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Deutsche allgemeine Zeitung : 15.02.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-02-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184502159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18450215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18450215
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-02
- Tag1845-02-15
- Monat1845-02
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 15.02.1845
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IS. Febmar 184S Sonnabend Ansichten bcurtheilte, daß es den Machthabern nicht um die wahrhaftige Freiheit in Griechenland und um das Glück der griechischen Nation, son dern um andere Zwecke, wie sie auch Rußland, Frankreich und England dort offen verfolgt haben, zu thun war. Sagt doch v. Gagern selbst von dieser „großen Allianz der drei Protektoren',, daß sie nach der Schlacht bei Navarin „in Zcrwürfniß mit sich gerathen seien, Parteien und Par- tcigeist begünstigt, das böse Beispiel des Neides und kleinlicher Jntri- auen gegeben" haben! Gilt aber dies Alles nicht auch von der bairischen Regentschaft in Griechenland und von Denen, die ihr folgten unter dem König Otto? gilt dies nicht namentlich auch von dem Grafen Ar- mansperg als Präsidenten der Regentschaft (von 1833—35) und als Staatskanzler? gilt cs nicht auch von der sogenannten „Camarilla" (nach l8Z7)? Man lese doch nur das bekannte Werk des Staatsraths v. Mau rer, selbst eines Mitgliedes der bairischen Regentschaft; man lese die „Mit- thcilungen über Griechenland" von Brandis, und was er im dritten Theil über die Maßregeln der Regentschaft tadelnd bemerkt; man lese andere Mittheilungen von Reisenden in Griechenland, z. B. von Buchen, und man wird in das hohe Lob v. Gagern's über die Baiern in Griechenland nicht einstimmcn können. Will man Dergleichen damit, daß es Partei schriften, daß es Schmähschriften seien, wie man es mit der neuesten Schrift: „Die griechische Revolution rc., vom Baron v. St...t" (I845) von Baiern aus kurz und ohne weiteres thun zu können gemeint hat, etwa widerlegen? ES thut uns dergleichen um Deutschlands, aber auch um Griechenlands willen innig und wahrhaft leid, weil dem deutschen Principe bei der Wiedergeburt Griechenlands eine so schöne Rolle zuge- theilt zu sein schien, und weil es für Griechenlands Wiedergeburt in ho hem Grade ersprießlich gewesen wäre, wenn Ler deutsche Geist sie gelei tet hätte; soll man aber, weil es nun, und nicht ohne Schuld von der ei nen Seite, anders gekomisicn ist, nur Griechenland anklagen? — In Baier« ist eine Verordnung über die Ertheilung der Ver-, ehelichungsbewilligung für die königlichen StaatSdiener erlassen worden, nach deren erstem Paragraphen jeder in unmittelbarem Staatsdienste definitiv oder provisorisch Angestellte verbunden ist, im Fall der Verehelichung oder Wiedcrverehelichung die dienstliche Bewilligung hierzu vorher einzuholcn. *ttipsig, 14. Febr. Diesen Morgen kurz vor 6 Uhr brach in einem Hanse in der Nitterstraße, dem sogenannten Universitätskeller, Feuer auS, wodurch das Dach des Hauses zerstört wurde. Stuttgart, lü. Febr. Die zweite Kammer der Stände über reichte gestern durch ihre Deputation dem König ihre Antwortsadresse auf die Thronrede. Sie lautet: „Ew- königl. Maj. haben uns bei Eröffnung der Ständeversammlung mit Worten wohlwollender Anerkennung der erneuerten Beweise treuer An hänglichkeit Ihres Volks an Höchstihre Person empfangen. Mit Freude und Dank haben wir diese Worte vernommen, und mit uns, wir sind