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Deutsche allgemeine Zeitung : 02.03.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-03-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184403020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-03
- Tag1844-03-02
- Monat1844-03
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 02.03.1844
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4sr sition würde seine Rokle sich auf wohlklingende Protestationen, die Nie mand ernstlich nimmt, beschränkt haben. «es wclrciveaussuyrvervots zur Nachgievigreit zu Mimen, wwoeryo» ge- Weitert. Inzwischen ist den Schiffen der sardinische» Flotte Caglnm als iktc betrachten Versammlungsort bestimmt worden; sic dürste von dort anfangs Marz -war dies deswcc nach Afrika unter Segel gehen, wenn mittlerweile nicht Gegenbefehl er folgt. Im Commando der Flotte hat- eine Acnderung stattgchabt. An Lie Stelle des Hrn. Courtois ist nun durch königl. Ordonnanz der Cheva lier Mamelli getreten. Uebrigcns sollen die zur Expedition bestimmten Kriegsschiffe meist in ziemlich schlechtem Zustande sich befinden. (A. Z.) - ten, die Finanzwissenschaft, bis auf ihren historischen Grund; er war zu gänglich, aroßmüthig gegen Gelehrte, wunderbar klar in Denkschriften und officiellen Auseinandersetzungen, er neigte sich ganz der russisch-nationalen Richtung zu und war der tiefste Feind des Wohlstandes in den benach barten Provinzen. Wer ihn nur einmal gesehen hat, konnte sich bald überzeugen, was solchem abgeschlossenen Charakter gegenüber sentimentale Deklamationen vermögen; er hielt Einen Gedanken fest, die Erhebung des russischen Gewerbflcißcs, und lächerlich mußte cs ihm Vorkommen, darauf Rücksicht nehmen zu sollen, was die fremden Grenzprovinzen dazu sagen möchten. Da er der dcterminirtestc Träger eines bekannten Sy stems war, so liegt in seinem Rücktritt insofern für die Augen der un kundigen Welt etwas Wichtiges, als man darin eine Art von Annäherung an Preußen finden wird. Dem ist aber nicht so, obgleich man hier weiß, daß unser Gesandter Hr. v. Liebermann oft in die Lage gekommen iss, ziemlich scharfe Noten seines Hofes in Bezug auf Cancrin'jche Maßregeln einzureichen. Ucbrigens sprechen directe Nachrichten aus Petersburg sich nicht über ein auffallendes Gerücht aus, welches man, in Folge der griechi schen Ereignisse, an den Grafen v. Ncsselrode knüpfte; wohl aber erwartet man in Rußland nächstens die Kunde einer Contrcrcvolution in Griechen land. Man muß es als ein großes Glück für König Otto betrachten, daß daS diplomatische Arrangement in die Hand eines deutfchcn Staatsmannes, des Fürsten v. Wallerstein, gegeben iss, der von je her ein großes Aus- glcichungstalent, selbst schroffen Momenten gegenüber, besaß und der sich konstitutionelle Neigungen einigermaßen bewahrt hat, die auch bekanntlich seine Stellung in Baiern gefährdeten. Die eigentliche Oberleitung für die Geschäfte liegt in Petersburg nicht sowol in der Hand der Minister, welchen die genauesten Instructionen zugchen, sondern in der Hand der Adjutanten des Kaisers, unter denen namentlich die HH. v. Benckendorf, zugleich Chef der geheimen Polizei, und v. Orloff genannt werden müs sen. Der Kaiser liebt cs, wichtige Geschäfte an persönliche Vertraute zu knüpfen, die, feines Hcrrschcrwinks gewärtig, schnell die Sachen ab- machcn. Es verdient noch bemerkt zu werden, daß die uralte Idee, der schon Peter der Große huldigte, auf irgend eine Weise Mitglied des deutschen Staatskörpers zu werden, noch nicht in Petersburg aufgegeben ist; und die russisch-deutschen Ostfecprovinzcn haben — wie wir das ver bürgen können —vor 15 Jahren die Veranlassung gegeben, jene Idee auf das Tapet zu bringen." — Durch einen kaiserl. Tagesbefehl vom 1-1. Fcbr. wird der Groß fürst-Thronfolger definitiv zum Befehlshaber der Garde-Infanterie ernannt. Griechenland. ** Leipzig, 29. Febr. Die Art und Weise, wie die griechische Na tionalversammlung die in Art. 3 des Verfassunasentmurfs berührte Bür gerrechts frage, den Streit zwischen den Autochthonen und den Hc- terochthoncn, entschieden hat (Nr. 56), kann nur in gewisser Hinsicht