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Deutsche allgemeine Zeitung : 10.09.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-09-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184409101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440910
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-09
- Tag1844-09-10
- Monat1844-09
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 10.09.1844
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Leipzig. DO Z.-ivm-r er scher n ; läa lr ct> A venös. Zu beziehen durch «ule Postäinl.r des Jur und Auslandes. Deutsche Allgemeine Zeitung. S-M «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueberblick. Deutschland, x Von der Donau. Der europäische Frieden. — Die Münchener Victualienpolizei- ch Leipzig. Der frankfurter Logcnstrcit. — Bildcrcensur in Äurhcoscn- — Gnadenact in Luxemburg. — Der Her zog von Dessau. * Hamburg. Der israelitische Tempel- Die Samm lungen für die Ueberschwemmtcn. Preußen. K Berlin. Prinz Waldemar. Volksfeste. Die Feste in Königs berg. * * Von Ler Oder. Schneer's Berichte über die schlesischen Zustände- Kesterreich. * Vtien- Rank's Proccß. Di. Wiesner. Schuselka. Spanien. * Paris. Das Schmuggelwesen. Der Herzog v. Osuna- Hr- Bulmer- Großbritannien. Der Freeman über Englands Gefahren- — Proceß O'Connell's- — Die Königin. — Die Otaheitifrage- — Zur Bevölke rungsstatistik. Frankreich. Der National über Belgien. Die Otaheitifrage. Der König. Ein ehrlicher Finder, f Paris. Die Otaheitifrage. Der belgische Ver trag. ** Paris- Die Limes in der marokkanischen Sache. Jtalien. Äncona. Die rcvolutionairen Umtriebe- Dänemark. Q Kopenhagen. Der Prinz von Hessen. Preßprocesse- Die jütischen Stände. Moldau und Walachei. * Sassi). Moldauer Zustände. Dankfcier für die Rettung des Königs von Preußen. Personalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. * Berlin. Geschichtliche Prcisschrift. Handel und Industrie. * Berlin- Das neue Postportorcgulativ. * Berlin- Die Industrieausstellung. — Der Postverkehr in Leipzig- — Frcgucnz der Leipzig-Dresdener Eisenbahn. — lvicn- Staatspapicre- — Leipzig. Neueste Nachrichten. Paris. Proceß O'Connell's. Ankündigungen. Deutschland. X^on der Donau, 4. Sept. Mehrmals seit 1830 Hal die Erhal tung des europäischen Friebens in Gefahr geschwebt, aber zu keiner Zeit mährend dieser vierzehn Jahre war die Furcht vor Krieg so wach und allgemein als gegenwärtig. Wenn die deutsche Presse dieselbe nicht so lebhaft wie 1830/31 und 1840 spiegelt, so mag das seinen Grund — abgesehen von dem durch die Kraft höherer Einigung gestärkten deutschen Nationalbcwußtsein — «Heils darin haben, daß der Krieg diesmal nickt am Rheine, sondern an dem nordasrikanischen Gestade und auf dem Mitlel- mecre sich zu entspannen dröht, die Gefahr uns also entfernter zu liegen scheint, theils darin, daß, so oft sich auch seit dem Sturze Napoleön's der politische Horizont verfinsterte und der Ausbruch eines allgemeinen Kriegs unvermeidlich schien, doch immer die besonnenen Erwägungen der Cabincte über das Fcldgcschrei selbstsüchtiget Parteien den Sieg dävongc- tragen haben Die Julircvolution, die Umwälzung in Belgien, der Auf stand Polens, die Unruhen in Italien, die Verwickelungen in der Türkei und im ganzen Oriente schienen eben so viele Anleitungen zu einem Kriege zu geben. Die Weisheit einiger Fürsten, namentlich Ludwig Philipp s, und während des Jahrzchends von 1830 — 40 daS Bündniß Englands und Frankreichs hattenoEuropa bisher davor bewahrt. Wir dürfen