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Deutsche allgemeine Zeitung : 23.06.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-06-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184406231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440623
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-06
- Tag1844-06-23
- Monat1844-06
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 23.06.1844
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Sonntag —— Nv. 175. — 23. Junius 1844. DM Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueb--blt«k. Deutschland. ** Leipzig. Prüfung der Abgeordneten. *Äus Schleswig- Holstein- Die Danistrung des Militairs. Das Sprachpatent. Das schlcswigsche Gesangfcst. — Die katholische Kirche in Eisenach, s Frank furt a. M. Der Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten. Preußen. ** Bertin. Das Actienwesen der Beamten- Das Schrippenfcst. Der Handwerkerverein. Lrauungshindcrnisse. »e. Schmidt. * Posen. Hr. v. Beurmann- Die Unitätsgemcinde. Der anglikanische Gottesdienst. Das Cartel. Lheaterscandal. Gpanisn * Paris. Das Ministerium. Die Finanzfrage». Der Belage rungszustand. Barcelona. Großbritannien. Oberhaus: Schutzzölle. Unterhaus: Briefgcheimniß. Zuckerzoll. — Das Morning Chronicle über den Streit mit Marokko. Proceß O'Connell. Die Schullehrer in Schottland. Frankreich. Die Verhältnisse zu Marokko. Verlegung des Sabbats. (Paris. Die Eisenbahnentwürfe. Schweiz. Die walliser Frage in Chur und Genf- Nußland und Polen. *Aus den Ostseeprovinzen. Der Protestan tismus in Finnland. Mürkei. ( Konstantinopel- Hussein-Pascha. Reise des Sultans. Albanien. Afrika. Venedig. Aufregung und Rüstungen in Marokko. Brasilien. Ankunft des Grafen Aquila. , Wissenschaft und Kunst. "Von der österreichischen Grenze. Schrif ten über Oesterreich. Hande» und Industrie. *Braila. Der Grenzverkehr zwischen Oester reich und den türkischen Provinzen. *von der polnischen Grenze. Ackerbau. — Die Bank in Stockholm. * Chemnitz. Die Erzgcbirgische Eisenbahn. * Frankfurt a. M. Eisenbahnen. — Die Köln-Mindener Eisenbahn. — Frequenz der Magdeburg-Leipziger und -Halberstadter Ei- senbahmn- * Berlin. Wollmarkt. — Berlin- Neueste Nachrichten. Paris. Deputirtenkammer. Ankündigungen. De»tschka«-. **§tipsig, 2>. Jun. Wenn wir nicht irren, sprach sich diese Zeitung nor kurzem über das Nachthcilige der Instructionen für die Abgeord neten der Volkskammer von Seiten der Wähler aus. (Nr. 130.) Man 'sollte meinen, daß es hierüber eines weitern Zweifels und Streites eigentlich nicht bedürfen könne, wenn man erwägt, daß ein tüchtiger Abgeordneter, der deshalb auch nur um so sicherer seiner eignen Ueberzeuaung folgen 'soll, keine Instructionen brauche, und daß sie ihn nur ungebührlich be schränken, während ein anderer, der nicht für tüchtig gelten kann, eben deswegen auch an die ihn ertheilten Instructionen sich nicht für gebunden erachten wird. Sollten dann aber etwa die Wähler das Recht haben, mit der Ausflucht des nicht oder »richt gehörig erfüllten Contraclcs gegen den Abgeordneten hcrvorzutreten? Wozu sollte Das sichren, und wer sollte hierüber entscheiden? Noch weiter aber als dieses Jnstruiren der Abgeordneten der Volkskammer vov Seiten der Wähler (das mit Recht in den deutschen Vcrfassungsurkundcn verboten ist) geht die griechische Zeitung Athena in einem Artikel vom 22. April, dessen Verfasser im Allgemeinen von ganz richtigen Ansichten über Dasjenige ausgeht, wovon .in dem ihm vorliegenden Falle daS griechische Volk bei den