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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 10.07.1849
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1849-07-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18490710012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1849071001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1849071001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1849
- Monat1849-07
- Tag1849-07-10
- Monat1849-07
- Jahr1849
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 10.07.1849
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2150 (S. M.) gebildet werden. als gemäßigter geschildert. (S. M.) Ler Stadt zum Quartier angesagt. (S.M.) Nottrveil, 5. Jul. Die letzten 24 Stunden brachten uns große Truppenmassen. Nachdem mehre württembergischeInfanterie-.und Reiterregimenter nebst Artillerie cingctroffen und heute wieder weiter gezogen waren, folgten diesen Morgen über 6000 M. Reichstruppen. Die Generale Peucker, Miller, Baumbach sind hier; man spricht von der Ankunft des Königs. Morgen wird der Marsch gegen Baden fortgesetzt, und in den nächstfolgenden zwei Tagen sollen sich noch gleiche Massen dorthin bewegen, von wo heute viele Flüchtlinge, besonders Frauenzimmer von Stand, hier ankamcn. Nach den Mittheilungcn Mehrer soll Struve in Donaueschingen wie ein Bandit Hausen und das Schloß in Brand gesteckt haben. — Der Frcischarcnhapptmann A. Maier hat mit seinen Blouscnmänncrn, trotz feines gegebenen Ehren worts, sich nach Baden zurückzubegebcn, seinen Weg gegen Balin gen zu cingeschlagen. Mehre von -ihnen sind entwichen, einige cin- gefangen worden. — Sieben Compagnien Infanterie halten eine Wal dung in der Nähe von Jrslingcn umstellt, in die von diesem Dorfe aus ein Häuflein Freischärler sich zurückgezogen hat. Wie man hört, — Aus Baden heißt cs in der Deutschen Zeitung: Was die Schwie rigkeiten der gegenwärtigen Lage Badens betrifft, so sind sie bei aller Größe doch nicht absolut unüberwindlich. Das badische Volk muß, wenn cs demnächst zur Ordnung zurückgeführt sein wird, behan delt werden wie ein wildes Roß, das der einsichtige Reiter zugleich mit der einen Hand straff im Zügel hält, während er cs mit der an dern aufs freundlichste streichelt und durch Güte beruhigt. Geschähe das, dann würde sich alles Andere schon nach und nach geben. Aber wo ist der Alexander für diesen Bukephalus zu finden? und wenn er zu finden wäre, würde ihm freie Hand gelassen werden, das wild gewordene Roß richtig zu behandeln? Das ist jetzt die große, schwer zu beja hende Frage. — In der Deutschen Reichs-Zeitung wird in Bezug darauf, wie es in Baden so weit gekommen, an die vorausgegangenenZustände er innert. Das jetzige Haupt der Regierung in jenem Lande ist immer wohlmeinend, aber auch schwach gewesen; man hat sittliche Energie und klare Einsicht gerade dort vermißt, wo sie am ersten hätten sein müssen. Baden ging nach dem Sturme von 1830 mit politischen Re formen voran, zum Schrecken der absoluten Mächte, welche bald Ein sprache thatcn und die dem ganzen deutschen Volke mit vollem Rechte so theure badische Kammer auf alle Weise zu hemmen und zu unter graben suchten. Man weiß, wie gegen Welcker, Rottcck, Duttlinger, Sander und die übrigen Vorkämpfer verfassungsmäßiger Freiheit ver fahren wurde. So lange der Minister Winter am Ruder stand, konnte — Aus Leonberg vom 6. Jul. berichtigt man die von dem Schwä bischen Merkur mitgctheilte Nachricht, daß Ad. Weisser daselbst verhaf tet cingcbracht worden sei (Nr. 190), dahin, daß der cingcbrachte Ge fangene nicht Weisser, sondern der Rcichstagsabgeordnctc Rösler aus Oels (Nr. ISO) war. Derselbe wurde, schaltet der Schwäbische Mer kur ein, auf den Asberg gebracht. Oberndorf, 4. Jul. Heute traf hier General v. Peucker mit der Vorhut der unter seinem Commando stehenden Rcichstruppen in Begleitung des württembcrgischcn Qberregierungsraths Camcrer als Civilcommiffars im hiesigen Bezirk mit seiner 4200 M. starken Mann schaft ein. Hier befindet sich neben dem Divisions- und Brigadcstab ein Bataillon Nassauer Infanterie, in Epsendorf Kurhcsscn re. Für die nächsten drei Tage sind größere Truppcnmassen im Anmarsch. Un sere württembergischcn, in hiesiger Umgegend gelegenen Truppen beweg ten sich gegen Balingen hin. Nachschrift. 