Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 26.04.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-04-26
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184504265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18450426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18450426
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-04
- Tag1845-04-26
- Monat1845-04
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 26.04.1845
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Nr.^6. 2«. April 1848 Sonnabend - WM Deutsche Allgemeine Zeitung. . , «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» l Ned-rblick. jvsutfehl««-. * Aus Aachsen- Die augsburgcr Allgemeine Zeitung und daö Concil der Deutsch-Katholiken. — Beitritt zum süddeutschen Münz verein. — Der Bischof von Eichstädt. — Die württembergische »weite Kammer über Modifikation der Lehen- — Der Erzbischof von Freiburg. — Frhr. v. Weffenberg. Prof. Schreiber-,— Mordthat in Fulda-— Die okkenbacher Deutsch-Katholiken. ' MtcewG«». (-»-) Kerlin- Der Localverein. Das Elisabethhospital. Wer- , muthungen. Die Luxemburger Zeitung. Hr. v. Rönne, vr. Stern. Vefkerrrich» * Prag. Die Landstände. Graf Lhun. Portugal. -Die Abgeordnetenkammer. Der Congreß. Catalonien- <MlkoOdrltan»tt«n. Oberhaus. Unterhaus. Vorbereitungen zum Empfang der Königin in Dublin. Woankeeich. Parlament. Hr. Guizot. Die Jesuiten. Die Revue de Pa ris über die deutschen Ueberschwemmungen. "Paris. Die Sparkassen. Die Nordeisenbahn- Veränderungen im diplomatischen Personal-e Zeigten. "Krüssel- Das Gesetz über Organisirung der Armee. HHtoekz. Lagsatzung. Zug. Die Radicalen über Bern und Aargau. Mußlanb und Molen. Warschau und die Zeitbewegungen. D^IteMenland. "Athen. Der Entwickelungsgang der politischen Zustände. Türkei " Konstantinopel- Die Provinzialstände. Essad-Pascha. Kaiser liche Belohnungen. Der Sultan. Personalnachrichten. Sandel und Industrie. "Hamburg. Ler Bürgerschaftsconvent. "Leip zig. Börsenbericht. — Berlin- <kntundigungen. Deutschland. * Äus Vachsrn, 23. April. Nachdem die augsburger Allge meine Zeitung lange Zeit rin beharrliches Schweigen über die neuen Bewegungen in und aus der katholischen Kirche beobachtet hatte, waS bei ihrer ÄUMbe, alle wesentlichen Zriterscheinungcn vorzuführen, befremden, aber durch di« bekannten Rücksichten, die sic zu nehmen hat, entschuldigt werden konnte, hat sie seit kurzem dieses Schweigen gebrochen und ver hehlt ihren Lesern nicht mehr, daß es einen Ronge, einen CzerSki re. Mt, daß da und dort sich deutsch-katholische Gemeinden bilden, daß ganz Morddeutschland Antheil nimmt an dieser Bewegung. Daß sie ihr Gunst zeigen sollte, war von ihr nicht zu erwarten, noch zu verlangen. Wäre di« Bewegung nicht antirömisch gewesen, so möchte sie eher Gnade gefun- dm haben; so aber ging daß nicht, und man versuchte nicht einmal, seiner . auSgcffrochenen Haupltendenzzu huldigen und der Erscheinung die „natio- «ale Seite abzugewinnen". Man begnügte sich mit dürftigen Notizen, so geformt und zusammengestellt, daß die Sache als möglichst unbedeutend, frivol und nur von protestantischem Glaubenshaß angczettelt und fortg«- fristet aussah. Der von unS früher (Nr. 61) beleuchtete Artikel von der Oder machte eine Ausnahme und besprach die Erscheinung ausführlich. Er war ihr mißgünstig und einseitig, auch nicht ohne Sophistik und heimli ches Gist, aber doch der ernsten Sache angemessen, ernst, würdig und nicht -egen Personen hämisch. Jetzt bringt sie wieder einen längern Ar tikel auö Leipzig, der das hier gehaltene sogenannte Concil bespricht. Voran