Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 06.08.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-08-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185408063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18540806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18540806
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1854
- Monat1854-08
- Tag1854-08-06
- Monat1854-08
- Jahr1854
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 06.08.1854
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Sonntag. Rr. 182. « August 1884. AeipHig. DieZeiiung c, scheint mit Ausnahme des Montags täglich und wird Nachmittag« ä Nhr au«- gegcben. Drei« für das Biertel, jahr 1'/, Thlr.z jede ein. zelne Nummer 2 Ngr. DtilWk MiMiilt Zcitiiilg. »Wahrheit uud Recht, Freiheit und Gesetz! - Zu beziehen durch alle Postämter de« In- und Auslandes, sowie durch die Hrpeditiou in Leipzig (Querstraße Nr. 8). Hnserti-ns gebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Deutschland. o Frankfurt a.M., 3. Aug. In der heutigen Sitzung der Bun- dcsversammlung ist die Borlage der russischen Rückantwort auf die von Preußen unterstützte österreichische sogenannte Sommation noch nicht er folgt, und zwar wahrscheinlich wegen der fortdauernden Abwesenheit des preußischen Bundcstagsgcsandten, Hrn. v. Bismark-Schönhausen, der, hier eingegangenen Nachrichten zufolge, den König von Preußen auf der Rück reise von München nach Berlin begleitet. Dagegen faßte die Bundesver sammlung zwei Beschlüsse von nicht geringer Bedeutung. Der eine betrifft die Wiederherstellung des Bundcsfonds, der andere den Verstärkungsbau der BundeSfestungcn Ulm und Nastadt. Ueber beide Punkte haben die öf fentlichen Blätter seinerzeit bereits so ausführliche Mittheilungen gebracht, daß cs überflüssig erscheint, auf die Details nochmals zurückzukommen. Der Geh. Legationsrath v. Bismark-Schönhausen war, wie gewöhnlich, durch den österreichischen Präsidialgesandten, Hrn. v. Prokesch-Osten, vertreten. — Wie das Frankfurter Journal vernimmt, ist in der Bundcstagsver- sammlung am 3. Aug. Dänemark nachträglich ohne Vorbehalt dem preußisch-österreichischen Schutzbündniß bcigetreten. Preußen. ? Berlin/ Aug. Deutschland geht in diesen Tagen wichtigen Entscheidungen entgegen. Endlich wird das Gewebe von Er findungen, mit welchen Tag für Tag besonders von hier aus eine wohlge- tannte Anzahl von Federn die wahre Lage zu verhüllen bemüht ist, gründ lich zerrissen werden. Nachdem der Bund dem Schutz- und Lrutzbündnisse Preußens und Oesterreichs beigclreten ist, wird ihm jetzt die russische Ant wort auf die letzte österreichische Sommation vorgelegt und das Verständniß der täglich von Rußland uns näher bedrohenden Gefahr vollständig eröffnet werden. Wie in der That erhellt, ist cs höchste Zeit geworden zu Vorkeh rungen. Die Veranlassung, Art. Ul des Vertrags vom 20. April in volle Ausführung zu bringen, ist nicht mehr zweifelhaft; der Fall des Bedarfs, „wo die Theilnehmer am Vertrage verpflichtet sind", einen Theil ihrer Streit kräfte in voller Kriegsbereitschaft aufzustellen, liegt vor und knüpft sich an die russische Antwort und die russischen Aufstellungen gegen die Grenzen der deutschen Mächte. Preußen und Oesterreich werden daher den Antrag auf mobile Aufstellung eines Theils der Streitkräfte des Deutschen Bundes gemeinsam stellen und mit allem Nachdruck, aller Beschleunigung fördern. Oesterreich wird bis 200,000 Mann, Preußen ebenso viel, von den übri gen Contingcntcn die Hälfte für Bundeszwecke aufstellen und bezüglich auf zustellen beantragen. Preußen und Oesterreich gehen entschieden einig als Fahnenträger und Schirmherren der