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Deutsche allgemeine Zeitung : 30.10.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-10-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184510306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18451030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18451030
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-10
- Tag1845-10-30
- Monat1845-10
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 30.10.1845
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Donnerstag Nk. W3. 7- 30. October 184S. 3u begeh«!! durch olle Poftämt«! des In- und Auslandes. Deutsche Allgemeine Zeitung. Preis für dat Biertel jahr 2 Mr. - Inserlionsgebuhr für de» Raum einer Zeile 2 Ngr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueb-rblick. Deutschland, svon der Werra. Die kirchliche Polemik. »Dresden- Landtag. ""von der Elster. Kirchenbauten. — Die Wassersnoth in Emden. "Ulm. Ronge. Erklärung des Pfarrers Würmle. Schwerin. Erlaß in Betreff der bürgerlichen Rittergutsbesitzer. Preußen. (q-) Kerstin. Die Proteste. Hr. Hengstenberg. Die Schulmän ner. "Posen. Der „Bertheidiger der Wahrheit". * "Kresta». Das Eh rengericht. Die Versammlungen. Kirchendiebstahl. st Äus Schlesien- Der JcsuitiSmus- Hr- Mehner- Keftereeich. -c- Wien. Hinrichtungen. Die Geldnoth. Die Bücherrevision. Die Reise de« russischen Kaisers - Venedig. Die Fremden. Die Volks feste. Hohe Gäste. Die Unruhen in Rimini. Die Königin von Griechen land. Der Dammbau. Erzherzog Friedrich. -t-Äus Ungarn. Der Ban von Kroatien. Elpanieu. Die Vermählungsfrage. Senatorenernennung. Das neue Steuer- gesetz. Die Offiziere und Beamten. General Breton. Die Verhandlun gen mit Rom. Die Kette des goldenen Vließes. Geschenke des Sultane. Großbritannien. Die Königin. Wahl. Belfaster Adresse an die Pro testanten des Reichs. Das Geschwader. Hr. Hudson- O'Connellsteuer. Nachrichten vom Cap. Ostindien. China. Frankreichs Algerien. Vermählung des Erbprinzen von Lucca mit der Prinzessin von Berry. Kaiser Nikolaus in Mailand. Aieberlanbe. Die Gencralstaaten. Schweiz. *," Zurich- Die Eisenbahnfragc. Die Kartoffelseuche. Die Stim mungen. Italien. Der Prinz v- Montfort. Vegypten. "Älerandricn- Die Pest. Die Consuln- Die Ruhr. Die Aernte. Die Tochter des Bicekönigs- ^La Plata-Staaten. Das Repräsentantenhaus von Buenos-Ayres. Personalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. ""Leipzig. Theater- Handel und Industrie. "Hannover. Märkte. Der Grenzverkehr mit Braunschweig. Die Eisenbahn. "Leimig. Börsenbericht. — Frequenz der Magdeburg-Leipziger und -Halberstadter Eisenbahn. — Berlin. Mnkündigungen. «tschland. 1-von der Werra, 26. Oct. Man ist allgemein befremdet durch di« anhaltend fortgesetzt rohe Polemik gegen die Akatholiken in der Aschaf- frnburger Leitung. Wenn diese Zeitung m Frankfurt, Offenbach, Worms rc. gelrsen wird, was nicht zu bezweifeln ist, was für Begriffe werden sich di« Leser von dem religiösen Standpunkte der Artikclverfertigcr der Aschaf fenburger Zeitung und von dem großen Publicum machen? Welchen Con- trast bilden die Ehrenbezeigungen gegen Ronge, Kerblcr rc. in Frankfurt, Offenbach, Worms, Stuttgart, Ulm rc. gegen die rohen Ausfälle eines Hrn. Moritz und Consvrten? Sei eS, daß Czerßki, Ronge und Andere Klößen gegeben haben. Der groß« Anhanadcs Deutsch-KatholiciSmuS stützt sich nicht auf die Persönlichkeit dieser Männer, sondern auf die gute Sache der Emancipation der katholischen Kirche von Rom. Es ist nicht z« hoffen, daß dir MiSbräuche und der Unfug mit dem großen Ceremo- mengepränge, den sttechanischcn Andachten, Beichtstühlen, Mönchswcscn, Z«hnten rc. beseitigt werden können, so lange -ie Abhängigkeit der katho lischen Kirche von Rom sortdauert. Papst Gregor X VI. sprach sich über di« Stligwerdung des Menschen (extra ecolvsiam ramanam null« «ulu«) so befangen aus, daß er in seinem Verweise an Bischof Richard zu Augsburg, wegen der angcordnctcn Leichenfeier der Königin Karoline, die Gebete für die verstorbene Fürstin als eine zur Seligkeit berufene Christin bitter tadelte. Es sei zwar, meinte der Papst, möglich gewesen, -aß die Königin in den letzten Augenblicken des Lebens sich noch zum Glauben an die römisch-katholische Kirche (als der vancUtio «in« qua non des Seligwerdens) gewendet habe; aber diese Möglichkeit sei ein Gchcimniß Gottes; nach öffentlichen Nachrichten sei sie als akatholisch folglich ausgeschlossen von der Seligkeit) gestorben. Wie können gebil dete Katholiken mit einer obersten Kirchenbehörde, die solche Grundsätze ausspricht, in Harmonie verbleiben? »Dresden, 28. Oct. Zn den Sitzungen der II. Kammer am 23., 24. und 27. Oct. erschienen auf derRegistrande abermals mehre Petitio nen: auS Erimmitzschau, Nossen, Dresden und Mügeln, die sich im Wc sentlichen an die der Kammer bereits vorliegenden Petitionen um Abän derung des Wahlgesetze», Freiheit der Prcstc, Oeffentlichkcit und Münd lichkeit im Gerichtsverfahren, eine freiere Kirchcnverfassung, Anerkennung der Deutsch-Katholiken, Erlaffsing eines Aufruhrgesctzes, Interpretation des tz. 8S der Vcrfassuvgsurkunde, Verwirklichung des §. 13 der Bundes acte, Vereidung dcs MilitairS auf die Verfassung rc., sowie den Beschwer den wegen mangelhaften Einschreitens der Regierung gegen jesuitische Um triebe anschließend sodaß ein neuer Punkt nur in der Petition aus Crim- mihschau hervortritt, da in dieser unter Anderm die Kammer auch „um Beseitigung des Mistrauens wegen Bevorzugung des Adels bei Besetzung der Stellen im Staatsdienst" angegangen wird. Eine von einigen bäuer lichen Gemeinden cingegangene Petition um Ablösung der geistlichen Zehn ten und anderer Abgaben wurde von dem Abg. Joseph bcvorwortct, der erklärte, daß gerade der Stand der Geistlichen der allerletzte hätte sein sollen, sich auszüschließen von der Ausführung des wohlthätigcn AblösungS- gcsetzeS vom Jahr 1832, und der allererste, um ein gutes Beispiel zu geben und ein Muster zu sein in der Achtung der Gleichheit vor dem Gesetz, während gerade dieser Stand jetzt die Knechtschaft des Grund und Bodens verewigen wolle. — Zwei in der heutigen Sitzung als eingegangen anqezeigtc Petitionen aus Leipzig, die eine ein Gesetz zum Schuhe gegen Ausweisungen, die andere Errichtung von Schwurgerichten in Verbindung mit Oeffentlichkeit und Mündlichkeit im Gerichtsverfahren betreffend, würben von dem Abg.Schaffrath bcvorwortct. Derselbe be merkte hierbei in Bezug auf die erste, daß bei der in neuester Zeit statt- qehabtcn Ausweisung von Literalen in Leipzig nicht durchgängig die Gründe Veranlassung gewesen sein könnten, welche die Regierung nach der Erklä rung des Ministers des Innern (Nr. 277) zur Rechtfertigung dieser Maß regel ausgestellt habe; so viel gehe aus dieser Petition, deren Unterzeich ner in Sachse» ansässige, das Bürgerrecht genießende Mitglieder des Li- tcratcnvcreins seien, hervor, daß die von dem Minister angegebenen Gründe entweder nicht die einzigen und wahren seien, oder daß noch andere gel tend gemacht wurden, "die man nicht auSsprcchcn wolle; er wünsche, um dergleichen Maßregeln nicht wiedcrkchren zu sehen, daß recht bald ein Ge setz ins Leben treten möge, welches die Bestimmung der Bundesacte ver wirkliche, nach welcher ein Deutscher in deutschen Staaten nicht mehr als Ausländer, als