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Deutsche allgemeine Zeitung : 10.05.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-05-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184705101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-05
- Tag1847-05-10
- Monat1847-05
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 10.05.1847
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Montag Nr 130. 10. Mai 1847. Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz! «ni ers-t Zum Beweise dessen mag Folgendes als Beispiel dienen: Die Dannevirke, die in dänischer Sprache in Hadcrslcbcn erscheint und deren Politik be sonders darin besteht, ihre politischen Gegner persönlich anzufcindcn und niederzureißen, enthielt vor kurzem einen Artikel, in welchem der Herzog von Augustenburg auf eine höchst plumpe Weise angegriffen, der frühere Wahldirector auf Alfen, Amtmann v. Stcemann, der Parteilichkeit geziehen und ein anderer Beamter als Sportulant dargestellt wurde. Der Censor wollte diesen Artikel nicht passircn lassen und belegte das Blatt mit Be schlag;, der Redacteur der Dannevirke aber, der, wie man behauptet, in sehr intimen Verhältnissen zu Hrn. ».'Scheel stehen soll, wendete sich an die schleswig-holsteinische Regierung, und obwol eine Verordnung be steht, die besagt, daß keine gegen einzelne Personen gerichtete, injurii- rende Atußerungen in öffentlichen Blättern ausgenommen werden dürfen, befahl dennoch Hr. v. Scheel dem Censor, jenes Blatt der Dannevirke sogleich wieder frcizugcben. Man ersieht hieraus, auf welche Weise der Regierungspräsident die ihm übertragene politische Polizei in Betreff der Presse übt. Peew für dal! Vurul- jahr 4 Tblr. — , Ansrrliousgedühr für de» R»um einer Zeile '2 Ngr. Dextschland. Auf die erhaltene Anzeige von dem Tode des Erzherzogs Karl »on Oesterreich hat der König von Baiern außer der 1-ttägigen Hof trauer, um das Andenken an den „Helden Deutschlands" zu ehren, zu- ,-gleich befohlen, daß die bairische Armee die Trauer in der Art anlege, Haß sämmtliche Offiziere und in Offiziersrang stehende Militairbeamte drei Tage lang den Flor am Arme tragen. s Stuttgart, 5. Mai. Nach Eßlingen und Kannstatt ist.Militair abgegangen, um die dortigen StaatSfruchtkästen zu schützen.— Der Kö nig und der Kronprinz ritten mehre Male durch die Straßen; Ersterer Petzt sehr ernst aus und soll streng ahnden wollen; der Thronfolger da gegen unterhielt sich mehre Male leutselig mit den patrcuillirenden Mili- Lairabtheilungen, indem er sie zur Schonung mahnte. An Vorsichtsmaß regeln fehlt cs nicht; die bekannten Bestimmungen über Zusammenröt- die ihnen denn auch verabreicht wurden. Die Polizei fand sich indeß doch veranlaßt, cinzuschreiten, die Leute zu verhaften und, da eine Menge Neu gieriger zusammengclaufen war, die Hauplwache zu verstärken." — Dem Mannheimer Morgenblatte zufolge wurde der Dissidenten- Reiseprediger Dowiat, der dort kürzlich im MontagSvercin und dann in verschiedenen Wirthßhäuscrn Reden hielt, polizeilich aus Mannheim gewiesen. — Aus Stockach vom 2. Mai schreibt die Oberrheinische Zeitung: „Der kürzlich zur deutsch-katholischen Kirche übcrgctrclcne, frei resignirte Pfarrer Früh zu Wyhlcn sollte heute seins