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Deutsche allgemeine Zeitung : 11.07.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-07-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184407114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440711
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-07
- Tag1844-07-11
- Monat1844-07
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 11.07.1844
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Nr. 193 11. Julius 1844. Donnerstag n vier alter hundert wischen n wor- er Lei- >t- Sie mäßig- ;c noch Briefe er sehr nischcn )e l>r. e Eth- haben se ent- Z.) erfest cddeut- nn 29. mg zu ersam- >en Lie- Raths- nlichen r. Am scs des : Con- Hühen- d Mu nd ab- ipcttcn en An- n hell- oeithin r gan- oLanz an sich e noch : St-- i Aus- Abend rllumi- bei ei- d wie st, in sorgen Menge er Lic- C-) l über st Sce- >ie bis nauig- .willen mpfen, on der Segriff ic An- ihlung X> auf dieser ! freie t man so ist taaten r Pro- chaupt weib- Setrcff genaue anciro hmeni eboren iß wie d, die »erung hnsttze r Gc- mrden g von ischluß n der Z.) Glay, sgege- nfang dient 3) falls in derselben Form zu mündlicher Verhandlung gelangen, wie bas mit Gegenständen anderer Fächer längst auf allgemeinen Versammlungen Sachkundiger stattsindet. Die Einleitungen dazu waren auf gesetzlichem Wege getroffen und man hätte voraussehen sollen, daß einer wissenschaft lich erörternden patriotischen Thätigkcit dieser Art, wie sie in solcher Viel seitigkeit und so direct dem Leben verwandt, für die Hauptfrage unerläß lich scheint, nirgend ein Hinderniß entgcgcntreten werde. Aber ein Auf ruf an die Anwälte der Provinz Preußen ward Veranlassung, daß den preußischen Anwälten die Theilnahme verboten wurde; Baiern, Nas sau, Kurhcssen folgten diesem Beispiel, und eine Bekanntmachung des Anwaltcomite hebt jetzt die ganze Versammlung auf, gewiß weil es deren Wirksamkeit verkümmert sah. Auf die ältern Verbote und ihre Motivirung soll hier nicht wieder eingcgangcn werden; nur in Betreff des preußischen darf die bezeichnende Acußerung des Ministers Mühler in der Antwort desselben auf das „Offene Sendschreiben eines sächsi schen Advocaten" nicht unerwähnt bleiben: die Provinz Preußen ge höre nicht zu Deutschland. O Vater Arndt, wo bleibt dein herrliches Vatcrlandslied! Ihr Männer der Sicbenhügclstadt am Pregel seid da hurtig mit einem Federzuqe dismcmbrirt! Auch des kurhessischeu Verbots (Nr. 181), des zuletzt bekannt gewordenen, sei nur des auffallenden Um standes wegen gedacht, weil dasselbe nicht den vom Programme der Ver sammlung svcciell ausgestellten Zweck des „Austausches der Ansichten über gemeinsames deutsches bürgerliches und peinliches Recht und Rechts verfahren", sondern aus dem Aufrufe der württcmbergischcn Anwälte die Auffoderung: „im Wege des Austausches der Ansichten, der gemeinsa men Besprechung und Erörterung mitzuwirkcn zu dem Ziel einer allge meinen deutschen Rechts- und Gerichtsverfassung", augenscheinlich nur in der Absicht zur Handhabe gewählt hat, um wenigstens assonirend auf Bestrebungen gegen bestehende Verfassungen Hinweisen und die Beschlüsse von 1832 gegen politische Vereine anziehen zu können wider eine gesetz lich erlaubte, auf drei Tage berechnete Versammlung von rechtsgelrhrten Männern, die damit zugleich sammt und sonders wie Ignoranten über ihr Vorhaben daständen, wenn das Publicum in Betreff der Ignoranz nicht auch sein Urtheil zu fällen hätte. Das unselige Verdächtigungs- systcm hüt also in dieser guten deutschen Sache wieder einen traurigen Triumph erzielt. Nicht daß es dem Vertrauen der deutschen Stämme zu einander Abbruch zu thun vermöchte, ist zu besorgen, auch ist es nichts Neues sür das noch im magersten Boden eine Blume