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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 11.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193510116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19351011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19351011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-11
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tober 1SSS Amstättew- liichtlinien t Jugend rt-Forster» endors bet chaft, dem Von be- bcrgebiets» Eingliede- Zugcnd der t es, den scheidenden r Bcrufs- tliche Aus- ichsjugend- ildur von ?er Hühn- die motor- Nachwuchs urch ergän» >eii geregelt nimmt das ausschließ» > Es führt sportschulen Krastsahr- uslese wer» rten Hltler- «efatzl. Der mlung und den tzitler- I. u Essen hat Zukunft nur . Auch die e Fahrräder asst werden. 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Mo- V . - KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Böraichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porschendors SaMiM» SU» Italien so Staaten des VSikerbundes mit Ausnahme von Oesterreich, Ungarn und Italien billigen ihre Anwendung Anzeigenpreise: Die 4S mm breite Mllimeterzeile 7 Pf.; die SO mm breite Millimeterzeile im Tertteil 2b Pf.; Nachlabstaffel ä; Ziffer» und Nachweisgebühr 25 Pf., zuzüglich P»rw. ans.GeschäftSst. von den Boten von allen Postanstalten angeno ZeiMng für die Orte' Da» »Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werttäglich. Mo- Wochenblatt für Zschopau W und Umgegend In der Donnerstagsitzung der Vollversammlung dec, Völkerbundes siel die Entscheidung in der Sanktivnoiruge. Nachdem der Vertreter Italiens, Baron Aloisi, den Standpunkt Italiens in einer Rede verteidigt hatte, wurde die Aussprache, da keine Wortmeldungen Vorlagen, be endet. Der Präsident der Vollversammlung des Völker bundes, der tschechoslowakische Außenminister Benesch, stellte fest, daß aus Grund eines von der Vollversammlung angenommenen Verfahrens außer Österreich, Uugaru und Italien alle übrigen i n d e r V o l« v c r s a m m - lung vertretenen Staaten dadurch, daß sic sich nicht aus Aufforderung des Präsidenten zu Wort gemeldet haben, sich für die Entschließung des Bülkerbundsrates ausgesprochen haben, welche Italien für schuldig erklärte. Damit haben diese Staaten gleichzeitig sich zu Sanktionen verpflichtet. Es handelt sich ins gesamt nach der Mitglicdcrzahl des Völkerbundes um 50 Staaten, die nicht widersprochen habe». Nach einem Bericht der englischen Zeitung „Dailv Telegraph" wird auf Grund einer Einigung zwischen Eden und Laval der Völkerbundsrat folgende Sanktionsmaß nahmen Vorschlägen: 1. Anleihesperre gegenüber Italien, 2. Boykott bestimmter italienischer Waren. 3. Sperre für alle Arten von Kriegsmaterial, 4. Aufhebung der Waffcnsperre nach Abessinien. Trotz der überraschenden Erklärungen Österreichs und Ungarns, die sich gegen Sanktionen ausgesprochen haben, wird in Genf angenommen, daß die Genfer Maßnahmen jetzt mit bemerkenswerter Schnelligkeit weitergehen, jeden falls durch das Verhalten dieser beiden Staaten keine Ver zögerung erleiden werden. Ser Verlauf der Völlerbundssitzung. Aloisi verteidigt den Standpunkt Italiens. Die Vollversammlung des Völkerbundes wurde mit einer Rede des italienischen Vertreters Aloisi über die Stellung seiner Regierung und seiner Nation im italie nisch-abessinischen Krieg und in der gesamten Weltpolitik eröffnet. Zu dem Verfahren erklärte Aloisi, daß der Völkerbund niemals die italienische Denkschrift vom 4. September erörtert habe. Auch kein Ausschuß des Rates habe in dem letzten Monat zu dieser italienischen Erklä rung Stellung genommen. Statt dessen habe man sich zur Beurteilung der Lage auf eine Rede des abessinischen Vertreters gestützt. Bel dem Konflikt im Fernen Osten habe man l7 Monate lang sich mit der Anwendung des Artikels 15 befaßt. Im Chaco-Konflikt habe,das Verfahren des Völkerbundes zwei Jahre gedauert. Jetzt bade man innerhalb eines Monats eine Entscheidung getroffen. Nach dieser Anklage gegen den Völkerbund behandelte Aloisi die politischen Fragen. Er stellte fest, daß Italien immer dem Völkerbund