deutschen Ostmarken dabei voran. Wir hegen keinen Zweifel, daß nun der Deutsche Bund gewähren wird, was noth ist zur Herstellung und zum Schutze der deutschen Interessen und ih rer Entwickelung nach Osten! — Der Weser-Zeitung schreibt man aus Berlin vom 3. Aug.: „Die erwartete Rückantwort der Cabinete von London und Paris auf die von den deutschen Großmächten überreichten russischen Anerbietungen, sowie auf den Antrag zur Angabe der Bedingungen für den Abschluß eines Friedens mit Rußland ist jetzt hier eingetroffen. Ueber den Inhalt derselben ist noch nichts Sicheres bekannt geworden, doch steht so viel fest, daß die russischen Vorschläge, welche in der Antwort auf die Sommation enthalten waren, für nicht befriedigend erklärt sind. Die nächsten Wochen müssen nun zu einer entschiedener» Gestaltung der Verhältnisse in der orientalischen Frage führen, zumal der Rückzug der Russen aus der Walachei jetzt feststeht und nur noch ungewiß bleibt, ob die russischen Streitkräfte auch zur Räumung der Moldau Befehl erhalten haben." — Der Kölnischen Zeitung schreibt man aus Berlin vom 2. Aug.: Die Rüstungen werden jetzt mit einem Nachdruck betrieben, der es nicht mehr als zweifelhaft erscheinen läßt, daß es sich um mehr als bloße Vorbereitun gen einer möglichenfalls nölhigen Mobilmachung handelt. Zu der Artillerie sind nicht blos die eigentlichen Reservisten, sondern auch Landwehrmänner cinbeordert, die schon morgen cintreten müssen. Die Herbeischaffung der Pferde für die Gardcartillcrie und Gardecavalerir und der für dieselbe nö- thigcn Equipagengegenstände wird mit großer Eile betrieben. Aber auch die Einziehung der Landwchrinfanterie steht in naher Aussicht; die Ordres für die Einberufung derselben liegen bereit, und nach der Versicherung von Personen, die in militärisch-amtlichen Verhältnissen stehen, sollen die hie sigen Landwehrbataillone am 20. Aug. zusammentrctcn. Außerdem ist, wie ich aus einem der zur hiesigen Landwchrinfanterie gehörenden Districte er fahre, den Landwehrmännern die Ordre zugegangen, sich für jeden Tag zum Eintritt bcreitzuhaltcn. Es erhält durch diese Maßregeln die Nachricht von einem durch Oesterreich an Rußland zu stellenden oder schon gestellten und von Preußen zu unterstützenden Ultimatum eine Bestätigung, wie sie wol besser nicht gegeben werden kann." — Die von der Voßsschcn Zeitung gegebene Nachricht von einer zwischen der preußischen und der bairischen Regierung getroffenen Uebereinkunft, daß vor gegenseitigen Ordensverleihungen künftig erst die Genehmi gung der betreffenden Negierung einzuholen sei (Nr. 180), ist, wie dem selben Blatt aus authentischer Quelle mitgelheilt wird, dahin zu berichti gen, „daß cs sich hierbei keineswegs um Orden, sondern lediglich um Er- theilung fremdhcrrlicher Titel handelt". Baiern. Ueber die in Augsburg abgchaltcnc Versammlung der bairischen Bischöfe meldet man der Magdeburger Zeitung: „Daß nicht auswärtige Bischöfe zugezogen worden sind, hat seinen Grund. Man wurde nämlich bedeutet, daß eine Besprechung wol gestattet werde, aber keine Art Concilium. In Einer Sitzung war man mit dem Entschluß in Augsburg fertig, man verlangt in eindringlichern Worten die Erfüllung der «Freisinger Fo- derungcn» von 1850, und zwei Bischöfe sind nach München eigends ge reist, um dem Ministerium das von allen Prälaten unterschriebene Moni- torium zu übergeben, in welchem natürlich auch auf die Gefahren hingc- wiesen wird, welche dem politischen Staate bei längerm Vorenthalten der der Kirche zustehcnden Rechte drohen. Es soll dies, so läßt sich von kleri kaler, freilich untergeordneter Seite verlauten, der letzte Versuch zur fried lichen Ausgleichung sein, dann soll der von der weltlichen Regierung hin- gcworfenc Fehdehandschuh ausgenommen werden. Der Erzbischof von Mün chen, Graf Reisach, ein Zögling der Propaganda in Rom, ist die Seele und der Leiter der klerikalen Opposition, er weiß, was er will und kennt die zugebotc stehenden Mittel und die in Bewegung zu setzenden Figuren." — Vom Rhein vom 2. Aug. wird dem Mainzer Journal geschrieben: „Wie uns mitgetheilt wird, müssen im Königreich Baiern sämmtliche Beur laubte bei ihren resp. Regimentern und Truppenkürpern in der kurzen Frist von wenigen Tagen cinrücken." Baden. -s-Aus Baden, 2. Aug. Die Ultramontanen fangen nun doch an, zum Rückzüge bei uns zu blasen. Nom, klüger als sie, will nun selbst, daß der kirchliche 8tulus c,uo um« wiedcrhcrgestellt werde oder bleibe. Unsere guten deutschen Römlinge nehmen in ihrer Gläubigkeit Al les, was von Rom gesagt wird und je einmal gesagt worden ist, buchstäb lich und träumen daher noch von einer Wiederherstellung des Heiligen rö mischen Reichs, der Hierarchie, der Ketzcrversolguugen, des Index und an derer dergleichen kanonischer Antiquitäten, weil der wohlselige „unvergleich liche" Görres gesagt hat, es dürfe auch nicht ein Litelchen des kanonischen Rechts untergehcn. In Rom ist man jedoch klüger als in dem guten rö mischen Deutschland. Als die praktischen Holländer im vorigen Jahre bei ihrem Kirchenstreit in Rom anfragten, wie man denn von den Bischöfen verlangen könne, daß sie in ihrem dem Papst zu schwörenden Eide noch heute versprechen müssen: „Ich will die Ketzer nach Kräften verfolgen", da erklärte der Eardinal-Staatssecretär, man müsse solche römische Redensarten nicht „buchstäblich" nehmen. Das hätten unsere guten Ultramontanen sich merken und daraus den Schluß ziehen mögen, der Papst selbst verlange cs nicht, daß man in dem halb ketzerischen, oder wie die Moskowiter behaup ten, heidnischen Deutschland die „allerheiligsten Maximen" der römischen Kirche, wie sie das Kanonische Recht verkündigt, wiederhcrstclle. Sind sie doch selbst in Oesterreich, in Baiern und andern gutkatholischcn Ländern noch nicht wiederhcrgestcllt und werden cs auch wol nie werden. Was wird demnach das Ende des badischen Kirchenstreits sein? Ein psrluriunt Mon tes! Es wird dort Alles beim Alten bleiben, einige kleine Zugeständnisse an die geistliche Macht auf rein geistlichem Boden etwa abgerechnet. Aber der große Traum der deutschen Ultramontanen, die völlige Emancipation der römischen Kirche vom Staate, wird nichts weiter bleiben als eben ein Traum. Ihre Errungenschaft wird demnach in nichts Anderm be stehen als in der erneuerten Ueberzeugung, daß man im 19. Jahrhundert doch nicht mehr das Mittelalter wicderhcrstellen könne. — Dem Manheimer Journal schreibt man aus Heidelberg vom l. Aug.: „Vor einiger Zcil halte sich hier ein Gesangverein unter den Handwerksgesellen gebildet und sich den Namen «Concordia» bcigelegt. Durch Erlaß des großherzoglichcn Ministeriums des Innern vom 7. Juli ist der selbe aufgelöst und die fernere Thcilnahmc an demselben mit einer Geld strafe bis zu 500 Fl. oder Gefängnißstrafc bis zu sechs Monaten belegt worden." Kurhesscn. Kassel, 3. Aug. Die kurhessischc Negierung ist die erste, welche zur Publicaiion des Bundcsprcßgesctzcs geschritten ist. Dieselbe erfolgt in der heutigen Kasseler Zeitung durch eine Verordnung vom 25. Juli. Dem Gesetz selbst geht die folgende, dcm Wortlaut nach noch nicht bekannte Einleitung voraus: „Die Deutsche Bundesversammlung hat in ihrer Sitzung vom 6. Juli nachstehenden Beschluß gefaßt: «Unter- Vorbehalt der Befugniß der höchsten und hohen Bundesregierungen, nach
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview