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Deutsche allgemeine Zeitung : 03.05.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-05-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184405031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440503
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-05
- Tag1844-05-03
- Monat1844-05
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 03.05.1844
- Autor
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Freitag Nr. 124. 3. Deutsche Allgemeine Zeitung» --Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Mai 1844 Preis für das Biertel- wl-r -> Mir. - , Insettionsgebuhr für de» Rau»! einer Zeil» 2 Ngr. Deutschland aus dem Befreiungs- // *) Lebensbilder Abtheilung I. S. 181 fg. Abthcilung II. S. 1 fg. Gott Lob! beide Memoiren sind wenigstens Französisch geschrieben. Ueberblick. Deutschland. ""Aus dem Leinethal. Freude und Leid hinsichtlich der hannoverschen Staatsschrift, die Zollverhältnisse betreffend- — Die Aus wanderung nach Lejas. — Feuer im hannoverschen Dorfe Lintorf. ° Al tenburg. Finanzrath Lippold. ^Vom Niederrhein- Convertitcnwesen. Preußen. * ""Serkin- Verordnung. Die Bevölkerung des Zollvereins. °Non der Spree- Der Einbruch in Charlottenhof. — DaS Fürstenthum Bir kenfeld. — Schiedsmännerthätigkeit. Oesterreich. **Äus Ungarn. Die Grausamkeit der Lürken gegen die Christen. Portugal. ""Lissabon. Die Cortes. Munition. Militairemcute in Coim bra. Guerrilla- Deportation. Almeida. Spanien. * Ilaris- Amnestie- Zollwescn- Territorialeintheilung. Die Presse. DaS Geniewesen- Die Turnkunst. Die Carlisten. Großbritannien. Unterhaus: Ferrand's Beschuldigungen. Abberufung des LordS Ellenborough. Oastler. Frankreich. Pairskammcr: Graf Montalembert. Das Gefängnißwcsen- Die Studenten- Patriotische Ohrfeige. Abd - el - Kader- h Paris. Der Mont St.-Michel. Die Sklaverei. Belgien. Die. Musterreitcr. Rußland und Polen. *Nlarschau. Der Großfürst-Thronfolger. Fürst PaSkcwitsch. Der Kaiser- Die Kaiserin. DaS Cartcl. Der Lschcrkcfscn- krieg. Hr- de Balzac. Mordamerika. *Äoeton. Der Handel. Perfonalnachrichten. Wissenschaft und Aunst. ""Darmstadt-Die Universität. " Frankfurt a- M. Die belgischen Bilder. chLeipftg. Wigand's VierteljahrSschrift. — Gräfin Ida Hahn-Hahn. Handel und.Industrie, h Frankfurt a. M. Börsenbericht. ""Frank furt a. M. Koblenz-Bicbcricher Eisenbahn. Bexbacher Eisenbahn. Oster messe. ""Von der polnischen Grenze. Branntweinsteuer- — Schiffahrt der ostfriesischen Häfen. — Lottens. Neueste Nachrichten. Paris. Pairskammer. Yknkundigungen. *AuS dem temethal. (Schluß aus Nr. I2Z.) Im österrei chischen Cabinet selbst wird ohne Zweifel große Trauer über den Nicht anschluß Hannovers herrschen, nicht allein über das Mißglücken eines Provisorii, was schon nach Oesterreichs allgemeiner Fricdlicbc fast ohne Ende und eonciliatorischcr und konservativer Gesinnung, vorzüg- .lich den deutschen Verhältnissen gegenüber, als gewiß anzunchmen ssem würde, sondern auch wegen des Mislingens in der Hauptsache, der Ver- schmelzung der beiden Zollvereine, auf deren Vollendung Oesterreich be kanntlich immer einen sehnsuchtsvollen Blick geworfen hat, sodaß, als ich von dem definitiven Scheitern der mit so großem Pomp in die Zei tungen aufgenommenen berliner Unterhandlungen hörte, ich nicht Umhin konnte, an das Hoftrauercercmoniel in Frankreich unter den Königen drit ter Race zu denken, und wie sehr ich bei der Lccturc der französischen Hofmemoiren von der Aufrichtigkeit der Thcilnahme des Schmerzes über zeugt bin, wenn