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Deutsche allgemeine Zeitung : 28.07.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-07-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184707285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-07
- Tag1847-07-28
- Monat1847-07
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 28.07.1847
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Mittwoch —- Nr- LOS. 28. Julius 1847. WM Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Desch!» Deutschland. ----München, 24. Jul. Ein abscheuliches V er b r«ch e n hat soeben dahier stattgefunden und erregt namentlich unter der akademischen Jugend eine kaum glaubliche Sensation. Der Gebliebene, Chargirter in der erst jüngst genehmigten Studentenverbindung Jsäria, ein allgemein geliebter und geachteter junger Mann Namens Dorner, Studircnder der Rechte, wurde gestern früh im Bette eines Studenten, den seine Hauüwirthin wecken wollte, todt gefunden. Dorner muß augenblicklich todt gewesen sein, denn die Stoßwunde war durchs Her- gegangen. Der Thater, wenn der all gemein gehegte Verdacht sich anders bestätigt, hat der Universität, wo er früher daß Forstwesen hatte studiren wollen, schon seit Jahresfrist nicht mehr angehört, und ist jetzt flüchtig: Wie er sich hier überhaupt hat aufhaltcn und in der Studentenwelt herumtreiben können, um mit dieser noch auf sogenanntem SatiSfactionsfuße zu stehen, das wird wöl die be reits cingeleitete Criminaluntersuchung darthun. Es scheint, als solle un sere Universität in diesem Halbjahre nicht aus den Verlegenheiten und Unannehmlichkeiten herauskommen, und vielleicht nie dürsten die Herbst- ferien von Jedermann so freudig begrüßt worden sein als diesmal. Na mentlich dürste auch der König, welcher bekanntlich in neuester Zeit der akademischen Jugend so viele und offenkundige Beweise väterlicher Huld gegeben hat, durch dieses in seinen Folgen so traurige Verbrechen persön lich aufs unangenehmste berührt werden. j-Hildesheim, 23. Jul. Am 20. Jul. wurde die Generalversamm lung des Gustav-Adolf-Vereins für das Fürstenthum Hildesheim abgehalten. Sie war weniger besucht, als man bei der Wichtigkeit ihrer Aufgabe und der ihr zu crtheilcnden Nachrichten hätte vcrmuthen sollen. Bürgermeister vr. Lüntzell eröffnete die Versammlung mit einer Anrede. Der Secret-ir erstattete darauf über die Verwendung der vorjährigen Gelder Rechenschaft, worauf zur Verkeilung der diesjährigen Einnah men geschritten wurde. Statutenmäßig ward wieder ein Drittel dem Cmtralverein in Leipzig überwiesen, wobei der Wunsch auSgcdrückt ist, diesen Betrag möglichst für das Hannoversche zu verwenden. Das -weite Drittel wurde einer äußerst bedrückten protestantischen Gemeinde in Osna brück bestimmt, und das letzte soll der neu errichteten protestantischen Schule auf dem Moritzberge bei Hildesheim zu gute kommen. Es wurde unter Andcrm berichtet, daß der Eentralvorstand in Leipzig für dieses i Jahr über 78,000 Thlr. zu disponiren gehabt habe, wonach die Gesammt- ! «innahme des Vereins und die für dessen Zweck verwendeten Gelder auf i mindestens 100,000 Thlr. anzuschlagen sind. Mit Rücksicht auf den . Druck der Zeit und die andcrweiten Unglücköfälle, durch die unser Für- i ! stenthum heimgesucht worden, hat der Vorstand die diesjährigen Beiträge zur Gustav-Adolf-Stiftung noch nicht einfodcrn lassen, aber ein Blick auf die Segensfülle unserer Fluren wird die Drangsale der vergangenen Zeit schnell in Vergessenheit