geht ein anderer über denselben Gegenstand, bloS das Factische ganz ob- . jectiv darstellend und für die Verhältnisse der Allgemeinen Zeitung völlig hinreichend und entsprechend gefaßt. Dann kommt aber ,ener zweite, um dessen willen man die Allgemeine Zeitung wirklich bedauern muß. Denn ha er so voll von faktischen Jrrthümern und Unwahrheiten ist, von der Art, wie sie Kin Leipziger, wenn er nicht lügen wollte, vorbringen würde, fo ist die gute Augsburgerin durch diese perfide Mystifikation eines Kor respondenten, den sie gewiß sogleich beseitigen wird, schon in den Ver dacht gekommen, der Artikel sei nur aus den gleichartigen Lügen der augS- burgcr Postzeitung, der Sion und anderer solcher, vonVerieumdungcn le benden ultramontanen Blätter zusammengesetzt worden und nie aus Leip zig gekommen. Man höre nur einzelne Stellen: „Gegen zweihundert Per sonen, die Mehrzahl Protestanten, empfingen bei der Stiftungsfeier der neuen Kirch« das Abendmahl unter beiderlei Gestalt." (Kein einziger Protestant ist zur Zeit bei dem Vereine der Deutsch-Katholiken in Leip zig, kein einziger Protestant hat das Abendmahl mit ihnen empfangen.) „Hr. Robert Blum, Billeteur beim hiesigen Theater und Stifter des neuen Glaubens im Königreiche Sachsen (!), theilte den Kelch aus." Es ist nicht nöthm. ein Wort über diese Stelle zu sagen. Sie spricht für sich selbst. Aber sie wird noch übertroffen durch die Anmerkung, , welche die Redaktion zu den Worten „Billeteur beim hiesigen Theater" macht, und die so lautet: „Sollte er das noch sein? Die Zeitungs berichte nannten ihn bis jetzt nur als Redakteur der Sächsischen Vater- landsblätter." Nach diesen einleitenden Kunststückchen kommt der Artikel zur Sacke, die aber auch mit gleicher Wahrheit und Ehrlichkeit behandelt wird. Es wird gesägt: als eins der wichtigsten Ergebnisse des Conciliums könne man den einstimmigen Beschluß ansehen, eine an das Eoncilium gerich tete Adresse, „welche den Geist der neuen Gemeinschaft und deren Glau- bcnSgrundsätze wol am treuesten wicdcraibt", durch den Druck zu v«r- öffcnllichen. Es werden nun die dem Zwecke des Artikels am meisten entsprechenden Stellen jener Adresse mitgetheilt und nun darauf loS- raifonnirt, als wäre diese Adresse, die von fremder Seite her an die Deutsch-Katholiken gerichtet worden und deren Druck sie neben andern Aktenstücken beschlossen haben, von ihnen dadurch in ihrem ganzen In halt und jedem Buchstaben acceptirt und zu ihrem GlaubcnSbckenntniß gemacht worden. Nicht das aufgestellte Bekenntniß, sondern eine,vpr der Versammlung an diese gerichtete Adresse wird als Anhalt zum klrtheil über die ganze Erscheinung genommen. Nun kommen weitere Insinuatio nen: „Der Charakter, den die neue Religionspartci hierdurch erhält, ist freilich nicht der, welcher von einer gewissen Seite (?) her gewünscht und bezweckt (?) wurde: eine Spaltung innerhalb der katholischen Kirche, son dern umgekehrt: ein Versuch, diejenigen Individuen, welche jedes Dogma für gleichgültig erklären, aus der katholischen Kirche auszusondern und sie mit den die nämliche Ueberzcugung thcilenden Protestanten zu einer neuen Gemeinde zu vereinigen." Diese Insinuation wird noch deutlicher, als nach Mittheilung einer Stelle jener Adresse, worin angcdcutet wird, daß zwar ein mehr positives Glaubensbekenntniß bei den Machthabern lieber gesehen werden würde, daß man aber auch dieser Rücksicht ftiye Ueberzcugung nicht opfern müsse, der Artikel fortfährt: „Auch die nette Kirche verschmäht hiernach für Popularität den ihr dargebotenen (sie) schützenden Arm; sie will lieber mit dem Zeitgeiste segeln als mit der Ge walt (!); sie will lieber einen dauernden Platz in der Weltgeschichte ein- nehmen (also doch!)