Wahlen der Abgeordneten sich leiten lassen müsse, und worauf es bei diesen letzter» vorzüglich zu sehen habe. Aber offenbar geht derselbe zu weit, wenn er verlangt, daß Jeder, der sich um die Stimmen der Wahler bewerbe, öf fentlich vor ihnen seine politischen Grundsätze, sein politisches Glaubcns- dekenntniß ausspreche, daß er sich gegen die Auftraggeber darüber erkläre, zu welcher politischen Ansicht und zu welchem System er in der Kam mer sich bekennen und halten wolle, und, wenn die Gegenstände der Kam- meroerhandlrnMn während der Periode, für welche er gewählt werden soll, bekannt sind (?), gegen die-Wähler seine Meinung auseinandersetzc, mofür und wogegen er stimmen werde, sodann aber, daß dieses politische Glaubeusbekenntniß gehörig unterschrieben und öffentlich durch den Druck .bekannt gemacht werde, damit man nachher beurtheilcn könne, ob er sei- nen Grundsätzen und den gegebenen Versprechungen treu geblieben sei «der nicht, und damit er sich über die Grunde erkläre, warum er anders in der Kammer gestimmt habe, als er früher stimmen zu wollen sich an heischig gemacht. Der Verfasser des gedachten Artikels in der Athena hat es zwar zunächst blos mit Griechenland, ja er hat es blos mit den dort bevorstehenden oder damals bevorgestandencn Wahlen zu thun; der Zudrang der Stimmenjägcr zu den Wählern, das unwürdige Streben nach den Stimmen der Letztem mag in Athen und in den übrigen Theilen des Königreichs so arg gewesen sem, daß eine um so größere Vorsicht von Seiten der Wähler crfoderlich und die Nothwendigkcit, die Candidaten auf jede Weise zu prüfen und ihrer sich zu versichern, um so mehr vorhanden gewesen. Allein dessenungeachtet kann dieses Jn- quiriren in die Grundsätze und Meinungen der Candidatcn, welches ja auch gar zu leicht den Zweck verfehlt, nun und nimmer gebilligt werden; un ter keinerlei Umständen kann man cs gut heißen, einen Redlichen und Tüch tigen so mißtrauisch behandelt zu sehen, wie jener sonst wohlmeinende Ver fasser des fraglichen Aufsatzes es verlangt, und wie er dock gewiß selbst nicht will, die Stimmfreiheit des guten und patriotischen Staatsbürgers so beschränken zu lassen, wie cs dort gerathcn und gefodcrt wird. An dere als Redliche und Tüchtige, Andere als gute und patriotische Staats- bürger-zu wählen muß man sich hüten; kennt man die Candidatcn nicht schon ajß solche, so versichere man sich ihrer auf andere Weise, wie man cs auch mit den erkannten Redlichen und Tüchtigen, mit den bewähr ten, patriotischen Staatsbürgern immer thun mag, wenn man cs gegen diese thun zu müssen glaubt; aber man lhue es nur nicht auf eine der Person und der Sache unwürdige Weise. An Täuschungen kann es frei lich auch hierbei nickt fehlen, und cs ist dies nicht die einzige mangel hafte und mißliche Seite der constitutioncllen Verfassungen als einer doch immer menschlichen Einrichtung; aber es kann für die Sache selbst nicht förderlich, es kann ihr nur nachtheilig sein, wenn man das Vertrauen, auf dem hierbei eine jede Wahl beruhen soll (zum rechten Vertrauen muß aber auch der Wähler selbst der rechte Mann sein), von vorn herein selbst untergräbt und vergiftet. Den politischen Takt, nur würdige Volksvertre ter zu wählen, kann sich nur nach und nach ein politisch mündiges Volk aneignen; aber auch dann, wenn es diesen Takt noch nicht besitzt, darf es sich nicht von übertriebenem, der Freiheit des Einzelnen zu nahe tre tendem Mistraucn leiten lassen. *ÄUS Schleswig-Holstein, 15. Jun. Der ungemein fleißige Ba ron Dirckinck-Holmfeld hat sich sowol