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Deutsche allgemeine Zeitung : 30.03.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-03-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184503307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18450330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18450330
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-03
- Tag1845-03-30
- Monat1845-03
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 30.03.1845
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Sormta» Rk- 8S. Sv. März 181S. kM Dentfttze «tzEim Zett««. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» u«v«*Hri<r. tvEtfchl««-. * von -er Saale- England und Frankreich. * Tharaud. Petition. chStuttgart. Die Deutsch-Katholiken. — Ottenbacher Deutsch. Katholiken. : v« Michelis in Luxemburg. Die lippcsche . iKatechiSmuSfxage- Kreutzen, -s Vertin. Die Juden. Hr. v-Boden. S Königsberg. Die Je suiten in der Schweiz. Reformplane. * Posen. Posen und Preußen- Zu» stände. Umtriebe- Thauwetter. — Der sächsische Provinziallandtag. — Die Deutsch-Katholiken in Lieanitj. — Der Fanatiker in Freiburg- SN»»stArtta«Aien. DaS Mormng Chronicle über die Verleumdung Eng lands. Ruhestörungen in Irland. Eine Wählerversammlung. Der Mün ster von Vork- DaS Fleetgefängniß in London. Ostindien. Krankreich. Lie französische Handelspolitik. PreiSaufgabe. "Paris. Die Kammern- Ein Renegatenhandel in Monastir. Hchtpliz. Die Kreischaren im Aargau. Echwechen «Ntz Stzdrivegen. Der Repräsentationsentwurf. Die Bauern. — FestinUhristiania. AMMrnLchaist nnd Kuvst. * Vertin, Die Sächsischen Baterlandsblät- ter. *DLssrtdork. G A. Jacobi. HLeipftg. Die deutschen Schriftsteller^ Handel nnd Knduskrie. * Vertin- Die königliche Häuptbank- * Leip zig. Börsenbericht- "Karlsruhe- Eisenbahn. — /verlin- Vtepefke vrachrichte«. «nkünbigungen. De»tschla«d. , * von der öaale, 27. März. Die Allgemeine Preußische Zeitung enthält in einem Correspondenzartikel, London, l l. März, eine vergleichende Beurteilung beider Legislaturen dieser Session, der englischen und fran zösischen. Derselbe weist nach, wie ohne wesentlichen Erfolg fiir das öffentliche Wohl Frankreichs und die Verbesserung seiner innern und äu ßern Lage in nutzlosen Zänkereien und in einem unerbaulichen Kampfe um die Portefeuilles die diesjährige Session der gesetzgebenden Körper schaften sich ihrem Ende nähert, wahrend in England Maßregeln in Vor schlag gebracht und in der Ausführung begriffen sind, Vie für das ma terielle Wohl und daß Steigen der Macht dieses noch in immer groß artigerer Entwickelung begriffenen Volks für die fernste Zukunft von nachhaltigen Folgen sein düiften. Der Korrespondent führt an, daß oje dortigen Finanzmaßregeln, wodurch viele fiscalisirende Auflagen auf Gegenstände, des Verbrauchs aufgehoben, der Erleichterung des innern Verkehrs Und h«r Verbesserung seiner nationalen Hülfsguellen ungemein förderlich sein werden. Außerordentlich recht muß man ihm geben, wenn «r die Macht dieses in jeder Rücksicht wichtigen Landes nicht in ihrer großen Ausdehnung und Verbreitung über alle Theile der Welt, sondern rn seinem eigenen Znnern, wie er sich auSdrückt, „in seinem Herzen" sucht, eine Bemerkung, die durchaus nicht übersehen werden darf, wenn man die wahre Lage Englands richtig würdigen will. „Seit der Been digung deS Krieg- hat England in seinem ganzen Handels- und Finanz- systcm tiefer eingreifende Veränderungen erfahren als irgend ein anderes Land. Das Geld ist aus Papier in Gold verwandelt, die Lasten der in- Virecten Besteuerung unter verschiedenen