Dessen ge wiß, Ihr ganzes treues Volk. Die tiefe Bekümmerniß desselben in den ban gen Lagen des verflossenen Lahres und sein heißes Flehen zur Vorsehung um die Wiedergenesung des geliebten Königs hat eS aufs neue laut und allge mein beurkundet, wie sehr Ihr Volk von dem Bewußtsein Dessen erfüllt »st, was eß seinem Könige während einer 28jährigen Regierung verdankt. Möge die göttliche Vorsehung den geliebten König zum Segen seines getreuen Volks noch lange erhalten! Ew. königl. Maj. kündigen uns den fortgesetzten raschxn Bau der BundeSfcstungen an; wir dürfen hieraus die Hoffnung entnehmen, daß in nicht ferner Zukunft ein .gesicherter Zustand Deutschlands nach außen insbe sondere durch die Vollendung eines zum Schutze von Süddeutschland geeigne ten VertheidigungSsystems begründet sein werde, und wir erfreuen uns der hierin sich kundgebenden Zeichen deutscher Einigkeit und Kraft zum Schutze des gemeinsamen Vaterlandes. Möge diese Einigkeit die Integrität Deutsch lands und sein Ansehen nach außen sichern und im Innern zu einer stets vollständiger», Entwickelung derjenigen Staatseinrichtungen führen, welche, indem sie die geistigen und materiellen Interessen der Völker befriedigen, die Staaten stark und blühend machen. Zn dieser Beziehung hoffen wir nament lich, daß eS den Bemühungen Ew. königl. Maj. gelingen werde, Wiederher stellung der Preßfreiheit in Deutschland zu bewirken und die weitere Ent wickelung einer nationalen Handelspolitik herbeizuführen, deren erste Grundlagen ganz der weisen und thätigcn Fürsorge Ew. königl. Maj. zu verdanken sind. Dem Grenzbcrichtigungsvertrage mit dem Großherzogthum Baden werden wir unsere ganze Aufmerksamkeit widmen. Mit Ew. königl- Maj. wünschen auch wir, daß in der Eisenbahnangelegcnheit gegenseitiges Vertrauen und Wohl wollen ein Zusammenwirken benachbarter Staaten herbeiführe, daß das hö here Erfoderniß nationaler Einheit eine billige Verständigung über etwa ent gegengesetzte Sonderinteressen erleichtere und bald aus verbesserten vollstän digen Verbindungen im Innern des deutschen Vaterlandes eine erhöhte Lc- benSthätigkeit in demselben hervorgehe. Ew. königl. Maj. fodcrn uns auf, uns mit einigen Gesetzentwürfen, deren Vorlegung wir zu erwarten haben, und besonders mit der Vollendung der Psandgefetzgcbung zu beschäftigen. Wir verkennen nicht, daß die vollständige Entwickelung unsers für' die Hebung Ueberblitk Deutschland. ""Leipzig. Die Deutschen in Griechenland.—Verehelichung bairischer StaatSdiener. "Leipzig- Feuer- Stuttgart. AntwortSadresse der zweiten Kammer. * Ulm. Berichtigung. Die Oberbürgermeisterwahl. "Hamburg. Die offenbacher Katholiken. Ronge. Peeutzen. (-^)Serlin. Die Sundzollfrage. Die Gewerbeordnung. Die deutsch-katholischen Strebungen. DaS Köpnicker Feld. Kälte. Fälschung. Mäßigkeitseifer. —Acrlin. Der Lhorexceß. "Köln. Urtel gegen Hein zen. "Von der Oder- Der trierer Rock.— GlaubenSbekenntniß der all- gemein-christlichen Gemeinde zu Artslau. — Die Warendorfer Bürger- Versammlungen. LAtytzdeitannien. Das Unterhaus. Die Limes über die Adreßverhand- lungen. Das Durchsuchungsrecht. Die Thronrede. Hr. Pritchard. Die Sklaverei auf Ceylon. Die Portlandvase, -h London. Gebrechen. Die Königin- Arankrelch. Die Deputirtenkammer. Das Journal des DöbatS über die Postreform. Die OppositivnSblätter. Das Eisenbahnwesen. Bchweiz. Zürich. Aargau. Waadt. Maki««. Bewegungen in Mittel- und Unteritalien. Dänemark, fvon der Eider. RegierungSthätigkeit des Ministeriums. Butzland und Polen. Verfahren gegen Wunder im Herzogthum Warschau. Türkei. "Konstantinopel- Das