Fremder, angesehen und behandelt werden solle. WaS die zweite Petition, über die Errichtung von Schwurgerichten, betreffe, s» müsse er aufmerksam machen, daß diese durch daß Gesetz vom 3V. März 1838 gewissermaßen und insofern bereits eingeführt seien, als dieses Ge setz die Richter nicht mehr an bestimmte Bewcisregeln des positiven, na mentlich des gemeinen Rechts binde, sondern sie gleich den Geschworenen häufig mehr auf ihre innere Ueberzeugung Hinweise; wenn man daher dem Lande Das, was in den Augen Vieler als ein Nachthcil der Schwur gerichte erscheine, gegeben habe, so möge man ihm andererseits auch di« Wohlthaten derselben nicht vorcnthaltcn. In der Berathung des Gesetzentwurfs für eine neue Wechselord nung gelangte die II. Kammer in der heutigen Sitzung (der vierten über diesen Gegenstand) bis zu §. 65, sodaß der Schluß der Verhandlungen hierüber in den nächsten Sitzungen kaum zu erwarten steht. Die l. Kammer hat seit dem 22. Oct. keine Sitzung gehalten. **von der Elster, 28. Oct. Wen» wir die letzten Jahrzchende ins Auge fassen, so gewahren wir die Menschheit in rastloser Thätigkeit, namentlich im Gründen und Bauen. Eisenbahnen durchschneiden Eu ropa nach allen Richtungen; allerwegen sind Fabriken erstanden; die Zahl neuer Menschenwohnungen übersteigt fast die Begriffe, und unsäglich sind die Opfer, welche die Menschheit diesen Bauten gebracht hat. Ehrbar ist dieses Treiben, denn es gilt dem Wohle der Menschheit, und ruhm voll zugleich, denn die Menschheit hat bei diesem Wirken und Schaffett Kräfte entwickelt, die nicht unsere Vorfahren allein in Staunen setzen würden, sondern die uns selbst, die wir ihre Werke vor Augen haben, Achtung und Bewunderung abzwingen und die gewiß auch von der Nach welt anerkannt werden. Wenn wir aber die sich täglich mehrende Be völkerung, nicht bloS unsers Vaterlandes, sondern ganz Europas, wenn wir ferner daS viele Hin- und Herrcdcn, das unaufhörliche Schreiben in öffentliche Blätter über Religion, namentlich über christliche Religion, ins Äuge fassen: so drängt sich uns besonders die Frage auf, warum nicht die Gründung neuer Kirchen eben so emsig betrieben worden ist, wie man für die Bedürfnisse des äußern Lebens gesorgt hat! Ganz nahe läßt sich daran die Frage knüpfen: Reichen denn alle unsere bereits bestehenden Kirchen, die vielleicht für eine drei Mal geringere Bevölkerung erbaut wurden, heut« noch für eine drei Mal stärkere Bevölkerung aus? Aller dings, höre ich darauf antworten, sie werden noch nicht einmal voll, und ich stimme Lieser Antwort bei, ohne damit in Abrede stellen zu wollen, daß wir, wen» auch nicht allerwegen, doch an vielen Orten viel zu wenig Kirchen haben. Die Lösung dieses scheinbaren Widerspruchs ist nicht schwer. Das Leben in den glücklichen Fricdensjahren ist ein so sehr äußeres ge worden, daß dadurch das innere, womit ich hier ein religiöses Leben be zeichnen will, mehr oder weniger in den Hintergrund getreten ist, und dies um so mehr an den Orten, wo eben keine Kirche steht. Wo eine Kirche steht, da wohnt Gott, und wo keine steht, rostet gar zu leicht der Gedanke an Gott ein. Es ist unbestreitbar ei» Uebclstand dieser Tage, daß noch in vielen Gegenden drei, vier, wenn nicht mehr Gemeinden in eine einzige Kirche gepfarrt sind, zumal wenn die einzelnen cingcpfarrten Gemeinden nicht nur halbe, sondern ganze Stunden zu gehen haben, ehe sie ihre Kirche erreichen. Was hiergegen auch gesagt werden mag, die Er fahrung bestätigt eö zu deutlich, wie oft diese Beschwerniß des Kirchganges ein Hinderniß der Pflege des religiösen Lebens wird. Nur die Klugheit,
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