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Deutsche allgemeine Zeitung : 10.10.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-10-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184410101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18441010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18441010
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-10
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- Monat1844-10
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 10.10.1844
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2492 Wissenschaft und «Kunst. ** Leipzig, 8. Oct. Warum auf unserer Bühne ein Stück, wie das ge stern zum ersten Male gegebene „Zeit und Stände", nach dem Franzö sischen von Heinrich Marr, in Scene gesetzt ward, während ihr, bei dem klei nen Repertoire, über welches sie bis jetzt gebietet, noch eine so reiche Aus wahl in der ältern und neuern dramatischen Literatur zu Gebote steht, ist schwer abzusehen. Denn dieses Stück, vom deutschen Bearbeiter eine „ge schichtliche Skizze" genannt, ist von dem dürftigsten Verdienst. Als Drama betrachtet fällt es schon dadurch auseinander, daß es sich über einen Zeit raum von 40 Jahren erstreckt. Jede der drei Abtheilungen wird dadurch in ihrer Handlung fast ganz unabhängig von den übrigen Acten, und diö Per sonen, die wir zu Anfänge des Schauspiels jung und'blühend vor uns er blicken, treten am Schluß als Greise auf. Die Rollen sind, mit Ausnahme der einzigen des Grafen Morliere: Hr. Marr, von der äußersten Undankbar keit, und cs gebricht dem Stücke sogar an einem ergiebigen UnterhaltungS- stoffc. Der Gegensatz alter und neuer Zeit, die Kluft zwischen dem Jahre <788 und 1830, kommt allerdings in dem Grafen Morliere schließlich zur Er scheinung ; aber selbst durch ihn nicht in dramatischer, sondern in rein schil dernder und novellistischer Weise. Wir sehen zuerst eine Menschcngruppe vor der Revolution. Eine französische Herzogsfamilie wird uns in ihrer inncrn verderbten Wirthschaft vorgeführt, gewaltthätige Handlungen an niedrig und schutzlos dastehenden Personen geschehen, und flache Wüstlinge suchen den Ge nuß eines Augenblicks für den Preis eines zertrümmerten Menschenglücks zu erjagen. Die Schreckensherrschaft des Jahres 1703 zeigt uns dann im zwei ten Acte das umgekehrte Berhältniß. Statt der hochgeborenen herrscht die bürgerliche Gemeinheit. Die in der ersten Abtheilung in ihren heiligsten Ge fühlen und Rechten verletzten Personen aber grade sind es, die sich unbefleckt im Sturme des Pöbelregimcnts und in einem Strome von Blut behaupten- Ihr Edelmuth rettet sogar die ehemaligen Zwingherren vor der Guillotine. Darauf überspringen wir einen Ungeheuern Zeitraum und finden uns im Jahr 1830 wieder. Die Einleitung der dritten Abtheilung verläuft in breiter Er zählung. Ein paar neue Personen, die zum neu entstandenen Geschlechte ge hören, treten auf, aber einiges Leben gewinnt das Stück erst durch die Rück kehr des Grafen Morliere, der seit dem ersten Acte verschwunden war. Ec saß indessen in Folge eines Schiffsbruche auf einer wüsten Insel fest, und die ganze Umgestaltung der Welt, in die er m t allen aristokratischen. Anmaßun gen von 1780 zurückkommt, ist ihm fremd geblieben. Das Benehmen dieses Morliere, von Marr mit aller Virtuosität eines trefflichen Darstellers aus gedrückt, ist zwar nicht von dramatischer, aber von ganz ergötzlicher Wir kung. Nur ist diese Genugthuung viel zu gering für den Aufwand eines so langen Stücks, für die unfruchtbare Mühe der Mitspielenden und für das Publicum. T ch e 1 * Von-er Schrveijergreme, 