zu Worte kommen. Der allerorts be rühmte und bckannte Stimmbildner, Opcrn- und Konzcrt- sänger Ernst Baer wird die Cavatine aus der Oper „Die Jüdin" zu Gehör bringen, außerdem zwei heit re Lieder: „Der Nachtwandler" und „Der Türmer". Ernst Baer verfügt über einen selten tiefen Baß, ihm wird eine klare T<xtautsprache und vorzügliche Sprachtechnik nachgerühmt Neben ihrem Meister wcrdcn noch austreren: Lehrer Köhler aus Chemnitz, ein ehem. Zschopmer, der die Bacrsche Schule studiert und einen hellklingenden, lyrischen Tenor sein eigen nennt, ferner Frl Charl Schuster, die „Jung Olaf" von E nit v. Wildenbruch rezitieren wird. Umrahmt werden die Gesänge von Ehorlied^rn („Hab' Sonne im Herzen", „Des Jägers Lied" etc) und Quartetten für Männer- und gem. Chor. Das Programm verspricht einen recht genußreichen Abend zu bringen, sodaß wir unseren Lesern den Besuch dieser kunstsinnigen Veranstaltung be sonders empfehlen. OertttcheS und Sächfisches. Zschopau, den 24. Oktober 1921. — Deutschland und seine Söhne. Große äußere Schwierigkeiten und harte innere Notwendigkeiten fallen jetzt in Deutschland zusammen. Der Entente, die uns die einen verursacht hat, sind die anderen nicht unbekannt Sie nimmt aber davon keine Notiz, obwohl es ihr eia leichtes gewesen wäre, durch Entgegenkommen die scharfen Preissteigerungen zu mildern, die auf die rapid gesunkene Valuta zurückzusührcn sind. Schon ein geringer Ver- trauensbew.is, em Aufschub in unserer Zahlungsver pflichtung, hätte genügt, die Reichsmark zu stützen und ihre Kaufkruft zu erhöhen. Damit wäre Mill-onen von Beamten deS Reiches, der Staaten und der Städte, An gestellten, Arbeitern und Personen deS Mittelstandes ge holfen worden, mrnche Sorge wäre von ihnen genommen, mancher Streit und mancher Streik wäre vermieden worden Ist auch Nicht alles, was im Deutschen Reiche in diesem Herbst geschehen ist, zu entschuldigen, so ist doch vieles zu erklären. Zu lange haben wir unter dem Zeichen des Mangels gestanden, als daß nicht der dringende Wunsch berechtigt wäre, von diesen trüben Exiltcnzver- hältmfsen endgültig befreit zu werden. Außer den Gold- milliarven, die wir für die Verpflichtungen aus dem Lon doner Ultimatum aufzubringen haben, sind von uns also Milliarden in Papiermark für die Milderung der inneren Sorgen zu schaffen. Was an Steuern cingeht, genügt auch nicht entfernt für die Deckung aller dieser Ausgaben, und für die Aufbringung der inneren Teucrungsgelder muß die Banknoten-Druckpresse Tag und Nacht arbeiten Leider wissen alle Beteiligten, daß, je mehr Papiergeld gedruckt wird, desto stärker sich die Entwertung des Geldes zeigt. Tatsächlich steht es in dkscm Herbst w, daß tue Höhe der beschlossenen Teuerungszulagen schon nicht mchr der Sachlage entspricht, wenn tue Auszahlung dieser Unterstützungen erfolgt. Und diese peinliche Situation ist Amerikanisches Weizenmehl. Die nächste planmäßige (14 te) Verteilung amerikanischen Weizenmehles wird in den nächsten Tagen in der bisherigen Weise stattfinden. Es kommen wiederum 700 n auf den Kopf der versorgunßsberechtigten Bevölkerung zur Ausgabe. Der Kleinoerkaufspreis beträgt 7 Mark LO Pfg. für das Kg — v Mark 28 Pfg. für 700 g. Flöha, am 19. Oktober 1921. Der Kommuualverbaud der Amtshauptmannschast Flöha. Erich Weeden und Walter Bölke und die temperamentvolle Polin Emmy Radomska, tue von Kä-c Drießen verkö perl wurde, reichen Beifall — Die nächsten Mütter beratuug-stnude in Dittersdorf findet am