Untrittspredigt halten, und cs war vorauszusehen, daß eine große Menge Volks sich cinfinden werde, als ein Verbot des hiesigen Bezirksbeamten, OberamtmannS Rieder, er schien, welches an den Vorstand der hiesigen Deutsch-Katholiken gerichtet war und nach welchem demselben verboten wurde, Jemanden anders als wirkliche Deutsch Katholiken in den Betsaal zu lassen bei Strafe von 15 Fl. und Sperrung des Bctsaals; ein gleiches Verbot ging an Pfarrer Früh, nach welchem demselben untersagt wurde, kirchliche Verrichtungen vorzunchmcn." — In Bezug auf die Nachricht, daß der Graf v. Isenburg-Wäch tersbach seinen bisherigen Bevollmächtigten am kurhessischen Landtage, Major Bähr, verabschiedet und statt desselben den Hauptmann v. Baum- bach-Kirchheim, den bisherigen Vertreter der Ritterschaft am Fuldastrome, zu seinem Bevollmächtigten auSersehen habe (Nr.116), wird jetzt,weiter gemeldet, daß Hr. v. Baumbach aus Rücksichten bestimmt worden sei, den ihm gewordenen Antrag abzulehnen. Der Platz des Grafen werde nun leer bleiben. **Rus Schleswig-Holstein, 4. Mai. Das neue Regierungs system zeigt sich besonders thätig in Unterdrückung der Presse. Be kanntlich ist dem Jtzehöer wie dem Oldcsloer Wochenblatt untersagt, über .politische Gegenstände Mitteilungen'zu machen. Vor kurzem wurden die beiden sonderburger Wochenblätter, von denen das eine in deutscher, das andere in dänischer Sprache erschien, gänzlich unterdrückt. Dasselbe Schick sal hat der Eiderstedter Bote, der in Tönningen erschien, gehabt, und ein gleiches Loos steht allen Blättern der Herzogthümcr bevor, die im deutschen Sinne redigjrt werden. Die wenigen deutschen Blätter, die noch gegenwärtig über politische Gegenstände sich äußern dürfen, stehen unter einer so strengen Ccnsur, daß dieselben durchaus nichts über unsere in- nern Verhältnisse aufnchmen dürfen. Nickt einmal ist es gestattet, in diesen Blättern ein Wort gegen die dänische Partei oder die dänische Pro paganda zu sagen. Alle Censoren sollen den schärfsten Befehl haben, Alles zu streichen, was gegen diese Partei geäußert werden möchte. Es scheint, daß Hr. v. Scheel glaubt, wenn die Presse den Namen dänische Partei nur nicht nenne, so werde Niemand von der Existenz dieser Partei und-von deren fortgehenden Danisirungsversuchen etwas erfahren; alsdann könne dieselbe um so ungestörter fortfahren, im dänischen Sinne zu wir ken. Ohne Uebertreibung kann man sagen, daß unsere ganze einheimische Presse gänzlich unterdrückt ist, und daß man Uns jedes geistige Verthei- digungsmittel gegen die Angriffe und Uebergriffe der Dänen genommen hat. Je strenger die Ccnsur gcgcn die deutschen Blätter gehandhabt wird, desto mehr Freiheit gestattet man den Blättern, die im dänischen In teresse schreiben, als der Dannevirke, dem Apcnrader Wochenblatt und der Flensburger Zeitung. Diese Blätter können über jeglichen Gegenstand schreiben, und dürfen wen sie.wollen mit ihrem Geifer überschütten. «ML Deutsche Allgemeine Zeitung 1«n auf den Straßen, Schließen der Wirthshäuser rc. sind schon vorgestern Massen worden, und zu allen'Thoren marschiren die zurückbeorderten Beurlaubten ein. — Soeben erhalte ich einen Brief aus Tübingen, Ler mir in Eile Folgendes meldet: „Vorgestern wurden dort je drei