5. Oct. Der „sch weize rischeStü de ntenvere in" (so nennt er sich) ist nicht nur nicht auf Anregung der Jesuiten entstanden, sondern cS ist vielmehr Thatsache, daß sie demselben von Anfang an schon abgeneigt waren und denselben im Keime zu unter drücken gesucht haben. Obschon dieser Verein durchaus keine feindseligen Absichten gegen die Jesuiten hegt und eigentlich der Grundstein dazu von einigen ihrer Schüler selbst gelegt worden, so können sie sich dennoch durch aus nicht mit der Zweckmäßigkeit solcher Heroine befreunden. Es durf- stimmung findet ihre Anwendung auf jeden Fremden, aut welchem Lande er auch sei, denn Mejico lebt in Frieden mit allen andern Rationen, und die Verantwortlichkeit Derjenigen, welche den Frieden brechen, ist daher rein per. sbnlich und hebt den Schutz der bestehenden Verträge auf." Hr. Allcyc de Cyprcy hat die Berufung auf dieses Decret und die Vollziehung desselben mit der Anzeige beantwortet, daß er das Vorge gangene an das Cabinct der Tuilerien berichtet habe, von dessen Entschluß cs abhängc, welche weitere Folge dieser Sache gegeben werden solle. Die Entscheidung des Cabinets der Tuilerien steht nun zu erwarten. Da es die Regierung der mejicanischcn Republik selbst ist, welche die Maßregel, um die es sich hier handelt, angcordnet oder doch förmlich gebilligt hat, so kann von einer Genugthuungsfodcrung diesmal wol keine Rede sein, sondern Frankreich muß es entweder bei dem Geschehenen bewenden las sen oder cs muß sich zu einer Kriegserklärung entschließen. Eine unpar teiische Würdigung des Verfahrens der Mejicaner gegen die Gefangenen von Tabasco wird die Hinrichtung derselben ohne alle NechtSform unbe dingt verdammen müssen. Man begreift, daß ein Staat, der von ewigen Revolutionsversuchcn uud Revolutionen so lange und so schwer gelitten hat wie Mejico, zu energischen Mitteln greift, um wenigstens die ausländischen Abenteurer fern zu halten, durch die er seine Ruhe und seine Existenz gefährdet sicht; man begreift mit Einem Worte das Decret von 1843, welches den fremden Eindringlingen, die mit den Waffen in der Hand gefangen werden, einen unmittelbaren Tod droht. Aber dieses Decret kann füglicherwcise nur auf dem Kampfplatze selbst Anwendbar keit haben, und es läßt sich nicht auf Leute ausdehnen, die seit we nigstens 14 Tagen im Gefängnisse waren. Dadurch, daß man den Ge fangenen einen solchen Aufschub gegeben, waren dieselben nach allen natürlichen Rechtsbcgriffcn der Justiz verfallen, der sie nicht ohne ei nen brutalen Gcwaltstreich entzogen werden konnten. Was in der Er bitterung des Augenblicks in der Hitze des Kampfes ein rechtmäßiges Mit tel der Noth hätte sein mögen, das wurde, bei kaltem Blute vollzogen, «ine empörende Barbarei. Wohl verstanden, wir sprechen hier nicht von der Hinrichtung der Begleiter des Generals Scntmanat, sondern von der Nichtbeobachtung eines ordentlichen Rechtsganges gegen dieselben. Belgien. verviers. 28. Sept. Der vollständige Schiffbruch, den die Hoff nungen der Jesuiten hier in den letzten Tagen erlitten haben (Nr.269), erstreckt sich nicht nur auf unsere Stadt, sondern auf den ganzen wallo nischen Tbcil unscrs Königreichs. Uebcrall, wo das wallonische Blut vor herrscht, findet sich eine entschiedene freifinnige Richtung in religiösen wie in politischen Dingen, während in den flämischen Provinzen, besonders in den kleinern Landstädtchen, der Einfluß des verrufenen Ordens sehr stark ist und dadurch, daß er die Jugend heranbildet, noch stärker zu werden droht. Die 36 Stadträthe der Stadt Lüttich sind alle, obgleich Katholiken, von der entschieden freisinnigen Partei, sodaß