briygen und dazu helfen, daß der Gustav- Adolf-Stiftung keine geringere Beisteuer zufließe als in den Vorjahren. Zu Vorstandsmitgliedern wurden zwei Mitglieder neu, zwei ältere wie der gewählt, nämlich der Secretair Pastor Reinecke und der Director Kuhlgatz, welchem Letzter« zugleich di« Vertretung des Hildesheimer Ver eins in Darmstadt übertragen ist. — DaS Großher,»glich hesftfche Regierungsblatt vom 21. Jul. enthält ein für das GroßherzogthuM erlassenes Gesetz, von welchem die Kölnische Zeitung sagt, haß es -u den Ehehindernisscn, welche die im Großherzogthume Hessen geltenden Gesetze aufzählen, ein neues, bis her unbekanntes geselle: die Armuth. dasselbe verordnet wie folgt: „Art. >. Der nach den Art. 10 und 26 der Gemeindeordnung vom 30. Jun. 18 l l für jede Gemeinde bestehende Gemeinderath ist berechtigt, bei der vorgesetzten Regierungsbehörde gegen die Verehelichung eines Ange hörigen männlichen Geschlechts seiner Gemeinde Widerspruch einzulegcn, wenn dieser Angehörige sich menschlichem Ansehen nach außer Stand befin det, eine Familie redlich zu ernähren, weil er weder zur Ausübung einer Kunst oder Wissenschaft, noch zum Betrieb eines Gewerbes oder der Land- wirthschaft, oder eines andern für den Unterhalt einer Familie hinreichen- i den ErwerbSzweige« persönlich befähigt ist, noch ein für den selbständigen Unterhalt einer Familie hinreichendes Vermögen besitzt. Art. 2. Die Zu länglichkeit des Vermögens (Art. 1) ist mit Berücksichtigung der verschiede nen persönlichen und örtlichen Verhältnisse im einzelnen Falle zu bemessen i und dasjenige der Verlobten dabei mit in Anschlag zu bringen. Art. 3. Ueber den non dem Gcmeinderathe gegen die Verehelichung eingelegten Wi derspruch hat die vorgesetzte Regierungsbehörde zu erkennen. Gegen die Ent scheidung kann sowol von dem Gememderathe, binnen acht Tagen persön licher Frist, als auch zu jeder Zeit von dem Betheiligten der Recurs an das Ministerium des Znnern und der Justiz ergriffen werden. Art. 4. So . lange der von dem Gemeinderath eingelegte Widerspruch nicht endlich als unbegründet verworfen worden, ist, darf die Trauung nicht vollzogen wer den. Art. 8. Wenn der dem Gememderathe, welcher den Einspruch be schlossen hat, Vorsitzende Bürgermeister nicht selbst die bezüglichen Aufgebote und Trauung vorzunehmen hat, so ist er gehalten, den in Gemäßheit des Art. I gefaßten GemeinberathSbcschluß binnen 24 Stunden nach dessen Er lassung der für Aufgebot und Trauung zuständigen geistlichen oder welt lichen Behörde in beglaubigter Abschrift mitzutheilen. Urkundlich" re. — In Gießen ist nach der Deutschen Zeitung folgende Adresse unterzeichnet worden: „An die Deputirten des ersten preußischen Landtags, v. Beckerath, Hanse mann, Mevissen und v. Vincke. Hochgeehrteste Herren! Die unterzeichneten Bewohner Hessen« begrüßten die Einberufung der Stände in Berlin als den ersten entscheidenden Fortschritt auf der Bahn, welche das deutsche Volk in den großen Tagen der Befreiungskriege betreten hatte. Wir sind über zeugt, daß unsere Nation im Bewußtsein ihrer geistigen Errungenschaft und ihres sittlichen Werthes nunmehr in dem Streben nach wahrhaft-nationaler Selbständigkeit um so entschiedener fortgehen wird, als sie in dem Wirken des ersten preußischen Landtags ein großartiges und erhebendes Beispiel poli tischer Lhätigkeit vor Augen hat. An Ihrer Einsicht, Ihrem Muthe, Ihrer Mäßigung und UeberzeugungStreue hat sich unsere Hoffnung befestigt, daß man in Deutschland den Bau