Delete Search...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 03.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193510034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19351003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19351003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-03
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porschendorf a». ssi ISS. Gknerallilm der ölhlvarzhemdeli! Epoche. Gesten dieses Volk, dem di" Menschheit strößtcn Leistungen verdankt, gegen dieses Volk Dichtern, Künstlern, Gelehrten und Seefahrern wagt von Sanktionen zu sprechen. „Darum marsch!" ist das Wort Italiens, das über die Berge und ihre vor mar Das über aus Genf nach London rurückgekehrte Minister für Vöircr- bundsangelcgenhcitcn, Eden, über die jüngste Entwick lung bei den Vcrbandlungen unter den Mitgliedern des Völkerbundes. Es ist anzunehmen, daß im Anschluß an die Berichterstattung Edens der Außenminister Erläute rungen zu dem in den letzten zehn Tagen mit der franzö sischen Negierung gehabten Meinungsaustausch über die Auslegung der Genfer Satzung durch England, sowie über die noch nicht endgültig geklärte Frage der Haltung Frankreich-? in dem konkreten Fall der Angriffshandlung eines in Widerspruch zu der Völkerbundssatzung sich stellenden Mitgliedsstaates auf die britische Flotte im Mittelmeer aba^d Ministerpräsident Baldwin hatte Mittwochnachmitrag bedeutsame Besprechungen, an denen der Kricgsministcr, vcr Marincministcr und der Lustfahrtsministcr beteiligt waren. . Wie cs heißt, hat das englische NaomcU den drei Ministern die Voll m a ch i gegeben, alle den Umstanden cutsvreckendc Maßnahmen mit dem Ministervraudcnlcn zn MffMi OaM nicht an SaMomn. Im Jahre UU5 hatte Italien sein Schicksal mit dem der Alliierten verbunden. Nachdem es zu den gemein samen Siegen mit 600 000 Toten und einer Million Ver wundeten beigetragen hatte, erhielt es nur die K r ü m- chenvon derBeute, die den andern Mächten zusiel. In Genf spricht man von Sanktionen, aber ich lehne es ab, zu glauben, daß Frankreich in der Erinnerung an die italienischen Toten des großen Krieges einwilligen wird, sich daran zu beteiligen. Wir haben die Heraus forderungen Abessiniens während 4b Jahren ertragen, jetzt ist der A u g e n b l i ck gekommen, ihnen ein Ende setzen Ich lehne cs ab, zu glauben, daß das britische Volk sich Sanktionen zur Verteidigung eines barbarischen Volkes anschlicßen wird. Trotzdem dürfen wir nicht vorgeben, die Möglichkeit von Sanktionen zu ignorieren Auf Sanktionen von wirtschaftlichem Charakter werden wir mit Disziplin und Mut antworten. Auf Maß nahmen von militärischem Charakter werden wir mit militärische» Maßnahmen antwyrtcn. Kricgshand- lungen werden wir mit Kriegshandlungcn erwidern. Wir werden alles nur mögliche tun, um zu gewährleisten, daß ein kolonialer Konflikt nicht die Ausmaße eines europäischen Konflikts annimmt. Noch nie hat das italie nische Volk die Stärke seines Geistes und seines Charakters so beknndet wie in dieser geschichtlichen Dor der neuen Sitzung des Genfer Drelzehnerausfchusfes wichtige Kabinettsberotungen in London Anzeigenpreise: Die 46 nun breite Millimeterzeile 7 Pf.-, die SO mm breite Millimeterzeile im Textteil 25 Pf.: Nachlaßstaffel Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pf., zuzüglich P.rto. M Feier mutz erst bremeu" Der Abcssinicukonflikt drängt zur Entscheidung. Aus Abessinien kommt die Bestätigung, daß tatsächlich italie- «ischc Truppen aus Somaliland in abessinisches Gebiet einmarschicrt sind, ohne daß es allerdings bisher zu Kämpfen gekommen ist. In Genf tritt infolgedessen der Dreizehn crausschuß, dem alle Natsmitglicdcr mit Ausnahme Italiens «»gehören, erneut zusammen, iu dem der englische Minister für Bölkerbundsangclegen- heitcn, Eden, das britische Weltreich wieder vertreten wird. In dem Ausschuß soll der Bericht über die An- Wendung des Artikels 15 im abessinischen Streit entworfen werden. Das englische Kabinett befaßte sich in seiner Mittwochsitzung mit der Haltung, die der Vertreter Englands im Dreizehncrausschust cinnchmcn sott. Aus seinem Fluge nach Genf macht Eden in Paris Station, um mit Ministerpräsident Laval