und der internationalen Politik in den letzten Jahren gedient habe. Welches sind dem gegenüber, so fragte Aloisi, die Leistungen Abessiniens für den Völkerbund? Dieses Land habe einen inneren Zu stand besonderer Unordnung. Abessinien sei den Ver pflichtungen der Völkerbundssatzungen nicht nachge kommen, es besitze eine Regierung, die nicht in der Lage sei, ihre Autorität im ganzen Lande auszuüben. In Abessinien bestehe der Zustand der Sklaverei weiter. Der Völkerbund habe alle seine ihm zustehenden Rechte gegen über Abessinien selbst verleugnet. Aloisi ging noch einmal darauf ein, daß der Kaiser von Abessinien selbst den Befehl zur Mobilisation gegen Italien gegeben hatte, und stellte dann die Frage, ob nicht gegen Abessinien die Artikel l, 22 und l6, Absatz 4, der Dölkerbundssatzung in Anwendung gebracht werden müssen; Artikel 1, weil Abessinien nicht den Voraussetzun gen eines Mitgliedstaates des Völkerbundes entspreche; Artikel 22, weil er die Möglichkeit des Mandatsshstems enthält. Aloisi wehrte sich weiter gegen den Vorwurf, daß durch den Krieg gegen Abessinien der Kellogg-Pakt verletzt sei. Aloisi sagte dann u. a. weiter: Italien befinde sich in voller geistiger und wirtschaftlicher Entwicklung, aber es sei eingeengt durch historische Schwierigkeiten und durch internationale Behinderung, die in seinen terri torialen Grenzen liege, durch die Italien erstickt werde. Italien sei das Land, das das Recht habe, in diesem Augenblick vor der Vollversammlung des Völkerbundes die Stimme des großen Proletariats zu erheben, welche Gerechtigkeit verlange. Ausschuß für die Sühnemaßnahmen. Zu Beginn der Nachmittagssitzung der Völkerbunds- Versammlung legte Präsident Dr. Benesch einen vom Präsidium ausgearbeiteten Entschließungsentwurf über den beabsichtigten Verbindungsausschuß sür die Sühne- maßnahmen vor. Darin werden die Völkerbundsmit glieder ausgefordert, im Hinblick auf die Entschließung des Völkcrbundsrats vom 7. Oktober und auf Grund ihrer Verpflichtungen aus Artikel lk der Satzung eine Ver bindung der von ihnen ins Auge gefaßten Maßnahme in der Weise herzustellen, daß sie sich durch je einen Delegierten und durch Sachverständige in einem hierfür zu schaffenden Ausschuß AWillM mir» Mmihie Regierungswechsel gibt den Weg zur Bolksobftlmmung frei Wie aus Athen gemeldet wird, ist Die g r i e ch i s ch e Negierung zurüügetreten. Der Kriegsminister General Kondylis, der an der Spitze der monarchistischen Be wegung steht, hat zusammen m,1 Papagos, Reppas und Econommou die Regicrungsgefchäfte übernommen. In »er Stadt herrscht Ruhe. Trotzdem ist das Kriegsrecht pro- klamiert worden. Für den Donnerstag war die griechische Nationalver- mmmlung, die zu der Frage der Wiedereinführung der Monarchie in Griechenland Stellung nehmen soll, ein- derufen worden. Anläßlich dieses Zusammentritts der Nationalversammlung hatte die innerpolitische Spannung immer mehr zugenommen. Auch die militärischen Kreise mischten sich in die Frage der Staatsform ein. «re sollen die sofortige Rückkehr des Königs verlangen. In den Kasernen wurden Hochrufe auf den König ausgebracht. Volksabstimmung am 3. November. Der 'E Ministerpräsident Kondylis legte mit ftmen Ministerkollegen vor der Nationalversammlung den Eid ab. Nachdem die Nationalversammlung die W t e d e r a n f r i ch t u n g der Monarchie be- fchlossen und den Ministerral vorläufig mit der Regent- schäft betraut hat, wird die Negierung dann die Volks- st' AM ""6 den 3. N o v e m b e r vorbereiten, durch die König Georg eingeladen werden soll, nach Griechenland zurückzukehren. Vizepräsident Theotokis Kai Such das NußenMnisterium übernommen. _ Die neue Regierung hat das Standrecht verhängt. Wie ferner aus Achen bekannt wird, wird Ministerpräsident Kondylis bis zur Rückkehr des Königs Georg die Regentschaft übernehmen. ' ' ' ^nig Georg von Griechenland. > (Wazenborg-Bildarchiv^ vcnreicn lassen. Die Aufgabe des Ausschusses wäre es, für die Prüfung und einheitliche Durchführung der Maßnahmen zu sorgen und den Rat auf jeden Umstand aufmerksam zu machen, der seine Prüfung erfordern könnw. Benesch betonte, daß dieser Ausschuß