über den Gebrauch der dänischen Sprache als über die Gcrmanisirunq des schleswigschen Mi litairs kürzlich wieder hören lassen. Vielleicht sucht er die Germa- nisirung darin, daß mit Ausnahme der Stadt Sckleswig allen Städ ten im Herzogthume das Militair genommen ist. An die Stelle eines vollständigen Regiments kam ein Jägercorps nach Schleswig, und als Er satz dafür vier statt früher zwei Escadronen Cavalerie. Alles andere Mi litair ist nach Dänemark verlegt. Nach dem Rekrutirungsgcsetze sollen die Soldaten so nahe wie möglich ihrem Wohnorte in Garnison liegen; nun werden aber die Schleswiger nach Kopenhagen und Jütland geschickt. Ja, so weit ist es durch die Danisirungsvcrsuche gekommen, dqß die Un teroffiziere des vormaligen schleswigschen Regiments, welches in der jüti schen Stadt Fridericia garnifonirte, sich) vor nicht gar langer Zeit, als sic als deutsch geborene, deutsch erzogene, deutsch gebildete Unterthancn ih rem König oder Herzog in deutscher Sprache ein Lebehoch brachten, ge gen Verunglimpfungen förmlich rechtfertigen mußten. Den Mitgliedern dieses der Heimat beraubten Regiments soll nur vier Mal im Jahre das Evangelium deutsch gepredigt werden! Mit Recht sagt ein hiesiges Blatt: „Und dennoch wagt der Verfasser von Germanisirung zu sprechen, wenn dänische Unteroffiziere und Schullehrer deutsche Schleswiger unterweisen und strafen, wenn dänische Osfiziere deutsche Unterthanon befehligen, dä nische Auditeure das Gesetz handhaben, dänische oder dänisch gebildete Acrzte für das leibliche und endlich dänische Prediger für das geistige Wohl deutscher Unterthancn sorgen? Aber nun frage ich jeden Unbefan genen, ob man noch gröber , gegen eine Nationalität sündigen kann, als wenn man ihr das Heiligste — die Religion — nimmt? Denn vier Mal jährlich in die Kirche kommen dürfen, heißt das christlich leben?" Hier ist eine Saite angeschlagen, die in unserer Zeit bei gewissen Richtungen in der Ständeversammlung widcrklingcn wird. Andererseits haben 14 Kirchspielsvögte aus dem nördlichen Schleswig soeben in dänischer Sprache die Erklärung abgegeben, daß sic das Patent vom 29. März richtig fän den, daß die hochdeutsche Sprache die Gesckäftssprache m der Ständc- versammlung sei, und daß.sic dahin streben würden, sich durch Leute ver treten zu lassen, die der deutschen Sprache mächtig, um auch an den Dis- cussioncn Theil zu nehmen, weil sie dadurch am besten vertreten würden.— Dem Vernehmen nach wird dick jede rtafel zvAugustcnburg zu dem schles wig-holsteinischen Gesangsfeste in Schleswig eine Fahne von der Herzogin von Augustenburg erhalten, die von eigner hoher Hand gestickt werden soll. In der Stadt Schleswig hatte sich ein Damcncomite gebildet, um bei derselben Veranlassung eine Fahne sticken zu lassen. Da die schlcswigsche Liedertafel schon eine Fahne von einzelnen Freunden derselben geschenkt erhalten hat, so hatte das Comitc die Absicht, um jenen nicht zu nahe zu treten, das Banner so cinzurichtcn, daß es auch als Erinnerungszei chen dieses ersten schleswig-holsteinischen Sängersestes betrachtet werden könne. Die eröffnete Subscription hat aber den Kostenanschlag nicht ge deckt und etwas Unwürdiges will das Comitc nicht schenken. — Der Kauf des Hauses in Eisenach, an dessen Stelle die katho lische Kirche erbaut werden sollte, welchen das Domcapitel in Fulda mit der Besitzerin abgeschlossen hatte, ist wieder rückgängig gemacht wor den. Der Sohn der Verkäuferin, die Las 8000 Thlr. gcwurdcrte Haus
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