der Gouverneur der Stadt, welcher der entgegengesetzten Farbe angehörtc, von seinem Po sten weichen und einem freisinnigcrn Manne Platz machen mußte. Unter diesen Beziehungen haben wir die heitersten Aussichten in die Zukunft, welche Muhe, welche Ränke auch immer die rastlosen sogenannten heili gen Väter aufwcnden, uns zu umstricken. Neulich war ihnen gelungen, die Gattin eines einflußreichen Dcpulirten in ihr Netz zu ziehen und von dieser das Versprechen zu erlangen, daß ihr Mann zum Besten ihrer In teressen votiren werde. Dieser Depulirte war ober kein schwankendes Rohr, durch den Hauch der frommen Herren zu bewegen, im Gegentheil erzählte er in offener Kammer die Umtriebe, die seinethalben anaezettelt worden, und stimmte darauf seinen bessern Ansichten gemäß. Ebenfalls hatten die Herren versucht, den Dcputirten Dumorticr zu gewinnen, und zwar auf eine etwas pikante Weise. Seine Tochter, an welcher er mit ganzer Seele hängt, wurde bewogen, dem älterlichen Hause zu entfliehen und in ein Kloster einzukehrcn. Der Vater, außer sich, verfolgt die Spur bis zum Kloster, wo ihm aber sein Kind abgcläugnet wird. Er wendet sich an den Bürgermeister, an den Klostcrvorstand, an den Bischof, Al les vergeblich; nun schwört er, mit seiner ganzen Familie zum protestan tischen Bckenntniß überzugehen. Hierauf wird ihm die Tochter endlich ein- gestanden und ausgelicfert. Der Fall, welcher' nicht laut genug verkün det werden kann, hat allerdings Aufsehen gemacht, sodaß die vcrehrlichen Väter in der ersten Zeit selbst im Norden etwas leiser auftretcn müssen. Zu gleicher Zeit haben sich häufige Beschwerden über ihre Schulen erho ben, in welchen sie lediglich kriechenden Gehorsam, aber keine geistige Bil dung zu erzielen suchen, in welchen sie erstern mit den rohesten Mitteln zu bewerkstelligen Pflegen; so ist mehrmals schon Klage geführt, daß sie Kinder auf den Ofen gesetzt und denselben langsam eingcheizt haben, pm die Widersetzlichen zu martern und zu bändigen. Sicherlich würden solche, öfter schon öffentlich gerügte Fälle die Jcsuitcnschulen gelichtet haben, wenn die heiligen Väter nicht Himmel und Erde in Bewegung setzten und dazu allen Unterricht unentgeltlich crthcilten. So ist die ärmere wie die unwissendere Klasse, die sich leider oft bis in die höchste Gesellschaft hin auf erstreckt, die ihre. (Berl. Z.) Jahr unter strenger Ahndung gar nicht mehr bestehen. Einzig in Frei burg konnte-sich noch eine Section geheim erhalten. Und daß die Jesui ten diese- Verfahren nicht b!os dem Scheine nach, sondern in vollem Ernste gegen den Verein cinschlagen, beweist der Umstand, daß sie in Schwyz Schüler, die diesem Verein angchörcn, in moralischer Beziehung Andern nachsetzen und namentlich bloS deswegen ihnen keine Aufnahme in eine Congrcgation gestatten, worin sich Schüler nur von absolut guter Aufführung befinden. AuS was für Gründen sich hierbei die Jesuiten leiten lassen, wollen wir hier nicht untersuchen. Genua, dies ist einmal der wahre Sachverhalt. ES ist daher begreiflicherweise ganz unrichtig, wenn Ihr zürichcr Corrcspondent (Nr. 275) die Versammlung in Altdorf aus Studenten von Freiburg, Sitten und Schwyz bestehen ließ. Aus diesen Orten waren nicht mehr als sieben zugegen, die übrigen gehörten hauptsächlich den Schulen in Luzern, St.