Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 07.02.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-02-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184502077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18450207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18450207
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-02
- Tag1845-02-07
- Monat1845-02
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 07.02.1845
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
7. FebruarA848. WM Deutsche Allgemeine Zeitung. S-M «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gcsttz!» Uer-*vl1ck Deutschland. ----- München. Der König. Hr. v. Diepcnbrock. — Hr. v. Diepenbrock. * Dresden. Da« Duell und die Beisetzung des Gefallenen — Hr. Seidensticker in Eelle — Militaircommission in ltim. * Wei mar. Gustav-Adolf-Verein. Eisenbahn. Masernepidemie. -Aus dem Sraunschweigischen. Ueber Mäßigung. — Die Stände in Kraun schweig- -Hamburg. Die Juden. Kreutzen. -Kerlin. Die CntwaffnungSfrage. K Kerlin. Deutsche Kriegs- flptte und Festung«wescn. LSsftepvetch» Grcnzregulirung. Spanten. Die Corte«. Das Ministerium- Der Herzog v- Sotomayor. chUrotzbritauuieN. Die Limes über da« Schicksal Zurbano's. Hr. Glad stone. DaS Morning Chronicle über Hrn. Gladstone. Die Times darüber. Sir R- Peel. Die irische agrarische Commission. Die Zuckerzölle. Fcnster- steuer. Die Jagdgesetze. Die Finanzen in Canada. Die Neuseeland- , compagnie- Arankveich. Die Kammern. Die geheimen Fonds. Schießpulver. - Paris. Michelet über Gewissenszwang. Malgien. * Brüssel. Das Ministerium. Die Colonisationsgescllschaft. Der König. Niederlande. Cartelvertrag. Schweiz. -Zürich. St.-Gallen. — Die Jesuitenfrage in Kern. — Der conservative Verein in Zürich. — Die Juden in Graubünden. — Felsberg. Matten» Neapel. Der Graf von Aquila. Beförderungen. Schweden und Norwegen, s Lhristiania. Beamte als Schriftstel ler. Lodesurtel. Ha Plata - Staaten. Die argentinische Flotille. Personalnachrichten. Wissenschaft und «unst. -Leipzig, v, I. Minckwitz. -München. Bauten. Lheatcr. -Weimar. Lheater. — K- Kreutzer. — Die Pross. Bayrhoffer und Stegmann in Marburg. — Hr. Alaux. Handel nnd Industrie. -Leipzig. Börsenbericht. -Nürnberg. Dit LudwigSeisenbahn- — Holland, will dem Zollvereine Zugeständnisse machen. — Der Geymuller'schc ConcurS. -Wien. Scrienauslosung. — Berlin. Neueste Nachrichten. Sknkündigungen. -----MffNcheN. u Febr. Nachdem nun verschiedene auswärtige Zei- tgngen bereits daS Schreiben irn Abdruck veröffentlicht haben, welches, wie vereilS erwähnt, von unserm König an den Bischof Or. Stahl zu Würz- burg sichlet worden sein soll (Nr. 3 s), wird man vielleicht auch in bairi schen Blättern davon lesrn und' somit über dessen Echtheit oder Unechtheit endlich Näheres erfahren. — Heute will man, vielleicht voreilig, ans Re gensburg die Nachricht erhalten haben, daß Dompropst Diepenbrock dir auf ihn gefallene Wahl, zum Fürstbischof von Breslau angenoinmcn habe. - Mit Gewißheit ist nur aus der Regensburger Zeitung zu ersehen, daß eine Deputation in Regensburg angekommen war, mm ihm dieWahl zu verkündigen und ihn zu deren' Annahme einzuladen. WaS sich ein theinischcS Blatt darüber schreiben läßt, daß Diepenbrock's Wahl-hier auf einer gewissen Seit« mit unverkennbarer Verstimmung ausgenommen wor den sei, wird bei uns so lange unverständlich bleiben, bis dasselbe die fragliche Partei näher bezeichnen wird. Die Behauptung erhielte höchstens Sinn, wenn man-voraussetzen wollte, es sei hier in irgend einem Kreise entweder der Wunsch vorherrschend, in der fürstbischöflichen Diöcese Bres lau möge der Friede