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Deutsche allgemeine Zeitung : 07.02.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-02-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184402070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440207
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-02
- Tag1844-02-07
- Monat1844-02
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 07.02.1844
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Mittwoch — Nr. 38. — 7. Februar 1844 trivng. Di» Zeitung erschtMl täglich Abends. Zu beheben durch all» Postämter des In- und Auslandes. Deutsche Allgemeine Zeitung. Pee s für d.'S Vlertel- inbr 2 Lblr. — Jns.nionsgcbuvr für den Raum einer Zeil« 2 Rgr. «Wahrheit und Reckt, Freiheit und Gesetz!» U-bepblick. Deutschland. ^Äus Süddeutschland. Die Redefreiheit der Deputaten. Eibenstock. Der Winter. Gustav-Adolf-Stiftung. Handel und Gewerbe. Volkszählung- — Großherzogth. Heesen. Begnadigung. Georgi's Schrift. Lübeck. Zwei neue Syndici. Preußen. N Äerlin. Die vertriebenen Bourbons. L ÄerUn. Das Frei willigenfest. Der Carneval- Der Wintergarten. — Die Stadtverordneten von Berlin. Spanien. * Paris. Die Protestationen. Personalien- Saragossa- Großbritannien. Prcßproceß. ** Paris. Die Eroberung von Scinde. Der Proceß O'Connell. Frankreich. Die Protestanten im Elsaß, -fParis. Das Projcct des fran zösisch-belgischen Zollvereins. Graf Salvandy. Italien. Die Anerkennung der spanischen Regierung von Seiten Neapels. Der französische Consul in Livorno. *Kom. Die Beziehungen Spaniens zu Rom. Die Kinder deö Lucian Bonaparte. Die Unsicherheit. Rußland und Polen. Vermählungen. Griechenland, s Äthen. Der König. Beförderungen. Die Minister- Der Berfassungsentwurf. Türkei. * Konstantinopel. Admiral Walker. General ZochmuS. Genug- thuung für die englische Gesandtschaft. Das Complot von Braila. Personalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. * Halle. Universitätswescn- * Darmstadt. Anwalt-Zeitung. * Paris. Die Lmerlosn Oriental Society in Boston. — Frhr. v- Reden. Handel und Industrie. "Kiel- Die Landeßbank. "Frankfurt a. M. Börsenbericht- "München- Die München-Augsburger Bahn. Äottbus- Eisenbahn- — Atmosphärische Eisenbahn. — Schleichhandel in der Lom bardei. — Ackerbauschulen in Baden. — Staatspapiere. — Berlin. Neueste Nachrichten. London. Proceß O'Eonnell's. Paris. Graf Salvandy. Die Studirendcn- Tod des Generals Bertrand. Ankündigungen. Deutschland. cX ÄUS Süddeutschland, 2. Fcbr. Die Karlsruher Zeitung brachte kürzlich einen sehr kräftigen Aufsatz gegen die Anträge und Aeußcrun- gcn des Abg. Sander und der Seinigen in Betreff der unbedingten Nichtvcrantwortlichkeit der Deputirtcn hinsichtlich ihrer Acuße- rungen in den Kammern, der Privatehrc gegenüber. Gewiß ist das eine sehr schwierige Streitfrage. Auf der einen Seite erscheint es als ein ganz exorbitanter Anspruch, daß die Abgeordneten das Recht haben sol len, aus der Ungeheuern Mehrheit ihrer Mitbürger einen Jeden heraus- zugreifcn und öffentlich, zum Gehör des Volks und der Welt, seine Ehre zu verletzen, vielleicht nur weil die Hitze der Rede, das dialektische Äe- dürfniß, ein rhetorischer Knalleffect das mit sich bringt, vielleicht auch um Privathaß zu kühlen. Daß Recriminationen, Vertheidigungen in öf- entlichcn Blattern u. s. w. nicht ausreichend abhclfen, ist bekannt. Sie ommen nicht allemal vor dieselben Augen; sie kommen ost zu spät; sic ind zuweilen, wenn cs Verhältnissen gilt, die