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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 10.07.1849
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1849-07-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18490710012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1849071001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1849071001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1849
- Monat1849-07
- Tag1849-07-10
- Monat1849-07
- Jahr1849
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 10.07.1849
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2l5L Rüth und Lhat zu unterstützen und ihm jeden Vorschub zu leisten. Be steht die Colonne blos aus Württembergern, die Becker sammelt oder zur Bewegung qufruft, so commandirt und führt er sie selbst. Sollte es aber nöthig werden, daß badische Truppen aus dem Seckreise die Bewegung un terstützen, so hat Becker diese von dem Commandanten des Scekreises, Bürger Kaiser, zu requiriren, sich überhaupt mit diesem ins Verneh men zu setzen. Zn diesem Falle wird Kaiser dem Hauptmann Gö- lcr in Donaueschingen das Oberkommando über die Colonne übertragen und Becker wird dieselbe als Civilcommissar begleiten; Becker hat die Rechte VNd Befugnisse eines Civilcommissars. Als solcher kann er die zur Beför derung der Truppen und Bagage nöthigen Fuhren requiriren und Ein quartierungen vornehmen, wonach sich die Gemeindebehörden zu richten und seinen Anordnungen pünktlich Folge zu leisten haben. Die einzelnen De pots für Bildung einer schwäbischen Legion, sowie die bereits gebildete und in Pforzheim stationirte Compagnie, sind unter die Befehle Becker's gestellt, und haben die Commandanten seine Befehle und Anordnungen un bedingt und unweigerlich zu befolgen und auszuführen. Der Kricgsmini- .fler. (gez.) Werner. Nachtrag. Bürger Becker stellt das ausdrückliche Berlangen, daß keinem Württemberger zu gleichem Zwecke eine ähnliche Voll macht ausgestellt wird. Genehmigt. Der Kriegsminister. Werner. — Der Nicderrheinische Kurier veröffentlicht nachstehendes Schrei ben: An den Bürger Lbergeneral Ludwig Mieroslawski. Bon der pro visorischen Regierung zum Commando unserer Armee berufen, sind Sic bis M diesem Augenblick an der Spitze derselben geblieben, und obgleich auf manchen Schlachtfeldern siegreich, hat sie sich durch das Zusammen wirken verhängnißvollcr Umstände in Unordnung zurückziehcn müssen. Sic selbst, General, Sie haben es für nothwendig erachtet, die Offiziere der verschiedenen Corps zu fragen, welches di« wirksamsten Mittel wären, um die Ordnung und den Gehorsam im Heere wiederherzustellen. Die Offi ziere erklärten, daß durch ihre Kenntniß der Sprache und der Sitten un serer Soldaten die „Einheimischen allein" im Stande wären, die Ordnung und die Disciplin wiederherzustellen. Zn Folge dieser Erklärung haben Sie, General, Ihre Entlassung cingegeben. Sic haben keinen Augenblick gezaudert, unserer heiligen Sache dieses Opfer zu bringen. Sie haben auf diese Weise der Reaction, welche unablässig das Mißtrauen gegen die frem den Offiziere hcrvorruft, den letzten Vorwand genommen, dessen sie sich so treulos bedient hat, um unsere gemeinschaftliche Sache zu gefährden und zu verderben. Zn diesen Umständen, Bürger General, glauben wir eine heilig« Pflicht zu erfüllen, indem wir Ihnen ihr Begehren gewähren, Sie des hohen Amts zu entheben, das wir Ihnen anvertraut haben, so schmerz lich auch für uns der Verlust eines talentvollen Mannes sei, der sich mit so vieler Sclbstverläugnung, mit so vielem Muth und so vieler Beharrlich keit der kämpfenden Demokratie geweiht hat. Es bleibt uns nur noch Ädrig, Ihnen, Bürger Oberbefehlshablr, im Namen unsers Vaterlandes unsere lebhafte Erkenntlichkeit für die edlen und muthvollen Anstrengungen zu bezeugen, durch welche, ungeachtet der Vcrräthereien, mit