nicht wieder einkehren, oder man hege in demselben Zweifel darüber, ob Dompropst Diepcnbrock das von dem breslauer Dom- capitel in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen vermöge. Zn beiderlei Beziehung ist hier begreiflicherweise aber so wenig irgend etwas laut ge worden, vielmehr herrscht über die Wahl des ausgezeichneten Mannes zu «inet so hochwichtigen Stelle eine so allseitige Freude, daß man nur wiederholen kann, es vermöge bei uns eine derartige Behauptung Nie mand zu begreifen. — Nach der Augsburger Postzcitung wäre der Domdcchant v. Diepcn brock. in Regensburg nicht gesonnen, die Wahl zum Fürstbischof von BreSlau anzunehmen. * DrtSdtN, 3. Febr. Vorgänge, die ihrer Zeit viel besprochen wor- hen, haben ain 30. Jan. den Tod eines hoffnungsvollen jungen Mannes, des lstjghrigen reichbegüterten Grafen Ludwig Dembinski aus Krakau, herbcigefuhrt. (Nr. 35.) Schuldlos wie das gefallene Opfer dieses be dauerlichen, zunächst durch eine Caprice oder ein Misverständniß hcrbci- geführten Stkeites ist der Urheber seines Todes, der Cavalericlieutcnant v. Wolfersdorf, ein junger, erst vor kurzem nach Freiberg versetzter OWer, wie Dembinski durch die früher» bedauerlichen Vorgänge zu diesem Düell gleichM gedrängt, ohne daß der geringste persönliche Groll den Kampf ejnem von Beiden geboten hätte. Ein Zusamrnentrcffen Dembinöki's mit dem Lieutenant v. Wol fersdorf auf einem Balle war die Veranlassung des Zipcikampfcs, indem auf einige an. sich kastm als Bcleidzgung anzuschendc Worte über einen unerheblichen Bdrfäll eine FoderuNg fölgt«, die v. Wolfersdorf so wenig umgehen, als Dembinski sic zurückwciscn konnte. Am 30. Jan. Morgens fanden sich die Gegner zwischen Freiberg und Marienberg in einer Wal dung nicht weit von Lengenfeld. Es wurden zehn Schritt Barriere be liebt, sodaß Jeder fünf Schritte bis an die Barriere vorschrcitcn und nach Belieben schießen konnte. Der Lieutenant, ein guter Schütze, schoß zuerst, seine Pistole versagte, und Dembinski unterließ nun zu schießen, obgleich ihm dies frcigcstandcn hätte. Nach mehren Verhandlungen zwischen den Sccundantcn, welche sich über die Weise, wie das Schießen über Barriere fortgesetzt werden sollte, nicht einigen konnten, wurde beschlossen, das Duell auf fünfzehn Schritte Distance sortzuschen und zu losen, wem der erste Schuß zukomme. DaS Loos traf DembiuSki, dieser fehlte, und stürzte von seines Gegners Kugel mitten durch das Herz getroffen lautlos nie der. An Anwendung ärztlicher Hülfe war, da der Tod s. ,ort einlzat, nicht zu denken; die Freunde Dcmbinski'S brachten seine Leiche nach Frei berg, und wurde dieselbe, nachdem von dem Stadtgerichte die Section angeordnet worden, durch die Studirenden feierlich aus dem städtischen Krankenhause, wo die Section stattfand, in seine Wohnung getragen. Je beliebter Dembinski durch seine vielen guten Eigenschaften bei den übri gen Studirenden und der ganzen Bürgerschaft Freibergs war, um so all gemeiner war ^ie Bctrübniß über sein unerwartetes Ende. Die in Dresden lebende Mutter Dcmbinski'S wünschte, die Leiche ihrcs geliebten Sohnes nach Dresden bringen und hier die bei katholi schen Glaubensgenossen üblichen Feierlichkeiten statlfindcn zu lassen. In Freiberg wurde ihrem Verlangen kein Hindcrniß in den Weg gelegt und der Stadtrath beeilte sich, den bei feierlichen Leichenbegängnissen iir Ge brauch befindlichen Leichenwagen zur Verfügung derselben zu stellen. Nach dem der katholische Geistliche Freibergs, welcher mitten in der Nacht dazu, aufgefodert wurde, da die Hinwegschaffung unerwartet schnell erfolgen sollte, um Aufsehen in Dresden bei der Ankunft möglichst zu vermeiden, an dem noch offenen Sarge die üblichen Kirchcngebete gesprochen und die zahlreich versammelten Freunde des Verstorbenen mit wenigen,' aber tief ergreifenden Worten angercdct hatte, wurde die Leiche, begleitet von zweien seiner Freunde, mit Postpferdcn nach Dresden geführt und dort in dem Todtenhausc des katholischen Friedhofs einstweilen beigcsetzt. DaS feierliche Todtenamt sollte in der kleinen Kapelle des Friedhofs heute, Montags, Nachmittags stattfinden, und hatten fast alle Akademisten Frei bergs sowie zwei Professoren schon gestern mit ihrer Bergmusik sich ein gefunden, um dem verstorbenen Freunde die letzte Ehre zu erzeigen. Allein schon heute Morgen erfuhren sie, daß die Polizeibehörde ihnen nicht ge stalte, sich in einem Zuge von dem Haus am Altmarkt aus, wo die Leid tragenden und die dazu geladenen Polen sich versammelten, nach dem Friedhöfe zu bvgcbeü, und daß auch die geistliche Oberbehörde, weil DeinbinSki im Zweikampfe gefallen fei, ein feierliches Todtcnamt nicht gestatte.' Gleichwol hatten sich, wie vorher bestimmt, die Leidtragenden,' unter ihnen der vierzehnjährige Bruder des Verstorbenen und fein Vor mund,, etwa zwölf der vornehmsten polnischen Damen, mit dem Beicht-' Vater d«r in Folge dieses Trauerfalls schwer erkrankten Mutter und etwa dreißig der hier lebenden, zum Theil dem höchsten Adel angehörigen Po len in einer Reihe Eguipagcn auf den Friedhof begeben, wo die Berg akademisten im Trauevornate mit den erwähnten beiden Professoren, sowie dir Chorknaben und die Bcrgmusit der Ankommenden harrten. Die Leiche sollte nun aus der den Eingang in den Friedhof bildenden Hausflur des Todtenhauses, wo der Sarg bereits aufgebahrt stand, an die an der ent- gcaengcsctztep Seite befindliche Kapelle getragen und einstweilen nieder- gesetzt, dort Mcr nach einigen kirchlichen Gesängen von seinen derselben ConfessioÜ äügehörigcn Landsleuten für das Seelenheil des Verstorbenen still gebart werd««. Die Leiche selbst soll später in das Erbbegräbnis der Grafen Dembinski nach Polen gebracht werden. Die Theilnahmc der mit wenigen Ausnahmen aus Protestanten bestehenden Bergakademi- sten konnte sonach nur eine sehr beschränkte sein, wenn sie die Lerche im Zuge von dem Todtenhausc bis zu der Kapelle geleiteten und dort den Gesängen und Gebeten beiwohnten. Ueberdies war die Fricdhofthür verschlossen, und von den anwesen den Polizeiofficiantcn, einem Wachtmeister und einigen Dienern, wurde im Einverständniß mit den Leidtragenden, welche den störenden Andrang des Publicüms scheuten, der Eintritt mit wenigen Ausnahmen nur den geladenen Theilnehmern gestattet. Als nun Domherr Milde wenige Worte des Dankes im Namen der Mutter an die Versammlung gesprochen, die Träger eben den Sarg erhoben, die Bergmusikcr die ersten Takte eines Trauerchorals ihren russischen Hörnern entlockten, die Chorknaben das Mi serere zu beginnen und der Zug sich in Bewegung zu setzen im Begriff war, erschien ein anderer Ponzciwachtmcister, ordnete an, die Leiche sofort wieder nicdcrzusctzen, der Musik, zu schweigen, alle Feierlichkeiten und Gesänge einzustellcn und den Kirchhof zu räumen. Die freibergcr Leidtragenden entfernten sich ruhig; die Polizcimannschaftcn veranlaßten die übrigen Anwesenden, den 'Kirchhof zu räumen, und mit Mühe erlangte der erwähnte Geistliche durch die Vorstellung, wie kirchliche Gesänge und Gebete auf dem vetschlösscnrn Kirchhose an dem Sarge eines Verstorbenen den gläu bigen Katholiken ckicht verwehrt werden könnten, daß ein polnisches Gebet gtsprvcktk wetden dürfte. Einer der Anwesenden sprach hierauf eine
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page