der Freiheit und allgemeinen Wohlfahrt aus führen wird, ohne den Boden des Gesetzes zu verlassen. Sie haben die In teressen Ihrer Provinzen und Ihres Standes ohne Zaudern zum Opfer ge bracht, wo es galt, dem gemeinsamen Baterlande höhere Güter zu erkaufen. Ihrem Könige sind Sie treue Rathgeber gewesen. Für das beredte Wort und die entschlossene Lhat fühlen die Unterzeichneten sich gedrungen, Ihnen diese Zeilen mlS den Ausdruck aufrichtiger Verehrung und al« die Bürgschaft gleicher Gesinnungen zu widmen." — Wie man vernimmt, heißt cs in berliner Zeitungen, erreichte der entwichene Moras (Nr. 205) gerade noch den Eisenbahnzug, welcher um II Uhr von Wiesbaden abgeht, und in Frankfurt den Zug der Main- Neckar-Bahn, welche ihn mittels der badischen Eisenbahn noch am20. Zul. nach Strasburg bringen konnte, was um so leichter war, als von Frank furt weiter der elektromagnetische Telegraph noch nicht eingeführt ist, der allein im Stande gewesen sein würde, seine Flucht vor dem Endziele noch vereiteln zu können. Nach einer Mittheilung in der Mannheimer Abend zeitung ist Moras wirklich in Strasburg angekommcn. — AuS Schleswig vom 22. Jul. theilt die Weser-Zeitung mit: „Es erneuern sich die Gerüchte, von denen schon im vorigen Jahre die Rede war, daß die Regierung eine politische Purification des schleswigschen Obergerichts vorzunehmen und zu dem Ende die drei ältesten Räthe, welche durch ihre schleswig-holsteinischen Gesinnungen bekannt sind, den Kammerherrn Grafen Magnus v. Moltke (als Präsident der ersten schlcs- wigschen Ständcversammllmg vielfach genannt), den Etatörath Esmarch De«tschl«tt». —München. Verbrechen, st Hildesheim. Gustav-sAdolf- Mrein. — Thcerschwcrung im Großherzogthum Hessen. — Gießener Adresse. — Mora«. — Da« schleswigsche Obergericht. Pensionen. Di plomatisch« Verhandlungen. Preußen in der schleswig - holsteinischen Frage. — Der Hagelschlag in Schleif. HirevGe«. (-I-) Vertin. Oeffentliche Bäder. Da« Schützenfest. Bauten. GetreidetranSportc. — Fraulein Lschech. — Die katholischen Dissiden ten. — Verbot des „BerfaffungSfteundeS". — Die Stadtverordneten zu Vosen. — Die Börsennachrichten der Ostsee. lv^ßWlWOich. Die Getreidesperre. Die Verluste des Bürgerkriegs. Spanien. Die Königin. Der Jnfant Don Enrique. Groß-Üitattni««. Der Hof. Parlament. Die Prorogitung de« Par lament«. Vie neuen Parlamentshäuser. Prinz Waldemar von Preu ßen. Großfürst Konstantin. Sir David Pollock stirbt. Hr. Denis O'Eon- »or stirbt. Repealverein. Da« Uebungsgeschwader- Schiff-verluste. Ar»wk»«ich. Pairshof. Deputirtenkammer. Die Zeitungen. Hr. Benier. D«S Geschwader de« Prinzen von Joinville. . ? Varis. Hr. de Lamartine. Schweiz. Tagsatzung. Eidgenössische« Schützenfest. Der franz. Gesandte, ^jkalir«. Der sardinische Krieg«minister. — Nationalgarde in Siena. — Die Tährungen in Rom. Cardinal Ferretti. Gpottbild. Grasselini. Die Polizei. Oberst Fredi. Jnhaftirte. GAttecherrlSAb. Kondojanni«. Die SrivaS'sche Bande. Türkei. Grcnzberichtigung. Sklavenhandel. — Die griechische Differenz. stvMnblen. General Littler. Oberst Lawrence, f Verminderung der Trup pe«. Meuterei in Hyderabad. AtSgyPte«. Der Kanalbau. Strenge de« Pascha gegen Alexandrien. Lperfonalnachrichten. MiTenschaßt Dresden. Theater. * Aus Ler Provinz .. Sachsen. Der Elmsängerbund. — Der britische Archäologenverein in Warwick. handel «Ast HttbuOrie. »Krakau. Postwesen. »Leipzig. Börsen bericht. — Berlin. ALttkü»dig««ge«.
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