erziehende deutsche Volk, nur die taube Blume getäuschter Hoffnung gezogen zu haben. Aber nach andern Seiten leidet dadurch das Vertrauen, wo man dessen auch be darf, und sich dann nicht wundern sollte, wie ein berliner Korrespondent in Nr. 167 der augsburger Allgemeinen Zeitung, daß die Leute nicht mit Vertrauen zwischen den Zeilen lesen wollen, und wäre es nur in einer Jndustricausstcllungssache. Wahrlich, nicht zu Denen gehören wir, die da im Lauf und Sprung Alles erhaschen möchten, die Resultate sorgen voller Bestrebungen ganzer Generationen auf dem Wsihnachtstischchen zu finden erwarten. Allein etwas mehr für das höhere Nationalleden, eine andere Belebung deutscher Einigkeit und Einheit, als sie bisher von man chen Seiten her patronistrt wurde, scheint uns doch um so mehr nothwen dig, als der Zollverein sür sich die Gleichheit nur darin hcrbeiführt, daß die indirecte Besteuerung eine gleiche ist und die Stcuerbewilligungsrechte der constitutioncllen Lande bei solchen auf alle Industrie- und Gewerbszwcigc und alle Lcbensvcrhältnissc verthcucrnd einwirkcndcn Zollcrhöhunaen, wie die jetzt auf Eisen beliebten, auf keineswegs unbedenkliche Art verkümmert werden. Im Uebrigcn haben wir warten, hoffen und beten gelernt. So schön im Frieden bauen ist, getrösten wir uns doch auch mit.Arndt („Völ- kergcschichte", S. 410): Gott werde zu seiner Zeit schon kommen mit sol chem Gedränge, daß er unsern Schweiß und Blut sodern und der zu- sammcngepreßtc deutsche Kern wieder hurtige und freudigste Keime trei ben werde. ---München, 5. Jul. Gleichzeitig mit der Post aus Athen vom 21. Jun. sind am 3. Jul. auch zwei Deutsche von dort hier cingetroffen, die, im vergangenen Herbst aus dem griechischen Dienst entlassen und zur sofortigen Abreise nach Baiern genöthigt, erst neuerdings nach Griechen land zurückgckehrt waren, um die Familienangelegenheiten ihrer von dort gebürtigen Frauen zu ordnen. Der eine war früher Capitain, der an dere Ingenieur, Beide stehen im Rufe strenger Rechtlichkeit, und seihst auf der Höhe des sogenannten Bavaresenhochmuths scheinen sie nie gestanden zu haben, d. h. jenes Hochmuths vieler desenthusiasmirter Europäer und besonders der meisten bairischen Offiziere und Beamten, dem die Grie chen nur als durch europäisches Geld und europäisches Blut aus dem Joche der Türken befreites Sklavenpack erschienen, mit dem man's auch türkisch treiben müsse, wenn's mit ihm auszuhalten sein solle. Sohin ist das Urthcil dieser Augenzeugen der neuesten Vorgänge in der griechischen Hauptstadt und deren Umgebung offenbar ein sehr beachtcnswertheS, und ich erachte' es ausdrücklich als im Interesse deutscher Leser gelegen, dasselbe Deutschland. — Leipzig. Das Schicksal der Mainzer Advocatcnversamm- lung. ---München. Nachrichten von Athen. — Rundschreiben des evan gelischen EonfistoriumS zu ötuttgart an die Geistlichkeit in Württem berg. Darmstadt. Die Mainzer Advocatenversammlung. Preußen. ** Berlin. Amtsjubiläum. Die Stadtverordnetenwahlcn. Die Prcdigerversammlungcn- Verein zur Hebung der niedcrn Bolksklassen- Die Pischonsstiftung. Hr. v- Nagler. Graf v. d. Gröben. Verschöne rungen. Berlin. Cabinctsordrc in Betreff des Verfahrens in Ehesachen. Düsseldorf. Selbstmord. Oesterreich. * Presburg. Die Magyaren- Das Strafgesetz. Spanien. * Paris- Der Friedcnsfürst. Der türkische Gesandte- Cuba. Großbritannien. Das Morning Chronicle über den Präsidenten Ty ler. Untersuchungsausschuß in Betreff des Briefcröffnens. Marokko. Frankreich. Das Rekrutirungsgesetz. Ein Pair über den Dotationsartikcl- -hParis. Marokko. Gesandter von Honduras und Nicaragua. Schweiz. * Zürich. Barman und Snell über Wallis. Italien. Die Tochter des niederländischen Gesandten in Turin. Die Expedition deS jungen Italien- *Äus Licilien. Der König- Rußland und Polen, ck Warschau. Die Reisepässe. Donaufürstenthümer. Die evangelischen Christen in den Donaufürsten thümern. Perfonalnachrichten. Handel und Industrie. *9on Ler Oder. Dir deutsche Gctrcidehan- del mit England. Frankfurt a. M. Börsenbericht. — Die berliner Gewerbeausstcllung. — Berlin. > Neueste Nachrichten. London- Proceß O'Connell- Marokko- Paris- Pairskammer- Feuersbrunst in Algier. Ankündigungen. Deutschla «d. — Leipzig, 0. Jul. Seit die Deutschen zuletzt mit dem Schwerte sich Luft gemacht und Bahn gebrochen haben für des Vaterlands Wie dergeburt, hat im Schoosc des „zerstückelten, vielduldendenDeutschlands" <Dahlmann in Bonn) das Element der nationalen Einheit so bewußt, so tüchtig und auf so breiter Basis noch nicht sich geltend gemacht als in unsern Tagen. Aus dem Enthusiasmus der Jahre 1813 und 1814 hat der lange gesegnete Friede im Stillen und fast heimlich eine schöne ver jüngende Aerntc altväterlicher deutscher Tugend gezeitigt, die im hoffnungs reichen Einklänge sich nach den verschiedensten Seiten in freudigen, sinn vollen Bestrebungen für Allgemeines bewährt. Klarer als je sind die Deutschen zu der Einsicht gekommen, daß nicht Dccrete und sonstige Satzungen die Bewohner Germaniens zur Nation verschmelzen, son dern daß cs nur bei brüderlicher Hingebung seiner Bürger, daß es nur wenn Alle sür Einen, Einer für Alle stehen, ein inniges und freies Deutsch land, eine deutsche Nation geben kann. Die Verhältnisse sodern, gebie ten das Zusammenwirken der Deutschen in derartigem Sinne; denn nur auf solchem Wege vermögen wir die große und sonst vortheilhafte Man- nichfaltigkeit unserer Zustände auch zur nationalen Einheit wahrhaft durch- -ubilden. Wie jene Mannichfaltigkeit Leben und Gedeihen nach allen Richtungen und mit von keiner Ecntralisation großer Staaten erreichba rem Ebenmaße zu verbreiten und zu befördern gestattet, so bedingt sie da gegen auch das allgemeinste Zusammenwirken sür Herstellung und Fest haltung der Einheit; denn lebendig zu bestehen vermag diese nur in der Nation selbst. Sic bedarf eines weiten Spielraums zum Gedeihen, und um das Gemeinsame zum dauerhaften Bande aus dem Volksleben selbst ständig herauszubilden. Die deutschen Regierungen, der Bund, sie kön nen dabei förderlich, sic können hindernd einwirken, aber sie können weder den Nstionalgeist schaffen, noch vermögen sie ihn zu unterdrücken; alle misvcrstanden angewandte Gewalt vermag nicht mehr, als ihn auf falsche Bahnen zu drängen. Wir haben das 1830 mit erlebt. Wären wir in Deutschland selbständig fortgeschritten gewesen, die Julitagc hätten uns anders gefunden. O, möge es nie sich wiederholen, daß mir auf Anstoß von außen her warten, ja hoffen zu müssen glauben, um fortzuschreiten! möge keine deutsche Zeitung wieder behaupten, wir verdankten wie 1840 unsere nationale Ermannunq dem kriegerischen Rumor eines Monsieur Thiers! Doch, nicht der Nation ist die Schuld beizumessen, daß diese fremdländischen Streiflichter ihre Bestrebungen verunstalten. Es sind das nicht von Paris angeflogcne Moden gewesen, wie die Besonnenheit und der Ernst dargethan Haben, mit welchem sie vor- und nachher überall in gemeinsamen Angelegenheiten den deutschen Gesichtspunkt treulich be wahrt hat. Per bedeutsamsten dieser Angelegenheiten eine, die längst in Schriften vielseitig angeregte Frage wegen Einführung eines gemeinsamen Rechts und Rechtsverfahrens, sollte in den nächsten Tagen von.der ersten Ver sammlung deutscher Advocaten zu Mainz, also durch wissenschaftlich wie mittels ihrer Stestung im Volke unzweifelhaft legitimirtc Männer, eben WM Dmtsche AUgem-im Zettung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!»
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