5. Jul. Heute früh ver ließen uns die Generale Peucker und Bechtold mit der schon erwähn ten Vorhut des Pcucker'schen Corps; dafür rückte heute General Schäf fer mit seinem über 4000 M. statken Corps im Bezirke und mit einem Bataillon großh. hessischer Infanterie nebst Generalstab in der Ober amtsstadt ein. Für morgen sind die beiden Bataillone Les württcm- bcrgischen combinirten Infanterieregiments, welche von Frankfurt und Baden kommen, 1150 M. stark, unter Generalmajor v. Wachter, in Stuttgart, 6. Jul. Die Stände berathcn heute den Gcsctzcnt-( wurf, betreffend das Verfahren bei dem Aufgebote der bewaffneten Macht gegen Zusammenrottung re. — Die bevorstehenden Wah len zum verfassungrcvidirenden Landtage bringen bereits Leben in die hiesigen politischen Kreise. Ein Wahlcomite von Abgeordneten der Linken und andern hiesigen Einwohnern wird, wie wir hören, heute vom 4 züglich hiesige. Meld» hier zu 4ntschic Vormi dem R Haupte Wehrn Ler leie hier, § rung g> dazu m versuch K mehr ü wehr i» zu befti micht m sen dah der Ka Geldent sind hie wurde > dort fef Sicherh- geflächt« ist der, troffen, kehrte; heißt, d Schwarz les steh« haben sie sich dem Sigmaringischen zu gezogen. Karlsruhe, 6. Jul. Gestern wurden wieder ganze Haufen Gefangener und Ueberläufcr hier eingcbracht. Die nicht beson ders gravirtcn frühcrn badischen Soldaten werden größtcntheils vor läufig mit einem Zwangspassc in ihre Heimat, wenn diese nicht mehr in Gewalt der Aufständischen ist, zurückgesendet. Daß Baden seine militairische Selbständigkeit ganz verlieren und das badische Heer völ lig in das preußische einverlcibt werden möge, sodaß cs für dic Zukunft gar keine besondcrn badischen Regimenter mehr gebe, ist der fast ein stimmige Wunsch aller badischen Offiziere, dic jetzt aus Preußen, wo sic während des Aufstandes verschiedenen preußischen Regimentern zu- gethcilt gewesen waren, in großer Zahl wieder hierher zurückkehren. Auch wir halten dies für das einzige Rettungsmittel für Baden. Denn daß die frühcrn badischen Soldaten mit ihren alten Offizieren, die größ tcntheils sehr auf dieselben erbittert sind, wieder zusammcngethan wür den, hieße neues Ocl in die kaum gelöschte Flamme gießen. — Die Beschießung von Rastatt hat noch immer nicht begonnen, obgleich in den letzten Tagen viel schweres preußisches Belagerungsgeschütz dort an- gckommen ist. Der Prinz von Preußen hat wegen dieser Frage gestern noch einen Adjutanten an den Großhcrzog von Baden geschickt. — Die Contrerevolution in den Aemtcrn Müllheim, Lörrach, Schopf heim soll gänzlich mißlungen und die Leute jetzt der furchtbarsten Ty rannei der Republikaner ausgesetzt sein. Einen Vorschmack solcher Rache haben schon die Bruchsaler erfahren, als die Preußen nach der ersten Besetzung dic Stadt wieder verließen und nach Wiesloch zogen. Die Revolution glimmt unter der Asche noch fort, denn dieser Tage sprengte man aus, der Prinz von Preußen sei gefangen in Rastatt, worauf sogleich die Republikaner in Durlach sich erhoben und jene in Bruchsal Lie Gefangenen befreien wollten. Darauf erhielt Durlach Executions- Iruppen, Nassauer und Liechtensteiner, ebenso Bruchsal. (P. A. Z.) Die Subalternoffiziere des nassauischen 1. Regiments 3. Bataillons erklären hinsichtlich der über das Gefecht bei Oos Nr. 189) erschienenen Berichte, daß sie bereits die nothigcn Schritte zur Einleitung einer strengen Untersuchung in Betreff des am 30. Jun. stattgehabten Gefechts bei Oos gethan und daß das demnächst veröf fentlicht werdende Resultat klar zeigen wird, an wem die Schuld ge- legem (Ai J^.—Es herrscht hier, heroorgerufen durch das neuernannte Mitnstbrium, viel Furcht vor Reaction, namentlich sollen Klüber und Negenauer durch Äcußerungcn und Zwist mit hier gebliebene» (treuen) Beamten diese Ansicht hervorgerufen haben; Marschall wird Rath steht Bew nöthi terstt Burx men ter i und: und t derun guart seiner Pots und gestev beding .ster. Berla macht Len: visorij zu die manch Wirker selbst, verschi Lie Oi ziere e serer l und d> Sie, l gezaud diese 8 den O treulos zu ver heilige des ho lich au so vieb Leit de übrig, unsere zu bezi umstric derliche «er, e wenigstens dic Reaction nicht aufwuchern; als aber Hr. v. Blitterö- dorff an die Spitze der Geschäfte gelangte, wurde dic Kammer geradezu j mißachtet und durch eine lange Reihe von Willkürlichkeiten offen her- i ausgefodcrt. Die badische Kammer war trotz aller Wahlumtriebe der Minister ein klarer und wahrer Ausdruck der Ansichten und Gesinnun gen des Landes, dem das Cabinct täglich ins Gesicht schlug. Alle Be mühungen, den Vicckanzlcr Bekk ins Ministerium zu bringen, sind da mals gescheitert, Als man ihn dann endlich doch eintreten ließ, war> cs wie gewöhnlich zu spät. Dazu kamen trübe Verhältnisse in der großherzogl. Familie. Eine edle Frau, die schärfer und weiter blickteI als ihre Umgebung, und die so viel schwere Prüfungen hat erdulden müssen, war einem ränkesüchtigen Markgrafen und einem entsittlichten Hofe verhaßt. Sie, die Enkelin eines von einem Hofbeamten ermor deten, und Tochter eines vom Adel gestürzten Königs, war dem karls- ruher Hofadel nicht hold, dessen „reines Blut" theilwcise den allerbc- gründetsten Zweifeln unterliegt und vor dessen Moralität das Volk nicht die geringste Achtung hatte. Es ist noch-nicht Alles ans Tages licht gezogen, wie schmählich eine verderbte Hofpartei planmäßig diese Großherzogin Sophie verunglimpfte. Wer dic Fäden und die Hände kennt, welche die berüchtigte Haber-Göler'sche Duellgeschichte anzettcl- tcn, weiß, worauf wir hindeuten. Dic Achtung vor dem regierenden Hause in Baden ist sonach planmäßig, und zumeist vom Hof und Mi nisterium, untergraben worden. Die Großherzogin wollte den Erb- rrinzcn, einen Jüngling von prächtigen Anlagen, volksthümlich ausbil- >en lassen. Ihre Bemühungen sind gescheitert, und der Prinz — auch ein badisches Nachtstück—ist in einer Heilanstalt für Geisteskranke. Allmächtig war der Markgraf Wilhelm, den kein Kundiger als das gute Princip Badens betrachten wird. Er verfügte über die Militair- macht, und ihm fällt eine nicht geringe Schuld davon zur Last, daß die badische Armee so völlig demoralisirt werden konnte. Seit zehn Jahren war in ihr keine eigentliche Disciplin mehr. Wer nur einmal im karls- ruhcr Theater gesehen hat, welcher Ton, auch in Anwesenheit des re gierenden Fürsten, auf der Offiziersgalerie herrschte, und damit die Haltung des Militairß in den Schauspielhäusern anderer Residenzen verglich, mußte sich sagen, daß in Baden nicht Alles in Ordnung war. Und wer als Augenzeuge beobachten konnte, wie lediglich Offiziere cs waren, welche in Uniform ein Haus umzingelten, damit ihre Solda- tcnburschen und Unteroffiziere die Wohnung eines Bürgers ungestört verwüsten mochten, und die Obrigkeit dem schnöden Unfuge nicht steuern konnte, der wird sich über Das nicht wundern, waS die jüngsten Tage gebracht haben. — Die Karlsruher Zeitung thcilt folgende jetzt aufgefundcne Ordre des Kricgsministers der provisorischen Regierung in Baden, cl, cl. Karls ruhe, 21. Jun., mit: Bürger Adolf Becker wird mit einer Colonne im württcmbergischen Schwarzwalde Vordringen. Sämmtlichc badische Mi- litairabtheilungScommandantcn dortiger Gegend, sowie die resp. Civilcom- missare jener Gegend, sind angewiesen, Becker bei seinem Unternehmen Mit
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