Rücksprache zu nehmen. Vor der englischen Kabinettssitzung wurde der Außen- Minister Sir Samuel Hoare und anschließend der Kricgsministcr Lord Halifax vom König in Audienz empfangen. In der Kabinettssitzung berichtete .der Eigens Für England nur der Völkerbund. lieber den Verlauf der K a b i n c t t s s i tz u n g mel det „Preß Association" folgendes: Die Politik Großbritanniens im italienisch-abessini schen Streit wurde von der Sitzung aufs neue voll und ganz bestätigt. Die Minister erklärten sich einmütig mit der Vertretung der britischen Politik durch Völkerbundsminister Eden einverstanden und bekundeten erneut ihr völliges Vertrauen in die Nichtigkeit dieser Politik. Von einer Abweichung von dem Weg der festen und ständigen Unterstützung für die Erfüllung der Vötkcrbundsverpflichtungcn war nicht die Rede, inan war vielmehr einstimmig entschlossen, das Kolleküv- svstem, für das sich der Völkerbund einsctzt, aufrechtzucr- haltcn. Eden lehrt, was die Politik betrifft, ohne irgendwelche neue Anweisungen nach Genf znrück. Er wird jedoch mit neuer Autorität seine Aufgabe fortsetzcn. Er reist am Donnerstag nm 11 Uhr von London ab und wird am Donnerstagabend mit dem französischen Ministerpräsiden ten Laval z n s a m m c n r r e f f c n. Die Gerüchte von einem italienischen Vorrücken in Abessinien haben das Gefühl erweckt, daß der Gang der Ereignisse die Stnnde der Entschcidnng in Genf nähcr- bringt. Ein Einmarsch Italiens auf abessinisches Gebiet würde sofort die Lage hinsichtlich des Völkcrbundövcrfah- rens ändern. Der Völkcrbundsrat bereitet zur Zeit seinen Bericht unter Anwendung des Art. 15 der Satzungen vor Ein italienischer Einmarsch würde aber einen Bruch des Art. 12 bedeuten, der die Völkerbundsmitglicdcr verpflich tet, Streitigkeiten dem Völkerbund vorzulcgcn und auf keinen Fall vor Ablauf von drei Monaten nach der Ent scheidung des Rates oder des Schiedsrichters znm Krieg zn schreiten. Man glaubt in London, daß unter diesen Umstünden der Völkerbund nicht auf den Natsbcricht, der auf Art. 15 aufbaut, abwartcn, sondern sowohl den Na, wie auch die Vollversammlung zur Verhandlung über die treffen. Man wartet in London die weitere Entwicklung in Gens ab, jedoch trägt man in London äußersten Pessi mismus zur Schau. Alle englischen Zeitungen stellen übereinstimmend fest, daß nach Ansicht amtlicher Londoner Kreise keine Möglichkeit mehr bestehe, den Kriegsausbruch in Afrika zu verhüten. Während Italien seine Anstrengungen verdoppelt, um seine Vorbereitungen gegen Abessinien zum Abschluß zu bringen, besteht nach Auffassung der führenden Londoner Blätter keine einheitliche Meinung unter den Völker- bundsmächtcn über die sofortige Anwendung von Sanktionen zur Verhinderung des Kriegsausbruchs. Frankreich hat cs, nach Feststellung eines Londoner Blattes, abgelehnt, sich bereits jetzt zn einem klaren Entschluß zu bekennen. „Mit anderen Worten", so schreibt das Blatt weiter, „das Feuer muß erst brennen, ehe der Versuch gemacht werden kann, es zu löschen". Der diplomatische Gedankenaustausch, der in Paris und London durch die Botschafter erfolgte, hat vor allem den Zweck, eine Lücke dcS Sanktionsartikcls 16 der Völkerbunds- satznng anszufnücn und festzusteüen, welche Maßnahmen zu er greifen seien nnd welche Haltung vor allem Frank reich einzunebmen beabsichtige, „wenn", wie der „Manchester Guardian" schreibt, „das Undenkbare ge schehen und die italienische Flotte, dem Sanktionsbeschluß zuvorkommend, die englische Flotte angreifen sollte". Gleichzeitig stellen die Blätter weiter fest, daß Frankreich vor der Beantwortung der englischen Anfrage noch eine Entschcidnng aus die von Großbritannien nicht genügend berücksichtigte französische Frage erhalten wolle betreffs Englands Haltung in der österreichischen und der Mcmclfrage nnd überhaupt betreffs der weiteren Zukunft des Locarnovertrages. Wie die Londoner Blätter offenbar ans Grund einer amtlich beeinflußten Mit teilung übereinstimmend feststellen, müsse Großbritannien es ablehnen, die zur Verhandlung stehende Frage zu einem Geschäft aus nutzen zu lassen oder gar zu Verhandlungen über eine Erneuerung der alten Vor- kriegscntentc. Ackei wie«, Niue« -nie«, PW SMW Der seit einigen Tagen mit größter Spannung er wartete Generalappell der Faschistischen Partei Italiens ist Mittwoch nachmittag Tatsache geworden. Um 15.30 Uhr ertönten überall die Sirenenund dieGlocken, um die Schwarzhemven zu ihren Sammelplätzen zu rufen. Wenige Minuten vor- her war der Appellbesehl über den Rundfunk gegangen. Um 17 Uhr sprach der Generalsekretär der Faschistischen Partei, Starace, über den Rundfunk zu den alarmier ten Formationen. Überall sah man Menschen nach Hause eilen, die schnellstens ihre Uniform anlegcn wollten, um sich auf den großen Plätzen Roms und vor den Dienstgebäuden der Faschistischen Partei einzusinden. Aus allen Mini sterien und den großen öffentlichen Bauten sah man Menschenmassen strömen. Es herrschte eine allgemeine starke Spannung und Erwartung. Was wird dieser Generalalarm, die „Adunata", wohl bringen? Und das Heulen der Sirenen dauerte immer noch fort . . . Die Büros und Geschäfte hatten auf den Zivil- mobilmachnngsbefehl hin geschlossen. Die Angestellten hatten zwei Stunden Zeit, sich in Uniform an den fest gesetzten Plätzen zu versammeln, überall ertönten Laut sprecher und die Musik der marschierenden Regimenter. Ein Meer von Flaggen bedeckt die Häuserfronten. Es regnete heftig, so daß die Angehörigen der aufmarschie renden Formationen vollkommen durchnäßt wurden. 15 Millionen Italiener hatten die Arbeit verlassen, um der Welt zu zeigen, daß das italienische Volt im schweren außenpolitischen Ringen geschlossen hinter dem Duce stehe. In weniger als einer Stunde hatte sich das Straßen- bild von Nom vollständig geändert. Alle öffentlichen Ge bäude waren illuminiert. Die Menschen stauten sich auf den Straßen und strömten in großen Massen den Hauptplätzen zu. Flugzeugstaffeln kreisten über der Stadt. Militär mar schierte in voller Kriegsausrüstung durch die Straßen. Alle Straßenbahnen und Verkehrsmittel waren übeifülll. Kaum nach einer Stunde beherrschte bereits das Schwarzhemd das Straßenbild, überall sah man Bilder des Duce. Plakate wurden angeschlagen, auf dcucn Worte Mussolinis wiedergegeben sind. Im Mittelpunkt der allgemeinen Prvbcmvbilmachung stand eine Rede Mussolinis, die er vom Balkon des Palazzo Venezia an über lOOOU auf dem Platz vor dem Palast versammelte Faschisten richtete. Eine feierliche Stunde, so begann Mussolini, bricht in der Geschichte unseres Landes an. Seit vielen Monaten sind die Maßnahmen im Gange, damit wir unser Ziel er reichen. In diesen letzten Stunden Hai sich der Rhtzthmus beschleunigt. Es ist nicht nur die Armee, die ihrem Ziel entgegenmarschiert, sondern mit ihr marschieren 44 MN- üonen Italiener. die Meere hallt. Dieser Aufschrei ist ein Ruf der Gerech tigkeit und des Sieges. Tie Rede Mussolinis wurde von der Menge auf der Piazza Venezia immer wieder von st ür mischen Bei fallsrufen unterbrochen. Am Schluß brachte die Menge Mussolini, der immer wieder von neuem auf dem Balkon erscheinen mußte, nicht enden wollen de Kundgebungen dar. Nach den Klängen des Gio- vinezzaliedes erklärte Parteisekretär Starace, der sich mit dem Parteidirektorium an der Seite Mussolinis be fand, über den Rundfunk den Gencralappell für beendet. Langsam und geordnet wie der Anfmarsch, vollzog sich auch der Abmarsch. Während der Probcmobilmachnng war die britische Botschaft in Nom von über 300 Poli zisten, Soldaten und Carabiniers bewacht. Die abessinische Gesandtschaft, die sich außerhalb der Stadt befindet, hatte eine dreifache Absper rung durch eine Abteilung italienischer Truppen erhalten. Das „Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis 1.70 Mk. Zu- stellgeb.20 Pfg, Bestellungen werden in ans.Geschästsst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Wochenblatt Mr Zschopau W und Umgegend Achopauer Tageblatt rr Anzeiger Bekanntmachungen^er Tageblatt und Anzeiger) ist das zur Veröffentlichung der amtlichen B a F'nanzamtS und d-s Stadtrats zu Zschopau behördlicheres bestimmte Blatt Bankkonten Zschopau Gemeindegirokonto Zschopau Nr. 41 „ „ . Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 — ^erntnr-ch-v 7w K--»« für d,, WÄMrchm, K.,AMM».!, «»b-ch.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview