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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-190109060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19010906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19010906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-06
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.09.1901
- Autor
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, ' -71^" » »t Tageblatt für Schneeberg und Umgegend iU. , <« i, ffir dir königl. und städtischm LehSrLen io Aue, Grünhain, Hartenstein, Johann- ^VNlSömN georgeustadt, Lößnitz, Aenstädtel, Zchneeberg, SchwarMberg bM. WUdenftls Afranz Händler, Ortsrickter. Lößnitz, am 4. September 1901. von v» nre. LDL n-.Li.HH Montag, den O. September a. e., DD A D V DD* von Nachmittags '/,2 Uhr an, sollen Brunnenweg, Haus-Nr. 504, die zum Nachlasse des verstorbenen Handelsmannes Carl Aug. Georgi gehörenden Hausgeräthe, Möbel, Betten u. s. w. durch Unterzeichneten gegen Baarzahlung versteigert werden. MWWWWWGWWWWöWDWWW Men Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verab folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch .nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 12. September 1901 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Schneeberg. Freitag, den 6. September ML. Post-ZeitmizrNft« Nr. 2841. Lel,gramm>Ni>r«^. ' Volksfreimd Schnei-!- Fernsprecher Schneeberg u> One 25>. Schwarzenberg Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Conditors Friedrich Hermann Seidel in Aue wird heute 'M» 4. September 1901, Nachmittags 4 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. i Der Rechtsanwalt Raabe in Schneeberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 25. September 1901 bei dem Gerichte anzumelden. ' Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in § 132 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände auf den SO. September 1001, Vormittags 11 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Mittwoch, den O. Oktober 1001, Vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. igen ders uS- von i, s ar- gu- ge- kis- UNd,ML iilfoH Ze I ruh* »ne. neleS. hier- Sr. M ErMk.D o lksfrrun- Der „SrjgebtrgNche «»»»freund" erscheint «SM» mit Ausnahme der rage muh, den Sonn- und Festtagen. Abonnement numalUch 8L PK. ««VH Inserate-, tm Amiodlattbcjirk der Raun, der üI».Peiit»ebe lr Pfg., oktal. Mr LO'l Mr anowürtb I» Psg , tm amtlichen TbeU der Raum der 2sp. L"tPUSjetle 4S Pf»., lm Relt.-Lh«tl die Ssp SorM-jetl« »Ü M. Jnferaten-Amiahm« sitr dtc am Nachmltia« erscheinend« Nummer btt Bor mittag 11 Uhr. Line vürgschast für die nächsttägiae Ausnahme der «n«etaen be«. an den voraeichriebenen Lagen sowie an bestimmt»« Stelle wird nich! gegeben, «ubwarttge Austriig« nur gegen Borausbezahtung. ALr Rückgabe UillllÜlllt. etngesandler Manuskripte macht sich die Redactton nicht verantwortlich. 2 «ys. Isst in Zreisen st unter ,. BlttS. Sinne des Wortes ferngestanden hat. Dennoch hat seit Jahrtausenden bestehenden Gebrauche der Kaiser sie auf seine eigene geheiligte Person genommen, daher die innigsten Gefühle meines erhabenen Kaisers reichung des kaiserlichen Schreibens Ew. Majestät nach dem von China Ich habe bei Ueber- Fröse- >orzüg- >. sind sur ist Löwen geführte en mit och nie nagerie Fröse's immer ich ver- t Tagen au hat n. In er eine hiere in Augen sals den nn an- Stück ) nicht rb in Stettin inung. iharge ÄO^. »«. Vs. jeder ms in re von sehen stiger- Palais verließ, präsentirte die Wache. Unter den Klängen Musik und eskortirt von einer Schwadron Leibhusaren wurde Prinz in seine Wohnung geleitet. — Ueber die Ankunft des Sühneprinzen Tschun auf dem ie-Cir- besser ctig in «er »NN, das der der 2g, Oktober Ueber den Empfang des Prinzen Tschun beim Deutschen Kaiser, über den wir im größten Theil der gestrigen Ausgabe u. Bl. schon telegr. berichteten, schreibt heute der Reichsanzeiger folgendes: Der Kaiser empfing in der mittags stattgehabten Audienz aus den Händen des Prinzen Tschun ein Schreiben des Kaisers von China, worin in feierlichster Weise dem tiefsten Bedauern über die