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Deutsche allgemeine Zeitung : 10.08.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-08-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184708106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-08
- Tag1847-08-10
- Monat1847-08
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 10.08.1847
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Dienstag Nr. 222. -— 10. August 1847. Deutsche Aagemeine Zettuug. 3M «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz I» Uebe»bli«k. tvevtfchland. »Aus dem Erzgebirge. Die Aernte. Aerntefest. ^Stutt gart. Die Bestattung des Herzog« Adam von Württemberg. Herwegh'S Mutter. — Anschlag in Mannheim. »Sondershausen- Landtag. »»Hamburg. Die Schulfrage. Gesellschaft für die Juden. Vkeutzen. **Krrtin. Da« Judengcsetz. z Königsberg. Die Zusammen kunft in Pillau. Die freie Gemeinde. — Der jüdische Culturverein. — Präsident Lauterbach. XSesterreich. Hinrichtungen in Lemberg. K Aus Oesterreich. Die Lhei- lung der Schweiz. Portugal. Das Ministerium. Die spanischen Truppen in Oporto. Madeira. Spanien. Cabinetsrath. Die Königin. Burgos. Treffen mit den Insur genten. Rundschreiben des Justiz- undCultusministers an die spanischen Bischöfe. Depesche des Generals de la Concha. General Concha. - GeoHdritannien. Die Parlamcntswahlen. Daily News über den Aus gang der Wahlen. Die Wahlen in Dublin. Verbesserungen beim Post wesen. Die Schule zu Eton. Pcitschenstrafe im Jcsuitencollegium Stony- hurst. O'Connell'« Leiche. Großfürst Konstantin. Frankreich. Pairskammer. Bewegungen IN Nismcs und Lisieur. Hr. Tuja. Das Krankenhaus zu Carpentras brennt ab. Ocsterrcichischc Note wegen Ferraras. Das Dampfschiff Comte d'Eu. Der Proccß Lalabot. * Paris. Die Börse und ihre Herrschaft. Belgien. »Krüssel- Hr. de la Coste. Pensionirungen. Handelsinstitut. Hr. Boniver. Niederlande. Der König von Württemberg. Schweiz. Der politische Verein in Waadt. Die Stabsoffiziere. Italien. » Rom. Erklärung von Klerikern. Griechenland. Athen. Der englische Gesandte. Hr. Grivas. Die Kammern. Türkei. Der Feldzug in Kurdistan. SandwichinLelN. Der König. Wissenschaft und ^unst. ** Leimig. Theater. Handel und Andussrie. »Leipzig. Börsenbericht. — Frequenz der Leip zig-Dresdner und der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn. » Leipzig. Hütt- ner's Beiträge zur Kenntniß des deutschen Postwescns. — Leipzig. Ankündigungen. Deutschland. - »Aus dem Erzgebirge, 8. Aug. Wir sind zwar noch nicht im Stande, einen ins Einzelne gehenden Bericht über den Ertrag unserer Aernte zu geben, dürfen aber-versichern, daß so viel Erfreuliches und zu gleich Tröstliches auf unsern Feldern und in unsern Gärten steht, wie das gegenwärtige Jahrhundert vielleicht nur I8H gesehen hat, und nur hier und da läßt sich die Stimme eines Nimmersatten oder eines Solchen ver nehmen, der die IO-Thalerprcise nicht verschmerzen kann, oder eines Sol chen, der in seiner beschränkten und undankbaren Gesinnung vergißt, was auf dem Spiele stand, wenn uns der Himmel für dieses Jahr seinen Se gen verweigerte. Deshalb verriethen auch die Behörden von Plauen, Frei berg re. eine sehr richtige, ja man darf sagen, dem Denkenden wohllhucndc Einsicht in die Lage der Dinge, als sie den Einzug der ersten Aernkcwa- gen mit einer ernsten und religiösen Feierlichkeit