Mittwoch, den 26. Oktober 1921, nachmittags 2 Uhr im Gemeindeamt statt. — Das Enke de» deutschen ZinkbaueS steht mit d r Abtretung der Zinkhütten OberschlestenS bevor, da wie im ganzen übrigen Reichsgebiet nur noch ganz wenige Pro duklionsstättcn in diesim Metall besitz n. Das wissen die Polen und ihre französischen Hintermänner, und sie werden hrc Preise danach stellen. Vor Kem Kriege kostete em Meter Dachrinne aus Ank etwa 2 Mark. In diesem Jammer stand der Preis schon in den vierziger Mark, und was jetzt weiden wird, ist nicht abzusehcn. Welche Pceisänderungen sich in Eisen und Kohlen zeigen w rden, wird bald klar, aber nicht etwa erfreulich sein. Utker den Taatiuftank im Ok ober berichtet der d>ulsche Landwirtschaftsrat: Die Trcckenperiode des Som mers hat sich auch im Herbst fortgesetzt. Von Mitte September bis Mitte Oktober herrschte fast überall in Deutschland sonniges und warmes Wetter, das die Herbst in letzter Linie nur eine Fo'ge der Unerbittlichkeit der .Sch^---- m» °nd Von unk) schleich'! Händlern, und es könnte uns wirklich Vertrauen bewnfin werden. Wohin für den einzelnen dieser W g führen wird, ist dunkel, aber für das gesamte Volk sicher nicht in m ein Paradies. Daß Dcmschland sich ollcin gesund machen' kann, ist ausgeschlossen, cs kann sich schließlich auch nicht ^Die Sch-idunaSE" mehr mit wertlosem Papier satt machen. Das Reden der ^le L>cheioung»rel,c , ^rcl e in eitlen von L,eo matter Entente bringt unS nicht vorwäits, und wir schauen uns — Der «rar Saprriutenkrut unserer Ephorie, Pfarrer Uo. Karl Wolf von der Markusgemeinde in Chemnitz, wird am Sonntag, den 13 November, in Flöha als Psa-rer und Superintendent emgcwiesen werden. — Die Zifferblätter nuferer Kirchturmuhr werden s it Freitag Abend wieder beleuchtet. Die während des Krieges auf Veranlassung deS Kohlenkomnnssars eingestellte Be leuchtung ist nun wiedik zur Freude der Bürge»schäft vom Elektrizitätswerk an der Lungwitz ausgenommen worden — „Die Hochzeit iu Ker Pickbalge", Lustspiel von Wilhelm Scharrelmann, gelangt am Dienstag lm Theater der Volkshochschule zur Aufführung. Technrs c Gründe veranlaßten eine Repertoir-Aenderung. Volkstümlichkeit im besten Sinne liegt über diesem Lustspiel. Im flutenden Leben einer Hansastadt liegt, abgesondert für sich, die stille Gaffe, die sich Pickbalge (Pechtonne) nennt. Die Klein stadt inmitten der Großstadt. — Ferner g langt Otto Erich Hartleben's Plauderei „Die Lore" zur Aufführung. Dte dramatisierte Geschichte seiner glcichlautcnkcn Erzählung von dem ominösen abgerissenen Knopfe, den die böse lustige bestellung auf den schweren Böden vielfach in starkem Grade beeinträchtigt hat. Es wird häufig mitgeteilt, daß infolge der abnormen Witterung die Wintersaaten noch nicht bestellt werden konnten. Ueber den Stand der Wintersaat kann nur wenig geurteilt werden, da sie zum größten Teil noch nicht aufgegangen ist. Soweit sie be reits hervorgekommen ist, wird der Stand infolge der Trockenheit als ein dürftiger bezeichnet. DaS Wetter hat die Kartoffelernte sehr gefördert. Zum größten Teil ist sie beendet. Ucber die Höhe deS Ernteertrages lauten die Berichte sehr verschieden, so daß daS Ergebnis der amt- lichcn Ernteschätzung im November abgewartet werden muß. Aus der Provinz Sachsen wird gemeldet, daß die Kartoffelernte vielfach enttäuscht, während die Zucker rübenernte die Erwartungen übertroffen habe. Allgemein wird über Mäuseplage berichtet. — Mastgänse uuk Hasen werden