denen Sie umstrickt waren, Sie unsere Armee so oft zum Siege geführt haben. Brü- derlicherGruß. Die provisorische Regierung von Baden. Gezeichnet: Wer- «er, Kriegeminister, Goegg, Finanzministcr. Offenburg, 1. Zul. 1849. — Aus D»tt»itefching«n schreibt inan , dem Schwäbischen Merkur vom 4. Jul.: Ich hatte Ihnen die Nachricht zugehen lassen, daß be züglich der weitern Fortführung unsers Revolutionskampfes in hiesigem Amtsbezirk ein Umschlag cingetreten sei. Heute muß ich diese Meldung zurücknehmen, indem 19 Ortsvorstcher des Amtes, welche hier zu einer Berathung versammelt waren, sich für das Gegentheil entschieden haben. Doch die Krone unserer Zustände bildet die heute Vormittag eingetroffene Nachricht, daß Sigel beschlossen habe, mit dem Reste des badischen Heeres sich hierher zu verfügen und hier das Hauptquartier zu nehmen; bereits treffen auch einzelne Truppen und Wehrmänncr in buntestem Durcheinander in einem Zustande hier ein, der leicht auf die Armee schließen läßt. Struve und Frau sind schon hier, Sigel wird jeden Augenblick erwartet. Die provisorische Regie rung geht nach Engen. Donaueschingen, als strategischer Punkt, dürfte dazu ausersehen sein, hier noch den letzten verzweifelten Vertheidigungs- versuch zu machen. Konstanz, 5. Jul. Oer Terrorismus nimmt hier mehr und mehr überhand. Es liegen seit etwa acht Tagen gegen 890 M- Volks wehr in unserer Stadt, die dazu verwendet wird, die Thore der Stadt zu besetzen. Staatsdiener oder vermögliche Personen dürfen dieselbe nicht mehr verlassen. Vorgestern wurde der Bestand sämmtlicher Kas sen dahier untersucht und zwar, nachdem man vorher die Wohnungen der Kassenbeamten mit Bewaffneten umstellt hatte. Noch sind keine Geldcntwendungen erfolgt, aber man befürchtet sie in Bälde, und wir sind hier im vollsten Sinne des Worts schütz- und hülflos. Gestern wurde ein Staatsdiener selbst bis auf den Schweizerboden verfolgt und dort festgenommen; der Häscher aber war eins der Mitglieder unsers Sicherheitsausschusscs. Die Mitglieder des Hofgerichts sind sämmtlich geflächtes. Vvn einer Bewegung der Oesterreicher verlautet nichts. Heute ist der ehemalige Statthalter von Konstanz schon wieder dahier einge- troffen, man vernimmt, daß er jüngst nochmals aus der Schweiz zurück kehrte; ihn begleitet der Vater des Obersten Sigel, sie bringen, wie es heißt, den Befehl, daß die ersten Aufgebote des Scekreises gegen die SchwarzwaldSpäffe vorrücken sollen, und machen den Leuten weis, Al les stehe vortrefflich. (S. M.) Wiesbaden, 4. Jul. Die officielle Nassauische Allgemeine Zei tung enthält über Nassau und den süddeutschen Bund, der nach einem Corrcspondenzartikel des Frankfurter Journals aus Stutt gart zwischen Oesterreich, Baiern und Württemberg bereits abgeschlos sen sei, und über den man mit den beiden Hessen und Nassau seit eini gen Wochen in Unterhandlung stehe: „Das glauben wir nimmermehr, daß die nassauische Regierung einem solchen Unternehmen sich anschlicßt. Dagegen sprechen ihre seitherigen Handlungen. Wir sind überzeugt, daß es ihr um das Erstreben eines einigen ganzen Deutschlands Ernst ist. Kann dieses Ziel durch Annahme des preußischen Verfassungsent wurfs mit oder ohne Modification erreicht, und kann ohne diese An nahme die Neichsvcrfassung nicht ins Leben gerufen werden, dann hal ten wir es für eine Pflicht unserer und jeder deutschen Negierung, sich dem preußischen Vorschläge anzuschlicßen." * Frankfurt a. M., 7. Jul. Diesen Abend findet eine Ver sammlung einer großen Anzahl der angesehensten und achtbarsten Bür ger Frankfurts statt, um über die Bildung eines konstitutionellen Vereins zu beraihen, dessen Bestimmung wäre, den Umtrieben de magogischer Gelüste mit Entschiedenheit entgegenzutrctcn und auf die im Werke begriffene Neugestaltung der Verfassung unsers Freistaats im Sinne eines besonnenen Fortschritts einzuwirken. Hannover, 6. Jul. Die Zahl der Truppen, welche im Göt- tingenschen zusammengezogcn werden, beträgt 5009 M. — Stüve ist diesen Morgen von Berlin zurückgekehrt.