Studenten aus den bestehenden (aber gesetzlich nicht erlaubten) Verbin dungen vor das Amt citirt und aufgcfodert, bei etwa vorkommenden Ruhe- .störungcn zur Aufrechthaltung der Ordnung mitzuwirken. Glücklich, daß das geschah; denn gestern Abend zeigte sich wirklich ein Trupp Gesindel vor der Kunstmühle des Professors (auch Abgeordneten) Schwcikhardt, fing KN dieselbe zu demoliren und die gefüllten Mehlsäcke wegzutragcn. (Nr- 12st.) Die Polizei vermochte gegen die Masse nichts auszurichten. Jetzt rückten 200 Studenten mit Schlägern wohlbcwaffnct heran und . trieben die Tumultuanten aus einander. Die Erbitterung gegen Schwcikhardt war daher entstanden, weil das Gerücht ging, er beabsichtige für 15,000 Fl. Mehl nach Baden auszuführcn." — Nach dem Schwäbischen Merkur haben sich in Tübingen die Studirenden, aufAnfodcrung des Rectors, militairisch-organisirt und eine Schär von 600 M. gebildet, an deren SpitzeProf. Voltz steht, wäh rend die Professoren Fallati, Hoffmann, Vischer und Wunderlich die Leitung der einzelnen Abthcilungen übernommen haben. — Aus Mannheim vom 6. Mai erzählt das Mannheimer Jour mal: „Gestern hatten wir eine Andeutung zu einem Brotkrawall; 15 —20 halbbetrunkcne Bursche zogen nach den Comptoiren angesehener Handelshäuser und foderten mehr oder weniger höflich Geldunterstützungen U-»erblick Deutschland. Der König von Baiern und der Erzherzog Karl, s Stutt gart. Sicherheitsmaßregeln. — Die Unruhen i» Tübingen. — Exccß in Mannheim, — Dit Deutsch-Katholiken in Stockach. — Hr. Dowiat. — Hr. ». Baumbach, ** Au« Schleswig-Holstein. Preßverfolgung. — UnterstühungSmaßregeln in Nassau. *Aus den Fürstenthümern Heuss. Militairehrenzeichen. Ve««ben. Kerlin- Landtag. 0 Nordhausen. Die freie Gemeinde. Bür gerwache. K Königsberg. Berhaftung. Die Auswanderung. Getreide- Fräulein v. Alarra. * Posen. Die Oberpredigerwahl. ! chf-Llrestau , Der Nothstand in Oberschlcsien. Markttumulte. Feuer.— Pfarrer Licht. V-st-rretch. Graf Dietrichstein über den Erzherzog Karl. — Graf Sta dion. — BcrgiftungSversuch in Lemberg. — Ucberschwcmmung in präg- Spanien. Die Intervention in Portugal. Don Enrique. Steuergesctz. Der Herzog von Baylen. Palafox. Großbritannien. Parlament. Das Unterhaus über Portugal. Grie chenland. Der BolkSunterricht. Lord Mvrpeth Dct Marquis of London derry gegen die Werbebill. vr. WelleSley. Viscount of Arbuthnoth. Un- . tergang des Schiffes Exmouth. Der russische Finanzplan. Frankreich. Parlament. Der Entwurf wegen Stellvertretung im Heere. Die «Presse» über das Ministerium. Belgien *krüssel. Gesetzentwürfe. Der Senat. Wahlwesen. —Die Freihandelsassociation. Schweiz. Die Einkommensteuer in Bern. Wahlhandcl. Das Genfer Bud- > get. Entsetzte Lehrer in Freiburg. fallen, norm Die Berhandlungcn mit Rußland. Griechenland. Athen- Die englischen Foderungen. Die Kammer. Fran- -iöfischcs Linienschiff., Türkei. 0 Konstantinopel- Verfall des französischen Einflusses. Ball des russischen Gesandten. D^fonalnachrichten. -Handel und Industrie. * Dresden- Der Cantatemarkt. Der Elb- ? verkehr. *LeiMg. Meßbericht. — Fruchtpresse. "Leipzig. Del. — Ver kehr deutscher Eisenbahnen. — Wasserstand der Elbe. — Berlin. «knk-ndlgnngev.
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