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Deutsche allgemeine Zeitung : 16.05.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-05-16
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184405166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440516
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-05
- Tag1844-05-16
- Monat1844-05
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 16.05.1844
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Donnerstag Nr 137 1«. Mar 1844. LcipNg. Die Aettunz avcln: räglicb ÄSends. Zu begehen durä> alle PlilHmtcr de« In- und Auslandes. Deutsche Allgemeine Zeitung. Pk-iL für das Biertef. !?.dr -> Wir. - !ans>>rlivneg«büvr für den Raum einer Zeile -! Ngr. -Wahrheit und Reckt, Freiheit und Gesetz!» UeberLlick. Deutschland. HÄUS Norddeutschland. Die Plane der Franzosen auf Haiti *Uander Oder. Der Ludwigs-MissionSverein- -! Nürnberg. DieUnruhen. Die Getreidepreise. Karlsruhe. Die zweite Kammer über das Budget des Justizministeriums, h Wiesbaden. Der Herzog und die Herzogin in Bieberich. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland.— Der Rabbiner Trier. Preußen. Ä Herlin. Der Fürst v- Wittgenstein. — Herlin- Der Ge neral v- Borstell. Z Herlin. Die Ministerien. — Dombauverein- — Lheerschwclcrproccß Defterreich. *prcsburg. Das Städteopcrat. Wesselcnyi's Verein. Spanien. * Paris. Das neue Cabinet. Die Güter des Friedensfürsten. Marokko. Großbritannien» Sir H. Hardinge. Repealverein- Abbrennen des Schau spielhauses in Manchester. Frankreich. Antrag in Betreff des literarischen EigenthumSrechtes. Selbst morde. (Paris. Die Eisenbahn. Mejico. Haiti. Schweiz. Urtel in Hochverrathssachen zu Locarno. Rußland und Polen. ^Petersburg. Fürst Paskewitsch. Die Stock strafe in der Armee. Graf Bcnkendorff. Fürst Schstcherbatoff. * War schau. Der Fürst-Statthalter. Feuersbrunst. Straßenpolizei. Serbien, von der türkischen Grenze. Wucsics und Pctronievich. Straf verwandlung. Entschädigung österreichischer Untcrthancn. Brasilien. Der Krieg in Rio Grande do Sul. Personalnachrichten. Wissenschaft und.Kunst. * Herlin- Die «Zauberflötc». Eduard De vrient. — Die Prof. Engel, Haffe und Kölliker. — Ur. O- Marbach. Handel und Industrie. * Frankfurt a- M. Börsenbericht. * Dres den. Generalversammlung der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn. — Berlin. Neueste Nachrichten. Paris- Haiti. Die Herzogin von Kent. Ankündigungen. Deutschland. f AuS Ilorddeutsclüand, 13. Mai. Wenn Deutschland bei der Unruhe seiner westlichen Nachbarn zu seiner eignen Ruhe nichts mehr wünschen kann, als daß Frankreich außerhalb seiner Grenzen, besonders in fernen Welttheilen beschäftigt werde, so ist nicht zu läugnen, baß das selbe diese Wünsche seiner deutschen Nachbarn auf eine erschöpfende Weise selbst erfüllt. Nicht genug, daß cs seit 13 Zähren seine Armeen und Schätze in Algerien verschwendet und daß es nicht abzusehen ist, wann diese Opfer ihr Ende erreichen werden, so hat die französische Regierung in den neuesten Zeiten in Oceanien sich einen neuen Schauplatz ihrer Thä- tiqkcit durch die Occupation der Marguesasinseln und Otaheitis eröffnet. Wenn diese kleinern Punkte indessen wenig Kraft an Mannschaft und Geld in Anspruch nehmen, so hat Frankreich gleichsam, als ob es noch nicht genug beschäftigt wäre, nach den jüngsten Nachrichten seine Erweiterungsprojecte auch auf Haiti ausgedehnt. Wir wollen hier der Kürze halber nicht auscinandersehen, wie die französische Regierung Eng land insofern nachahmt, baß sic überall, wie dieses, einzelne Punkte oder Inseln beseht, um in allen Welttheilen ihren Einfluß zu gründen und -Frankreichs