als eine erfreuliche und glückliche betrachtet werden. Namentlich kann dem als Zusatz zum Art. 3 noch besonders votirtcn Decrete von allen Denen, die cs imt Griechenland, nicht blos mit dessen Gegenwart, sondern vornehm lich mit dessen Zukunft redlich und aufrichtig meinen, von Allen, die überhaupt die griechische und die orientalische Frage aus dem rechten Ge- ' i, nur in beschränktem Maße Beifall ertheilt werden. Und zwar dies deswegen, weil eben jenes Dekret in diese Frage und in die Art ihrer Entscheidung selbst, wenngleich es nicht geradezu alle nicht eingeborenen Griechen auf Kosten der Eingeborenen von dem Bürgerrechte ausschließt, gewisse Beschränkungen bringt, die an sich unwürdig, nach theilig und gefährlich sind. Sieht man die Sache ganz allgemein, aber unbefangen an, sso ist es klar, daß eine engherzige Fassung und Lösung der griechischen Äürgcrrechtsfrage, wie sie von dem exclusiven Egoismus, wie sic von innern und äußern Feinden Griechenlands jedenfalls gewünscht und erstrebt worden, nicht nur an und für sich als eine schreiende Unge rechtigkeit gegen alle Griechen würde gelten müssen, die dann von dem Genüsse des griechischen Bürgerrechts ausgeschlossen worden wären, und die doch wegen ihrer Theilnahme an dem Frciyeitskampf oder aus andern Ursachen und um ihrer persönlichen Verdienste willen gegründete Ansprüche darauf haben: cS wäre auch eine Ungerechtigkeit gegen den griechischen Staat selbst, der dadurch einer großen Anzahl patriotischer und besonders intelligenter Griechen beraubt worden wäre, es wäre eine Ungerechtigkeit gegen Mit- und Nachwelt, eine Ungerechtigkeit wider Griechenlands Ge genwart und Zukunft gewesen. Diese Rücksichten, die Griechenland hier bei nach verschiedenen Seiten hin zu beobachten hat, sucht die tief em pfundene und eindringliche Rede Kolettis' (Nr. 55 fg.) in 'ein be sonderes Licht zu setzen, indem sie so ganz auf den Sympathien des Volks, auf der, namentlich durch Rhigas, durch seine Hetairie und seine Vater landslieder angeregten und hcrvorgcrufenen Verbrüderung aller Hellenen be ruht, und zugleich in ihrer Tendenz auf diese Sympathien und diese Ver brüderung aller Hellenen berechnet ist. Kolettis hat in dieser Rede aller dings Manches nur klug angedcutet, worauf cs hierbei ankommt; aber das griechische Volk hat ihn sicher eben so verstanden, als diejenigen Ab geordneten, die bei der Abstimmung über die ÄürgerrechtöfrE in seinem Sinne gestimmt haben. Auch Diejenigen in der Ferne, Griechen und Nichtgriechcn, die den berühmten Kriegsgcsang Rhigas' mit den Anfangs- wortc» zrürk, aus welchem Kolettis in seiner Rede ei ¬ nige Worte anführte, kennen (und welcher Grieche kennte ihn nicht?), verstehen diese Andeutungen, sowie die Wünsche und Hoffnungen, die m dieser Hinsicht das griechische Volk, von alten Zeiten her und namentlich seit den Zeiten des Rhigas hegt und pflegt, eben so gut. Grade mit jenem Kriegsaesange hatte einst Rhigas, der Vorkämpfer der griechischen Revolution, Alles , was Grieche hieß, entzündet und begeistert; und grade Rußland und Molen. Der Bremer Zeitung wird aus Berlin vom 22. Fcbr. geschrieben: „Die hiesige Handels- und Finanzwelt hat der nicht unerwartet gekom menen Entlassung des persönlich kränklichen Hrn. v. Cancrin keine po litisch überwiegende Bedeutung bcigelegt. Freilich ist dieser Staatsmann selbst großer Fabrikbesitzer, und nur von diesem Gesichtspunkt aus ist cs möglich, daß bckanntc Maßregeln in etwas ihren herben Schein verlieren und einer mildern Gestaltung sich zuneigen. Aber eine Acnderung des Systems erwarten wol selbst Diejenigen nicht, deren nächste Interessen dadurch Begünstigung erfahren würden, wenn sie sich nicht ganz gehalt losen Täuschungen hmgelicn wollen. Denn nicht blos finanzielle und Fa- Lrikintcressen kommen bei dem großartig durchgeführtcn Abschlicßungs- systeme zur Sprache, sondern noch weit mehr die geistige Welt, die auch dort — und die Sachen liegen ganz anders, wie man gewöhnlich glaubt — mit mahnendem Hammerschlag an die eiserne Pforte klopfen möchte, hin hallend bis zum Kreml und ihn erschütternd. Wen hat jener Geist der Zeit noch nicht berührt, der trotz aller Absperrungen die ausgestellten Ko- sackcnlinien durchbricht, und der wundcrbarerweise in den höchsten Adcls- kreisen, in den weniger ursprünglich-reinen Geschlechtern die Menschen er griffen hat, nicht blos oberflächlich, sondern tiefsinnig und gewaltig! Man muß nun sage», daß Hr. v. Cancrin ein systematischer Kopf, klug, kon sequent, gesaugt mit deutscher Wissenschaft (sie haben ja dort Alles von uns, daö regierende Haus und die regierenden Ideen), in seiner Art zu Len hervorragendsten Staatsmännern seiner Zeit gehört, der die Lage be griff und der nach oben sich eben so würdevoll zu stellen wußte, wie ein greifend nach unten; und der Kaiser Nikolaus hat oft gesagt: «Ich möchte gern, aber mein Finanzminister will nicht!» Er hat freilich das über alle Beschreibung verderbliche Bestechungssystcm — nicht ausrotten können; aber er hat Vieles gethan, cs zu behindern, so weit menschliche Kräfte reichen. Er stand in genauer Verbindung mit Finanztheoretikern und Praktikern in allen Ländern; er kannte'die schwierigste aller Wissenschaf- Tchweiz. Die Jesuiten in Freiburg haben für die Zöglinge ihres,Pcn- ionats eignes Geld schlagen lassen, um sie zu nöthigcn, Dachenige, was le kaufen, bei bestimmten Personen in oder außer dem Hause zu bezie hen. Dieses Geld, welches wieder gegen anderes ausgewechselt werden i'ann, trägt auf dem Avers die Umschrift: ,,Dominus spes nostra" und auf dem Nevers ein Kreuz mit der Umschrift: ,Monvtu convietus kourZ." (N. Z. Z.) Italien. * Rom, 2V. Ftbr. Der Großherzog »»»Mecklenburg-Sch We rin erfreut sich seit seinem am 16. Fcbr. gegen Mittag erfolgten Hicrcin- treffcn fNr. 61) deS erwünschtesten Wohlseins. Der sehr anstrengenden Tour jenes Tages ungeachtet — der Großherzog kam von Civita Castcllana her über—besuchte er wenige Minuten nach dem Aussteigen aus demRcise- wagen seinen hier lebenden Großoheim, den Prinzen Heinrich von Preu ßen, bei welchem er mehre Stunden verweilte. Gegen Abend beehrte er mit seiner Gegenwart ein im Hause des Majors v. Moliere, Adjutanten des Prinzen Heinrich, stattfindendes großes Diner, zu dem auch der noch hier anwesende Erbprinz von Lippe-Detmold sowie die meisten Glieder des diplomatischen' CorpS geladen waren. Der Großhcrzoa und der Erbprinz wurden darauf diesen Morgen mit den Herren ihrer Gefolge dem Papst im Vatikan durch den preußischen Ministerresidentcn Frhrn. v. Buch in einer feierlichen Audienz vorgestellt. Alle bei dem Empfange Mitanwcscn- den können nicht genug von der Leutseligkeit und Freundlichkeit erzählen, mit welcher der Pavst die zwei deutschen Fürsten auszcichncte. Ob der Großherzoa die Osterfcierlichkeiten hier abwartcn oder noch vor Anfang derselben Neapel besuchen und zur stillen Woche hierher zurückkchren wird, ist dermalen noch ungewiß. Der Kronprinz von Württemberg wird morgen unsere Stadt verlassen und sich nach Neapel begeben. Die vom Prinzen während sei nes hiesigen Aufenthalts angekauftcn Kunstschätzc, größtcnthcils Bilder von ältern Meistern und Antiquitäten, werden künftighin eine vorzüg liche Zierde der königl. Sammlungen in Stuttgart bilden. Bei den geschätztesten deutschen Malern und Bildhauern wurden außerdem bedeu tende Bestellungen gemacht. Auch in Neapel soll der Prinz alte und neue Meisterwerke in Masse anzukaufen beabsichtigen. Floren), 2l). Fcbr. Die Abreise des Prinzen Luitpold von Baiern nach Deutschland ist auf diesen Abend festgesetzt. Wie man vernimmt, wird der Prinz um dic Osterzcit hierher zurückkehren, und bald darauf die Vermählung desselben vollzogen werden. Seit seiner Rückkehr von der Reise nach Spanien und Portugal wurden zu Ehren des hohen Brautpaares sehr häufig glänzende Festlichkeiten hier veranstaltet, inzwi schen mußten dieselben in der letzten Zeit wegen der durch die kürzlich namentlich in Wien und Madrid cingctretcnen, unsern Hof so nahe be rührenden Todesfälle verursachten Trauer eingestellt werden. — Nachrich ten aus Genua zufolge ist der Versuch , den Bey von Tunis hinsichtlich Les Getrcideausftihrverbots zur Nachgiebigkeit zu stimmen, wiederholt ge-
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