sich nicht wohl öffentlich Larlegen lassen, unthunlich; cs kann sich auch um wahre Thatsachen han deln, in deren Natur cs aber nicht lag, daß sie in solche Oeffentlichkcit gehoben wurden; zuletzt ist jede Antikritik etwas Mißliches und der An- grcifende immer in einigem Vortheile. Hier kann nur durch eine wohl- thätige Furcht vor späterer Vertretung eine Sicherheit geschafft werden. Auf der andern Seite ist aber auch die Redefreiheit der Abgeordneten ein so hochwichtiges Gut, und es kann für das Ganze so große Nachtheile haben, wenn ein Redner durch die Furcht vor einem Jn;urienprocesse sich abhalten läßt, ein für das ganze Land bedeutungsvolles Verhaltniß rück sichtslos zu enthüllen, daß man wünschen muß, es möglichst, cs jeden falls vor Chicanen gesichert zu sehen. Dieselbe Aeußcrung, die, in der Kammer gethan, großen Anstoß erregt, würde vielleicht im Sitzungs saal einer Behörde ganz am Orte sein. Aber soll man deshalb die Ocffentlichkeit ständischer Verhandlungen aufheben? In England hat man einen charakteristischen Ausweg eingcschlagen. Es ist dort kein Ge danke daran, daß die Redefreiheit im Parlamente je geschmälert oder gestraft werden könne. Das Parlamentsglied spricht und handelt in hö- hcrm Auftrag, unter höherer Sanction, nach dem Gebote seiner Pflicht, seiner Ucbcrzeugung, und steht Niemandem Rede als seinem Hause. Aber es spricht auch, nach der Fiction des Staatörechts, nur zu seinem Hause. Mögen Hunderte von Zuhörern da sein, daffHaus weiß nichts davon, eS sicht sic nicht, und wenn ein Mitglied erklärt, daß es Fremde im Hause sehe, so müssen sie sich entfernen. Mögen ferner die Reden der Parlamentsglieder morgen in hundert Blättern stehen, das ist eine Pri vatsache, für welche die Unternehmer verantwortlich sind, und wenn sich in einer solchen Rede eine injuriöse Aeußcrung gegen J-mandcn befindet, der Geld und Lust hat, einen Proceß zu erheben, so verklagt er nicht den Redner, der ihn beleidigt, sondern den Drucker, der die Beleidigung pu- blicirt hat. Die Folge davon ist, daß die Berichte der Parlamentsver handlungen, wie auch der Gerichtsverhandlungen re. in England, wenig stens hinsichtlich der Injurien, unter einer viel sorgfältigem Censur stehen, als wir sie in Deutschland kennen: unter der der vor Jnjuricnproccsscn ban genden Drucker. Conscgucnt ist das englische Verfahren, denn der Ab geordnete berührt den für den Einzelnen empfindlichen Punkt nicht, um ihn der Welt bekannt zu machen, sondern, wenn er Kon» tick« handelt, lediglich für den Zweck der obschwebcndcn Diskussion. Eibenstock, l. Fcbr. Der Winter zeigt sich seit mehren Wo chen bei uns in seiner ganzen Strenge, nicht etwa wegen großer Kälte, sondern vielmehr wegen der Masse von Schnee, sodaß selbst das Hoch wild (Hirsche und Rehe) hccrdcnwcise bis in unsere Nähe kommt. Die Schlittenbahn hat nun zwar die Hauptwegc gesichert; allein Fußsteige und Nebenwege sind ganz unbrauchbar, ja sogar lebensgefährlich.—Die Gustav-Adölf-Stiftung ist auch hier angeregt und auf nächsten Sonntag deshalb eine Generalversammlung angesagt worden. — Unser Handel und Gewerbe befinden sich, mit Ausnahme einiger Artikel, immer noch in einem schwerfälligen und schleppenden Zustande, sodaß sel ten Preiserhöhungen notirt—gewährt werden. Amerika thut wenig, Oe sterreich fast nichts. Ucbrigcns Lebensmittel genug, zu Mittelpreiscn, und der Gesundheitszustand gut. — Nach der Volkszählung vom I. Dec. 1843 beläuft sich die hiesige Einwohnerschaft auf 5236 Seelen. (L. Z.) — Der Großhcrzog von Hessen hat auf dem Wege der Gnade die dem Muttcrmörder Peter Fuhrmann zuerkannte Todesstrafe in lebens längliches Zuchthaus verwandelt. — Der Ertrag der Schrift Georgi's (Nr. 36) ist dem Vereine für entlassene Sträflinge gewidmet.