uns inzwischen nicht verbergen, daß mannichfachcr Stoff zur Störung des Weltfriedens sich allmälig angcsammelt hat, wohin vorzüglich die Auf lösung des französisch-englischen Bündniffcs, in welchem die mächtigste Friedensgewähr lag, in Folge des Julivcrtrags, und die Eifersucht der beiden Scestaaten in Aegypten, an der Straße von Gibraltar und auf allen Punkten zu. rechnen, die für die Herrschaft des Mittelmcercs von Wichtigkeit sind. Das Zcrwürfniß im gegenwärtigen Augenblicke wmdc um so schwerer in die Wage fallen, als Frankreich seit dem Regierungs antritte Karl's X. kein Ministerium besaß, welches einem guten Einver nehmen mit England geneigter war als das gegenwärtiges dessen Seele Hr. Guizot ist. Wie viel gespannter die Nationalcifcrsucht beider Völker auch seit dem Julivertrage geworden ist, sic hat bisher vor der standhaf ten Friedenspolitik der gegenwärtig daß Staatsruder in Frankreich und England führenden Männer sich schmiegen müssen. Die heftigsten Beschul digungen gegen den mini^trv cke l'vtrun^er, aller Spott über die vntentv «orckialv haben Hrn. Guizot, der sich annoch auf eine Mehrheit in den Kammern stützt, in seinen Grundsätzen nicht zum Wanken bringen können. Sollte diese Thatsache selbst nicht schon beweisen, daß seine Politik die Ehre Frankreichs nicht befleckt hat, wie die Opposition glauben machen will? In einem Lande, das so empfindlich im Punkte der Nationalchre, wo das Gefühl für Nationalruhm so lebendig ist wie in Frankreich, würde selbst der Schein einer Erniedrigung des französischen Namens hinreichcn, um eine Veränderung des Ministeriums nöthig und wünschenswerth zu machen. Das war nicht der Fall, und eben daraus erklärt sich die Ver legenheit der HH. Thiers, Billaut rc., wenn sie ihre Beschwerden gegen die auswärtige Politik des Ministeriums in bestimmten Ausdrücken vor bringen sollten. Eine andere Frage aber ist, ob das französische Cabinet dem hef tigen Kriegsandrang auf die Dauer widerstehen kann. Leicht entzünd lich, wie die Franzosen sind, und in ihrem Eifer ost den Schein für das Wesen nehmend, ist es möglich, daß die Kammermchrheit, auf welche das Ministerium seit stark drei Jahren sich stützt, zu einer Minderheit einschrumpft, und dann? Ja, auch dann glauben wir, daß die großen Friedensintcresscn in der politischen Wage noch mächtiger wiegen werden als die Kricgsintcrcssen mit all ihrem Sturm und Drang, und zwar so lange Ludwig Philipp diese Wage noch fest in seiner Hand hält, denn keiner begreift die Wichtigkeit jener besser als er. Aber wenn auch seine Stunde nach den Gesehen der Natur geschlagen hat? Darum, wie große Interessen für den Frieden kämpfen, ganz Europa fühlt, daß er nur noch an einem Faden hängt, der mit jedem Uhrschlage zerreißen kann, und daß die Besorgniß vor Krieg nicht unbegründet ist. Nicht als ob wir den Krieg schon eingclcitet sähen. Die marokkanische Angelegenheit ist allerdings schwieriger Art, ihr Ende nicht abzusehen, und wenn auch das französische Cabinet im Augenblicke keine neuen Eroberungen beabsichtigt, so ist cs doch sehr ungewiß, wie weit der Lauf der Dinge eine innere Nolhwcndigkeit herbeiführcn kann, wie sich Solches schon bei der Besetzung Algiers zeigte; auch bietet die ägyptische Frage die größten Schwierigkeiten, und der alternde Vicekönig kann durch sein Leben wie durch seinen Tod sie noch tiefer verwickeln. Aber wir sind fest überzeugt, und schöpfen diese Ueberzcugung einmal aus der Zögerung, womit Frankreich die Angriffe gegen die marokkanischen Häfen