Patriarchat von Jerusalem. Lyphus- Hr. Wolff. Lahir-Pascha. Dtzindien und Thina. Pest in Afghanistan. — Große Ueberschwem- mungen. Mtsfenschaft und ekunfk. * Frankfurt a. M- Gutzkow s „Urbild des Lartuffe". "Hamburg- Gutzkow. Sauder und Industrie. "Serlin. Die Gasbeleuchtung. "Frankfurt a. M Eisenbahn. Börse. "Stockholm- Der Finanzvorschlag. Eisen- Handel. Silbermine. Nothstand. * Leipzig. Börsenbericht. — PariS Ver- ftiller Eisenbahn- — Die kölner Versicherungsgesellschaft. Agrippina. — Berlin. — Leipzig. Steneste srachrichten. ELnkündigungen. D-utschla«-. ** Leipzig, 13. Febr. Oeffentliche Blätter theilen nunmehr die Rede mit, welche der Staatsminister Frhr. v. Gagern am 2V. Oec. «. I. in der ersten Kammer der großherzoal. hessischen Landstände bei Gelegenheit der Berathungen der Adresse auf die Thronrede gehalten hat. Sie verbreitete sich namentlich über die Verhältnisse Deutschlands zu Grie chenland, und auch hier bedauerte der Redner nicht undeutlich die falsche Stellung Deutschlands zu Griechenland, die cs bisher eingenommen hat. Hierin maß man dem verehrten Mann unbedingt recht geben, und man sollte es sich angelegen sein lassen, überall, wo man nur kann, um Deutsch lands, aber auch um Griechenlands willen jene Klagen zu wiederholen, vielleicht, daß doch noch nachgeholt werde, waS man früher auf die rechte Art zu thun versäumt hat. Dagegen müssen wir uns, unbeschadet der innigen Achtung für den Frhrn. v. Gagern, gegen alles Das erklären, rvaS er, als ob nur die Griechen an dem „tumultuarischcn gehässigen Aus treiben der Deutschen" aus Griechenland in Folge deS 3. Sept. 1843 die Schuld trügen, als ob die Deutschen, als ob die Baiern, im Großen und im Kleinen, im Ganzen und im Einzelnen, durch das von ihnen in Griechenland vertretene Regierunas- und Verwaltungssystem nichts, gar nichts verschuldet hätten, mit Heftigkeit gegen die Griechen und nur zum Lobe der Deutschen sagt. Haben die Deutschen in Griechenland, so fragt er, indem er die „Regentschaft, deutsche Räthe und umsichtige Männer, bairische Heerscharen und Offiziere aller Grade" als die „nothwendigcn" gerufenen Begleiter der Regentschaft meint: haben sie dem Postulate der Zivilisation, des Beispiels, der Wissenschaften, der Ordnung nicht Genüge gethan? Haben sie nicht Leidenschaften besänftigt, Gericht und Gesetz or- ganisirt, Schulen aller Art und genügend eingerichtet und theilweise die Lehrstühle besetzt? dem Soldatenstande die europäischen Einrichtungen ge geben, so weit es paßlich war? Vieles davon allerdings, und vielleicht auch noch mehr haben die Baiern in Griechenland gethan und eingcführt; allein nicht Alles davon war für die Griechen und für Griechenland pas send. Daneben aber geschah dort Vieles von den Baiern, auch noch un ter dem König Otto, der übrigens für seine Person der Rechtfertigung, auch gegen die Griechen, durchaus nicht bedarf, weil von ihm hier gär nicht die Rede und gegen ihn die Anklage gar nicht gerichtet ist; cs ge schah Viele-, was auf eine Bevorzugung der Baiern und aus eine Hint ansetzung der Griechen, auf eine Beeinträchtigung des griechischen Prin- <chS hinauSlief, waS den Verdacht sehr nahe legte,' daß man das wahre Wohl, daß man die Nationalwohlfahrt Griechenlands und deS griechischen Volks nicht wollte, daß man die wahren Interessen Griechenlands einsei tig nach den Interessen Europas, nach europäischen Einrichtungen und WM Deutsche AVgemeiue Zeitung. AMT «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!
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