Ermordung des Gesandten v. Ketteler Ausdruck gege ben wird. Die bei diesem Anlasse von dem Prinzen Tschun ge haltene Rede hatte in deutscher Uebertragung folgenden Wortlaut: „Im Auftrage des großen Kaisers, meines allerhöchsten Herrn und Gebieters, habe ich die Ehre, allerhöchstdessen Schrei ben in Ew. Majestät kaiserliche Hände zu übergeben. Nach den im vergangenen Jahre in China eingetretenen aufständischen Be wegungen fühlte der kaiserliche Hof aus eigenem Antriebe nicht weniger als auf das Verlangen der Mächte die Verpflichtung, durch eine besondere Mission nach Deutschland Ew. Majestät sein aufrichtiges Bebauern über diese Vorkommnisse, insbesondere über den Vorfall, welchem Ew. Majestät ausgezeichneter Ge sandter Freiherr v. Ketteler zum Opfer gefallen ist, auszudrücken. Und um die Aufrichtigkeit seines Bedauerns über allen Zweifel zu erheben, bestimmte Se. Majestät der große Kaiser seinen allernächsten Blutsverwandten für die Mission. Ich bin in der Lage, Ew. Majestät zu versichern, daß der Kaiser, mein aller gnädigster Herr, diesen Wirren, die großes Unglück über China, fiir Deutschland Verluste und Sorge gebracht haben, im vollsten Kaiser Gruß! Seitdem diese Reiche gegenwärtig durch ständige Gesandtschaften vertreten waren, standen wir in freundschaftlichen Beziehungen zu einander. Diese Beziehungen wurden noch in niger, als Prinz Heinrich von Preußen nach Peking kam und wir hierbei den Vorzug hatten, den Prinzen häufiger empfangen und mit ihm in vertrauter Weise verkehren zu können. Leider drangen inzwischen im fünften Monat des vergangenen Jahres Boxer in Peking ein, aufständische Soldaten schlossen sich ihnen an, und es kam dahin, daß Ew. Majestät Gesandter Freiherr von Ketteler ermordet wurde, ein Mann, der so lange seinen Posten in Peking bekleidete und die Interessen der beiden Län der wärmstens wahrnahm, dem wir Beweise unserer besonderen Anerkennung zollen mußten. Wir bedauern aufs tiefste, daß Freiherr v. Ketteler ein so schreckliches Ende gefunden hat, um so mehr, als uns das Gefühl der Verantwortung schmerzt, und wir nicht in der Lage sind, rechtzeitig Schutzmaßregeln zu treffen. Aus dem Gefühl unserer schweren Verantwortlichkeit befahlen wir, ein Denkmal an her. Stelle dB Mordes zu errichten ^lS Wahrzeichen, daß das Verbrechen nicht ungesühnt bleiben dürfe. Fernerhin haben wir den Prinzen Tschun-Tsai-fung an der Spitze einer Sondergesandtschaft nach Deutschland entsandt, mit diesem unserem Handschreiben. Prinz Tschun, unser li«ber Bru der, soll Ew. Majestät versichern, wie sehr uns die Vorgänge des verflossenen Jahres betrübt haben, wie sehr uns die Ge fühle der Reue und Beschämung beseelen. Ew. Majestät sandten aus weiter Ferne Ihre Truppen, um den Boxeraufstand nie derzuwerfen und Frieden zu schaffen zum Wohle unseres Vol kes. Wir haben daher dem Prinzen Tschun befohlen, Ew. Majestät unseren Dank für die Förderung des Friedens persön lich auszusprechen. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß Ew. Majestät Entrüstung den alten freundschaftlichen Gesinnungen wieder Raum gegeben habe und daß in Zukunft die Beziehungen unserer Reiche zu einander sich noch viel vielseitiger, inniger und segensreicher gestalten mögen, als bisher. Dies ist unsere feste Zuversicht!" — Die „Berl. Reuest. Nachr." berichteten über den Em pfang des Prinzen Tschun, daß derselbe sich unter drei tiefen Ver- beugungen dem Kaiser näherte und unter den gleichen Verbeug ungen den Audienzsaal verließ. Kaiser Wilhelm war während des ganzen Aktes sitzen geblieben. Bon nun ab wurde der Prinz als solcher behandelt. Als er von »UL ge- ncm idiger Theil aus-- das sich gegenseitig immer besser verstehen und schätzen lernen mögen. Das ist auch mein aufrichtiger Wunsch." Hierauf richtete der Kaiser nachstehende Antwort an den Prinzen: Nicht ein heiterer festlicher Anlaß, nicht die Erfüllung einer sehr einfachen Höflichkeitspflicht haben Ew. kaiserliche Hoheit zu Mir geführt, sondern ein tieftrauriger, hochernster Vorfall. Mein Gesandter am Hofe des Kaisers von China Frhr. v. Ketteler ist der auf höheren Befehl erhobenen Mordwaffe