Handel eine Stütze Und eine Zuflucht zu gewähren; auch wollen wir nicht untersuchen, ob Frankreich bei den pecuniairen Federun gen, die cs an Haiti machen kann, berechtigt sei, unter dem Titel des Unterpfandes oder der Entschädigung einen Theil des haitischen Gebiets, von dem ihm überdies früher die Hälfte ganz gehörte, zu besetzen. Aber darauf wollen wir hier aufmerksam macken, wie unsere sonst so scharf sinnigen Nachbarn in dieser Hinsicht durchaus nichts lernen, sondern im mer "dieselben Fehler von neuem begehen. Daß die Regierung von Haiti nicht freiwillig sich eines Theiles ihres Gebiets berauben und denselben an Frankreich abtrctcn werde, das ist wol zu erwarten. Die Natur der Sache und frühere Erfahrungen beweisen es ihr, daß eine solche Ac- quisition für Frankreich nur der Anfang der Eroberung der ganzen Insel und der erste Schritt zum Verluste der haitischen Nationalunabhängigkeit sein würde. Da nun Haiti nicht, wie die Wilden auf den Marqucsas- inscln und wie die ohnmächtige Königin von Otahciti, zu schwach ist, um Widerstand zu leisten, sondern an IW,VW M. ins Feld stellen kann, so wird unvermeidlich ein Krieg zwischen Frankreich und Haiti die Folge einer französischen Expedition dahin sein. Welchen Ausgang wird derselbe nach menschlichem Ermessen nehmen? Die Geschichte und noch dazu die Geschichte unserer Zeit antwortet sehr deutlich auf diese Frage, aber sie scheint mit ihren Belehrungen sür die Franzosen verloren zu sein. In den Jahren 1792—94 verlor Frankreich diese schöne Colonic zum er sten Mal, indem die Neger und Mulatten die Weißen nach dem gräuel- vollsten Krieg von der Insel vertrieben. Nach der Beendigung des See krieges durch den Frieden von Amiens schickte der erste Consul sogleick I8vl den General Leclerc mit einer bedeutenden Flotte und mit 25,Wv M. Landungstruppen nach Haiti, um diese Insel für Frankreich wieder zu erobern. Die Folgen dieser, durch einen klugen Feldhcrrn und durch die erprobten Krieger der Revolution ausgeführtcn Unternehmung waren, daß das Klima und das gelbe Fieber, verbunden mit den Angriffen der Neger, dieses tapfere Heer vernichteten, sodaß Frankreich im Jahr 1803 die Insel schon wieder aufgebcn mußte. Was aber Napoleon nicht ge lang, sollte das der gegenwärtigen französischen Regierung auszuführen möglich sein? was die alten erprobten Krieger aus den Rcvolutionsfcld- zügen nicht bewirken konnten, sollte das den jetzigen französischen Solda ten gelingen? Dies ist wenigstens nicht wahrscheinlich. Zwar befindet fick Haiti in diesem Augenblicke durch die letzte Revolution in einen zer rütteten Zustand verschN aber haben die Revolutionen nicht oft schon die geistigen Kräfte der Völker zu einem Höhepunkte gesteigert, auf welchem angelangt sie für ihre Unabhängigkeit Alles zu opfern bereit sind? Wird nicht die fanatische Negerbevölkcrung auf Haiti, welcher die frühem ver kehrten Maßregeln der französischen Gesetzgeber im Convent und im Se nate gegen sic durch eine gar nicht ferne Tradition der Väter bekannt sind, die auck jetzt von dem Widerstande des französischen Volks gegen das Durchsuchungsrecht, folglich gegen die Neaeremancipation reden hört, sich der Besetzung ihres Gebiets durch französische Truppen widersetzen? wird sic nicht dabei, wie im Jahr I8V2, durch das Kiima und andere Umstände begünstigt werden? Wird Frankreich sich dadurch nicht ein neues Algerien schaffen, und sich bei seiner notorischen Ungeschicktheit in der Behandlung fremder Nationalitäten damit einen neuen Abgrund er öffnen, welcher seine Kräfte an Mannschaft und Geld, wie der algieri- schc verschlingen wird? Wie dem auch sein mag, Deutschland, Europa