jetzt in größerer Zahl auf den Wochenmärkten fcilgehalten und sind in den Ge schäften vorrätig. DaS Angebot in Gänsen steigert sich fitzt von Woche zu Woche, und die Bauersfrauen erinnern sich gern ihrer früheren städtischen Kundschaft. Die Preise stehen allerdings in bekannter Höhe. Immerhin bleibt eine Gans wegen ihrer Ausgiebigkeit noch ein „verhält nismäßig billiges" Gericht. Die Hasen gehen vielfach nach den großen Städten und bilden ein Spezialobjekt der Aufkäufer. — Die kommunale Wertzumachssteuer bei HauS- und Grundstücksverkäufen ist durch Beschluß in vielen Städten mehrfach bis zum Satze von 40 Proz vom Verkaufspreise erhöht worden, wozu dann noch die staat liche Wertzuwachssteucr (10 Pro;.) hinzukommt. Trotz dem wird nicht befürchtet, daß damit der Verkauf von Häusern unterbunden wird, wett eS nicht an Geldmitteln zum Anlauf fehlt, und der W-rt eines Hauses schließlich doch nicht weggesteuert werden kann. Mit einer Erhöhung der Mieten muß allerdings schon infolge der Erhöhung der Gebäudesteuer gerechnet werden, die sich von ISO bis 200 Proz. auf 800—1200 Proz. im Durchschnitt erhöht, aber nicht selten auf 1tOO Proz. und darüber hinausgeht. Die Gewerbesteuer ist ebenfalls beträchtlich gesteigert. — Marienberg. In tiefes Herzeleid wurde die Familie des RegierungsrateS Dr. Geyer hier versetzte. Da- 4 Jahre alte Töchterchen Marion fiel beim Anrichten deS Badewaffers in einem unbewachten Augenblicke in daS heiße Wasser und verbrannte sich derart, daß e- an den erlittenen Verletzungen starb. — Anuaberg. DaS Kurhaus Kretscham-Rotensehma ist von der Ortskrankenkasse Leipzig angekauft worden. — Geleuau. In Selbstmordabsicht sprang ein 18 jähriger Arbeiter in der hiesigen Aktienspinneret von der obersten Nottreppe in die Tiefe. Der Lod trat auf der Stelle ein. — Freiberg. Der dcS Mordes an seiner Ehefrau cm- geklagte, im 69. Lebensjahre stehende Schuhmacher Patzke aus Mohorn bei Dresden wurde vom hiesige« Schwur gericht wegen Totschlages unter Zubilligung mildernder Umstände zu fünf Jahren Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre unter An rechnung der Untersuchungshaft kostenpflichtig verurteilt. Patzke hatte am 8 August dieses Jahres seine Frau er- schossen. — DreSkr». Am Donnerstag nachm. wurde der Dresdner Schuhwarenfabrikant Hampel von dem in seinem Betriebe beschäftigten Arbeiter Schubert nach vorange- ganglnem Streite erschossen. Schubert unternahm nach d«r Tat einen Selbstmordversuch, der aber mißlang. — Raasdorf. Bei ciner Treibjagd erlegte erst kürzlich ein von besonderem Glück begünstigter Jäger einen — zweibeinigen Fuchs, einen alten, schlauen Burschen, der anscheinend bereits ein oder mehrere Male in daS Fangeisen geraten war und sich, um die Freiheit wieder zu erlang;«, das rechte Vorderbein und das linke Hinter bein einfach abgenagt hatte. Die beiden Beinstümpfe waren völlig verheilt. — Lohmen. Einen tödlichen Unfall erlitt der 23 Jahre alte Fleischermcistec Erich Käppler von hier. Im Begriff, auf der Bastcistraße einem anderen Fuhrwerk Vorspann zu leisten, war er auf einen Wagen gestiegen, um von dort etwa- zu holen. Als er vom Wagen herab stieg, wurde er von einem im selben Augenblick vorüber- fahrenden Privatautomodil erfaßt und überfahren. Die Insassen d.S Antos nahmen sich des Schwerverletzten an und brachten ihn ins Pirnaer Krankenhaus. Auf -dm Transport dorthin ist Käppler jedoch gestorben.
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