auszeichncten. Dieser Act hat gewiß allenthalben, wo er gefeiert worden ist, einen tiefen und wohlthätigcn Eindruck gemacht. Wenigstens haben wir ernste Männer Thränen der Freude und der Dankbarkeit vergießen sehen: sie gehörten unstreitig zu Denen, welche von der Gegenwart aus einen fragenden Blick in die Zukunft zu thun nicht blos im Stande sind, sondern die auch Ge wissenhaftigkeit und Theilnahme an dem Wohle der Menschheit genug besitzen, um in menschlicher Weise zu einem solchen Blicke sich zu entschlie ßen. Indem wir nur noch im Vorbeigehen erwähnen, daß auf dem nie- dern Erzgebirge wenigstens die Roggcnärnte allenthalben begonnen hat und die erfreulichste Ergiebigkeit zeigt, kommen wir auf den Hauptzweck unserS Schreibens, auf einen Vorschlag, der, wie wir überzeugt sind, nicht nur Deutschlands angestrcbter Einheit, sondern auch und namentlich seiner viel- gerühmten religiösen Gesinnung würdig und derjenigen Dankbarkeit, zu der es in diesem Jahre mehr als je der Vorsehung verpflichtet ist, an gemessen zu sein scheint: wir meinen nichts Anderes als ein allgemeines, an Einem Tage^ in ganz Deutschland zu feierndes Aerntedankfest, und zwar nach vollendeter Wcinärnte, da ja auch diese zu den vielen Segnungen gehört, die uns der Himmel in diesem Jahre gewährt hat. Wäre cS nicht erhebend, wenn das deutsche Volk an Einem Tage seine Dankge- bcte darbrächte und seine Knice in Andacht beugte vor dem großen und zugleich so gütigen Lenker seiner Schicksale? Sollte Deutschland nicht an diesem einen Tag einmal allen confcssioncllcn und politischen Hader zu vergessen und aus seinen Gemüthern zu verbannen geneigt sein und den Gefühlen religiöser Erhebung und aufrichtiger Dankbarkeit den Platz einzuräumen sich für verpflichtet erachten? Sollte dieser Tag die Herzen der Deutschen nicht wenigstens um Einen Pulsschlag für das Gefühl ih ¬ rer Einheit bereichern? Sollte dieser Tag nicht Hohe und Niedere, Arme und Reiche zu dem lebendigsten Bewußtsein Dessen bringen, was auf dem Spiele stand und was die Zukunft Schreckliches in ihrem Schoose bergen würde, wenn man sich von ihr unvorbereitet überraschen lassen wollte? Ohne das segensvolle und nicht genug zu preisende Eingreifen der Weltregie- rung würde der furchtbarste aller Empörer, der Magen, sich gegen die Glie der empört und vergebens möchte man dann einen Agrippa abgesendet haben, um die Empörung zu beschwichtigen. Die einzelnen Erscheinun gen, die wir in diesem Jahr auf dem Gebiete socialen Lebens bereits wahrgenommcn, lassen einen wohlbegründetcn Schluß auf eine Zukunft machen, in der uns der Himmel gleichsam auf uns selbst verwiesen hätte. Die Ucberzeugung, „mit unserer Macht ist nichts gethan", würde dann so Manchem gekommen sein, der sich mit ihr noch nicht hat vertraut machen können. 's Stuttgart, 5. Aug. Gestern Abend fand die feierliche Beisetzung der irdischen Ueberreste des Herzogs Adam von Württemberg unter großem Andrange Schaulustiger statt. Gegen 10 Uhr setzte sich der Zug unter dem Geläute sämmtlicher Glocken in Bewegung. An der Spitze des Zugs ritten die Generale v. d. Lippe und v. Valois mit einer Ab- thcilung Feldjäger, zwischen den von der Kirche bis zum Thor gebildeten Spalieren der Infanterie; ein Bereiter mit zwei Stallknechten, die Flam beaux trugen, folgten ; hierauf kam ein königl. Stallmeister und hinter diesem der mit