-Gallen rc. an, sowie den Univer sitäten Freiburg, München rc. Die kirchliche Feier (sonst nichts Verwerf liches) reducirte sich auf eine Todtcnmesse„ die für ein verstorbenes Mit glied gehalten wurde. WaS andere charaktcristifche Zumuthungen betrifft, die der Corrcspondent dem Vereine macht, so sind sie, gelinde gesprochen, höchst unbegründet. DaS Schreckbild des Eides ist gänzlich aub der Luft gegriffen. Ein von Ulrich gedichtetes, von Zwysich in Musik gesetztes Lied dcß Vereins, welches die Ueberschrift trägt: „Tugend, Wissenschaft, Freund schaft", spricht ungefähr die Tendenz des Vereins aus. Gegenwärtig ist der Charakter des Vereins aber fast ausschließlich wissenschaftlicher Na tur. Man mag also hieraus ersehen, daß keine jungen Ravaillac's gebil det werden, eben so wenig als man von den Jesuiten zu fürchten hat. daß sie sich mit der Constituirung solcher Vereine befassen. Dieser Verein hat mehr dem Bestehen eines „Zofingervcrcins" sein Dasein zu verdan ken. In dem lehtern glaubt man die Pflanzschule zur Heranbildung der Ultraradicalen der Schweiz zu sehen, und aus dem erstern sollten nun mehr Conservative hervorgehen. Es mag aber wol keins von Beidcm wahr sein, und cs wäre zu wünschen, daß beide Vereine die politische Fär bung verlieren oder ganz aufgedcn möchten. Allein cs gehört dies zum charakteristischen Vereinswesen der Schweiz. Hr- Bergmann: Goberville, hat eine Partie, welche einige Entwicke lung zuläßt. Ich hätte diesem Schauspieler zu Anfänge des Stücks etwas mehr innere Biegsamkeit gewünscht. Seine Körperbewegung nur war ge schmeidig, die Sprache hingegen zu schroff und gestoßen. Erst im letzten Acte, wo er gealtert erscheint, nahm er die weichere Färbung an, die der Charakter dieses hinterlistigen Schleicher» von vornherein vertrug. Hr. Meix ner: Pächterssohn Andrie, war nicht an seinem Platze. Er ist für senti mentale Personen ohne komischen Anstrich nicht geeignet. Nicht darum etwa, weil er cS nicht vermöchte, seine Aufgabe zu erfüllen, sondern weil das Publicum andere Charaktere von ihm dargestellt zu sehen erwartet, und ge täuscht wird, wenn eine so liebe und lustige Person ernsthaft bleibt. Hr. Ballmann, Morin, ist als bornirter Schuster und al» schwatzhafter Lhür- hüter gleich gut. Frau Sattler ist keine große Dame. Wo sie eine rein vornehme Rolle gibt, in welcher das Bewußtsein hoher Stellung das weib- aus nicht mit der Zweckmäßigkeit solcher Vereine befreunden. ES durf-j liche Gefühl verdrängt, kann sie nicht genügen- Die HH. Andrees und Rich ten demnach Sektionen dieses Vereins, di? das letzte Jahr noch offenster hatten Liebhaber vorzuführen, die erst ,m letzten Act erscheinen und wenn auch nur ungern, in den Jcsuitencoüegien geduldet wurden, dieses beide sehr großherzig, aber ohne Individualität sind. Fraulein Baumeister, im ersten t ivirth», in hatte allen den Bersch glänzend fi „Minister gewiß bei Erfolg vor BeikallSbez die ganz d chteipzi Versamn mite von L der beiden al» im Ai Förderung nitz, 29. I, zu haltend, Schützenha Gewcrbtrei zwei Lhale zu erreiche« von dem C Chemnitz u« mittel deufl daraus, dch Industrielle nommcncn vom Comi vereine ge« düng zur l Meßversam zwar im t süddeutsche« ähnliche V« ständen fü samkeit bei tausch der bezüglichen dauernde L neten Fälle ler Unterst« nächst die mehrerwäh meßversam« Widersprüa des leinene« Gotha; 2' rung der der fremde« innere Gen ßenhain; l Zollcrcdite in Chemnis arbeitenden rigster Unt, mite. Naö stellt, auch Fragen zur in der Jub ladung zu hinauSliefer melle» mod kurz gewcse Vorsitzende, ungefähr 1! Indem ders gcladc über die zu rück zu Hal gesehen seir vielmehr, z Gewerbfleiß zu bilden, wegen derc« nicht mögli alle wieder ser Versam des und d> tagung derj Hrn. Comi züglichkeit Vortrag, s fältig behai dasselbe da« arbeite es brauche nie beim Trag« Schnellble« Grobe Han allein wolle Handspinne Verwend»«
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