kaiser lich chinesischer Soldaten in der Hauptstadt Chinas erlegen, ein unerhörter Vorfall, welcher durch Völkerrecht und Sitte aller Nationen gleich sehr als Verbrechen erachtet wird. Aus Ew. kaiserl. Hoheit Munde habe Ich soeben den Ausdruck des auf richtigsten und tiefsten Bedauerns dss Kaisers von China über dieses Vorkommniß vernommen. Ich will gern glauben, daß Ew. kaiserl. Hoheit kaiserlicher Bruder persönlich dem Verbrechen und den weiteren Gewaltthaten gegen die unverletzlichen Gesandt schaften und die friedlichen Fremden ferngestanden hat; um so schwerere Schuld trifft seine Rathgeber und seine Regierung. Diese mögen sich nicht darüber täuschen, daß eine Ent sühnung und Verzeihung für ihre Mitschuld nichtdurch die S ü h n e g esand ts ch a f t allein ausgewirkt werden kann, sondern nur durch ihr späteres Verhalten gegenüber dem Völkerrechte und der Sitte civilisirter Nationen. Wenn daher der Kaiser von China die Regie rung des großen Reiches fürderhin streng im Geiste dieser Vor schriften führen wird, wird die Hoffnung sich erfüllen, daß die trüben Folgen der Wirrsale des vergangenen Jahres überwunden werden und zwischen Deutschland und China dauernd friedliche und freundschaftliche Beziehungen herrschen, die beiden Völkern und der gesammte« Civilisation zum Segen gereichen. In dem innigen und ernsten Wunsche, daß dem so sein möge, heiße Ich Tw. kaiserliche Hoheit willkommen." Das vom Prinzen Tschun übergebene Handschreiben des aiserS von China lautet in deutscher Uebersetzung: Der Groß iser des Jatzing-ReicheS entbietet Ew. Majestät dem deutschen zum Aus drucke zu bringen, und auch Ihrer Majestät der Kaiserin und der ganzen deutschen kaiserlichen Familie bin ich beauftragt, der Dolmetsch dieser Gefühle des großen Kaisers von China zu sein und den Wunsch auszudrücken, daß Ew. Majestät Haus blühe und Gesundheit, Glück und Segen im vollsten Maße genieße. Se. Majestät der Kaiser von China hofft, daß die Angelegenheit des vergangenen Jahres nur eine vorübergehende Trübung ge wesen ist und daß, nachdem das Gewölk nunmehr der Klarheit des Friedens gewichen ist, die Völker Deutschlands und Chinas Bahnhof zu Potsdam giebt der B. L. A. noch folgendes nicht un interessante Stimmungsbild: Der alte verräucherte Bahnhof der zweiten preußischen Haupt- und Residenzstadt sah gestern bei der Ankunft des jungen Sprossen aus der Mandschu-Dynastie genau so grau und altersschwach aus wie an jedem anderen Tage. Keine Blume, keine goldglänzende Uniform zeigte an, daß die groteske Tragikomödie, welche die Welt für einige Tage in Spannung hielt, hier ihren vorläufigen Abschluß finden sollte. Nicht einmal die Bahnhofsbeamten hatten eine bessere Garnitur angelegt ; nur der Bahnhofsportier mit seinem wallenden weißen Neptunsbarte erschien im Schmuck seiner Kriegsorden. Das Potsdamer Publikum verhielt sich vollständig indifferent — man ist drüben in der alten Königsstadt an Empfänge aller Art so sehr gewöhnt, daß man selbst von dem Eintreffen eines chinesi schen Prinzen nicht allzu viel Aufhebens zu machen gewillt ist. So wartete man denn in ziemlicher Seelenruhe die Ankunft des Zuges im Wartesaal ab. Erst als die Mitglieder der chinesi schen Gesandtschaft im Wartesaal änkamen und lebhaft gesticu- lirend einen Imbiß einnahmen, wurdm die wenigen Reisenden aufmerksam, und sie betrachteten mit der ganzen Ungenirtheit des Mitteleuropäers die fremden Herren. Der bisherige chine sische Gesandte ist ein alter graubärtiger Herr, der schließlich alS erster, unterstützt von zweien seiner Neffen, den Bahnsteig betrat und sich in dm Fürstensalon begab. Dann erschienen einige Schutzleute, die den Zugang zu dem Fürstensalon, freihielten, dann der neue Polizeidirektor von Potsdam, Graf von Bern storff, in der Uniform eines Rittmeisters der ersten Gardedra goner, der Stadtkommandant von Potsdam Generalmajor von Moltke, eine wahre Hünengestalt, und der Platzmazor Graf von Schwerin. Endlich lief der Zug ein. Als Erster entstieg ihm Generalmajor von Höpfner, der den Prinzen begleitet hatte — und dann stieg der Prinz selbst langsam und zögernd bie Treppe, die man vorsorglich an den Waggon gestellt hatte, hinab. Es ging etivas wie staunendes Schmunzeln durch die kleine Ver sammlung: Das also war der Held dieser weltgeschichtlichen Aktion. Ich nannte sein Aussehen gestern knabenhaft, heute möchte ich mich dahin rectificiren, daß er thatsächlich mädchenhaft aussah mit seinem Milchgesicht, seiner blauen Jacke und setnm weißseidenen Unterkleidern. Er reichte dem Stadtkommandanten, der wirklich noch einmal so groß ist wie die kaiserliche Hoheit, die Hand und es flog ein schattenhaftes, freundliches Lächeln über sein Gesichtchen; dasselbe Schauspiel wiederholte sich bei der Begrüßung des Polizeidirektors. Flüchtig wurden daun die Herren von der Gesandtschaft, die sich tief verneigten, begrüßt und dann ging der Prinz trippelnd auf seinen weichen Filz schuhen in das Kaiserzimmer. Und schnell flutheten ihm die Mitglieder seiner Begleitung nach, indem sie beim Vorbeigehen Küsse, Umarmungen und Händedrücke mit den hiesigen Chinesen austaufchtrn. Es rvar wirklich wenig feierlich — ein aufmerk samer Beobachter konnte sogar ein leichtes, devotes aber doch respektmidriges.Lächeln auf den Gesichtern der Kaiserlichen La kaien bemerken. Draußen aber saß der Prinz schon im Wagen, der neue Gesandte, ebenfalls noch ein sehr jugendlich aussehender Herr, nahm neben ihm Platz, den Rücksitz hatte der Stadtkom mandant eingenommen und in scharfem Trabe ging es der prinz- lichen Wohnung zu. Vor dem Bahnhof hatte sich doch einiges Publikum angesammelt, und zur Ehre der Potsdamer Bevölke rung muß gesagt werden, daß man sich durchaus würdevoll be nahm. Kein dcplacirter Hurrahruf, der leicht ironisch gedeutet werden konnte, wurde laut, schweigend ließ man den chinesischen Prinzen und seine Begleitung passiren. Zehn Minuten später äh der alte verräucherte Bahnhof genau so grau und alters chwach' aus wie immer und der Verkehr fluthete so unbekümmert nach der Reichshauptstadt, als ob es überhaupt keinen Prinzen Tschun gäbe. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 4. September. Der Zar wird programmmäßig Dienstag, den 10. September, die Fahrt nach Danzig antreten und nach der dortigen Zusammenkunft mit Kaiser Wilhelm seine Gemahlin in Kiel zur Reise nach Frankreich abholen. Dke Kin der des Zarenpaares bleiben in Kiel bei der Prinzessin Heinrich. — Die- Herbstmanöver der Marine haben ein schweres Opfer gefordert — der kleine Kreuzer „Wacht" ist nach einem Zusammenstoß mit dem Panzer „Sachsen" gesunken. Zur Stunde liegt noch nichts Näheres über das Unglück vor, außer nachstehenden Depeschen: Berlin, 4. Sept. Der Chef der Herbstübungsflotte meldet aus Saßnitz: Der kleine Kreuzer „Wacht" ist nach einem Zusammenstoß mit dem Dampfer „Sachsen" in der Nähe von Arcona gesunken. Verluste an Menschenleben sind wahr scheinlich nicht zu beklagen. Der kleine, ungeschützte Kreuzer (Aviso) „Wacht" ist 1887 vom Stapel gelaufen, 80 Meter lang, 9,6 Meter breit, hat 4 Meter Tiefgang, ein Deplacement von 1250 Tonnen, ist armirt mit 4 Schnellladekanonen (Caliber 8,8 Centimeter), 2 Maschinen gewehren und 3 Torpedolancireinrichtungen (davon 1 unter Wasser). Seine Maschine zeigt 4000 Pferdekräfte an, seine Fähigeschwindigkei^beträgt 19,0 Knoten. Die Besatzung besteht normal aus 141 Mann. Saßnitz, 4. Septemöer. Der Zusammenstoß des Kreuzer- „Wacht" mit dem Linienschiff „Sachsen" erfolgte heute morgen 10 Uhr 25 Minuten. Der Kreuzer „Wacht" wurde am Steuer bord beschädigt; er blieb noch etwa eine halbe Stunde schwimm- fkhig, sank aber dann auf 40 Meter Wassertiefe, nachdem die gesammte Besatzung unverletzt von Schiffsbooten und Torpedo booten gerettet worden war. De? Zusammenstoß ereignete sich beim Durchfahren des Kreuzers „Wacht" zwischen den Panzern „Württemberg" und „Sachsen". Die Ursache des Zusammen stoßes ist dem Vernehmen nach in ungenügendem Funktioniren des Steuerapparates der „Wacht" zu suchen. Die Besatzung wird vom „Pelikan" nach Kiel gebracht werden. Saßnitz, 4. September. Die Generalmusterung der Besatzung der „Wacht" ergab, daß Niemand um gekommen ist.
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