sechs schwarz behängten Rappen gezogene Leichenwagen. Auf beiden Seiten des Wagens ritten je zwei Stallknechte mit Fackeln; dem Leichenwagen unmittelbar folgte ein sechsspänniger Wagen mit dem königl. Commissar (Frhr. v. Seckendorf), zu dessen Seiten wieder Stall knechte mit Fackeln ritten; den Schluß des Zugs bildete eine weitere Ab- theilung der Fcldjägerschwadron. Am Hauptportale der Stiftskirche an- gclangt wurde der Sarg durch Hofbeamte und die Geistlichkeit empfan gen. An der Kirche war die Musik der ersten Jnfanteriebrigade ausge stellt, welche bei Ankunft des Zugs einen Trauermarsch anstimmte. Der mit rothbrauncm Sammet und breiten Silberborten überdeckte Sarg wurde von hiesigen Bürgern vom Wagen gehoben und in die Kirche getragen. Der Zug bestand aus einem Hoffouricr mit Traucrstab, dem königl. Ce- rcmonicnmeister, zwei königl. Adjutanten und sechs Kammerherrcn. Vier Hauptleute, jeder von zwei Hauptleuten begleitet, trugen die Ordens insignien des Verblichenen aufSammetkisscn; hinter ihnen ging» .' Geist lichkeit. Der Oberconsistorialrath Stirm hielt die Trauerrede. — Das heutige Tageblatt enthält folgende nicht uninteressante Notiz: „Die Frau eines hiesigen Traiteurs, dessen Name durch seinen Sohn berühmt gewor den, hat sich vor mehren Tagen in Gesellschaft eines jungen Mannes mit zwei Kindern und mehren Haushaltseffecten flüchtig gemacht; sie soll den Weg nach Strasburg cingeschlagen haben." Wer Localkenntnisse besitzt, weiß, daß darunter nurHerwcgh's Mutter verstanden sein kann. — Aus Mannheim vom 6. Aug. berichtet die Mannheimer Abend zeitung: „Heute in der Frühe wurde an vielen Straßenecken und Gebäu den ein Anschlag gefunden, mit rothcr Farbe durch eine Schablone ge fertigt und besagend: «H—p! H—p! heute Abend 10 Uhr.» Am Rande waren ein behängter Galgen und ein Beil als Verzierungen angebracht. Dem Bubenstreiche wird cs nicht gelingen, einen Schatten auf Andere als auf seine Urheber zu werfen. Unsere israelitischen Mitbürger kennen die hiesige Bürgerschaft zu gut, als daß sie irgend Besorgnisse hegen könnten. Die Zeilen der Roheit sind bei uns vorüber, und wer sie wie der heraufbeschwörcn möchte, wähle sich ein anderes Feld als die Stadt Mannheim. Möchten alle Versuche, Zerwürfnisse auszusäen, eben so we nig Aussicht auf Erfolg haben als dieser Anschlag!" »Sondershausen, 5. Aug. In der Sitzung der Stände am 22. Jul. ist nun die Vorlage der Negierung, womit sie einen Gesetzentwurf über den Criminalproceß zur Prüfung stellt, zur Berathung gekommen. Der Landschaftsdircctor, Bürgermeister Huschke, hatte als Mitglied der be treffenden Deputation die Berichterstattung selbst übernommen und wurde der Gesetzentwurf, mit welchem die Staatöregierung nur einstweilen die wesentlichen und fühlbarsten Lücken des jetzigen Untersuchungsvcrfahrcnö auszufüllen und verschiedene Mängel desselben zu beseitigen beabsichtigt, um so die allgemeine Reform des Strafverfahrens in Deutschland ab» varten zu können, säst durchgängig ohne alle Abänderung angenommen, nter vielen andern mehr oder weniger wichtigen Bestimmungen des Ent wurfs ist vorzüglich die bcmerkenswcrth, daß eine Entbindung von der Instanz nicht mehr flatthabcn soll, sondern der Angeschuldigte entweder verurtheilt oder freigesprochen werden muß, und daß auch der Neinigungs
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