Gestalten sind wenigstens um die Hälfte ermäßigt worden; große Reduktionen haben in den Preisen der Meisten Lebensbedürfnisse stattgefunden und ein System direkter Besteuerung, Welches v<r aestiMt^üm des Völks länger zu erhalten strebt als der Minister seihst,'wird Mlch-und nuch «iNgeführt. Die Zinsen sämmtlicher ReMerungsMd« herabgesetzt Worden, und in 15 Jahren wird ein großer Theil derselben eingczvgen stM und das öffentliche Einkommen einer Last von nicht weniger als vier Millionen jährlich überhebeu.... . Im Fall eines Krieges könnte« die Kosten -eitler größern Zurüstung sofort durch di« EryöhWg der-EinkommeNsteuer von S auf Iv Procent gedeckt werden, und datz Land würde «inen Kampf auf mehre Jahre ohne Anleihe aus- balten. De« gegenwärtige Betrag der Einkommensteuer wird von ungefähr MV,VW Pcbsdnen aufgebracht, oder in andern Worten: es gibt in Eng- land 2W,WV Personen, welche ein Einkommen über ISV Pf. St. jähr lich genießen; der Durchschnitt derselben beträgt WO-Pf. St. des Jahres.*) Diese Durchschnittssumme übersteigt indessen den Betrag des Privatein- kommens, weil die bedeutenden Einnahme^ öffentlicher Gesellschaften darin btgrifftn sind, welche zur Erreichung jener Summe viel beitragen. Ge setzt) der Friede dauert fort, und der Zustand des Landes macht die voll ständige Entwickelung der Finanzpläne Sir R. Peel's möglich, so. wird schwerlich gcläuanet werden können, daß der Staatsreichthum Englands m einem hohen Grade zvnehmen und sein Finanzsystem sich vereinfachen wird. Dit indkekt« Einnahme wird «US den Eingangözöllen von acht Artikeln - > !- - *) Hier waltet ein Jrrthum ob. 2W,VHV ist die Zahl Derer, welche von der Einkomm«,steuer bei einem Einkommen unter I5U Pf. St. betroffen werden. S. Nr-77. P. R e d. ' der Consumtion (mit Einschluß der Spirituosen und des TabackS) und auS dem Stempcldepartement aufgebracht, die direkten Auflagen werden ganz einförmig sein. Steuern werden nicht von Dem erhoben werden, was das Volk verbraucht, oder von gewissen Arten des Verbrauchs, son dern von Dem, was eS hat. Nach einem solchen System kann man wol annehmen, daß England hinsichtlich der gewöhnlichen Lebensbedürfnisse noch ein so billiges Land werden dürfte wie irgend eins in Europa. Seine Productions- und Handelsfähigkeit wird sich in gleicher Weise steigern, und es würde gut sein, wenn die Franzosen oder andere europäische Na tionen, die auf die britische Macht und britischen Einfluß eifersüchtig sind, die große Wahrheit erkennen möchten, daß dies nickt die Resultate des Monopol- und Prohibitivsystems sind, sondern vielmehr großartige Ideen über Handel und Finanzen, wie überhaupt solche Principicn, die durch die gemeinsame Anwendung in der Welt nur noch an Kraft gewinnen werden." Man kann die am Schluß ausgedrücktc Wahrheit allen andern Völ kern nicht oft genug wiederholen und zur Nacheiferung empfehlen. Wie oft hat man Englands Sturz und Untergang nicht schon als nahe bevor- stehcNd angekündigt. Seine vorsichtige und vorsehende Politik hat diesem durch seine nationale Kraft bewundernswerthcn Lande über alle Schwierigkei ten stets glücklich hinweggeholfen. In Zeiten der Gefahr brauchten sich seine Staatsmänner nur an den gesunden Sinn des Volks zu wenden, und nie haben sie sich in ihren Voraussetzungen getäuscht. Stets aber ist die Politik der englischen Staatsmänner in Beziehung auf die naturgemäße Entwickelung der innern Kraft des Landes und seiner Hülfsmittel in Zeiten der Gefahr auf den richtigen Punkt hingerichtet; die Auskunftsmittel sind stets so durch und durch praktischer Natur, daß das