kann diese neue Unternehmung Frankreichs wenigstens vorläufig ruhig be trachten, und dies dürfte auch die Ursache sein, warum das sonst so wach same England, wie in Oceanien so auch auf Haiti, dem Umsichgreifen der französischen Macht keinen energischen Widerstand entgegensetzt. * poil der Oder, >2. Mai. Die Rechnung des bairischen Lud wigs - Missionsvcrcinö für 1843 zeigt deutlich, wie unbillig es war, daß den deutschen Protestanten verboten wurde, ihren bairischen Glaudensbrüdcrn Gaben der Liebe zu kirchlicken Zwecken zu spenden, wäh rend doch die bairischen Katholiken ihren katholischen Brüdern im prote stantischen Deutschland solche Gaben zuwcnden. Wenn nämlich auch der Ludwigs-Missionsverein wie gewöhnlich den überwiegenden Theil seiner Einnahme (83,WO Fl.) den Franzosen nach Lyon sendet, wo diese, wie bekannt, ihre politischen Zwecke mit dem Gclbc der „guten Deutschen" unterstützen, so hat derselbe doch gegen 6WV Fl. den Missionsstatio- ncn in Europa, d. i. den katholischen Gemeinden in nichtkatholischen Ländern, zugewiesen. Man kann dies nur loben; man kann sogar wün schen, daß obige 83,VW Fl. statt den Franzosen, den deutschen Katholi ken in «katholischen Ländern wären zugewendet worden. Allein man kann dabei auch den billigen Wunsch nicht unterdrücken, daß der bairische Ka- thoiicismuS es auck erlauben möge, daß die deutschen Protestanten ihren bairischen Glaubensbrüdcrn zur Beförderung ihrer religiösen Bedürfnisse milde Beisteuern zuflicßen lassen dürften; um so mehr, als die jesuitischen Insinuationen in der augsburgcr Allgemeinen Zeitung fick längst als eine Ncbelgeburt liebloser Phantasie gezeigt haben und von der bairischen Ne gierung nun selbst als solche anerkannt worden sind. f tlürnfterg, >3.Mar. Die Münchner Unruhen während der er sten Tage dieses Monats sind natürlich auch hier zum Gegenstand allsei tiger Unterhaltung geworden, und eben jetzt, wo sich bezüglich der That- sachen so zicmlick das Wahre vom Ucbertricbcnen und völlig Fässchen aus- geschicbcn hat, werden sic von Denjenigen, die den jeweiligen Tagesereig nissen eine größere Aufmerksamkeit zu widmen pflegen, erst mit vollem Ernst ins Auge gefaßt. Nur die inländiscke Presse schweigt, weil es ihr entweder üicht gestattet ist, ihre Meinung unumwunden zu äußern, oder weil sic es überhaupt gewohnt ist, sich aufs Erzählen von Vorfallenhci- ten zu beschränken. Das Letztere möchte das Wahrscheinlichere sein oder doch jedenfalls zu diesem Unterlassen aller öffentlichen Besprechung höchst behcrzigenswerther Ereignisse eben so viel beitragen als die leidigen Cen- survcrhältnissc. Auch hier in unserm sonst so ruhigen Nürnberg, wie noch mehr im benachbarten, freilich auch etwas bewcglichcrn Fürth, hatten wir bekanntlich schon um den Jahreswechsel tumultuarischc Vorgänge. Den Tu multuanten in München hat der höhere Bierprcis den Impuls gegeben, also eine Beschränkung der Möglichkeit, sich angccrbtc und gewohnte Genüsse zu verschaffen; die hiesigen wurden wahlverwändtschaftlich durch die Schmäle rung der Zechzeit in Folge der Herabsetzung der Polizeistunde von 11 auf lv Uhr in den Lauf gebracht. Sollten nicht in München, wie hier und in Fürth, bei ein wenig mehr Vorsicht von Seiten der' Behörden alle Ex ccssc haben vermieden werden können? Jeder mag sich diese Frage nach Belieben beantworten, da cs Jedem freisteht, sich die Mittel der Obrig keiten gegenüber der zu leitenden Menge groß oder klein, zureichend oder ungenügend zu denken. Aber Ein Punkt ist für Alle wichtig — cs scheint offenbar in unserer Gesetzgebung eine Lücke zu bestehen, die auszufüllcn
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