ausführte, sodann aus der Ruhe Eng lands, die sonst unnatürlich und unbegreiflich wäre bei den Ungeheuern In teressen, die für dasselbe in Marokko auf Lem Spiele stehen, daß Frank reich vor der Ausführung seiner neuen Angriffe gegen Marokko das bin dendste Versprechen gegeben hat, sich mit einer cclatantcn Gcnugthuung zu begnügen und keine weitern Gebictserobcrungcn zu machen. Man hat ferner gemeint, die Unterhandlungen des rückkchrenden Gcncralgouvcrneurs von Indien mit Mohammed-Ali behufs eines Postvertrags würden das Kriegsfcuer in Frankreich mehr als je anschüren, und hat in ihren „glück lichen" Ergebnissen einen urplötzlichen Umschwung in den Gesinnungen Mohammed-Alis sehen wollen. Dem ist wol nicht ganz so. Ich kann aus der besten Quelle versichern, daß Sir R. Peel schon seit längerer Zeit mit Mohammed-Ali zu jenem Zweck Unterhandlungen angcknüpft Kat, die durch den Gencralgouvcrneur höchstens gezeitigt sind. Was die Anlage einer Cisenbahn auf der Landenge von Suez betrifft, so war schon vor zwei Jahren (wie in der kürzlich in London erschienenen Schrift des damit beauftragten englischen Ingenieurs zu lesen ist), Alles dazu vorbe reitet, auch eine Menge Schienen bereits bestellt, als der Vicekönig auf einmal, auf fremde Einflüsterungen horchend, wieder davon absprang und der Anlage eines Kanals den Vorzug gab; seit länger als einem halben Jahr ist Mohammed-Ali indessen alles Ernstes zu dem Eiscnbahnprojccte zurückgekchrt, das jetzt binnen zwei Jahren, da der Boden keine großen Hindernisse bietet, ausgeführt werden soll. Alle diese Unterhandlungen sind Frankreich bekannt gewesen und kön nen daher die Schwierigkeiten nickt plötzlich vermehren. Glauben wir uns also auch berechtigt, die Ueberzcugung auszusprcchcn, daß das englische und französische Cabinet für jetzt noch in klarem Einvernehmen stehen und handeln, daß aus den vorhandenen Verwickelungen der Kri^ noch nicht unmittelbar abzulcitcn ist, so erscheint doch, wie gesagt, das Fricdcnsband seit dem Julivertrage überaus gelockert und geschwächt. Es hängt nur noch an dem Lcbcnsfadcn des greisen Ulysses auf dem französischen Thron und an der Politik zweier Cabincte, die in keinem der beiden Länder, namentlich nicht in Frankreich, beliebt sind; die Natur kann jenen über Nacht zer reißen, irgend eine Geringfügigkeit diese verändern, und die Schleuse des bisherigen Friedcnsdammcs möchte sich alsdann dem Krieg und der ganzen Flut der dahinter lauernden Leidenschaften öffnen. Wenn aber Frankreich und England sich in die Haare gerathen, dann dürfte cs kaum den übrigen europäischen Familien vergönnt sein, in Frieden zuzuschauen; Rußland wird den Augenblick in Konstantinopel benutzen wollen, Deutsch land kann sich nicht cinklemmcn lassen, und aus den verschiedenen Inter essen treten von selbst die verschiedenen Allianzen hervor. Darum sind die gegenwärtigen Begebenheiten für ganz Europa von hohem Belang, upd wer den nahenden Ereignissen gewachsen sein will, der darf sich von ihnen nicht übcrrafchen lassen. — Wir sind ermächtigt, den in unserer Zeitung untcrm 6. Jul. über die magistratische Victualienpolizei in München erschienenen Ar tikel (Nr. 102) für ungegründet zu erklären, da die von der königl. Po lizei vorgcnommencn Nachvisitationcn des Viktualienmarktes kein anderes Resultat gegeben haben als das, welches die täglichen Visitationen durch den Magistrat der Stadt München fclbst von Zeit zu Zeit schon nach gewiesen hatten. (Allg. Ztg.)
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