— Im Laufe des Jahres 1813 wurden durch die Gendarmerie des Großher- zogthums 4912 Verhaftungen vorgenommen, worunter 33 wegen Desertion, l wegen Mord, 2 wegen Straßenraub, 7 wegen beschul digten Mords, 7 wegen Paßfälschung, l wegen Majestätsbelcidigung, l wegen versuchten Selbstmordes, 6 wegen Quacksalberei rc. Die Zahl der verhafteten unzahlfähigen Forstfrevler beträgt 1733. Die Zahl der Dcnunciationen beträgt 11,491, worunter unter andern 871 wegen Führung falschen Maßes und Gewichts. Lübeck, 31. Jan. Heute endlich sind zwei Syndici gewählt: 0r. Elder und Di-. Heinrich v o n der Hude. Ersterer wurde schon als Ad- vocat zu diplomatischen Sendungen gebraucht und steht in dem Rufe, für Geschäfte dieser Art besonders geeignet zu sein, ist überdies bei der Bür gerschaft sehr beliebt. Or. Heinrich von der Hude stand als Advocat in dem Ruf eines tüchtigen Juristen, hat sich durch eine mehr als 20jährigc Praxis große Erfahrung erworben, hat überdies als Oberstlieutenant der Bürgergarde und als Direktor der hiesigen Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätiakcit gezeigt, daß er ein Mann von Charakter ist und die Fähigkeit besitzt, die verschiedenartigsten Menschen und Geschäfte richtig zu behandeln. So darf denn die Wahl nach allen Seiten hin als eine glückliche bezeichnet werden. (W. Z.) Preußen. N Berlin,4. Fcbr. Versuchen wir es, durch eine an Thatsachen sich anknüpfende Beleuchtung der Ächandlungswcisc, welche die französische Regierung der Affaire des Herzogs von Bordeaux hat angedeihcn lassen, ein flüchtiges Bild der heutigen französischen labyrinthischen Staatskunst überhaupt darzustcllcn. Gerechtfertigt erscheint unsere Darstellung wol auch sür die bewegliche Zeitgeschichte und ihre Oberfläche, weil sie im Zusammenhänge mit den Kammerverhandlungcn vom 26. und 27. Jan. letzt, die einen so frappanten Blick in das Parteilcbcn Frankreichs wer- cn lassen und welche den ersten Cyclus für jene Bchandlungswcise ab- chließcn. Vorerst ein rasches Orientircn über die Persönlichkeiten und die Gesinnungen des exilirten, erlauchten Geschlechts, welches für die le bendige Strömung der Zeit und nicht blos für die historisch-antiquirtc, prächtige Todtenkanuncr sich wiederum Wichtigkeit und Bedeutung aneig- ncn will. Drei Richtungen, bereits unter Ludwig XVI. in der gegen die Revolution auf verschiedene Weise ankämpfendcn Familie bemerkbar, machen sich geltend. Karl X. warf der Zeit den Handschuh ins Gesicht, und sie ihn in das Exil. Dieser Kampf zwischen beiden hat von je her stattgefundcn. Beide verstanden sich von je her, ohne viel Worte xu ma chen oder an Tranöactioncn zu denken. Dieselben Namen und Figuren, welche Ludwig XVI. und dem Grafen von Provence gegenüber die so historisch-wichtige Camarilla des Grafen von Artois bildeten, kommen bei den Juliordonnanzcn zum Vorschein. König Karl X. hat lediglich offen Das erfüllt, was er als Graf von Artois stets beabsichtigt und gewollt. Entweder sie oder ich! das war sein Wahlfpruch. Dieselbe Gesinnung und Auffassung der Verhältnisse, welche er in der bekannten Declaration auseinandersehte, ehe er den Stürmen der beginnenden Revolution gegen-
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