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Deutsche allgemeine Zeitung : 28.04.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-04-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184504280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18450428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18450428
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-04
- Tag1845-04-28
- Monat1845-04
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 28.04.1845
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Montag —— Nr. 118. —— S8. April 1845. . WM Deutsche Allgemeine Zeitung. ZM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueb-rbliS. Deutschland. -Ausdem Engebirge. Die kirchliche Bewegung. —Mün chen. Hr. Kalb. Prinz Johann von Sachsen. *Äschaktenbura. Leh reruniform. Das jüdische Schutzgeld. * Bamberg. Die Deutsch-Katholi ken.— Wirkung der Maßregeln in der Rheinpfalz. * Hanau- Deutsch- Katholiken. -Mainz. Der Assisenhof. — Die erbgeseffene Bürgerschaft von Hamburg ^kreuGen. v Berlin- Die jüdischen Reformer, vr. Stern. "Breslau. Die jüdischen Reformer. — Die Luxemburger Zeitung. — Prof. BegaS. Ehrenrettung. HHauien. Cvngreß- Die Kirche. Da« Budget. WeaGdritannien. Die Maynoothbill, Die Fonds. Einsturz eines Bia- ductS- Einsturz einer Kirche. Elektro-telegraphische Whistpartie. KranVkeich. Deputirtenkammer. Der Commerce darüber- Hr- Guizot. PairSernennung. Die Pairs. Die Prinzessin von Beira. Die polytech nische Schule. Räthselhaftcr Graben. Algerien- * * Paris. Die Jesuiten frage. Hr. Guizot. Bkchweiz. Die Lagsatzung. Liestal. Italien. -Nom. Die Verhältnisse zu Rußland. Die französische Ge sandtschaft. Griechenland. * Äthen. Der Entwickelungsgang der politischen Zustände. — Die Constitution. DÜtEei. * Konstantinopel. Aufwiegelungen. Beschwerden. HLegypttN. Die Christenverfolgung in Damiette. Versanalnachrichten. ÄAtffensehaft und ^unst. -j-Leimig. Die deutsche Schriftstellerver sammlung. * Leipzig. Die Handelslehranstalt. * Mainz. Hr. Dernburg. Handel «nd Industrie. Frequenz der Magdeburg-Leipziger und -Hal- ' berstädter Eisenbahn. * Breslau. Wollbericht. — Berlin. Ankündigungen. Deutschland. *Aus dem Erzgebirge, 25. April. Unsere Zeit ist bewegt, ist unverkennbar in einer neuen Gestaltung begriffen, selbst das Heilige oder DaS, was bis jetzt dieses Vorrecht in Anspruch nahm, wird angetastet und soll einem andern Etwas desselben Namens Platz machen. Ist aber in dieser Bewegung, in diesem Streben nach dem Neuen, in dieser Ab- tperfung deS bisher für heilig Gehaltenen nurLhorhcit und Frevel zu er- sennen? Gewiß nicht. Das Heilige selbst soll nicht verbannt, nicht ver- lkümmert, nicht der Verehrung entzogen werden, sondern nur von den Schlacken, die ihm die frühere Zeit noch ließ, soll es künftig rein erschei nen. Ist dieses Beginnen, wo und so lange cs diesen Charakter trägt, unwürdig, ist eS Thorheit oder Frevel? Es gehörte wenigstens eine große Nebereilung oder ein starkes Partciinteresse dazu, wollte man alle die Tau sende für Thoren und Frevler erklären, die diesem neuen Beginnen mit der ganzen Wärme ihrer Herzen zugethan sind. Wenn aus staatsrecht lichen Gründen Bedenken getragen wird, Denen, die sich den neuen Re- ligionS- und kirchlichen Ansichten und Formen anschließen, sofort Corpo- rationSrechte zuzugcstchen, so möge man einerseits darüber nicht zürnen oder brsorgliche Absichten voraussehen, wohl