— Auf den 14. Jul. sind die Prov inzialständc der Grafschaft Hoya cinberufen. (W.Z.) Hannover, 5. Jul. Ein plötzlich cingetrctencr Garnisonwech - sel gibt zu mancherlei Vermuthungcn Veranlassung. Das hier garni- sonirende Bataillon des Leibregimcnts (das andere Bataillon ist in Schleswig) hat Befehl bekommen, nach Hildesheim zu gehen, und ist heute bereits ausgerückt. Bis jetzt lag in Hildesheim ein Jägerbatail lon, und zwar seit längerer Zeit; häufiger find dort schon Reibungen zwischen Demokraten und Militair vorgekommcn, auf der andern Seite auch Versuche gemacht, das Militair zu den Demokraten hinüberzuzie hen. Solchen Vorkommnissen soll vorgebeugt werden durch einen Wech sel der Garnison. Die Jäger rücken nun aber nicht hier ein, sondern ziehen nach Süden, vielleicht auch, um der hessischen Grenze nahe zu sein, falls der kürzlich hier anwesend gewesene Kurfürst von Hessen der Hülfe bedürfen sollte.— Der König erfreut sich eines Wohlseins und einer Heiterkeit, wie man sie lange nicht an ihm bemerkt hat. — Die Stände werden wol im August berufen werden. (H. C.) Hr. Brackebusch, Abgeordneter des zweiten hannoverschen Wahlbezirks (Residenzstadt Hannover und nächste Umgegend) für die Nationalversammlung, stattete am gestrigen Abend im Volksver eine Bericht über die gothaer Ergebnisse ab. Sein Bericht fand aber wenig Beifall. Hr. Albrecht ließ sich darauf vernehmen, und ermahnte zum unerschütterlichen Festhalten an der Reichsverfassung vom 28. März d. I. Er unterwarf die Beschlüsse der gothaer Ver sammlung der schärfsten Kritik und ärntete wiederholt den lebhaftesten Beifall der Versammelten. Der Volksverein wird an der Verfassung vom 28. März sesthalten. Dasselbe wird der Deutsche Verein thun. Der Arbeiterverein wird sich in gleicher Weise aussprechen. Hier aus ergibt sich, daß die Agitation für die Reichsverfassung hier fort dauern wird. — Hr. Althaus, Redacteur der Zeitung für Nord- dcutschland, in dessen größcrm Proteste noch kein Urtel gefällt und der noch immer in Haft ist, wurde in diesen Tagen wegen eines Arti kels, durch welchen sich oldcnburger Offiziere für gekränkt oder ver leumdet hielten, zu vierwöchentlichcr Gefängnißstrüfe verurthcilt. Es ist sofort gegen dieses Erkenntniß in erster Instanz die Appellation ergriffen worden. Wir besitzen noch immer das alte Verfahren, und da ist es zweifelhaft, ob dieses Erkenntniß reformirt werden wird. (P. A. Z.) Hamburg, 6 Jul. Was sich für den Augenblick mit Sicher heit über den Stand unserer Versassungöangelcgenheit melden läßt, thcilen wir in Nachstehendem mit: Der Fünferausschuß, welcher cs am 4. Jul. bei der constituirenden Versammlung durchsetzte, daß die nächste Sitzung und die DiScussion über seinen Bericht, hinsichtlich des nach Eingang dcS letzten Scnatsconclusums einzuschlagenden Weges, bis zum 9. Jul. aufgeschobcn wurde, hält inzwischen eifrigst Bera- thungen. Sein Bericht befindet sich unter der Presse. Er proponirt m Wesentlichen, unter den eingctretcncn Umständen von dem unzwci- 'elhaften Recht auf das Fcststellen auch der Uebergangsbestimmungcn Utens der Versammlung zu abstrahiren, hingegen dieses Recht auf uridischem Wege zu wahren. Wir zweifeln nicht daran, daß dieser ich den Verhältnissen widerstandslos anschmiegende Vorschlag auf >öchst leidenschaftlichen Widerspruch in der constituirenden Versamm lung stoßen wird; da jedoch die meisten Stimmen von Einfluß vor Allem auf einheitliches Handeln dringen, so dürfte schließlich der Ver- assungöausschuß doch wol siegen. Auch im Senat herrscht, wie wir gestern aus zuverlässiger Quelle erfuhren, mancherlei Spaltung der
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