der König Violet oder gar Schwarz anlegt, und wenn cs heißt: I-v roi «kranu nour 15 fours! — Da aber die Todten, selbst Kaiser, Könige und Diplomaten nicht mehr an die Hofetikette gebunden sind, so darf ich cs nicht verhehlen, daß nach dem mir officiell aus dem Paradiese neben der Dorfzcitung, welche wol fast als officiellc Quelle, wenn nicht über das Diesseits, doch über das Jenseits zu behandeln sein möchte, zugcgangenen Bulletin, Eugen, nämlich der tapfere Ritter, und Kaunitz, der ausgezeichnete und wunderbare und wunderliche Mann, bei der Ankunft des vetreffendcn Kuriers, große Gala sollen angelegt haben, ja sogar dem Erzengel Michael ihre Gratulation sollen Haven abstattcn wollen, auf dem eben erprobten vierspännigen Wagen deutscher Hülss- wörter, von diesem strahlenden Engel des Lichts, welchen man fast mit dem Cardinal Staatssecrctair Lambruschini vergleichen könnte, jedoch nicht sollen angenommen worden sein, und noch weniger deren Gefolge. Unter die sem hat man von neueren seligen österreichischen Diplomaten aus der Ferne und in der Presse nur vier erkennen können, vor allen Andern Gentz, ge leitet von dem Genius der Genügsamkeit und der Enthaltsamkeit und dem Schlamme des Irdischen abgewcndct, durch heidnische und christliche Moral Wlcich ganz abgemagert wie die Tafeln des Ledens. Sodann ist mir in Paris ein Buch in die Hände gefallen, das in meinem Jnlande verboten ist, und das statt des Titels „Lebensbilder aus dem Befreiungs kriege, Abtheilung I. und 2.", besser den von ,^Kraut und Rüben" fuh ren sollte, wie der „Oesterrcichische Plutarch". Bei jenes Buches Durch sicht ist mir immer die Anekdote im Geiste gegenwärtig gewesen, aus einem alten französischen Mcmoirenbuche, ich glaube dem angeblich vom Herzoge von Grammont unter Ludwig XIV. geschriebenen, dessen wahrer Verfas ¬ ser indeß aus St.-Simon constirt; als die Franzosen, immer gleich pctu- lant, Lerida belagerten und, sicher die Stadt zu nehmen, nach geschosse ner Bresche den Spaniern da drinnen eine Katzenmusik brachten. nlaov n'vtuit rinn, muis von Alvaro?:, wol ein Asccndent des spätem hcldcnmüthigen Commandanten von Gcrona (1810 oder I8lt) gegen Na poleon, vtait guvlgne clivsv. Das Buch selbst, die Biographie des Grafen Münster, hat überall nur geringen Werth, vorzüglich hinsichtlich der inner» Geschichte und der Administration des Königreichs Hannover, von welchen der Verfasser, angeblich ein Ausländer, so gut als nichts ver steht und weiß; aber die Anlagen enthalten manches Ausgezeichnete, ja der Unsterblichkeit Wcrthc. Dahin rechne ich vor allem Andern die bei den politischen Aufsätze zweier österreichischen Generale aus den Zeiten Napolcon's, welche man wol als das eigentliche politische Mark von Oe sterreich bezeichnen könnte, so ganz ist das Raisonnement auf die Wesen heit der natürlichen Verhältnisse von Oesterreich basirt, die höchste eigent liche „Wissenschaft" der politischen Verhältnisse jenes Staats, die ewigen Züge, denen Oesterreich immer gefolgt ist und immer folgen wird, zu- wciscn scheinbar fast unbarmherzig gegen Alles, was nicht österreichische Politik ist, ja sogar gegen seine deutschen Nachbarn; in dieser letztem Hinsicht hat sich bekanntlich die österreichische Politik, sonst allerdings mit Recht als eine ewige und unveränderliche bezeichnet, seit 1814 in lauter echte Verwandtschaft, Freundschaft, Bundcsaenossenschaft und Nachbar schaft verwandelt, welche die frühem Bestrebungen ganz vergessen hat; das ist ja so oft von allen Seiten ausgesprochen und von Jedermann auch