aber möge man auf der an her» Seite bei der endlichen gesetzlichen Erledigung der Sache der Frage nicht ausweichen, vielmehr sie recht fest ins Auge fassen, ob der Staat denn wirklich in diesem Falle mit dem eigentlichen Christenthum es zu thun habe, und nicht vielmehr mit-solchen Dogmen, welche die Aufsas- sUNgSweise der Vorzeit an der Stirn tragen, mit kirchlichen Formen, den Schöpfungen ihrer Zeit, denen man bis jetzt die rechte Fortbildung ange- deihrn zu lassen vergaß. Man weiche auch ferner der Frage nicht aus, ob die Reformation wirklich eine abgeschlossene Thatsache sei oder nicht vielmehr der Anfang zu neuen, vielleicht edlem Gestaltungen, die nur Harum so lange auf sich warten ließen, weil der Grund und Boden noch nicht bearbeitet war, auf dem sic allein gedeihen können. War endlich hie Reformation nicht eine Emancipation der menschlichen Geister, eine Befreiung des Denkens und des menschlichen Sclbstbestimmungsrechtes «on Druck und geistlähmender Bevormundung? Mit Einem Worte: war hie Reformation nicht der Anfang einer neuen Epoche in der geistigen und sittlichen Erziehung eines großen Theiles der Menschheit? Die Zeit der weitem Entwickelung scheint gekommen zu sein. Soll aber die protestan tische Kirche sich von derselben entfernt halten, weil sie nicht unmittelbar aus ihrem Schoose hervorging? Soll sie das Grundprincip, aus dem sie unläugbar selbst ihre Lebenskraft in ihren ersten Anfängen bezog, deshalb verläugnrn, weil die Verjüngung und Fortbildung desselben erst nach drei Jahrhunderten von der Kirche ausging, die sie als ihre Gegnerin anzu- sehen gehabt hat? Ist das 1'imea Dsnaos «t cknn» korentss etwa auch hier anwendbar? Laßt uns nicht zögern, Das zu erfassen, was unS die Zeit bieten zu wollen scheint, rufen viele aufrichtige Freunde des Fort schritts und einer aufgeklärten Religiosität, und lassen wir nicht zum Zwie spalt werden, was sich offenbar als Mittel deutscher Vereinigung darbic- tct! Wir dürfen versichern, beinahe alle andern Fragen der Zeit treten bei uns in den Hintergrund zurück: die Edelsten und Besten besprechen unter sich nichts so eifrig und mit solchem Jntereffe als die neukatholi- schcn Angelegenheiten und das Verhalten, welches die protestantische Kirche und die höchsten Behörden derselben ihnen gegenüber cinzuschlagen für gut finden werden. Es werden die obwaltenden Schwierigkeiten allerdings nicht verkannt, aber cS wird nichts sehnlicher gewünscht, als daß man das Dogma nicht mit dem Christenthumc verwechseln, das Veraltete nicht für haltbar erklären und die Stimmen Derjenigen nicht verhallen lassen möge, die es mit der Kirche und dem Staate gleich redlich meinen, Uebrigens fehlt cs auch bei uns nicht an Solchen, di« nicht aus Fribolität, sondern aus wahrer Anhänglichkeit an Christenthum und gute kirchliche Institutio nen das Neue dem Veralteten unbedingt vorzuziehen entschlossen sind. - Münclien, 23. April. Man will behaupten, der nach verschiedenen Berichten aus Berlin dort zur protestantischen Kirche übcrgctretene Pfarrer Kalb (Nr. l09)von hier sei — freilich ganz im Widerspruche mit der von ihm genossenen Achtung unter uns und mit allen über ihn öffentlich ge fällten Urtheilen — um seiner freigeistigcn Ansichten und um anderer An stößigkeiten halber nach Rom berufen worden, wo ihn hiesige Blätter be kanntlich aufs auszeichnendste empfangen worden sein ließen, und eben die in Rom erhaltenen Rügen