durch seine welthistorische Bedeutung aus gezeichnete Volk aus jeder Krisis mit neugestärkter Kraft hervorgeht. Von diesem Standpunkte aus muß mgn Sir R. Peel's Politik würdigen. Sir R. Peel ist gewiß nicht der Mann, der vom idealen Standpunkt aus eine Welt polilik aufzufassen versteht, noch viel weniger durchzuführen vermag; dazu fehlt ihm Genie und energische Persönlichkeit. Er kann in dieser Hinsicht weder mit Pitt noch mit Fox, selbst nicht mit C-nning verglichen werden; aber mit wunderbarem praktischen Instinkt weiß «r die Mittel zu treffen, die der Augenblick erheischt. Beweis dafür ist dk bewundernswerth erfun dene und mit Konsequenz durchgeführte Maßregel, durch welche er mit er staunlicher Kühnheit von einem indirekten, strengfrScalisirendenAuflagensystem zu einem, dem Volke die drückendsten-Lasten vrlrichteimden, directen Ab- gabensystem überzugehen weiß. Man kann der oben ausgesprochenen Mei nung nur beitreten, daß aus dem durch diese großartige Maßregel erzeug ten Zustande der Dinge sich die productive Kraft der Nation und der in nere und auswärtige Handel zu neuem Leben erheben werden. Sir R. Peel hat die feit lange ausgestellten Theorien der grdßcn Theoretiker Englands, seiner großen Nationalökonomen, und die Grundsätze eines der größten Staatsmänner Englands in der Neuzeit, den ein unglückliches Schicksal für das wahre Wohl Englands viel zu früh entrissen, des genialen Hus kisson, sich zu eigen gemacht und weiß dieselben fruchtbringend in Anwen dung zu bringen. Zu bewundern ist bei dieser Gelegenheit wie bei so vielen andern, daß, wo es sich um das wahrem Wohl Englands handelt, alle Parteisucht schweigt, und daß einer als gut anerkannten Maßregel auch von Seiten der Opposition, und namentlich der in Rede stehenden, von dem Führer derselben, dem Lord J.Ruffell, die bereitwilligste Unter stützung zu Theil wird. i',' -l Wie gam anders ist das Alles in Frankreich! Von einer echt na tionalen Politik ist dort selten die Rede; meist handelt es sich um die Durchführung theoretisirender Partciansichten, wobei den kleinlichsten Lei denschaften, dem niedrigsten Eigennutz und dem systematischen Oppositions geiste freier SpielraM gelassen ist. Leicht wird unter solchen Umständen die Sache aus den Augen verloren, mag sie für das wahre Wohl des Landes noch so wichtig, ja von einleuchtender Rothwendigkeit sein. Es kommt ja nur darauf an, einen Staatsmann, der am Ruder ist, zu ent fernen; mögen feine Eigenschaften vor ganz Eurqpg Anerkennung finden, und er misfällt den Parteien: alsbald vereinigen sich Die, die bisher der entschiedenste Haß trennte, zu einer systematischen Opposition. Dieser kleinlichen Eifersucht, mit der eine Partei England verfolgt, wird der, ver möge einer richtigen politischen Grundagschauung die englische Allianz be günstigende Minister aufgeopfert s es mag ihm und seinem Rcgierungs- talente von seinem Monarchen und von allen wahrhaft urtheilsfähigcn Männern die aufrichtigste und die begründetste Hochachtung zugestanven werden: immerhin, er hqt Pritchard eine von den englischen Ministern an- hcimgestelltc, nicht gefvdcrte Entschädigung, eine Maßregel, dio als.ejn AuS- kunstsmittel recht eigentlich gewählt war, um in der bekannten SMikangc legenheit eine vörausfttzlich für beide Theile zufriedenstellend« Eventualität herbeizuführen, bewilligt, und folglich muß er selbst durch, die schlechtesten Mittel von der Verwaltung entfernt werden. Und doch hat keine Partei eine Aussicht ans Ruder zu kommen, die darauf ausgehen könnte, einen Zustand
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