geglaubt!!! Aber, um so mehr sagen mir, war cs ein Verrath, und maw sagt sogar, ein diplomatischer Verrath, und zwar an ganz Deutsch land, die beiden fraglichen politischen Aufsätze*) von den intimen, einge weihten beiden ausgezeichneten Männern der österreichischen Monarchie dem größern Publicum bekannt zu machen, das, ohne meistens im Stande zu sein, solche zu würdigen, nur die Schrecknisse des Glückes der Zukunft und der deutschen brüderlichen Einheit und Eintracht sich leicht durch de ren Studium vermehren könnte. Doch dies war die ententv cnrckials unter den Deutschen während der Rheinbundsacte; unter der Bundes - und Ergänzungsacte ist die Sache gan^ anders geworden. Man sehe die hannoversche und die braunschweigische Staatsschnst Und den bairischen Ar ¬ tikel über die Gustav-Adolf-Stiftung in der auasburgcr Allgemeinen Zei tung vom März d. I. Viv« I'vntvnt« cnrckias« entrv l«8 Allemuncks! schreien die Franzosen und Preußcnl Oesterreich selbst muß sich natürlich am meisten durch die Publikation solcher Sachen compromittirt fühlen, deren Effect dem Politiker viel tiefer in das Fleisch dringt als die Spa ziergänge eines wiener Poeten, oder die vergifteten politischen Pfeile von Herwegh oder von Hoffmann, dem zum politischen Frosch aufgeblasenen Sohne eines Krämers von Fallersleben, nicht aber der alten dortigen Dy nasten. It ns knui 8« inöconnsitre, und vor Allem sich nicht lächer lich machen, sonst verliert man am Ende mit allem Talent und Kennt- niffcn doch das Spiel! Daß jene beiden politisch-militairischcn Verfasser jener beiden Me moiren, längst dahingeschiedcn, sich noch im Paradies über den Abbruch der Verhandlungen zwischen Hannover und Preußen über die Maßen freuen werden, ist nicht allein eine christliche, sondern auch eine politische Konsequenz, und das diplomatische Corps des Paradieses wird mich hof fentlich nicht desavouiren wollen, da ich dort auch dereinst wenigstens alS Abgesandter des ehemaligen niedersächsischen Kreises an dem Hofe der unschuldigen Königin Pomare auf Ta'üi meinen Stammbaum und Mar tens unter dem Arme, zu erscheinen gedenke, jenen beiden Männern mit zuerst meine Visite machend. Bis dahin schweige ich-natürlich darüber, was der Geist jener beiden, gewiß politisch Seligen mir aus jenen bei den Memoiren an Ansichten über den Abbruch der Zollvcrhandlungen zu- flüstcrt, und will nur noch am Schlüsse dieses österreichischen Passus die Anfrage an die deutschen Genealogen thun, ob der ausgezeichnete Soldat und Diplomat, auch leider nun schon so jung dahingeschiedcn und so viel fach mit Recht beweint, einer der jungen Grundstämme und Grund- und Strebepfeiler Oesterreichs, aber aus der alten guten Wurzel, welcher l83Z ,n Berlin gegen das Zustandekommen des sogenannten deutschen Zollvereins manoeuvrirte, mit Kunst, wenngleich ohne Glück, und den Tag nach dem Beitritte der süddeutschen Henen sofort nach Wien zurückkehrte, wir meinen den Hrn. v. Clam-Martinitz, einen der Besitzer des Riescn- acbirges, ein Desccndent desjenigen Martinib war, welcher, wenn mich mein Gcdachtniß nicht täuscht, von dem Grafen Thurn und den übrigen prote stantischen und landständlschen Konsorten von dem Hradschiu28 Ellen hoch un diplomatisch aus dem Fenster geworfen wurde? Beide werden auch jetzt voll Jubel sein, und noch viel mehr der Sccrctair des altern jener Herren, Philipp Fabricius, des Ahnherrn der bekannten neuern Diplomatenfamilie, welcher diesem so unsanft aus dem Fenster nachstürzte, die lange Höhe hinunter,
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