hätten ihn bewogen, einen Schritt zu thun, welchen er außerdem doch vielleicht unterlassen hätte. Auch andere unlau tere Motive werden seinem unerwarteten Ucbertritt untcrgclegt, wie dies gar nicht anders erwartet werden durfte, auch wenn Schulinspector Kalb so rein und makellos ist wie nur je ein aus bloßem Grundsätze von einer Kirche zur andern übergehender Laie oder Priester. Mit Grund kann nur wiederholt werden, daß Schuldirector Kalb stier im Besitz einer all gemeinen Achtung war, und zügefügt muß der Wahrheit gemäß werden, daß eben daher die Nachricht von seiner Converfion ein ganz ungewöhn liches Aufsehen macht. — Der Prinz Johann von Sachsen ist ge stern Abend hier eingetroffen, und im Hotel zum Bairischen Hof abge- stiegen. Derselbe wird, wie verlautet, acht bis zehn Tage hier verweilen. * Aschaffenburg, 23. April. Wie man vernimmt, ist die aller höchste Bestimmung wegen der Uniformen des Lehrerpersonals der neuen Forstschule dahier erfolgt. Die Professoren erhalten die Uniform und Stickereien der königl. Forstmeister, und der Vorstand der Anstalt die Uniform und sonstige Auszeichnung eines königl. Kreisforstraths.— Eine an die königl. Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg ergangene Ministerialentschließung vom 14. März spricht aus, baß das von den Juden an einzelnen Orten bisher an die Gemcindekaffe entrichtete Schutz geld keineswegs eine Rcallast, sondern eine aus frühem Zeiten herrüh- rcnde persönliche Abgabe darstellt, und daß diese mit dem tz. 22 des Edicts vom IS. Juni 1813, das den Juden mit den übrigen Bewohnern gleiche Gcmeindcrechte einräumt und gleiche Verbindlichkeit auferlegt, als unverträglich erachtet werden muß. *Äamberg, 24. April. Für die sogenannte deutsch - katholi sch c Kirche hatte sich hier ein Bautechniker durch ein Schreiben an den Pfarrer Haaß erklärt, welches dieser an den Magistrat sendete. Der Letztere berief ihn auf das Secretariat, machte ihn auf die bevorstehende Entlassung aus feinem provisorischen Stadtdicnste aufmerksam und bewog ihn so zur Rücknahme seines Austrittsschreibens aus der katholischen Ge meinde. Von Andern gingen nur leere Gerüchte. — Man vernimmt, daß in Nürnberg eine sehr große Zahl Einwohner sich zu der deutsch-katho lischen Kirche Hinneigen, aber wegen der Ungunst der Regierung offen sich zu erklären nicht wagen können. Uebrigens glaubt man doch, daß die Bildung der deutsch-katholischen Kirche in Deutschland festen Bestand er halten werde, weil durchgreifende, den Zcitbedürfnissen entsprechende Re formen dcr katholischen Kirche von der römischen hohen Geistlichkeit ver hindert werden. — Nach dem Mannheimer Journal hätten die Deutsch-Katholi ken in Neustadt a. d. Hardt sich in Folge des bekannten Erlasses (Nr. 112) entschlossen, zur evangelischen Kirche überzugchcn. * Hanau, 24. April. Auch hier bildet sich eine neue deutsch-katho lische Gemeinde. Die erste Versammlung soll am 1. Mai sein. Ein junger Goldschmicdsgeselle steht an der Spitze. Angesehene Katholiken scheinen keinen Antheil zu nehmen, sondern bisher großtcntheils nur Fa brikarbeiter. * Mains, 23. April. Unser Assisenhof beschäftigte sich diesmal fast einzig mit Gaunereien und Hndustrierittereien. Einer der Angeklag ten hatte sich ein schönes Sümmchen durch fingirte Wechsel zusammen gebracht und wollte das Weite suchen. Er wurde aber festgchalten und
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