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Deutsche allgemeine Zeitung : 08.05.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-05-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184705086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-05
- Tag1847-05-08
- Monat1847-05
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 08.05.1847
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Sonnabend 8. Mai 1847. WM Dcntschc ANgem-ine ZeiMng. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueber-ltS. Deutschland. Protestantische Kirche in Eichstädt. Stuttgart. Unruhen. *A1m. Besorgnisse. Demonstrationen. i Detmoid. Der Nothstand. Mrenßen. Kerlin. Der Landtag. ** Vertin. Die Protesterklärung. < * Posen. Die Arbeiter. Die Polizei. Die Unruhen. Das Getreide. ssKreslau. Strafurtel. — Exccsse. - KSefterreich. Programm der Leichenfeierlichkeit des Erzherzogs Karl. — LheuerungStumult in Eger. Spanien. Die Parteien im Kongreß. Gerüchte von Ministerwechsel. Die spanische Vermittelung in Portugal. Der Geburtstag der Königin Christine. VdnHbritannien. Die Limes über die Finanzoperation der russischen ", Regierung. Der Lordlicutettant von Irland. Fieber in Irland. Kartof- ' felkrankheit. Amerikanische Unterstützung für Irland. Die Gattin des 7' Earl of Mornington. -Frankreich. Der Constitutionnel über das Ministerium. Der preußische Landtag. Die griechisch-türkische Differenz. Banket bei Hrn. Guizot. Per Prinz von Syrakus. Die Königin Isabella. Die königl. Bibliothek in Paris. Die Fregatte Armide. Ordenreichthum. Bu-Maza. ZSelgien. »Krüssel. Die städtische Behörde zu Löwen. Hr. de Bavay. Hohe Gäste. Ätie-erlanbe. Der König. Die Generalstaatcn. Italien. Fortschritte in Toscana. Äbutzlanb und Molen, s Petersburg. Nachwinter. Getreide. Griechenland. Rußland in der griechisch-türkischen Differenz. Handel und Andusttrie. »Leipzig. Börsenbericht. — Höhere Besteue rung der Runkelrüben in den.gollvereinsstaaten. Frankfurt a. M Die Versicherungsgesellschaft des Deutschen Phönix. — Wäfferstand der Elbe. V —Berlin. Wukündigungen. , De«tschla«-. Der König von Baiern hat das Gesuch der- pro test« »lisch en Äilialgemfind e in Eichstädt um Bewilligung einer Colleete zur Herstellung einer protestantischen Kirche daselbst genehmigt. Die Samm- ,1ung soll im taufenden Monate vollendet und bis zum 25. Mai die Bei träge an den Magistrat von Eichstädt eingesendct werden. Stuttgart, 4. Mai. Schon seit mehren Tagen hatte man sichere Anzeichen, daß nach dem Beispiele an andern Orten auch hier eine Störung Her öffentlichen Ruhe und Eigenthumsbcrechtigung beabsichtigt sei, welche zunächst ihren Vorwand in der gegenwärtig herrschenden Thcuerung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse fände und ihren Gegenstand haupt- -sächlich aus solche Besitzende richten sollte, welche die Meinung als Spe- culanien auf Preiserhöhung des Getreides bezeichnete. Es hatte sich all gemein das Gerücht verbreitet, daß es am Abend des 3. Mai zunächst Mf das Haus des Bäckermeisters Maier in der Hauptstädtcrstraße abge sehen sei, und cS waren in Folge dessen die Truppen der Garnison so wie Abthcilungen der Bürgergarde bereit gehalten, auf den ersten Ruf dey gesetzlichen Stelle zur Unterdrückung ctwaniger Excesse einzuschrcitcn. Mit Einbruch der Nacht füllte sich allmälig die gedachte Straße mit zum größern Theil den niedcrn Volköklassen, Handwerksgesellen, Lehrjungcn, Fuhrknechten rc. angehörigen Leuten (zu denen sich wol auch eine große Zahl Neugieriger gesellt haben mochte), deren Absichten alsbald durch -Steinwürfe gegen das obengenannte Haus sich kund gaben. Zu dcrscl- chen Zeit, kurz nach 8 Uhr, erschien die Bürgcrgarde auf dem Platze amd sand auch sogleich Anlaß, thätlich cinzuschreitcn und die Lumul- tuanten von weitcrm Zerstören abzuhaltcn. Ihre geringe Stärke würde jedoch mit ihrem guten Willen nimmer gleichen Schritt gehalten Ha den, allein unmittelbar darauf trafen zu ihrer Unterstützung der Gouver- ncur der Stadt Gcnerallieutenant Graf Lippe und der Prinz Friedrich von Württemberg an der Spitze von Reiter- und Jnfanteriegbtheilungen «in, und suchten sowol durch Vorstellungen als Warnungen auf die lo dende Menge zu wirken und deren Auseinandergchen zu veranlassen. Ver gebens! Die Massen wuchsen an, mit ihnen der Lärm der Schreienden amd. ihre alles Maß übersteigende Verhöhnung der gesetzlichen Organe. Anfänglich beschränkte man sich darauf, durch die inzwischen herbcigcru- fenen Truppenverstärkupgcn die Straßen sein zu halten, ohne daß ern stere Maßregeln nölhig befunden worden wären; doch bald schien ein Re- gcn von Steinwürfen, ein aus. dem Keller eines sehr achtbaren Bürgers gefallener Schuß und die Errichtung von jBarricaden durch ineinander ¬ geschobene Wagen auf den Straßen das Signal zu größern Verwicke lungen zu geben. Eine Anzahl Offiziere und Soldaten war bereits von Steinen getroffen, mehre hatten Verletzungen erlitten, und nun war eS dringend geboten, der bisher beobachteten Schonung ein Ziel zu setzen, um die Waffengewalt zu Verhütung schwerer» Unglücks in Achtung zu erhalten. Die Reiterei war genöthigt, Angriffe mit blanker Waffe zu ma chen, die Infanterie zerstörte die Barrikaden, und das kräftige Zusam mentreten Beider trieb die zügellosen Scharen vor sich her; doch hier verjagt, ordnete sich der Widerstand schnell wieder an andern Punk ten, und leider können wir hierbei nicht verhehlen, daß selbst aus Häu sern, vornehmlich in der Markt - und Holzstraße, mit Steinen auf die durch ziehenden Truppen geworfen wurde. Um halb 1v Uhr hatte der König sich selbst auf den Schauplatz der Unordnungen verfügt, nicht achtend der Gefahren, die um so eher drohen konnten, als die durch Zertrümmerung vieler Straßenlaternen an manchen Stellen herrschende Dunkelheit ihn nicht erkennen lassen konnte. Der König durchritt, gefolgt von dem Kron prinzen, der Generalität und ihren Adjutanten, alle Straßen, in welchen diese beklagenswcrthen Unordnungen ftattgefmiden hatten, und war zum Theil Zeuge von den hartnäckigen Bestrebungen der Ruhestörer, welche sich erst gegen 11 Uhr Nachts verliefen. Bei der Nescnbachbrücke in der Marktstraßc, auf dem Lconhardsplatz und in dessen Seitengassen fanden noch die letzten Anstrengungen derselben statt; an erstcrm Punkte sah sich ein Zug Infanterie genöthigt, zu Ucberwältigung eines in großer Nähe des Königs herandrängendcn Haufens Feuer zu geben. Die Haltung der Truppen war durchweg eine musterhafte, und es ist eben so sehr ihre Mäßigung als ihre entschiedene Festigkeit zu rühmen, durch welche allem jede Hoffnung auf ein Gelingen ähnlicher verbrecherischer Versuche in ih rer Geburt erstickt und den ruhigen Bewohnern der Stadt Sicherheit der Person und HeS EigcnthumS verbürgt werden kann. Don den Truppen der Garnison waren von jedem Infanterieregiment je ein Bataillon, drei Schwadronen des vierten Reiterregiments, die Leibgarde zu Pferd, und die Feldjägerabtheilung unter den Befehlen des Gouverneurs Grafen zur Lippe auögerückt. Mit Befriedigung haben wir noch anzufüh ren, daß die chrenwerthen Bürger der Stadt bei diesen Pöbelexccf- sen durchaus unbeteiligt blieben. Der Stadtdirector v.,Gärttner und der Stadlschultheiß v. Gutbrod, welche Beide über die ganze Dauer der Vorfälle anwesend waren, entfalteten eine eben so umsichtige als rastlose Tätigkeit. Von den Tumultuanten blieb ein Todter, Einige wurden durch'Lanzenstiche und Säbelhiebe.verwundet. Von dem Militair hätte die Reiterei fünf schwer und sieben leicht Verwundete, die Infanterie vier leicht Verwundete. Einem jeden Angriffe mit blanker Waffe gingen zur Warnung Trompeten- und Trommclsignale voraus, vor dem Feuern fand eine Ankündigung durch dreimalige Trommelwirbel statt. Während deS übrigen Theils der Nacht wurde die Ruhe nicht mehr gestört, auch der heutige Markttag scheint ohne neue Exccsse vorüberzugehen. Die Trup pen sind in ihren Kasernen consignirt und gerüstet. Aus dem benachbar ten Ludwigsburg soll eine reitende Batterie und ein Znfanteriebataillon bcigezogen werden. Zn Folge der den unruhigen Auftritten von gestern Abend vorange- gangcncn Gerüchte hat der König sich bewogen gefunden, die von ihm beabsichtigte Reise nach Baden-Baden nicht anzutretcn. (S. M.) *UlM> 4. Mai. Die kaum gehobene Besorgniß wäre gestern Abend beinahe aufs neue rege geworden. Nachmittags hatten sich nämlich einige verwegene Äursche aus der Hefe des Volks auf den verschiedenen Sec- tioncn der beim Fcstungsbau beschäftigten Arbeiter umhergetrieben und diese unter der Vorspiegelung, daß ihr Lohn im Verhältnisse zu ihrer Ar beit zu gering sei, gegen die Fcstüngsbaudirection aufzuwiegcln gesucht. Glücklicherweise scheiterte der elende Plan aber an der Biederkeit der ehr lichen Arbeiter, welche der Direktion sofort Anzeige machten. Diese und- die städtischen Behörden trafen indeß alle nur möglichen Vorsichts maßregeln. Abends gegen 6 Uhr hieß eö nun, die Uebclwollenden hät ten sich in vermehrter Anzahl in einem WirthschaftSgarten vor der Stadt postirt, um dort die zu dieser Zeit von ihrer Arbeit heimkchrenden Schan- zcr von neuem aufzureizen. Alsbald eilten die Behörden mit Pclizei- mannschaft, Gendarmen und Militair dahin, Thore und Straßen wurde» militairisch besetzt, und in der zum Frauenthore führenden Hauptstraße wogte eine zahllose Menschenmenge. Indeß glaubte wol Niemand ernst lich an den Wicderausbruch von Unruhen, zumal man hörte, daß die Fe stungsbauarbeiter die ihnen Nachmittags wegen ihres ruhigen Verhaltens
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