- als einer momentanen Rancune gegen die katho lische Kirche zum Werkzeug dienen, da» heute gestreichelt sind morgen HS Feuer geworfen wird." In diesen Stelle«, die übrigens zuletzt über ihren Gegensätzen etwas aus der Rolle fallen und die erst so herabgesetzte Kirche auf einmal in ein ganz anderes Licht stellen, tritt also der Gedanke her vor : diese neue Bewegung fei von „einer gewissen Seite" her bestimmt worden, eine Spaltung in der katholischen Kirche zu bewirken, hab« für „eine momentane Rancune" zum Werkzeug dienen sollen, und es sei ihr als Preis einer Nachgiebigkeit der schützende Arm der Machthaber „dargeboten" worden. Dieser Gedanke ist grundfalsch. Die neu« Be wegung ist entstanden durch die in der katholischen Kirche in neuerer Zeit herausgctretcncn reactionairen Tendenzen, sie ist zum Ausbruche gekommen durch die trierer Wallfahrt und durch «eiter nichts, sie hat Anklang ge funden bei Katholiken, die mit den in neuerer Zeit in der katholischen Kirche aufgckommenen Richtungen nicht harmonirten, sich durch st« gedruckt fühlten, hauptsächlich die künstlich erzeugte Verzwistung mit ihren Prote stantischen Brüdern bedauerten. Sie ist von dem protestantischen Volke mit Jubel begrüßt worden, weil dieses durch die neue katholische Intole ranz wie durch alte Wühlereien, durch die Proselptenmacherei, die Misch ehenstreitigkeiten, die ganze anmaßende Sprache und Haltung, welche die llltramontanen annahmen, die Kniebeugungsangelegenheit, die Chiean«« und Bedrückungen, denen man den Protestantismus namentlich in Baiern aus- setzte, hauptsächlich durch das Verbot der Gustav-Adolf-Stiftung in Baitrn und den berüchtigten Artikel der augsburgcr Allgemeine» Zeitung darüber, die Vorgänge mit Rcdendacher, Harleß »., allerdings zu gerechter Ent rüstung getrieben war. Die Machthaber haben wol überall diese Be wegungen, was immer sie persönlich denken mochten, doch in amtlicher Stellung nicht ohne Bedenken betrachtet, wie Alles, was in alte Ordnun gen störend eingreift, und sie ist nirgend von da aus künstlich gefordert worden. Sie hat nur die Duldung gefunden, die in der Gewissensfreiheit begründet war. Und wenn die Regierungen, wie auch Viele im Volke, wünschen mögen, daß die neue Confcssion sich auf positivem Grunde be haupten möge, so ist das nicht in dem allerdings auch richtigen Gedanken begründet, daß sie nur dadurch fähig bleibt, auf die katholische Kirche zu wirken, sondern in der eignen Pofitwität des religiösen Glaubens und in der Ueberzcugung von dem Werthe der rechten Grundlage. Nicht Spaltungen in der katholischen Kirche sind durch diese Bewegungen bezweckt worden, sondern ihre feurigsten Freunde haben grade Einigung dadurch zu vermitteln gemeint. Die Möglichkeit der Ausführung dieses Gedankt«- einer wahren wutsch-katholischen Kirche ist freilich schon mit dem erste» Schritt« der Bewegung eigentlich übersprungen gewesen, und jeder weitere Schritt hat noch mehr von diefem Ziel entfernt. Aber wenn auch diese nette Glau bensgemeinschaft nur die Indifferenten aus der katholischen Kirche und unscrthalben auch Manchen, der sich selbst in der protestantischen noch >eengt fühlte, zusammenbrächtc; wurde nicht auch DaS erfreulich sein, daß auch der Indifferente aushört, cs-zu sein, und für religiöse Gefühle er wärmt, in religiöse Interessen gezogen wird? Zum Frieden aber unter den Confessionen führt nur Ein Weg: gegenseitige Duldsamkeit und Ach-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview