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Deutsche allgemeine Zeitung : 27.01.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-01-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184401278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440127
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-01
- Tag1844-01-27
- Monat1844-01
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 27.01.1844
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Sonnabend — Nt- Uevevvlitk. Deutschland. **vom Rhein. Die Befestigung von Paris. — Ein deut sches Aktenstück in Neuyork. — Die protestantische Kirche in Bamberg. — Der Festungsbau in Rastatt. * Kassel. Die Eisenbahnsachc—Be völkerung von Koburg - Gotha. Mreußen. N Bertin. Die Ordensvertheilung. -^-Berlin. Die Vorfälle in Posen. * Posen. Schülerrevolte. Der städtische Haushalt. — Ansichten über den Schwanenorden. — Gustav-Adolf-Stiftung in Königsberg. — Lithauischc Sprachförderungen- Biclekeld. Unterstützungsverein. Nefterreich. "Wien. Der erste Obersthofmcister. Spanien. * Paris. Die Aemterbesetzungen- Gährung in Sevilla. Pro- testationcn. Großbritannien. Der Proceß O'Connell. Der Herzog von Bordeaux. Die Bank. Ein Gouverneur von Hongkong. ** Paris. Der Proceß O'Connell. Die Rente. Frankreich. Deputirtenkammer: Adrcßdebatte. Ungültigkeitserklärung ei ner Wahl. — Strenge der französischen Steucrverwaltung. k Paris. Die Ausschließung des Hrn. CH. Laffitte. Das legitimistischc Treiben. Niederlande. * Amsterdam. Vermögenssteuer. Zweideutige Mittel von beiden Seiten- Schweiz. Protestatio» in Zug. Rußland und Molen. Petersburg. DerLscherkessenkrieg. Empörung Leibeigner und deren Strafe. Türkei. Garnisonwechsel in Belgrad. Stegypten. Mohammed - Ali. — Frieden in Aden- Da Mlata-Staaten. Nachrichten von Montevideo. Mersonalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. München. Die Intendantur des -Wthea- terS- — Prof. Franck in Paris. — Rößler. Handel und Industrie. "Berlin. Stiftungsfest des Vereins für Ge- werbfleiß und Industrie. — Die Handelsverhältnisse der Vereinigten Staa ten zu Deutschland. — Berlin. Leipzig. Neueste Nachrichten. London. Proceß O'Connell'S. Paris. Adrcß debatte. Ankündigungen. Deutschland. **vom Rhein, 22. Jan. Bei der Wichtigkeit, welche die Befe stigung von Paris auch für Deutschland hat, ist cs von Interesse, keinen darauf bezüglichen Umstand ungeprüft zu lassen. Es ist bekannt, was theils die Militairs, theils die Politiker gegen die Befestigung von Paris cingewendet haben. Arago, der zu den Gegnern der Forts ge hört, macht auf den kriegerischen Geist der pariser Bevölkerung auf merksam (Nr. 266v. I.) und bemüht sich dadurch darzuthun, daß Pa ris im Fall eines feindlichen Angriffs um so mehr sich würde mit Er folg vertheidigcn können, als die Pariser dann selbst die tapferste Be satzung bildeten. Zu dem Ende zählt er die Truppen auf, welche die Hauptstadt in kritischen Zeiten dem Vaterlande geliefert habe. Er be rechnet, daß Paris im Rcvolutionskricge 1792 — 93 beinahe 109,00V Krieger aus seinen Mauern gegen den Feind geschickt hat. Wir können dies zugebcn, müssen aber, ungeachtet wir selbst die Befestigung von Pa ris nicht billigen, darauf aufmerksam machen, daß sich aus dem Betra gen der pariser Bevölkerung in den zwei schrecklichsten Revolutionsjahrcn noch nicht mit Sicherheit darauf schließen lasse, daß sie zu jeder andern Zeit dieselben Opfer bringen werde. Es ist wahr, Paris lieferte 1792— 93 dem Heere fast 100,000 M. Aber die fieberhafte Exaltation der Re volution auf ihrem Höhepunkt, aber der Terrorismus der Guillotine setzte sie besonders in Marsch; und diese aus der Hefe der pariser Bevölkerung rekrutirte Armee zeichnete sich in der Vendee, im Elsaß und an der Nord- «renze nicht sowol durch Tapferkeit als vielmehr durch ihre Jndisciplin, Meuterei, Plünderung und Grausamkeit aus. Die angeführten Faktoren jedoch hinweagenommcn, was haben denn die Pariser später zur Verthei- digung Frankreichs und ihrer Stadt selbst gethan? Napoleon, der sie mit einem bekannten Spitznamen bezeichnete, vertraute in der Noth seine Dynastie und sein Reich der Vertheivigung der pariser Nationalgarde an. Diese rückte zwar am Tage der Schlacht bei Paris vor die Barrieren; allein Beauchamp in seiner „Osmpsßus ckv 1814" (Bd. 2, Buch 16, S. 221) beschreibt uns die Haltung dieser Garde nicht eben sehr kriegerisch, auch wurde sie bloS in zweiter Linie aufgestellt, mehr um den Feind über die französischen Streitkräfte zu täuschen, als um ihn wirklich zu be kämpfen, und sie hielt den Fall von Paris nicht auf. Auch 1815 machte die pariser Bevölkerung keine Anstrengung, um ihre Stadt und Frank reich zu retten, obwol es damals nicht wie 1814 bloß die Aufrcchthal- tung der napoleonischen Dynastie, sondern die Erhaltung der freisinnigem Staatseinrichtungen gegen die Reaktion der Bourbons galt. Wenn nicht 27. S7. Januar 1844. ""LKW?" .»-«'S,. «Wahrheit und Reckt, Freiheit und Gesetzt ¬ em revolutionaircs Fieber die Pariser aufregt, wie 1792—93, unter ge wöhnlichen Umständen, in einem gewöhnlichen Kriege werden sie den Fall ihrer Stadt mitten in ihren Riesenumwallungen und hinter ihren Rcdou- ten in der Zukunft eben so wenig aufhalten können als 1814 und 1815, in welchem letztem Jahr überdies noch 80,000 M. der tapfersten Truppen an ihrer Seite standen. Doch angenommen, sie ergriffen wie früher die Saragossaner zur Bcrtheidigung ihres Herdes die Waffen und wären ent schlossen, sich unter den Trümmern ihrer Stadl zu begraben: immer wird der mächtigste und furchtbarste Feind für eine belagerte Stadt sich mit den Belagerern von Paris verbinden, jener Feind, der die tapfersten Heere und die festesten Städte bezwungen hat, der Hunger. Wenn man be denkt, was eine Bevölkerung von einer Million nur für Einen T<m an Lebensmitteln bedarf und welche Sorge die Verproviantirung von Paris der Regierung schon in Fricdcnszciten macht, wo dieselbe doch nur auf einen Uebcrschuß von wenigen Tagen berechnet werden darf: was wird dann geschehen, wenn der Feind diese Hauptstadt blockirt und ohne sie anzugreifcn, ihr nur Eine Woche lang die Zufuhr abschneidct. Mag dann das tapferste Heer sie vertheidigcn und die Einwohnerschaft selbst die Waf fen ergreifen; der Hunger wird ihren Händen die Waffen entwinden und sie werden genöthigt sein, dem Feinde die Uebergabe selbst anzubieten. Wie man daher auch den Parisern die Befestigung ihrer Umgebungen em pfehlen mag, der Sachkundige hat sich keinen Augenblick darüber getäuscht, daß dieselbe nicht für sic, sondern gegen sie, nicht zu ihrer Fortification, sondern zu ihrer Mortificatio» errichtet wird. — Ein Korrespondent der Bremer Zeitung aus Neuyork sagt: „Zu gleich sende ich Ihnen ein höchst merkwürdiges Aktenstück, welches Sie in Deutschland wohl schwerlich zu lesen bekämen, wenn es nicht von der hiesigen "Schnellpost», wie sie ausdrücklich bemerkt, zum ersten Male veröffentlicht wäre, das «Schlußprotokoll der Wiener Ministerialconserenz vom 12. Jun. 1834» mit einer Einleitung und Schlußrede des Fürsten v. Metternich. Es wirst auf viele Vorkommnisse und besonders ständi sche Differenzen mit den einzelnen Regierungen ein schlagendes Licht." Bekanntlich ist das nämliche Dokument kürzlich den Mitgliedern der ba dischen Kammer auf bisher unerklärte Weise zugekommen. (Nr. 20.) — Mit Rücksicht aus die gehoffte Ankunft der Kronprinzessin war die protestantische Kirche in Bamberg im vorigen Herbst im Innern restaurirt, eine neue Tribune errichtet und eine passende Anfahrt herge- stcllt worden. Am 21. Jan. wohnte die Kronprinzessin zum ersten Male dem Gottesdienst in dieser Kirche bei. (N. C.) Rastatt, 22. Jan. Der vorgerückten Jahreszeit ungeachtet wer den die Arbeiten am hiesigen Fcstungsbau doch mit angestrengtester Thätigkeit fortgesetzt, so weit die Witterung es irgend erlaubt. Die Zahl der dabei beschäftigten Arbeiter wird aus mehr als 3000 angegeben. Diese Zahl dürste indeß auch nach Eintritt der guten Jahreszeit vorerst noch nicht vermehrt werden, da sich, wie verlautet, einer größern Ausdehnung der Arbeiten neue Schwierigkeiten, in der Expropriation noch bedeutende Hemmnisse entacgenstcllcn. Die Festungsbaudircction soll deshalb beab sichtigen, demnächst eine Warnung zu erlassen für Solche, die sich, hier Arbeit zu finden, auf gut Glück von fern her nach Rastatt begeben wol len, wie cs auch bekannt gemacht werden wird, wann wieder neue Ar beiter angenommen werden können. (Franks. I.) * Kassel, 23. Jan. Bei der Eröffnung des gegenwärtigen Land tags in Kurhcsscn am 15. Dec. 1842 war in der Thronrede den Land- standcn angekündigt worden, daß ihnen auf höchsten Befehl die Errichtung von Eisenbahnen betreffende Vorlagen von Seiten der Staatsregie rung gemacht werden sollten. Es schien diese Angelegenheit, die bereits auf dem Landtag im Jahr 1832 in Anregung gebracht und seit einem Deccnnium vielfach besprochen worden war, zum HalMgegenstande bestimmt zu sein, um diesmal neben der Feststellung des Staatsbudgets für die laufende Finanzperiode die Thätigkeit der Ständeversammlüng in An spruch zu nehmen, da von oben herab keine anderweitigen Propositionen oder Gesetzentwürfe an dieselbe gelangten, um sie während ihrer Session nur einigermaßen hinlänglich beschäftigen zu können. Glcichwol war seit dem Wicderzusammentritte der kurhessischen Landstände ein ganzes Jahr verflossen, ohne daß die von Anfanff an erwartete Mitthcilung in Be treff der Eisenbahnen erfolgt war. Die Ständeversammlüng hatte sich daher veranlaßt gesehen, am II. Nov. v. I. die Staatsregierung um Auskunft zu ersuchen über den dermaligcn Stand der kurhesffschcn Eisen- bahnangelegcnheit insbesondere über Richtung, Zeit des Beginnens und der muthmaßlichcn Vollendung der Bahn, als Privat- oder Staatsbau, über die Größe der Kosten und Beschaffung der Mittel, über die Mittel zur Verzinsung und Tilgung einer ctwanigcn Anleihe, über die Verwal tung der Bahnen und des auf deren Bau zu verwendenden Kapitals und zugleich eventuell um thunlichste Beschleunigung der auf die Ausführung
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