kein Organ der Versammlung oder des Rates sein werde, sondern eine Ar: Konferenz der Völkerbundsmit glieder, die sich darin zum Zwecke der Anwendung deS Artikels '.6 vereinigen sollen. Anschließend fand die Abstimmung über die Au» sammenstcllung des vorgeschlagencn Ausschusses statt. De, Vorschlag wurde gegen die Stimme Italiens bei Stimm enthaltung von Österreich und Ungarn von sämtlichen MiLglicdcrstaateu angenommen. Benesch stellt die Billigung der Sanktionen fest. Nach der Rede Aloisis erklärte der Präsident der Vollversammlung, B e n e s ch, er müsse nunmehr die Frage an die Vollversammlung stellen, ob die Wortmeldungen derjenigen Staaten abgeschlossen seien, welche entweder sich gegen den Beschluß des Völkerbundsrates aussprechcn wollten oder Vorbehalte anmelden wollten oder sich der Stimme enthalten wollten. Ter Präsident konnte dann er klären, daß ein Widerspruch, außer durch Aloisi, nicht erhoben werde und das Verfahren damit angenommen sei. Darauf stellte Benesch fest, daß nur Österreich, Ungarn und Italien sich zum Won gegen den Beschluß des Rates ge meldet haben und sonst eine Wortmeldung nicht mehr vor liege. Damit haben sich, so erklärte er, alle übrigen Mit glieder der Vollversammlung für den Beschluß des Völker bundsrates erklärt. Das bedeutet nach den Formeln der Völkerbundssatzung die Annahme der Erklärung des Rates, daß Italien am Kriege gegen Abessi nien schuldig ist, einschließlich der sich daraus nach Artikel 16 der Völkerbundssatzung ergebenden Verpflich tungen, und die grundsätzliche Billigung von Sanktionen. Eine Erklärung Lavals. Der Präsident erteilte darauf einer Reihe von Ver tretern von Staaten das Wort, die ihre Haltung für die Sanktionen mit zusätzlichen Bemerkungen begründen woll ten. Als erster gab der französische Ministerpräsident Laval folgende Erklärung ab: .Hch will nur eine kurze Erklärung abgeben. Frank reich wird seinen Verpflichtungen nach- kommen. Ich habe es vor dem Rat gesagt, ich habe es vor der Vollversammlung hiermit wiederholt. Die Satzung des Völkerbundes ist unser internationales Gesetz, das wir nicht brechen und das wir auch nicht abschwächcn lassen können. In dieser Minute, wo jeder seine Verpflichtung aus sich nehmen muß, bekenne «ch mich. Sie wissen es, mit tiefer Bewegung zu meiner Pflicht. Mein Land wird die Satzung des Völkerbundes einhalten. Aber die Freund schaft legt mir auch eine Pflicht auf. Es bedeutet keine Ab schwächung unseres Glaubens an die Autorität der höchsten internationalen Einrichtung, wenn wir den Versuch machen, gemeinsam mit ihr zu der gleichen Zeit, in der wir ihr Gesetz anwenden, eine Lösung des Konfliktes aus dem Wege einer Vereinbarung zu suchen. Die französische Re gierung wird sich diesem Werke des Friedens leidenschaft lich hingeben, wobei, dessen bin tch sicher, sie jede Unter stützung in dieser Versammlung haben wird." Eden für eine schnelle Aktion. Nach Laval sprach der englische Minister Eden. Er erklärte, daß er nicht erst zu betonen brauche, daß die Politik der englischen Regierung unbedingt und in erster Linie auf ihrer Mitgliedschaft beim Völkerbund fuße, weil sie der Ansicht sei, daß nur durch diese Organisation der Friede aufrechterhalten werden könne. Wenn man die Zivilisation retten wolle, dann müsse man in der Praxis abschafscn, was man im Prinzip verurteilt habe, nämlich den Krieg. Es sei Aufgabe des Völkerbundes, eine friedliche und gerechte Regelung aller Streitigkeiten zu versuchen, zum zweiten aber, wenn dieser Versuch fehl- schlage, den Krieg zu verhindern. Jetzt sei man mit diesem zweiten Versuch in der Form beschäftigt, daß man den Krieg möglichst schnell beenden müsse. Niemand dürfe seine Verpflichtung und seine Verant wortung verletzen. Die Aktion müsse nunmehr begonnen werden. Er erklärte im Namen der eng lischen Regierung den Willen dieser Regierung, in vollem Umfange an dieser Aktion teilzunehmen. Die Enthaltung des einen oder anderen dürfe nicht die übrigen von der unbedingten Erfüllung ihrer Verpflichtungen zurückhalten. Wenn eS die Pflicht sei. solche Aktionen zu übernehmen.
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